66:73-Niederlage in Vechta – RASTA ist Zweitliga-Meister
Wieder müssen sich die Tigers Tübingen mit der Vize-Meisterschaft in der BARMER 2. Basketball Bundesliga zufrieden geben. Vor 3.140 Zuschauern im ausverkauften RASTA-Dome setzte sich die Mannschaft von Trainer Ty Harrelson in einer umkämpften und knappen Partie mit 73:66 (37:31) durch. Beiden Kontrahenten merkte man an, dass es heute um etwas ging. Die Schwaben leisteten sich insgesamt zu viele Fehler, um sich in eine bessere Ausgangslage bringen. Damit ist RASTA Vechta Meister der BARMER 2. Basketball Bundesliga. Und dies am Ende auch verdient. Meister der Hauptrunde und Meister in den Playoffs. Dazu blieb man vor den eigenen Fans in 22 Partien ungeschlagen. Vier Minuten vor dem Ende brachte Timo Lanmüller seine Mannschaft mit drei Freiwürfen nochmals mit 61:59 in Front, die Schlussphase gehörte aber den Niedersachsen. Auch weil Zac Seljaas mit seinem fünften Foul vorzeitig ausschied. Die Rebounds lagen mit 43:37 beim Gastgeber. Topscorer war Ryan Schwieger mit 16 Punkten, bei den Raubkatzen kam Seljaas auf 14 Zähler.
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Für die Tigers Tübingen endet die Saison nach insgesamt 44 Pflichtspielen. Die Ausbeute: 32 Siege, ein Unentschieden und elf Niederlagen. Wir bedanken uns an dieser Stelle abermals für die tolle Unterstützung aller Partner, Fans und Medien für diese erneut imposante Spielrunde 2022/2023. Auf ein Neues, ab September 2023, hoffentlich dann ein Stockwerk höher in der easyCredit Basketball Bundesliga.
Erstes Viertel (15:19):
Beide Kontrahenten begannen nervös und leisteten sich zahlreiche Fehlwürfe. Timo Lanmüller setzte nach drei Minuten den ersten Dreier der Partie zum 5:2, eine Minute später erhöhte Zac Seljaas ebenfalls per Dreier auf 8:2, gleichzeitig ein 8:0-Lauf. Auch im weiteren Verlauf waren die Jansson-Schützlinge am Drücker, Seljaas netzte den zweiten Distanzwurf zum 13:4 nach fünf Minuten ein. Harrelson nahm daraufhin die erste Auszeit der Begegnung. Seine Schützlinge wirkten noch zurückhaltend, nach der kurzen Unterbrechung auch die Gäste aus Tübingen. Ganze drei Minuten blieben die Schwaben ohne Zähler, ehe Mateo Šerić beim Dunkingversuch hart von Ryan Schwieger gefoult wurde. Die zwei Freiwürfe saßen im Anschluss zum 15:7 in Minute acht. Die Raubkatzen verpassten es, die vielen Fehler der Niedersachsen in einen größeren Vorsprung auszubauen, weil man immer wieder zu ungestüm agierte. Daniel Keppeler erzielte die letzten zwei Zähler zum 19:15 nach zehn Minuten. Positiv: Joel Aminu war noch nicht im Spiel angekommen und noch ohne Punkt. Keppeler war mit acht Zählern Topscorer der Begegnung, bei der Harrelson-Truppe kam Tajuan Agee auf sieben Punkte.
