Basketball 2. Bundesliga 2022/2023 15. Spieltag 11.01.2023 Tigers Tuebingen – WWU Baskets Muenster Zac Seljaas (re, Tigers) gegen Darien Jackson (li, Baskets Muenster) FOTO: ULMER Pressebildagentur xxNOxMODELxRELEASExx

84:79-Sieg – Erneutes Herzschlagfinale gegen die WWU Baskets Münster

11 Jan 2023

Nach einem umkämpften Spiel gegen den Aufsteiger WWU Baskets Münster konnten die Tigers Tübingen nach der Last-Second-Niederlage bei Spitzenreiter RASTA Vechta in einem erneuten Herzschlagfinale ein Erfolgserlebnis feiern. In der für ein Mittwochspiel gut gefüllten Paul Horn-Arena vor 1.447 Zuschauern sorgten die gute Verteidigung und starke Nerven für den denkbar knappen, letztlich aber nicht unverdienten 84:79 (43:35)-Erfolg. Mateo Šerić spielte nach seiner Erkrankung in der vergangenen Woche bärenstark auf und erzielte bei seiner Rückkehr nicht nur die meisten Zähler für seine Tigers (21), sondern stemmte sich in der Crunchtime auch in der Verteidigung mit einem Block gegen den besten Münsteraner Darien Jackson (19 Punkte) gegen die drohende Niederlage. Verdientermaßen wurde er zum Tress “man of the match” ernannt. Der größte Vorsprung für die Tigers betrug in der sechsten Minute beim Stand von 20:5 im ersten Viertel satte 15 Punkte, Münster hatte seine größte Führung beim Stand von 77:73 zwei Minuten vor dem Ende. Unterstützung bekam Šerić von Zac Seljaas, der 17 Zähler erzielen konnte und Timo Lanmüller mit elf Zählern.

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Bereits in drei Tagen steht das nächste Heimspiel für die Tigers Tübingen auf dem Programm. Am Samstag, den 14. Januar 2023, empfangen die Raubkatzen zum Abschluss der Hinrunde der Saison 2022/2023 die Uni Baskets Paderborn. Hochball ist um 19:30 Uhr in der Paul Horn-Arena.

Erstes Viertel (22:19):

Coach Danny Jansson schickte nach der Niederlage gegen Tabellenführer RASTA Vechta als Starting-Five Aatu Kivimäki, Lanmüller, Šerić, Seljaas und Daniel Keppeler auf das Parkett. Rückkehrer Šerić hatte offensichtlich das Basketballspielen richtig vermisst und sorgte in den ersten 90 Sekunden zur Freude der 1.447 Zuschauer ganz alleine für das 6:0 der Raubkatzen. Die Verteidigung des Gastgebers stand zudem wie eine Eins, Gäste-Coach Björn Harmsen war nach gut drei Minuten beim Stand von 13:2 für die Hausherren zur ersten Auszeit gezwungen. Auf Tübinger Seite wechselte Jansson direkt früh durch, so konnten die Schwaben das Tempo an beiden Seiten des Feldes hoch halten. Verdienter Lohn der tollen Intensität war ein 20:5 nach knapp sechs Minuten, ehe Münster durch zwei erfolgreiche Dreier durch Hilmar Petursson und Connor Harding etwas verkürzen konnte (11:20, siebte Minute). Die Westfalen nutzten die folgenden Minuten clever aus und verkürzten – begünstigt durch eine sinkende Trefferquote der Tigers – bis auf 19:22.

