82:97-Niederlage in Nürnberg – direkter Vergleich gewonnen – kein weiterer verletzter Spieler
Die Tigers Tübingen haben das Auswärtsspiel bei den Nürnberg Falcons BC mit 82:97 (40:51) verloren. Es war gleichzeitig die dritte Niederlage in Serie. Die Franken beendeten ihrerseits nach vier Niederlagen ihren Negativlauf. Von Beginn war die Mannschaft von Trainer Ralph Junge den Schwaben in allen Bereichen überlegen. Zu keinem Zeitpunkt der Begegnung lagen die Raubkatzen einmal in Führung. Der höchste Rückstand betrug nach 30 Minuten 26 Zähler (79:53). Im Schlussabschnitt war es nur noch ein Kampf um den direkten Vergleich (18 Punkte, 91:73-Sieg aus dem Hinspiel). Diesen konnten sich die Tigers am Ende noch sichern. Dies, und dass sich kein weiterer Spieler verletzt hat, sind die positivsten Erkenntnisse des Spiels. Der Mannschaft von Trainer Danny Jansson merkte man die Müdigkeit aus den letzten Spielen deutlich an. Bei den Franken punkteten fünf Spieler zweistellig, Tra Holder war mit 22 Zählern Topscorer der Begegnung. Bei den Raubkatzen traf Troy Simons mit 17 Zählern am häufigsten. Nur bei den Freiwürfen (25 von 29, 86 Prozent) und den Ballverlusten (15 zu 16) konnten die Tübinger eine bessere Quote als der Kontrahent aufweisen. Alle anderen Kategorien gingen an den Gastgeber. Hier geht`s zur Statistik! Hier geht‘s zum Re-Livestream.
Weiter geht es für die Tigers Tübingen bereits am kommenden Samstag mit dem Heimspiel gegen die wiha Panthers Schwenningen. Hochball in der Volksbank Arena zu Rottenburg ist 19 Uhr.
Erstes Viertel (27:21):
Die Tigers starteten mit Gianni Otto, Timo Lanmüler, Roland Nyama, Elias Valtonn und Jekabs Beck in die Partie. Für Nürnbergs Kapitän Kapitän Sebastian Schröder begann das Spiel äußerst schlecht. Nach 84 Sekunden sammelte er bereits zwei Fouls beim Stand von 2:2 an. Insgesamt kam der Gastgeber aber etwas besser in die Begegnung. Nach vier Minuten führte die Mannschaft von Trainer Ralph Junge mit 11:6, jedoch hatte der Tigers-Gegner bereits schon vier Fouls auf dem Konto. Von Beginn an zeichnete sich ein Duell zwischen Lanmüller und Tra Holder an beiden Enden des Spielfelds ab. Bei den Schwaben nahm wie gewohnt Valtonen das Zepter in die Hand. Das erste Foul leisteten sich die Raubkatzen durch Daniel Keppeler mit einem technischen Foul nach 6:05 Minuten. Philipp Daubner sorgte mit der nächsten Aktion für das 20:12 für die Franken. Bei den Gästen lief in der Offense noch nicht viel zusammen. Tigers-Trainer Danny Jansson nahm folglich beim Stand von 22:14 nach in der achten Minute sein erstes Timeout. Besnik Bekteshi traf den ersten Dreier für die Tübinger zum 19:23 61 Sekunden vor dem Viertelende. Vor allem unter den Körben hatte die Jansson-Truppe noch Probleme. Marcell Pongó sorgte mit vier Zählern, darunter ein Buzzer Beater, für den 27:21-Zwischenstand nach zehn Minuten. Die Nürnberger entschieden das Reboundduell mit 11:6 für sich. Moritz Sanders und Pongó waren mit jeweils sechs Punkten die beiden Korbschützen im ersten Abschnitt.
