84:87-Niederlage in Crailsheim nach 26 Punkten Vorsprung
Nach zwei Siegen in Serie haben die Tigers Tübingen wieder eine Partie verloren. Vor 2.439 Zuschauern in der Arena Hohenlohe in Ilshofen hat die Mannschaft von Trainer Danny Jansson bei den HAKRO Merlins Crailsheim mit 84:87 (45:28) verloren. Der Gastgeber konnte damit eine Serie von zuletzt acht Niederlagen in Folge beenden. Und dies nach einem 26-Punkte-Rückstand nach 24 Minuten beim Stand von 32:58. Problematisch war, dass Tübingens Spielmacher Jhivvan Jackson von Beginn an mit Foulproblemen zu kämpfen hatte und in 16 Minuten nur auf zwei Zähler kam. Es war die bisher schwächste Vorstellung des absoluten Leistungsträgers beim Team von Trainer Danny Jansson. Dennoch war man bis Mitte des dritten Viertels das klar bessere Team. Im Anschluss spielten die Hausherren alles oder nichts und hatten damit Erfolg. Schritt für Schritt wurde der Rückstand verkürzt. 74 Sekunden vor dem Ende gingen die Merlins erstmals nach dem ersten Viertel wieder mit 85:84 in Führung. James Murray-Boyles machte mit dem 87:84 ganze 21 Sekunden vor Rambo den Deckel drauf. Der letzte Tübinger Angriff scheiterte. Jimmy Boeheim war mit 26 Zählern Topscorer Partie, Mateo Šerić kam auf 24 Punkte, 23 davon in der ersten Halbzeit. Bei der Mannschaft von Trainer Jussi Laakso erzielten Brandon Childress und Murray-Boyles jeweils 18 Zähler. Besonders bitter, da die Rebounds mit 50:29 bei den Gästen lagen. Letztendlich waren es 27 Ballverluste, die den Raubkatzen den bereits schon sicher geglaubten Sieg kosteten. Für Laakso war es der erste Sieg im dritten Spiel.
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Die Tigers Tübingen sind am kommenden Wochenende (9./10. Dezember 2023) nicht im Einsatz. Für acht Mannschaften geht es im Viertelfinale im BBL-Pokal um einen Platz beim TOP FOUR im Februar des kommenden Jahres 2024. Somit geht es für das Jansson-Team in knapp zwei Wochen mit dem Auswärtsspiel bei den Veolia Towers Hamburg weiter, Gespielt wird am Freitag, den 15. Dezember 2023, um 20 Uhr in der edel-optics.de Arena
Erstes Viertel (16:26):
Die Begegnung startete intensiv auf beiden Seiten. Maurice Stuckey nahm sich in der Defense gleich Tübingens Topscorer Jackson an. Die Führung wechselte von Beginn an mehrmals. Stuckey brachte seine Farben nach vier Minuten mit seinem zweiten Dreier im Spiel mit 9:7 in Führung. Šerić konterte jedoch umgehend, ebenfalls aus der Distanz zum 10:9 für die Gäste. Es folgten zwei Zähler von Boeheim und erneut Šerić, sodass die Raubkatzen nach fünf Minuten mit 14:9 in Führung lagen. Jedoch kassierte Jackson nach sechs Minuten bereits sein zweites Foul und musste für Tigers-Kapitän Gianni Otto weichen. Die Raubkatzen hatten zudem schon die Teamfoulgrenze erreicht. Die Laakso-Schützlinge spielten engagiert, jedoch fehlte noch das Wurfglück. Einen guten Start erwischte auf Seiten der Schwaben Šerić, der mit dem 20:14 nach acht Minuten bereits bei elf Zählern angelangt war. Nach einem weiteren Dreier von Zaccheus Darko-Kelly zum 23:14 nahm Laakso 1:58 Minuten vor dem Ende des ersten Abschnitts sein erstes Timeout. Der Einsatz der Hausherren stimmte, offensiv und defensiv leistete man sich aber zu viele Fehler. Timo Lanmüller traf in der Schlussminute ebenfalls aus der Ferne zum 26:16-Zwischenstand. Es waren die ersten Punkte der Nummer sieben seit seiner Verletzung am Sprunggelenk vor drei Wochen. Šerić war mit elf Zählern Topscorer des Spiels. Beim Gastgeber kam Stuckey auf sechs Punkte. Die Rebounds lagen mit 11:8 bei der Jansson-Truppe.
