Bild: Pressefoto Ulmer / Markus Ulmer

Gewackelt, aber nicht gefallen! Kirchheim schlägt Tübingen im Derby

07 März 2025

Die Tigers Tübingen haben ihr Heimspiel gegen die Bozic Estriche Knights Kirchheim vor 1.969 Zuschauern mit 80:92 (39:51) verloren. Nach dem 72:66-Hinspielerfolg in Kirchheim wurde letztendlich auch der direkte Vergleich gegen den württembergischen Rivalen verloren. Immer wieder kämpfte sich die Mannschaft von Trainer Domenik Reinboth, bei denen Kenny Cooper nach seiner Verletzungspause sein Comeback feierte, von zweistelligen Rückständen zurück ins Spiel. Die Gäste führten nahezu über die gesamte Spielzeit. In der 35. Minute erzielte dann Samuel Idowu mit einem Dreier zum 78:77 die erste Tübinger Führung seit der Anfangsphase. Es war die einzige Führung für die Raubkatzen in der Partie. Für eine Wende sollte es dann aber nicht reichen, da die Tigers nun komplett einbrachen und das Spiel mit einem 2:15-Lauf beendeten. Insgesamt war das Tübinger Spiel von vielen Höhen und Tiefen geprägt, und einfach nicht konstant genug. Bereits in der 15. Minute lagen die Tübinger mit 26:40 zurück – zugleich die höchste Kirchheimer Führung. Die Reinboth-Schützlinge waren, abgesehen von der Anfangsphase, nur in jener 35. Minute knapp in Führung. Erschwerend kamen die vielen Freiwürfe der Gäste (26 Treffer bei 35 Versuchen, 74 Prozent) hinzu, während Tübingen nur 13 Punkte bei 29 Versuchen (59 Prozent) an der Linie erzielen konnte. Bester Tübinger Werfer war Kapitän Till Jönke mit 20 Punkten. Bei den Gästen war Antonio Dorn mit 24 Zählern Topscorer – 18 Punkte erzielte der Center alleine im  ersten Viertel, Lucas Mayer kam auf gute 22 Punkte. Die Rebounds gingen mit 33:30 an den Sieger aus Kirchheim. Dazu trafen die Perovic-Schützlinge stark aus der Distanz: Acht Treffer bei 15 Versuchen bedeuteten gute 53 Prozent. In der Tabelle rutschen die Tigers Tübingen bei 15:11-Siegen auf Rang neun ab, die Gäste um Trainer Igor Perovic schieben sich mit der gleichen Bilanz auf Platz sieben.

Schiedsrichter: Maximilian Meiler, Milutin Jelenic, Hessam Khorassani

Kommissar: Christian Grupp

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Für die Tigers Tübingen geht es bereits am Sonntag, den 9. März 2025, mit dem Heimspiel gegen die VET-CONCEPT Gladiators Trier weiter. Spielbeginn ist um 15:30 Uhr in der Paul Horn-Arena. Tickets gibt es im Onlineshop sowie am Spieltag ab 14:15 Uhr an der Abendkasse. Im Vorverkauf wurden knapp 1.700 Tickets abgesetzt. Nach dem Spiel ist Melkisedek Moreaux beim Alpi-Fantalk zu Gast. Beginn ist etwa 15 Minuten nach Spielende. Die Partie wird wie immer live und exklusiv auf sportdeutschland.tv übertragen. Die Kommentatoren Rouven Hänig und Marius Dieterle gehen um 19:40 Uhr live auf Sendung. Mit dem Ticket zum Spiel können die öffentlichen Verkehrsmittel vier Stunden vor dem Spielbeginn sowie nach der Partie genutzt werden. Hier können die Fahrtzeiten vom Tübinger Busbahnhof eingesehen werden. Für die kleinen Gäste wird es aufgrund des Familienspieltags ein besonderes Angebot in der Paul Horn-Arena geben. Kinder können an einer Basketball-Challenge (Arcade-Wurfmaschine) ihr Können beweisen, inklusive kleinen Gewinnen. Die Aktion wird von Spielerinnen der Damen des SV 03 Tigers Tübingen umgesetzt und läuft von Hallenöffnung bis zur Halbzeit.

