Basketball BBL Pokal 2023/2024 1. Runde 23.09.2023 Tigers Tuebingen – Basketball Loewen Braunschweig Zaccheus Darko-Kelly (li, Tigers) gegen Jamil Hyangho (re, Braunschweig) FOTO: Pressefoto ULMER / Markus Ulmer xxNOxMODELxRELEASExx

Raus im BBL Pokal! 64:78-Niederlage gegen Braunschweig

23 Sep 2023

Vor den Augen von Basketball-Weltmeister Dennis Schröder zeigten die Tigers Tübingen, dass sie durchaus in der easyCredit Basketball Bundesliga mithalten können. Nach 40 Minuten stand jedoch gegen die Basketball Löwen Braunschweig mit Trainer Jesús Ramírez vor 1.402 Zuschauer in der Paul Horn-Arena eine 64:78 (32:38)-Niederlage in der ersten Runde des BBL Pokals zu Buche. Offensiv war zwar noch reichlich Sand im Getriebe, defensiv zeigte die Mannschaft von Trainer Danny Jansson allerdings über weite Strecken eine solide Leistung. Vor allem drei schwache Minuten zum Ende des dritten Viertels, als die Löwen bis auf 14 Zähler (57:43) in der 30. Minute davonzogen, waren heute offensiv nicht zu kompensieren. Insgesamt lagen die Schwaben nicht ein einziges Mal in Führung, der größte Vorsprung der Gäste betrug 15 Zähler beim Stand von 62:47 nach 32 Minuten. Jhivvan Jackson feierte ein ordentliches Debüt und wurde mit 20 Punkten Topscorer der Partie, dazu holte der 25-Jährige noch sieben Rebounds und verteilte vier Assists. Auf Tigers-Seite punktete nur noch Krišs Helmanis mit zehn Zählern zweistellig, dazu sammelte der junge Lette noch acht Rebounds. Vom Rest des Teams kam aber zu wenig. Bei den Löwen aus Braunschweig kamen fünf Akteure auf mehr als zehn Zähler. Bester Punktesammler bei Braunschweig war Barra Njie mit 18 Zählern. Das Duell um die Rebounds ging mit 37:29 an die Gäste, vor allem in der Zone hatten die Niedersachsen Vorteile. So war es nicht überraschend, dass die Schwaben nur sieben Mal an der Freiwurflinie stand, wovon nur drei Stück saßen (43 Prozent). Der Einsatz stimmte, insgesamt muss man sich aber noch in vielen Bereichen verbessern.

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Zum ersten Spiel der Saison 2023/2024 in der easyCredit Basketball Bundesliga empfangen die Raubkatzen mit ratiopharm Ulm gleich den Deutschen Meister zum Derby in der Paul Horn-Arena. Gespielt wird am Sonntag, den 1. Oktober 2023, Hochball in der Paul Horn-Arena ist um 18:30 Uhr. Tickets gibt es im Onlineshop, aktuell sind bereits viele Tickets vergriffen. Wer das schwäbische Duell in Liga eins live und hautnah aus dem Tübinger Dschungel mitverfolgen will, sollte sich schnell noch Tickets besorgen.

Erstes Viertel (17:22):

Jansson schickte mit Jhivvan Jackson, Timo Lanmüller, Zaccheus Darko-Kelly, Jimmy Boeheim und Kao Akobundu-Ehiogu gleich vier Neuzugänge auf das Parkett der Paul Horn-Arena. Die ersten Tigers-Punkte erzielte Akobundu-Ehiogu nach zwei Minuten zum 2:5 mit einem Dunking nach einem schönen Zuspiel von Jackson. Insgesamt erwischten die Gäste aus Braunschweig jedoch zur Freude von Dennis Schröder den besseren Start und gingen unter anderem durch drei krachende Dunkings von Jilson Bango mit 14:4 in Führung (fünfte Minute) – Auszeit Jansson. Darko-Kelly und Aatu Kivimäki hatten besonders gut zugehört und erzielten aus der Auszeit heraus zwei schnelle Dreier zum 10:14 (sechste Minute), doch Braunschweig konterte ebenfalls mit zwei erfolgreichen Distanzwürfen (10:20, siebte Minute). Die schwäbischen Raubkatzen taten sich insgesamt sehr schwer gegen die Braunschweiger Verteidigung, sodass Coach Jansson gegen Ende des ersten Viertels auf die Eingespieltheit des letztjährigen Teams setzte und mit Kivimäki, Lanmüller, Krišs Helmanis und Till Jönke sowie Christoph Philipps gleich vier der Pro-A-Helden brachte. Lohn war eine Halbierung des Rückstandes bis zur ersten Viertelpause. Braunschweig führte nach zehn Minuten mit 22:17 und hatte das Duell im Griff.