Zweites Viertel (12:19):
Šerić eröffnete das zweite Viertel nach 53 Sekunden mit einem Kunstwurf zum 28:16. Jackson war zudem zurück auf dem Spielfeld, Stuckey machte dem US-Amerikaner jedoch das Leben weiter schwer. Die Tübinger Nummer 56 war noch ohne Punkte. Und weil es so schön war, legte Šerić eine Minute später einen Wurf zum 30:16 hinterher. Die Defense der Raubkatzen funktionierte, die Crailsheimer mussten sich viele Punkte an der Freiwurflinie hart erarbeiten. Aber auch auf Tübinger Seite schlichen sich nun vermehrt Fehler ein. Das Spiel stotterte bei beiden Kontrahenten. Nach zwei Zählern von Fabian Bleck zum 22:30 kassierte Jackson dazu noch sein drittes Foul. Jansson nahm 6:50 Minuten vor der Halbzeit seine erste Auszeit. Jackson konnte es nicht glauben, dass er erneut frühzeitig in Foulprobleme geriet. Offensiv lief bei den Tigers in dieser Phase nur noch wenig zusammen. Keandre Cook verkürzte in Minute 15 mit einem Punkt von der Linie auf 24:30. Das Spiel war zudem geprägt von vielen Fouls auf beiden Seiten. Spielerisch war es kein Leckerbissen, was beide Teams zeigten. Verlassen konnten sich die Gäste aber auf Šerić, der das 32:24 in Minute 15 erzielte. Der 24-Jährige war bereits bei 17 Punkten angelangt. Krišs Helmanis legte in Minute 18 einen Hakenwurf elegant in den Korb des Gastgebers. Laakso nahm 2:52 Minuten vor der Halbzeit beim Stand von 26:38 sein zweites Timeout. Die Tigers konnten das Fehlen von Jackson recht gut kompensieren. Den Schwaben gelang von der 16. Minute sogar ein 13:0-Lauf zum 45:26, den erst Childress mit zwei Zählern zum 28:45 in der Schlussminute beenden konnte. Mit diesem Spielstand ging es auch in die Pause. Šerić war inzwischen bei 23 Punkten angelangt und damit Topscorer der Begegnung. Beim Gastgeber kamen Stuckey und Murray-Boyles auf jeweils sechs Zähler. Die Rebounds lagen mit 26:13 auf Tübinger Seite, ein Schlüssel für die Führung. Ärgerlich waren 13:8-Ballverluste gegen das Jansson-Team.
Drittes Viertel (29:15):
Jackson eröffnete den zweiten Durchgang mit seinen ersten zwei Zählern zum 47:28. Gespielt waren zwölf Sekunden. Die Zone der Raubkatzen funktionierte wie in der ersten Halbzeit gut. Boeheim legte vier weitere Punkte zum 51:28 nach 22 Minuten in den gegnerischen Korb. Bei den Merlins merkte man eine gewisse Nervosität und auch Unsicherheit im eigenen Spiel. Laakso orderte seine Mannen bei noch 7:42 Minuten auf der Uhr im dritten Abschnitt erneut auf die Bank. Galin Smith für Crailsheim und Jackson kassierten in Minute 24 ein technisches Foul. Für den Tübinger Spielmacher war es leider schon das vierte Vergehen, Spielstand 56:30. Die Tigers konnten jedoch den “Ausfall” ihres Zauberspielers kompensieren. Vor allem bei den Rebounds langte man gut zu und erarbeitete sich immer wieder zweite Chancen. Vor allem Boeheim spielte sich diesbezüglich immer wieder positiv in den Vordergrund. Die Merlins versuchten es nun mit vielen wilden Abschlüssen, zumeist aber ohne Erfolg. Darko-Kelly erzielte in Minute 28 das 69:44 aus der Distanz. Der US-Amerikaner war mit 15 Zählern zweitbester Punktesammler der Schwaben. Nach einem 8:0-Lauf der Laakso-Truppe nahm Jansson 70 Sekunden vor Ende des dritten Abschnitts beim Stand von 69:53 sein zweites Timoeut. Seine Mannschaft verlor etwas die Linie und machte den Gegner selbst stark. Šerić stoppte den gegnerischen Lauf in der Schlussminute mit einem Freiwurf zum 70:53. Mit einem Buzzer Beater von Fabian Bleck verkürzte Crailsheim zum 57:70-Zwischenstand. Die letzten Minuten der Schwaben waren nicht gut. Šerić war mi 24 Zählern weiterhin Topscorer der Partie, beim Kontrahenten kam Murray-Boyles auf 16 Punkte.