Erstes Viertel (24:31):

Die Gäste aus Kirchheim starteten besser ins Spiel und erspielten sich, angeführt von Dorn, schnell eine 8:3-Führung. Gespielt waren gerade einmal zwei Minuten. Die Hausherren hatten in der Anfangsphase Schwierigkeiten in der Offensive gute Würfe zu kreieren, zudem zeigten sich die Perovic-Schützlinge am Brett gefährlicher. Zwei Dreier von David Cohn zum 10:15 brachten die Tübinger dann aber nach vier Minuten wieder in Schlagdistanz. Die Tigers fanden aber einfach kein Mittel gegen Dorn, der schon nach fünfeinhalb Minuten zwölf Zähler erzielen konnte. Nach einem 0:5-Lauf lagen die Tübinger dann in Minute sechs zweistellig (10:20) im Hintertreffen. In Minute sieben kam dann erstmals Kenny Cooper aufs Feld. Es folgte die bis dahin stärkste Tübinger Phase. Ein 7:0-Lauf, darunter fünf Zähler von Jönke sorgte drei Minuten vor der ersten Viertelpause für das 17:20. Die letzten drei Minuten waren ausgeglichen, sodass die Raubkatzen kurz vor dem Ende des Viertels mit 24:27 im Hintertreffen lagen. In den letzten sechs Sekunden spielten die Hausherren das Viertel aber nicht ordentlich zu Ende und kassierten aufgrund von Unkonzentriertheiten noch vier Zähler zum 24:31. Nicht zu stoppen war Kirchheims Dorn, der im ersten Viertel auf stolze 18 Zähler kam.

Zweites Viertel (15:20):

Kirchheim blieb im Derby am Drücker und legte nach 21 Sekunden einen Dreier von Gian Aydinoglu zum 24:34 nach. Die Tigers blieben zwei Minuten ohne Zähler, ehe ein weiterer Dreier von Braden Norris zum 37:23 den Tübinger Trainer Reinboth zu einer Auszeit zwang. Nach zweieinhalb Minuten war es Jönke, der die ersten Tübinger Zähler des Viertels (20:37) erzielte. Der Kapitän hatte zu diesem Zeitpunkt bereits zehn Punkte auf seinem Konto. Die Gäste blieben nun zwar zwei Minuten ohne Zähler, die Tigers taten es ihnen aber gleich, sodass es nach 14 Minuten immer noch 26:37 stand. Erneut war es ein Dreier, dieses Mal von Yasin Kolo, der Tübingen in Minute wehtat und für ein ernüchterndes 26:40 sorgte. Offensiv lief einfach nichts mehr zusammen – ganze drei Zähler gelangen den Raubkatzen in den ersten sechs Minuten des zweiten Viertels. Ein Tip-In von Vincent Neugebauer zum 29:40 (17. Minute) sorgte dann wieder für etwas Licht am Ende des Tunnels. Angeführt vom bärenstarken Jönke (15 Zähler in der ersten Halbzeit) fuhren die Tigers noch einmal die Krallen aus. Zwei Minuten vor dem Pausentee erzielte Marvin Heckel aus der Distanz das 36:44 – Auszeit Kirchheim. Perovic brachte nun seinen Trumpf Dorn zurück ins Spiel, der postwendend zwei Zähler zum 46:36 erzielen konnte. Wenig später ging der Gastgeber mit einem 39:51-Rückstand in die Halbzeitpause.

Drittes Viertel (26:22):