Zweites Viertel (22:12):
Auch der zweite Abschnitt begann mit Fehlern auf beiden Seiten. War etwa die Angst vor dem Gewinnen zu groß auf beiden Seiten? Agee und Keppeler lieferten sich indes heftige Duell unter den Körben. Der US-Amerikaner in Diensten von Vechta markierte nach 128 Sekunden die ersten Zähler zum 17:19 von der Freiwurflinie im zweiten Viertel. Wie groß die Nervosität war, belegte Kriss Helmanis, der in Minute 13 einen Dunking ohne Gegenwehr verstopfte. In Minute 15 kassierte der junge Lette sein drittes Foul und nahm auf der Bank Platz, der Spielstand lautete 22:22. Nach zwei einfachen Punkten von Schwieger und Naz Bahannon zum 27:25 nahm Jansson eine Minute später auch seine erste Auszeit in Anspruch. Aufgrund der erhöhten Foulbelastung auf den großen Positionen kam auch Jekabs Beck erstmals in den Finals zum Einsatz. Das zweite Viertel gehörte bisher dem Gastgeber, da die Rebounds nicht in Tübinger Hand waren. Dazu hatte man massive Probleme gegen Bohannon, der unter den Körben kaum zu stoppen war. Till verkürzte in der 19. Minute von der Linie erfolgreich auf 29:31. Nach 20 Minuten führte RASTA Vechta mit 37:31. Ausgerechnet Aminu erzielt mit Ablauf der Wurfuhr seine ersten Zähler aus der Distanz. Die Rebounds mit 23:14 für den Gastgeber war eine Ursache für den Rückstand. Bohannon war mit elf Zählern der Partie, bei den Gästen kamen Keppeler und Seljaas auf jeweils acht Punkte.
Drittes Viertel (14:12):
Und auch die zweite Halbzeit begann nicht gut. Lanmüller ließ sich den Ball von Aminu abnehmen und konnte seinen Gegenspieler nur mit einem Foul stoppen. Im Gegenzug korrigierte der 22-Jährige aber seinen Fehler und erzielte die ersten zwei Zähler zum 33:37 nach 21 Minuten. Es blieb jedoch eine punktarme Partie. Nach 24 Minuten führte die Harrelon-Truppe mit 40:35. Erst sieben Zähler wurden erzielt. Unterdessen hatte neben Helmanis auch Kivimäki drei Fouls auf dem Konto. Mit einem Dreier von Andrew Jones zum 45:35 erhöhte der Gastgeber erstmals auf eine Differenz von zehn Zählern. Der Korb war aus Tübinger Sicht wie vernagelt. Nach Punkt 26 Minuten kassierte auch Seljaas sein drittes Vergehen, der wie in Spiel eins nicht wirklich im Spiel war. Insgesamt verloren die Raubkatzen immer mehr die Linie, RASTA zog weiter davon. Nach 28 Minuten führten die Niedersachsen mit 50:38. Zu viele Fehler, offensive Fouls und zu wenige Rebounds prägte den Tübinger Auftritt. Nach 30 Minuten gingen die Schwaben mit einem 43:51-Rückstand in den letzten Abschnitt der Saison. Noch war alles drin. Bohannon war mit 13 Punkten Topscorer des Spiels, bei den Tübingern kam Seljaas auf elf Zähler. Die im Basketball so wichtigen Rebounds lagen weiter mit 32:24 bei Vechta.
Viertes Viertel:
Šerić eröffnete den letzten Durchgang mit seinem Jumper zum 45:51, doch Joschka Ferner konnte umgehend per Dreier zum 54:48 kontern. Das Publikum machte weiter ordentlich Lärm und pushte das eigene Team nach vorne. RASTA war auf dem Weg zum Titel, da sich die Gäste unerklärliche Fehler erlaubten und überhaupt nicht ins Spiel kamen. Bei noch 7:09 Minuten auf der Uhr nahm Jansson beim Stand von 48:58 ein weiteres Timeout. Bohannon war bei den Niedersachsen als bester Punktesammler inzwischen mit seinem fünften Foul aus der Begegnung. Mit einem Dreier von Aatu Kivimäki zum 54:59 pirschten sich die Raubkatzen nochmals heran, Harrelson unterbrach die kurze gute Tübinger Phase mit einem weiteren Timeout. Noch waren gute sechs Minuten auf der Uhr zu spielen. Noch Wiederanpfiff netzte der Finne in Diensten der Schwaben erneut aus der Distanz zum 57:59 ein. War doch noch etwas möglich? Jones foulte in der Folge Lanmüller beim Dreier. Die Tübinger Nummer sieben traf alle drei Freiwürfe zum 61:59 – die Führung war in Minute 36 wieder in Tübinger Hand. Für Seljaas war das Spiel 3:05 Minuten vor dem vorbei, nachdem der US-Amerikaner Robin Lodders beim Dunking foulte. Der Center traf einen Freiwurf zum 63:61. Doch erneut waren es dumme Fehler, die RASTA wieder in die Poleposition brachten. Agee erhöhte 104 Sekunden vor dem Ende von der Linie auf 67:61 – Auszeit Tübingen. Letztendlich war es Schwieger 30 Sekunden vor dem Ende, der mit einem Korbleger zum 69:63 die Entscheidung herbeiführte. RASTA Vechta gewann die Partie und krönte sich zum Zweitliga-Meister.