Zweites Viertel (24:19):
Holder machte den Auftakt mit vier Zählern innerhalb der ersten 60 Sekunden. Mit 31:21 führten die Franken erstmals mit zehn Zählern. Die Falcons waren weiter die aktivere und bessere Mannschaft in dieser Phase der Partie. Dazu verlegten Roland Nyama und Beck einfachste Korbleger, was Jansson an der Seitenlinie gleich ein paar Jahre älter machte. Troy Simons leistete sich zudem beim Stand von 36:26 ein technisches Foul. Holder erhöhte per Freiwurf auf 37:26 nach 15 gespielten Minuten. Es lief weiter nicht rund bei den Raubkatzen. Die Tigers stellten nun um und versuchten ihr Glück in der Defense mit einer Zonenverteidigung. Valtonen war bei den Tübingern etwas wie der Alleinunterhalter in der Offense. Nürnberg hielt den Vorsprung aber konstant um die zehn Zähler, so beim Stand von 41:31 nach 16 Minuten. Das Junge-Team präsentierte sich einfach effektiv mit guten Quoten aus dem Feld, sodass eine Verkürzung des Rückstands nicht möglich war. Zu allem Pech verdunkte sich auch noch Valtonen in der Schlussminute, symbolisch für den Auftritt in der ersten Halbzeit der Raubkatzen. Wenig später war Halbzeit, die Falcons führten mit 51:40. Simons verwandelte davor noch zwei Freiwürfe. Mit 13 Zählern (51:38) hatte der Gastgeber kurz davor eine höchste Führung im Spiel. Holder war mit 17 Zählern der Mann der ersten Hälfte. Valtonen traf mit elf Punkten am häufigsten für die Gäste. Vor allem die schlechte Quote aus der Distanz (zwei von elf, 18 Prozent) war ein wesentlicher Grund für den Pausenrückstand. Positiv: Die Tigers verwandelten 16 von 18 Freiwürfen (89 Prozent).
Drittes Viertel (28:13):
Die Falcons machten da weiter, wo sie aufgehört hatten. Pongó und Holder erhöhten mit zwei Dreiern nach 69 Sekunden im dritten Viertel auf 57:40. Lanmüller konnte den 9:0-Lauf des Kontrahenten per Dreier auf 43:59 verkürzen, Valtonen machte es mit dem nächsten Dunkingversuch besser und holte die nächsten zwei Zähler. Junge nahm in Minute 24 beim Stand von 59:45 sein erstes Timeout. Tübingen stellte wieder auf die Zone um, doch die Franken traf weiter gut aus der Distanz und hatten die richtigen Antworten. Auch Big Man Mario Kegler traf von jenseits der 6,75-Meter-Linie zum 65:47 nach 25 Minuten. Wenn auch noch der nächste Big Man in Person von Moritz Sanders aus der Ferne trifft, wird es schwer eine Aufholjagd zu starten. Neun von 13 Dreiern bedeuteten 69 Prozent Trefferquote, ein exzellenter Wert. Spielstand: 68:47 nach 26 Minuten. Eine Minute später nahm Jansson beim 49:72 seine nächste Auszeit. Das Schlusslicht der Liga war den Schwaben einfach in allen Belangen deutlich überlegen. Ab der 24. Minute gelang Nürnberg ein 15:2-Lauf zum 74:59 (27. Minute). Den Tigers merkte man frühzeitig an, dass die Beine schwer waren. Der Gastgeber ließ keinen Zweifel daran, dass sie dieses Spiel unbedingt gewinnen wollten. Letztendlich ging es mit einem 79:53 für die Falcons in den Schlussabschnitt. Es war gleichzeitig der höchste Rückstand der Gäste. Von nun an ging es nur noch um den direkten Vergleich. Holder war mit 20 Zählern Topscorer der Begegnung.