Viertes Viertel (30:14):
Die Arena Hohenlohe tobte und ehrte den großen Einsatz des eigenen Teams. Jackson schied in Minute 32 beim Stand von 72:61 mit seinem fünften Foul aus. Keine guten Voraussetzungen für die Gäste für die Schlussphase. Cook verkürzte in Minute 33 auf 64:74. Das Spiel drohte endgültig zu kippen. Die Merlins spielten mit dem guten Lauf im Rücken nun furios nach vorne, während bei den Schwaben die spielerische Leichtigkeit über weite Strecken der Begegnung wie weggeblasen war. Zum Glück konnte Boeheim in Minute 35 einen Dreier zum 77:64 einlochen und für etwas Durchatmen sorgen. Stuckey nahm es persönlich und konterte eine Minute später zum 67:77. Noch waren starke vier Minuten zu spielen. Und weiter spielten nur die Crailsheimer. Mit einem 10:2-Lauf bis 2:31 Minuten vor dem Ende kämpfte sich das Laakso-Team beim Stand von 77:79 bravourös zurück. Das Momentum war endgültig beim Gegner, bei den Schwaben sollten nichts mehr gelingen. Boeheim gelang direkt im Anschluss per Dreier das 82:78, jedoch musste auch Erol Ersek im Anschluss ebenfalls mit dem fünften Foul aus dem Spiel gehen. Boeheim zog mit Šerić mit 24 Punkten nun gleich. Doch die Merlins waren nun einfach das bessere Team. Childress sorgte 74 Sekunden vor dem Ende mit zwei Zählern für den 84:84-Ausgleich, dazu verwandelte der US-Amerikaner den Bonusfreiwurf nach Foul von Otto zum 85:84. Es war die erste Führung seit dem ersten Viertel für die Merlins. Murray Boyles erzielte 21 Sekunden vor Rambo dann die Entscheidung zum 87:84. Der letzten Angriff der Tübinger ging trotz einer Auszeit von Jansson daneben. Am Ende muss man den HAKRO Merlins Crailsheim zur tollen Aufholjagd und dem Sieg gratulieren!
Die Stimmen zum Spiel:
Danny Jansson (Trainer Tigers Tübingen): “Wir sind gut in das Spiel gekommen und haben den Ball gut bewegt. So ist es uns gelungen, bis Mitte des dritten Viertels einen Vorsprung von 26 Punkten herauszuspielen. Dann haben wir unerklärlicherweise die Kontrolle über das Spiel verloren. In den letzten sechs, sieben Minuten haben wir 28 Punkte durch einfach Korbleger kassiert. Dazu haben wir keine Rebounds mehr geholt und uns zu sicher gefühlt. Das darf dir aber in keinem Spiel der easyCredit Basketball Bundesliga passieren. Crailsheim ist dann mit einer aggressiven Verteidigung zurückgekommen. Hut ab, weil sie mit einer kurzen Rotation spielen mussten. Das Spiel haben wir nicht in der Schlussphase der Partie verloren, sondern ab Mitte des dritten Viertels.”