Der Start in die zweite Halbzeit war vielversprechend. Den ersten Kirchheimer Angriff verteidigten die Tigers stark, im Gegenzug verkürzte Idowu nach 46 Sekunden auf 41:51. Auch im nächsten Angriff blieben die Gäste ohne Zähler, ehe Philip Hecker aus der Distanz auf 44:51 verkürzen konnte. Gespielt waren 22 Minuten. Die Raubkatzen waren wieder in Schlagdistanz. Die Perovic-Schützlinge suchten nun wieder Dorn, der auch prompt vier Zähler erzielen konnte (es sollten seine letzten Punkte sein). Nach 23 Minuten stand es 48:55 aus Tübinger Sicht. Das eigene Spiel wirkte nun flüssiger, sodass die Tigers nach 25 Minuten nur noch mit 52:57 im Hintertreffen waren. Ein Dreier von Kirchheims Mayer sowie ein erfolgreicher Freiwurf von Aitor Pickett sorgten dann aber wieder für einen deutlicheren 52:61-Rückstand nach 26 Minuten. Tiger-Dompteur Reinboth bat zu einer Auszeit. Im nächsten Angriff der Gäste kassierte dann der bis dahin stärkste Tübinger Jönke ein technisches Foul – zugleich sein drittes Foul – er musste zunächst auf der Bank Platz nehmen. Einmal mehr zeigten sich die Tübinger aber bissig, erkämpften sich einige Offensiv-Rebounds und verkürzten nach 27 Minuten wieder auf 56:62. Kirchheim punktete nun aufgrund der Tübinger Foulbelastung häufig von der Freiwurflinie, ließen dort aber auch einige Punkte liegen. Miles Tention erzielte fünf Punkte in Folge, die Tigers konnten 90 Sekunden vor Viertelende auf 61:64 verkürzen. Die Schlussphase gehörte dann wieder den Gästen, sodass die Tübinger mit einem 65:73-Rückstand in den Schlussabschnitt gingen.

Viertes Viertel (15:19):

Idowu verkürzte nach 18 auf 67:73, kassierte dann aber früh sein viertes Foul. Er blieb aber zunächst auf dem Feld. Zurück war nun auch Jönke, der dort weitermachte, wo er vor seiner Pause aufhörte. Seine beiden Punkte und fünf weitere Zähler vom starken Tention brachten die Raubkatzen in der 33. Minute plötzlich auf 74:75 heran. Zudem stand nun die Defense, angefeuert von den 1.969 Zuschauern. Dem Kapitän war es dann vorbehalten, die Tigers nach toller Aufholjagd an der Freiwurflinie in Führung zu bringen, der 33-Jährige traf in Minute 34 aber nur einen der beiden Würfe zum 75:75 Ausgleich. Idowu erzielte in Minute 35 aus der Distanz das 78:77. Da die Tigers aber wieder früh die Teamfoulgrenze erreicht haben, kam die Perovic-Truppe wieder zu einigen Freiwürfen. Angeführt von Mayer zeigte Kirchheim nun eine ganz starke offensive Sequenz und legte einen 7:0-Lauf nach 37 Minuten hin. Plötzlich lagen die Gastgeber wieder mit 78:84 im Hintertreffen und zwangen Coach Reinboth zu einer Auszeit. Bei den Tigers lief aber auch in den nächsten Minuten nicht mehr viel zusammen. Ballverluste und zahlreiche Fouls sorgten immer wieder für Freiwürfe der Gäste, während die Tübinger Basketballer vier Minuten lang ohne jeden Zähler blieben und einen 0:10-Lauf zum 78:87 (38. Minute) hinnehmen musste. Hecker beendete die Tübinger Durststrecke zwei Minuten vor dem Ende mit einem Freiwurf zum 79:87. Auch die Hausherren mussten nun oft an die Linie, leisteten sich aber einige Fehlwürfe. Schlussendlich sollte es einfach nicht mehr für eine weitere Aufholjagd reichen. Am Ende stand ein 92:80-Auswärtssieg für die Bozic Estriche Knights Kirchheim fest.

Die Stimmen zum Spiel:

Domenik Reinboth (Trainer Tigers Tübingen): “Glückwunsch an Igor Perovic und seine Mannschaft. Es war heute ein verdienter Sieg. Wir sind erneut schlecht ins Spiel gekommen. Die Defense war am Anfang nicht gut, wir konnten uns im Laufe des Spiels jedoch steigern. Es ist immer schwierig, einem Rückstand hinterherzulaufen. Das kostet viel Kraft. In den entscheidenden Momenten hat Kirchheim die besseren Plays gespielt und den Sieg verdient.”