Zweites Viertel (22:16):

Die Gäste aus Münster kamen auch besser aus der Pause und gingen in der zwölften Minute durch zwei Freiwürfe von Jordan Jones erstmals mit 26:25 in Führung, ehe Kivimäki und Krišs Helmanis diese postwendend für die Tigers mit zwei Dreiern zurückeroberten (31:26, 14. Minute). Zu diesem Zeitpunkt hatten die beiden Tübinger Center Keppeler und Helmanis etwas überraschend bereits jeweils zwei Fouls auf dem Konto, auch wenn unter dem gegnerischen Korb Hüne Andreas Seiferth nicht mit von der Partie war. In der Folgezeit entwickelte sich ein für die Zuschauer eher unansehnliches Spiel mit vielen Fehlern und Unterbrechungen auf beiden Seiten. Ein richtiger Spielfluss wollte auf keiner Seite aufkommen, so blieb es ein enges Spiel. Energizer Seljaas war es dann, der mit einem Gefühlsausbruch nach einem Ballgewinn samt darauf folgendem Dreier wieder für Emotionen sorgte (34:32, 16. Minute). Dennoch blieb es ein zähes Ringen bis zur zweiten Auszeit von Coach Harmsen zwei Minuten vor dem Ende. Danach schalteten die Raubkatzen nochmals den Verteidigungs-Turbo ein und konnten so die Führung bis zum Pausentee wieder etwas komfortabler gestalten (42:35), auch wenn der letzte Dreier von Lanmüller Sekundenbruchteile zu spät kam.

Drittes Viertel (19:21):

Šerić eröffnete die zweite Halbzeit punktemäßig zum 44:37 nach 21 Minuten für die Tigers, ehe erneut die Verteidigung zuschlug: Fünf-Sekunden-Übertretung der Münsteraner beim Einwurf (44:37, 21. Minute). Lanmüller per Dreier und erneut Šerić schraubten die Führung eine Minute später wieder in den zweistelligen Bereich (49:37). Wie im ersten Abschnitt brachte ein Dreier durch Jasper Günther die Gäste wieder näher heran (40:49, 23. Minute). Ein unsportliches Foul gegen Thomas Reuter an Šerić sorgte danach wieder für Unruhe auf beiden Seiten, ehe Kivimäki unter dem Korb in der 15. Minute das 53:42 erzielte. In der Folge sammelte der Finne drei schnelle Fouls und wurde von Coach Jansson auf die Bank beordert. In dieser Phase versuchten die Tübinger mit beiden Centern die Hoheit in der Zone zu erlangen, was reboundtechnisch auch gut gelang. Doch immer wieder eingestreute Dreier der Gäste ließen die Tigers nicht wirklich davonziehen. Im Gegenteil: Bis zur letzten Pause reduzierte sich der Vorsprung wieder auf fünf Zähler (61:56).

Viertes Viertel (23:23):

Zunächst sah es wieder aus, als könnten die Tigers endlich davonziehen. Vier schnelle Punkte von Keppeler und Šerić beantworteten die Gäste allerdings mit ihrerseits fünf Zählern durch einen Zweier von Harding und einen Dreier durch Petursson, sodass das Spiel weiterhin spannend blieb (65:61, 32. Minute). Und es wurde noch enger: Als Münsters Guard Jackson mit einem Dreipunktspiel den 68:68-Ausgleich erzielte, war die Crunchtime endgültig eingeläutet (35. Minute). Das Spiel stand nun mehrmals auf der Kippe. Beide Teams hatten die Möglichkeit, in Führung zu gehen. Immer wieder unterbrochen von zahlreichen Fouls, war es schließlich Keppeler, der seine Farben kurzzeitig wieder in Front brachte (72:70, 37. Minute). Nach einer weiteren 24-Sekunden-Verletzung der Münsteraner nahm dann Coach Jansson drei Minuten vor dem Ende beim Stand von 72:72 seine erste Auszeit in diesem Spiel. Dennoch gerieten die Tigers durch Jackson tatsächlich wieder in Rückstand. Zuerst ein Korbleger und dann ein Dreipunktespiel zum 73:77 sorgten für sorgenvolle Gesichter auf den Tribünen (39. Minute). Doch diesmal schlugen die Hausherren zurück: Ein wilder Fastbreak-Dreier von Lanmüller ließ die Fans wieder hoffen und Šerić eroberte die Führung mit zwei Freiwürfen zurück (78:77, 40. Minute). Überhaupt wollte Šerić heute wohl nicht verlieren: Ein Block gegen Jackson und erneut zwei Freiwürfe 15 Sekunden vor dem Ende zum 80:77 sollten schließlich reichen. Zwar kam Münster fünf Sekunden vor dem Ende nochmals auf einen Zähler (79:80) heran, doch Seljaas machte mit vier erfolgreichen Freiwürfen zum 84:79 endgültig den Deckel drauf.