Zweites Viertel (15:16):

Die Löwen aus Braunschweig kamen wiederum besser ins zweite Viertel. Immer wieder boten sich Lücken unter dem Tübinger Korb, die die Gäste clever nutzen konnten. So betrug der Rückstand der Tübinger wieder acht Punkte, ehe Jackson seine ersten Punkte im Tiger-Käfig erzielen konnte (21:27, 14. Minute). Der Puerto-Ricaner war nun auch im Spiel angekommen und legte gleich zwei Zähler nach und zog dann noch ein Offensivfoul. Coach Jansson versuchte in dieser Phase, mit den beiden Point Guards Jackson und Kivimäki mehr Kontrolle im Spielaufbau zu erlangen, was von Erfolg gekrönt war. Nach einem typischen Kivimäki-Dreier mit Ablauf der 24-Sekunden betrug der Rückstand nur noch zwei Zähler (28:30, 36. Minute), ehe kurz darauf Jackson mit seinem dritten Foul auf der Bank Platz nahm. Die Tigers waren nun jedoch voll im Spiel und hatten mehrfach die Chance, in Führung zu gehen. Bis zur großen Pause legten die Braunschweiger allerdings nochmal ein kleines Polster vor und so ging es mit einem 32:38 in die Kabinen.

Drittes Viertel (13:19):

Zu Beginn der zweiten Halbzeit trug sich auch Boeheim in die Scorerliste ein und verkürzte auf 34:38 (21. Minute). Kurz darauf beging Braunschweigs bis dahin dominierender Center Jilson Bango sein drittes Foul und wurde auf die Bank beordert. Die Tigers konnten aus diesem vermeintlichen Vorteil jedoch kein Kapital schlagen, sondern gerieten wieder vermehrt in Rückstand (38:46, 25. Minute). Schuld daran war in dieser Phase vor allem die miserable Dreierquote: Vier Distanzwürfe in Folge wurden verworfen, die Quote lag bei 17 Prozent (drei von 18). So war es nicht verwunderlich, dass die Niedersachsen nach langer Zeit mal wieder zweistellig in Führung gingen (41:55, 29. Minute). Bei den Schwaben hingegen war offensiv wie defensiv der Wurm drin. Jansson nahm eine Auszeit, um seine Jungs wieder zu ordnen. Im Anschluss daran zeigte Akobungu-Ehiogu erstmals seine Qualitäten in der Luft, als er Nicholas Tischler in der dritten Etage rigoros abräumte. Am Ergebnis änderte es zwar wenig, jedoch war die Stimmung wieder besser, als es mit einem 45:57 in den Schlussabschnitt ging.

Viertes Viertel (19:21):

Zu Beginn des Schlussabschnittes fing Neuzugang Jackson erstmals Feuer: Die ersten zehn Zähler der Hausherren im Schlussabschnitt erzielte er und brachte seine Farben damit wieder auf zehn Zähler heran (55:65, 32. Minute) – Auszeit Braunschweig. Diese brachte leider die gewünschte Wirkung und der zurückgekehrte Bango übernahm wieder die Lufthoheit unter dem Korb (58:69, 35. Minute). Zudem war Jackson wieder abgekühlt und leistete sich einen vermeintlich einfachen Stockfehler, als er sich in der eigenen Hälfte auf den Fuß dribbelte (35. Minute). Den anschließenden Ballbesitz konnten die Gäste zwar nicht nutzen, Coach Jansson nahm dennoch die Auszeit, um sein Team auf die Schlussminuten nochmals einzustellen (36. Minute). Heute sollte es allerdings nicht sein. Die Braunschweiger spielten die Partie routiniert zu Ende und sorgten durch einen krachenden Dunking von Sananda Fru nochmals für ein Highlight (76:62, 38. Minute). Die Tigers versuchten zwar nochmal alles, in der Offensive lief es aber noch nicht allzu rund und so war die 64:77-Niederlage letzten Endes auch verdient. Insgesamt hat die Partie aber Lust auf den Auftakt der easyCredit Basketball Bundesliga gegen ratiopharm ulm in einer Woche gemacht.

Die Stimmen zum Spiel:

Danny Jansson (Trainer Tigers Tübingen): “Glückwunsch an Braunschweig zu diesem Sieg. Wir wussten es, dass die Rebounds und die Physis ein wichtiger Faktor werden würden. Dies haben wir aber in der ersten Halbzeit vermissen lassen, das Verhältnis um die Rebounds ging mit 21:12 an Braunschweig. Das hat den Unterschied ausgemacht. In der zweiten Halbzeit gab es gute Momente, als wir zusammengespielt haben. Das hat nach Tübinger Basketball ausgesehen. Wir sind zwei Mal zurückgekommen, haben dann aber durch einige Fehler wieder die Kontrolle verloren und die Köpfe hängen lassen. Hier müssen wir uns verbessern. Dazu hat auch ein wenig die Toughness gefehlt.

Jesús Ramírez (Trainer Basketball Löwen Braunschweig): “Wir hatten den Anspruch, dieses Spiel in Tübingen gewinnen zu wollen. Das haben wir geschafft, insofern können wir zufrieden sein. Das richtige Mindset für dieses Duell war auf jeden Fall vorhanden. Wir haben über weite Phasen das Spiel kontrolliert. Als wir einige schwache Momente hatten, haben wir aber zumeist die richtige Antwort gegeben. Das stimmt mich zufrieden. Defensiv können wir mit unserem Auftritt zufrieden sein, offensiv haben wir zu viele Chancen liegen gelassen. Das gilt es in den nächsten Tagen und Trainingseinheiten zu verbessern. Für mich persönlich war es auch schön, mal wieder in Tübingen zu sein, wo ich mit Ulm viele tolle Spiele erlebt habe.”

Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel:

Probleme beim Personal: Danny Jansson musste in der ersten Runde des BBL Pokals gegen die Basketball Löwen Braunschweug einen Spieler aus dem Ausländerkontingent streichen. Aufgrund der gesamten Kadersituation traf es gegen Braunschweig Erol Ersek. Mateo Seric fällt mit seinem Mittelhandbruch noch weitere Wochen aus. Der Heilungsprozess läuft nach Auskunft von Operateur Dr. Mathias Ndhlovu vom Marienhospital in Stuttgart nach Plan. Eventuell kann der 24-Jährige zum Heimspiel gegen die MLP Academics Heidelberg am 21. Oktober 2023 wieder eingreifen. Christoph Philipps meldete sich mit Knieproblemen rechtzeitig fit. Daniel Keppeler (Sprunggelenk) wird den Tübingern auch noch weitere Zeit nicht zur Verfügung stehen.

Die anderen BBL Pokal-Ergebnisse im Überblick: Bereits am Freitag setzten sich die MLP Academics beim BBC Bayreuth mit 89:82 durch. Am heutigen Samstag gelang RASTA Vechta ein 84:76-Erfolg gegen die ROSTOCK SEAWOLVES. Die Favoritenrolle nutzten ebenfalls die Würzburg Baskets mit einem 93:81-Sieg bei den PS Karlsruhe LIONS. Der Ex-Tübinger Bakary Dibba kam auf 21 Zähler, Zac Seljaas, ebenfalls zuletzt in Tübingen aktiv, lam zwölf Punkte. Für eine Überraschung sorgte Zweitligist JobStairs GIESSEN 46ers, die den Erstligisten HAKRO Merlins Crailsheim mit 79:73 in die Knie zwangen. Alle Sieger sind damit für das Achtelfinale qualifiziert. Am morgigen Sonntag kommt es noch zu den Duellen zwischen den Dresden Titans und den Hamburg Towers, den Artland Dragons gegen Bamberg Baskets sowie den FRAPORT Skyliners aus Frankfurt gegen den SYNTAINICS MBC aus Weißenfels.

Weltmeister Schröder in Tübingen: Die Partie zwischen Tübingen und Braunschweig verfolgte auch Dennis Schröder, Mehrheitsgesellschafter bei den Niedersachsen und seit zwei Wochen auch frisch-gebackener deutscher Basketball-Weltmeister. Der 30-Jährige saß direkt hinter der Braunschweiger Mannschaftsbank in der untersten Reihe, getarnt mit Mütze, Sonnenbrille und Kapuzenpulli. Mehrfach stand der Profi der Toronto Raptors aus der NBA auf und applaudierte den Spielern seines Teams zu. In der ersten Auszeit wurde Schörder von Hallensprecher Claus Sieghörtner nach knapp fünf Minuten beim Stand von 4:14 offiziell begrüßt. Der Weltmeister bekam großen Applaus und bedankte sich mit Dankesgesten und einem Grinsen im Gesicht. Im Anschluss suchten vor allem die jungen Fans den Weltmeister auf den Rängen, das Spiel war nicht mehr interessant. In der Folge musste die Security Position beziehen, damit Schröder die Partie doch konzentriert verfolgen zu können. Schön, einen Weltmeister in der Paul Horn-Arena gehabt zu haben. Alles Gute für die neue NBA-Saison in Toronto!

Förderverein für krebskranke Kinder: Erstmals auf der Tübinger Trikotbrust war der Förderverein für krebskranke Kinder in Tübingen abgebildet. Die Stadtwerke Tübingen, als Premium-Partner bei den Schwaben, verzichteten auf die Belegung der Werbefläche. Somit kam der Verein, der sich für die Genesung von vielen Kindern hier vor Ort mit sämtlichen Maßnahmen einsetzt, in den Genuss in die Öffentlichkeit vorzudringen. Um diese tolle Einrichtung zu unterstützen, werden in den kommenden Tagen die Trikots aller Raubkatzen signiert und in einem Portal versteigert. Der Erlös geht an den Förderverein für krebskranke Kinder in Tübingen. Wir hoffen auf gute Gebote!

Dank an die Stadt Tübingen: Nach dem finalen Aufstieg der Tigers Tübingen in die easyCredit Basketball Bundesliga stand das Tübinger Management vor immensen Anstrengungen, um sämtliche Standards der BBL GmbH zu erfüllen. Ein Dank gilt allen, die hier maßgeblich mitgewirkt haben. So auch die Tübinger Sporthallenbetriebs mbH um Geschäftsführerin Claudia Patzwahl, Prokurist Tobias Kienzle und Andrea Barthelmess, die an vorderster Front alle technischen Neuerungen und Änderungen umsetzten. Hierzu kommen auch die Hausmeister Uwe Grauer, Lorenzo Hinss, Roland Werk und Rolf Mende. Herzlichen Dank für den großen Einsatz!