Viertes Viertel (18:29):
Mit acht Zählern in Serie konnte die Schwaben den Rückstand nach 33 Minuten auf 20 Zähler (61:81) drücken. Mit dem Gefühl des sicheren Sieges leistete sich auch Nürnberg nun ein paar Fehler. Erneut versuchte man es mit einer Zone, was zuletzt in Bremerhaven gut gelang. Nach einem Steal von Nyama legte Simons den Ball zum 63:81 in den Korb – Auszeit Junge in Minute 34. Nürnberg gelang fast alles. Schröder netzte den nächsten Dreier, dazu mit Foul. Doch der Freiwurf fand nicht sein Ziel. Spielstand nach 36 Minuten: 89:68 für die Falcons. Es war nun spannendes Spiel um den direkten Vergleich, den die Tigers zumindest nicht hergeben wollten. Der Rückstand pendelte sich bis zur finalen Sirene um plus/minus 18 Zählern ein. 76 Sekunden vor dem Ende traf Nyama zwei Freiwürfe zum 79:95. Neun Sekunden vor dem Sieg schafften die Tigers zumindest den Gewinn des direkten Vergleichs. Lanmüller traf per Dreier zum 82:97. Dies war auch der Endstand. Symbolisch legte Nyama 3,6 Sekunden vor Ende noch zwei Freiwürfe daneben.
Die Stimme zum Spiel:
Danny Jansson (Trainer Tigers Tübingen): “Das Problem heute lag nicht hier in Nürnberg, sondern beim Spiel in Bremerhaven. Man hat heute gesehen, was so ein Trip nach Bremerhaven für negative Auswirkungen haben kann. Man hat gesehen, dass alle unsere Spieler müde waren. Das stecken Körper auch von Sportlern nicht einfach so weg. So sollte ein Spielplan nicht aussehen. Das hat wenig mit Basketball zu tun. Das Spiel hat keinen Spaß gemacht. Wir hatten keine Energie. Auch die Kommunikation hat gefehlt, insgesamt war es schon enttäuschend. Erst im Schlussviertel konnten wir uns etwas fangen.”
Ralph Junge (Trainer Nürnberg Falcons BC): “Wir lagen von Beginn an in Führung. Das tat meiner Mannschaft gut. Die Vorentscheidung war im dritten Viertel, welches wir klar gewinnen konnten. Jeder Sieg tut uns in der aktuellen Situation sehr gut. Heute kann ich sehr zufrieden sein.”
Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel:
Corona-Fälle in Jena und Karlsruhe: Am heutigen Mittwoch hätten insgesamt drei Spiele in der BARMER 2. Basketball Bundesliga nachgeholt werden sollen. Am Ende wurde letztendlich nur die Partie zwischen Nürnberg und Tübingen ausgetragen. Die Spiele zwischen Jena und Heidelberg sowie Karlsruhe gegen Trier mussten kurzfristig wegen positiven Fällen bei den Vertretern aus Jena und Karlsruhe abgesagt werden. Eventuell kann dies auch Auswirkungen auf die Raubkatzen haben. Sollte das Team aus Karlsruhe in Quarantäne müssen, würde das Heimspiel gegen die Badener am 27. März 2021 ausfallen. Ob diese Partie dann überhaupt noch nachgeholt werden kann, ist aufgrund des engen Terminplans sowie dem nahen Saisonende am 10. April mehr als fraglich. Vorab wünschen die Tigers allen Betroffenen alles Gute!
Weiter ohne Wolf und Miksell: Die Tigers mussten beim Auswärtsspiel in Nürnberg weiter ohne Kapitän Enosch Wolf und Ryan Mikesell auskommen. Für beide Akteure kam die Partie gegen Franken weiter noch zu früh. Auch für das nächste Duell am Samstag gegen Schwenningen (19 Uhr, Volksbank Arena) sieht es nicht gut für einen Einsatz des Duos aus. Im Gegensatz zur Partie in Bremerhaven vor zwei Tagen verstärkte Youngster Timo Fischer die Gelb-Schwarzen, sodass Trainer Danny Jansson zumindest neun Personen einsetzen konnte.
Umzug in die neue Halle naht: Im dritten Jahr tragen die Nürnberger Zweitliga-Basketballer ihre Heimspiele im Eventpalast am Nürnberger Flughafen aus. Zur neuen Saison 2021/2022 soll damit nun Schluss sein. Die neue Halle steht bereits im Osten von Nürnberg, in der Nähe des Fernsehturms. “Für die neue Arena gibt es noch keinen Namen”, sagt Falcons-Pressesprecher Markus Mende. Doch die Vorfreude steigt. In der neuen Spielstätte sollen bis zu 4.000 Zuschauer Platz finden und somit die Übergangsspielstätte ablösen.