Die Stimme zum Spiel:

Danny Jansson (Trainer Tigers Tübingen): “Wir sind heute gut ins Spiel gekommen. Nach sechs Minuten haben wir deutlich geführt und das Spiel kontrolliert. Danach haben wir komplett den Faden verloren. Vor allem in der Defense haben wir viele Fehler gemacht. Münster hat das ausgenutzt und ist Schritt für Schritt ins Spiel gekommen. Sie haben ein tolles gemacht und haben uns das Leben schwergemacht. Bei der Niederlage in Vechta war ich optimistisch, dass wir eine tiefe Bank haben. Davon haben wir heute nichts gesehen. Das ist inakzeptabel und muss sich ändern. Am Samstag gegen Paderborn wird es sicherlich nicht leichter. Wir müssen dieses Spiel konsequent aufarbeiten und die richtigen Schlüsse in kürzester Zeit ziehen.”

Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spielgeschehen:

Begeisterung pur! Für Münsters Manager Helge Stuckenholz war es das erste Spiel in Verantwortung in Tübingen. Als studierter Architekt begutachtete der Basketball-Funktionär die Paul Horn-Arena während des Trainings intensiv, sammelte viele Eindrücke und hielt das Gesehene in Bildern fest. “Hier ist einiges richtig gemacht worden. Der VIP-Raum, die Sitzplätze in einer steilen Senkung sowie das weite weite Rund für die Stehplätze”, zeigte sich Stuckenholz von der Tübinger Spielstätte begeistert. Auch an der pinken Farbe hatte der Manager nichts auszusetzen. “Die pinke Farbe ist ein guter Kontrast zu den schwarzen LED-Banden und der Werbung in zweiter Reihe.”

Tübingen ohne Ersek, Münster ohne Seiferth: Die Tübinger Basketballer musste die Partie gegen die WWU Baskets Münster erneut ohne Erol Ersek bestreiten. Der österreichische Nationalspieler laboriert weiter an einer Sprunggelenksverletzung aus der Partie gegen die JobStairs GIESSEN 46ers. Mit einem Einsatz ist hoffentlich in der kommenden Woche beim Gastspiel in Paderborn zu rechnen. Für die Begegnung am Samstag gegen Paderborn kommt ein Einsatz wohl noch zu früh. Nachwuchsspieler Gerrit Lehe konnte ebenfalls verletzungsbedingt nicht in der Kader rutschen. Die WWU Baskets Münster mussten in Tübingen ihrerseits auf den ehemaligen Nationalspieler Andreas Seiferth verzichten.

Handtücher mit Partner: Nach zahlreichen Jahren sind die Handtücher der Tigers Tübingen wieder mit einem Partner gekennzeichnet. Ab sofort ziert Laveco+, ein pflanzliches Waschmittel von unserem neuen Partner CHT aus Tübingen die Handtücher der Raubkatzen. Eine weitere gute Werbefläche im Tübinger Dschungel ist somit wieder belegt. “Wir freuen uns, dass wir mit der CHT einen neuen starken Partner in der Tigers-Familie begrüßen können. Neben der gesamten Partnerschaft passen Handtücher und Waschmittel zudem sogar sehr gut zusammen”, sagte Jascha Maus, General Manager der Tigers Tübingen.

von Tobias Fischer