Jussi Laakso (Trainer HAKRO Merlins Crailsheim): “Es ist genau so, wie es Coach Danny Jansson beschreibt. Ich hatte Mitte des dritten Viertels die Angst, dass wir das Spiel mit 40 Punkten verlieren könnten. Irgendwie haben wir es dann geschafft mit Teamwork, einer guten Defense und Zug zum Korb uns ins Spiel zu kämpfen. So hätten wir aber bereits zu Beginn des Spiels auftreten müssen. Ich habe meiner Mannschaft gesagt, dass sie, egal was sie machen, es mit Entschlossenheit tun. Das ist uns dann ab Mitte des dritten Viertels gelungen. Ich freue mich wahnsinnig für die Spieler, dass sie nach so vielen Niederlagen wieder ein Spiel gewinnen konnten. Nun haben wir eine Basis, womit wir in den nächsten Wochen arbeiten können.”
Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel:
Ohne Léo Westermann, Ex-Tigers Bogdan Radosavljevic in Zivil: Die HAKRO Merlins Crailsheim musste die Partie ohne ihren größten und bekanntesten Namen Léo Westermann absolvieren. Der Franzose fehlte beim Gastgeber verletzungsbedingt. Der mittlerweile 31-Jährige kann bereits jetzt auf eine glanzvolle Karriere auf internationaler Bühne zurückblicken. Crailsheim ist die elfte Station des mit 2,01 Meter groß gewachsenen Point Guards. Mit Deutschland sind es bereits acht Länder, in welchen der langjährige Akteur in der EuroLeague (AS Monaco/Monaco, FC Barcelona/Soanien, Fenerbahce Istanbul/Türkei, ZSKA Moskau/Russland und Žalgiris Kaunas/Litauen) auf Korbjagd ging. Vor der Partie suchte der ehemalige Tübinger Bogdan Radosavljević die Tübinger Bank auf, um altbekannte Gesichter zu treffen. Der 30-Jährige musste seine Karriere jüngst wegen Schulterproblemen beenden und fehlt den MERLINS natürlich immens. In Zivil unterstützte “Boggy” seine Teamkameraden von der Bank aus. “Es ist natürlich sehr schade, dass die Karriere jetzt schon zu Ende ist. Aber es geht einfach nicht mehr”, berichtete die ehemalige Tübinge Nummer 15. Alles Gute für die Zukunft, “Boggy”!
Nikolaus-Aktion für Kinder: Kinder aufgepasst. Zum Nikolaus am Mittwoch, den 6. Dezember 2023, haben wir etwas für euch vorbereitet. Von 14 bis 17 Uhr könnt ihr ein kleines Geschenk zum Nikolaus bei uns in der Geschäftsstelle (Mömpelgarder Weg 4, 72072 Tübingen) abholen. Drei Spieler unserer Mannschaft freuen sich auf euren Besuch. Hinweis für die Eltern: Vor der Geschäftsstelle gilt ein eingeschränktes Parkverbot. Parkplätze gibt es an der B28 in Richtung Reutlingen. Die Geschäftsstelle ist dazu gut mit dem Bus zu erreichen. Haltestelle Mixer Straße im Französischen Viertel. Die Aktion gilt solange der Vorrat reicht!
Willkommen zurück, Johannes Katzmaier!: Die Mannschaft der Tigers Tübingen wurde beim Auswärtsspiel bei den HAKRO Merlins Crailsheim von Johannes Katzmaier (Praxis für Physio- und Myoreflextherapie) betreut. Es war der erste Einsatz des 33-Jährigen in dieser Spielzeit 2023/2024 nach einer längerer Erkrankung. In den letzten Wochen stieg Katzmaier wieder in die tägliche Behandlung der Raubkatzen ein, was derzeit aufgrund des hohen Verletztenstands auch ein Lichtblick ist. Zum Saisonstart wurde “Hannes” von den Physiotherapeuten Claudia Michelmann (Rundum-Physiotherapie), Kai Kemmler (Physio Wanne) sowie David Fridrich vertreten. Der 33-Jährige betreut die Tübinger Spieler unter der Woche größtenteils. Bis zuletzt und auch weiterhin unterstützen die Praxen Physiobox um Thilo Nowak sowie das Physios um Stephan Gutbrod die Tigers Tübingen in der Behandlung der vielen Spieler. Herzlichen Dank an alle! Herzlich willkommen zurück, Johannes Katzmaier!