Ohne Sharkey und Crawley – Tigers verlieren mit 80:97 gegen die Kirchheim Knights
Kaum hat die Saison begonnen, werden die Tigers Tübingen wieder von Verletzungssorgen geplagt. Ohne die verletzten Spieler Isaiah Crawley und Josh Sharkey fand die Tigers-Offensive im Derby gegen die Kirchheim Knights keinen Rhythmus. Die bisherigen Schwächen in der Defensive – die Tigers kassierten in den beiden bisherigen Spielen durchschnittlich 100 Punkte – konnten noch nicht abgelegt werden. Am Ende setzte es eine deutliche 80:97 (39:48)-Niederlage gegen die vom Ex-Tiger Igor Perovic gecoachten Kirchheim Knights. Mit 24 Punkten avancierte Roland Nyama zum Tübinger Topscorer. Bester Mann auf dem Parkett war Kirchheims Kyle Leufroy, der 33 Punkte erzielte. Hier geht’s zur Statistik!
Erstes Viertel: Die Gäste erwischten einen Blitzstart. Fünf schnelle Punkte von Leufroy sorgten für einen schnellen 0:5-Rückstand. Offensiv suchten die Tigers ihren Rhythmus. Ballverluste und eine schlechte Wurfauswahl sorgten dafür, dass der Rückstand schon früh anwuchs. Nach dreieinhalb Minuten bat Tigers-Coach Danny Jansson beim Stand von 2:12 zur ersten Auszeit. Diese hatte zunächst keine Auswirkungen. Das Schicksal nahm seinen Lauf. Bis zur achten Minute wuchs der Rückstand auf 4:22 an, ehe den Tigers ein paar Offensivaktionen gelangen. So ging es mit einem 13:26-Rückstand in die erste Viertelpause.
Zweites Viertel: Das zweite Viertel begann mit einem Highlight aus Tübinger Sicht, als Nyama den Ball nach einem Ballgewinn mit Wucht in die gegnerische Reuse hämmerte. Nachdem er zwei Dreier nachgelegt hatte, war der Rückstand wieder auf unter zehn Punkte geschrumpft (21:30). Im weiteren Verlauf bekamen die Raubkatzen zahlreiche Chancen, den Rückstand weiter zu verkürzen, da sie einige der von Coach Jansson geforderten Stops in der Verteidigung erzwingen konnten. Da die Offensive jedoch auf Seiten der Hausherren stockte, konnte der Gastgeber den Rückstand bis zum Pausentee nicht weiter verkürzen (39:48).
Drittes Viertel: Leufroy, der den Tübingern in der ersten Halbzeit bereits 19 Punkte einschenken konnte, eröffnete das Viertel mit einem erfolgreichen Dreier. Nach einem unsportlichen Foul von Gianni Otto trafen die Gäste kurz darauf beide Freiwürfe, ehe Tim Koch auch noch einen Dreier einnetzte. Plötzlich lagen die Tigers wieder mit 15 Punkte zurück (43:58). Doch die Tübinger zeigten ihre Krallen und hielten dagegen. Ein Dunk von Daniel Keppeler sowie Punkte des jungen Mirjan Broening brachten die Hausherren wieder etwas heran. Beim Stand von 55:66 nahm Jansson in der 27. Minute eine Auszeit. Wieder waren es zwei Kirchheimer Dreier, die für Ernüchterung sorgten. So ging es letzendlich mit einem deutlichen 64:78-Rückstand ins letzte Viertel.
Viertes Viertel: Der letzte Abschnitt bot dann Basketball-Magerkost auf beiden Seiten. Wo letzte Woche noch Spannung bis zum letzten Wurf geherrscht hatte, herrschte heute eher Tristesse auf beiden Seiten. Den Tigers merkte man nun deutlich das Fehlen von Josh Sharkey an, da in der Offensive wenig zusammenlief. Als die Kirchheimer dann drei Minuten vor dem Ende zwei weitere Dreier zum 91:71 versenkt hatten, glaubten die wenigsten der Null zahlenden Zuschauer noch an eine Wende. Und so blieb es schließlich bei einem ernüchternden 80:97 gegen den schwäbischen Rivalen aus Kirchheim.
Die Stimmen zum Spiel:
Daniel Jansson (Coach Tigers Tübingen): “Glückwunsch an Igor Perovic und seine Kirchheimer Mannschaft. Für uns war es ohne Josh Sharkey und Isaiah Crawley schwer, dagegenzuhalten. Das hat man von Anfang an gesehen. Meine Mannschaft hat sich dann im Verlauf des Spiels zurückgekämpft und den Rückstand auch unter zehn Punkte drücken können. Letztendlich hat sich die individuelle Qualität des Gegners durchgesetzt. Leider machen wir in der Verteidigung immer dieselben Fehler. Daran werden wir arbeiten müssen. Wenn wir über 90 Punkte kassieren, wird es schwer zu gewinnen.”
Igor Perovic (Coach Kirchheim Knights): “Es war ein besonderes Spiel für mich. Ich war hier in Tübingen lange Zeit Spieler und Trainer. Ich denke, die Zuschauer an den Endgeräten haben ein gutes Spiel gesehen. Wir waren von Anfang an da und haben die Führung nie aus der Hand gegeben. Mit Kyle Leufroy hatten wir heute den Schlüsselspieler gehabt. Er hat uns durch das ganze Spiel getragen. Ich wünsche Tübingen alles Gute für die Saison.”
Dschungelgeflüster:
Verletzungspech: Beim Auswärtsspiel in Heidelberg ist der Tübinger Neuzugang Isaiah Crawley (12,5 Punkte pro Spiel) umgeknickt und hat sich dabei am rechten Sprunggelenk verletzt. Gestern erwischte es im Training auch noch Tigers-Topscorer Josh Sharkey (24,5 Punkte pro Spiel), der sich am Oberschenkel verletzte. Am Wochenende bekamen beide Spieler mehrere Einheiten Physiotherapie von Johannes Katzmaier und Claudia Michelmann und werden am morgen Montag beim Arzt genauer untersucht. Gute Besserung!
Broening mit den ersten Tigers-Punkten: Mirjan Broening ist einer von drei Eigengewächsen, die in dieser Saison 2020/2021 zum ProA-Kader der Tigers Tübingen gehören. Im ersten Spiel gegen Paderborn traf Timo Fischer die ersten Punkte in der zweithöchsten deutschen Spielklasse. Gegen Kirchheim zog nun auch der 19-Jährige nach. In gut zwölf Minuten Einsatzzeit kam die Tübinger Raubkatze auf vier Zähler, zwei Assists und ein Rebound, beim keinem Fehlversuch aus dem Feld.
Wiedersehen mit Perovic: Drei Jahre war Igor Perovic als Spieler für die Tigers aktiv. Anschließend war er noch für ein Jahr Co-Trainer, ehe er sechseinhalb Jahre Cheftrainer im Dschungel war. Im Dezember 2015 trat der sympatische Serbe zurück und legte eine monatelange Basketballpause ein. Einen Rekord hält Igor Perovic übrigens immer noch. Seit Einführung der digitalen Statistik-Datenbank in der Saison 1998/1999 ist er der einzige Tübinger Spieler, dem ein Triple Double gelang. Am 21. April 2007 sammelte er beim 98:89-Heimerfolg über die EWE Baskets Oldenburg 22 Punkte, zehn Assists und zehn Rebounds.