Die Stimme zum Spiel:
Danny Jansson (Trainer Tigers Tübingen): „Im Moment tut die Niederlage weh. Wir sind alle frustriert und enttäuscht, weil es möglich war, auch als Sieger vom Platz zu gehen. In zwei Tagen wird aber der Stolz überwiegen, was wir in den letzten zwei Jahren geschafft haben. Als ich vor drei Jahren nach Tübingen kam, war die Zukunft unklar und nicht rosig. Was uns in den letzten drei Jahren gelungen ist, zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“
Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel:
Zwingende Pause steht an: Nach knapp zehn Monaten ist die Saison 2022/2023 nun Geschichte. Der sportliche Aufstieg in die easyCredit Basketball Bundesliga konnte realisiert werden. Zehn Monate bedeuteten viel Schweiß, Training, Krankheiten, Verletzungen, Höhen, Tiefen und mehr Zeit mit den Teamkameraden als mit der Familie. Ab sofort wird der orangene Ball für ein paar Wochen in den Schrank gelegt, für die Mannschaft der Tigers Tübingen steht der wohlverdiente Urlaub an. Das Office-Team arbeitet durch, die Mitarbeiter werden in den kommenden Wochen jedoch auch eine Auszeit benötigen, um wieder neue Kräfte zu sammeln. Für die Raubkatzen steht am Dienstagnachmittag noch ein Besuch im Tübinger Rathaus mit dem Eintragen ins goldene Buch der Universitätsstadt an. Im Anschluss folgt ein internes Ausklingen der Runde, zu welchem Matthias Fehrenbach von unseren Top-Partner Eutect eingeladen hat. Ab Mittwoch geht es dann für alle Schritt für Schritt in den Urlaub beziehungsweise nach Hause.
Saisonfinale in Vechta: Das letzte Spiel der Spielrunde 2022/2023 hatte beim Gewinner der Hauptrunde aus Vechta einen würdigen Abschluss. 3.140 Zuschauer bedeuteten einen abermaligen ausverkauften RASTA Dome. “Wir hätten deutlich mehr Tickets verkaufen können”, sagte RASTA-Pressesprecher Jörn Bente bereits vor dem ersten Finalspiel in Tübingen. Der RASTA Dome war bis auf etwas 20 Tübinger Fans fest in orangener Hand. Die Stimmung war einzigartig und absolut würdig für das letzte Duell in diesem Spieljahr. Nach der Siegerehrung wurde die Saison vor dem RASTA Dome mit reichlich Freibier sowie Essen abgeschlossen.
Vielen Dank, Da Sergio!: Ersmals waren die Schwaben bei einem Auswärtsspiel direkt in der Universitätsstadt untergebracht. Die Wahl fiel auf das IBIS Styles, verpflegt wurden die Schützlinge im direkt angrenzenden Restaurant Da Sergio. Nach knapp achteinhalb Stunden Anreise am Samstag hatten die Raubkatzen Kohldampf. Und was Chefin Carolina Dutzki und ihr Team auftischte, war einfach nur phänomenial. Qualität, Auswahl, Portionen, Geschmack, Räumlichkeit, Personal – einfach die Note eins mit Sternchen. “Es war überragend”, sagte Spieler Erol Ersek. Wer zukünftig einmal in der Nähe von Vechta ist, muss ins Da Sergio gehen. Es lohnt sich!