Igor Perovic (Trainer Bozic Estriche Knights Kirchheim): “Ich bin natürlich sehr zufrieden, hier in Tübingen gewonnen zu haben. Die Tigers sind eine gute Mannschaft. Wir waren heute von Beginn an bereit und haben das Spiel kontrolliert. Antonio Dorn hat heute sein bestes Spiel für Kirchheim abgeliefert, aber auch die anderen deutschen Kräfte wie Lucas Mayer waren sehr gut.”

Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel:

Comeback von Cooper: Nach acht Wochen Verletzungspause gab Kenny Cooper im Derby gegen die Bozic Estriche Knights Kirchheim sein Comeback. Der Point Guard verletzte sich im Spiel gegen den Nürnberg Falcons BC am 11. Januar 2025 an der linken Wade. Mit einem schweren Muskelfaserriss war der 26-Jährige seither zum Zuschauern verdammt und schuftete gleichzeitig an seinem Comeback. Ein großer Dank gilt Physiotherapeut und Athletiktrainer Benedikt Cords, der unzählige Stunden mit dem US-Amerikaner aufbrachte. Ebenso den weiteren Physiotherapeuten Johannes Katzmaier und Kai Kemmler. Gegen die Gäste aus Kirchheim stand Cooper nun wieder auf dem Platz. In knapp 13 Minuten kam der Tübinger Topscorer bei seinem ersten Einsatz nach langer Verletzungspause auf zwei Punkte, zwei Assists und einen Steal. Herzlich willkommen zurück, Kenny Cooper!

Update zum Personal: Ausgerechnet Jonas Niedermanner musste im Duell gegen sein ehemaliges Team aus Kirchheim passen. Der 28-Jährige hat weiterhin starke Schmerzen aufgrund eines Überbeins am rechten Sprunggelenk. Diverse Therapieansätze haben bisher nicht die erwünschte Wirkung erzielt. Nun wird ein neuer Versuch gestartet, indem Niedermanner eine kurze dosierte Bestrahlung auf die Schmerzstelle erhält. Dies wird in der Radioonkologie am Universitätsklinikum Tübingen durchgeführt. Sechs Termine stehen seit dieser Woche an, um hoffentlich eine Verbesserung für den 28-Jährigen zu bewirken. Niedermanner wird den Schwaben aufgrund der Therapie noch zwei Wochen fehlen. Jamison Overton verfolgte Partie mit einem Vacuped-Schuh von der Bank aus. Der 25-Jährige wird nach seinem Syndesmosebandriss im rechten Sprunggelenk in den nächsten Tagen bei Dr. Bernhard Schewe im Orthopädisch Chirurgischen Zentrum in Tübingen/Mössingen operiert. Joshua Schwaibold wird sich nach seiner gebrochenen Hand ebenfalls noch für die Rückkehr auf das Spielfeld gedulden müssen. Silas Oriane (Knie) und Melkisedek Moreaux (Rücken) standen Trainer Domenik Reinboth kurzfristig zur Verfügung.

swt-Ostercamp 2025 ausgebucht!: Vom 14. bis 16. April 2025 findet erneut das swt-Ostercamp in der Tübinger Uhlandhalle statt. Die Veranstaltung genießt seit einiger Zeit großer Beliebtheit und Zuspruch bei den Stars von Morgen. So ist das erste von zwei swt-Camps im Jahr bereits seit Wochen ausgebucht. Dennoch erreichen uns weiter zahlreiche Anmeldungen. Leider ist die Kapazitätsgröße von 90 Kindern in der Tübinger Uhlandhalle bis auf das Äußerste ausgereizt. Mehr Anmeldungen sind aufgrund der Machbarkeit vor Ort nicht möglich. Wir bedanken uns für das immense Interesse und wünschen den Kinder heute schon viel Spaß bei drei Tagen Basketball satt in der Uhlandhalle. Von 9:30 bis 16:30 Uhr dreht sich alles ums Dribbeln, Passen und Werfen. Die ganzheitliche Verpflegung mit warmem Essen, Getränken und Snacks ist gewährleistet. Dazu wird jeden Tag ein Spieler der Tigers Tübingen als Gast das swt-ostercamp besuchen.