85:67-Erfolg gegen die Nürnberg Falcons BC – Tigers weiterhin ungeschlagen
Ein harter Fight war es am Sonntagabend in der Paul-Horn-Arena zwischen den Tigers aus Tübingen und den Falcons aus Nürnberg. Zwar war die Mannschaft von Trainer Danny Jansson beinahe das gesamte Spiel über in Führung, doch die Gäste aus Franken gaben sich nie auf. Bis zum Ende blieb es ein umkämpftes Spiel. Die Hausherren hatten vor 1.570 Zuschauern mit dem 85:67 (40:29)-Erfolg das bessere Ende für sich. Die Raubkatzen behalten somit ihre weiße Weste in dieser Saison und grüßen weiter von der Tabellenspitze der BARMER 2. Basketball Bundesliga. Anders als in den letzten Spielen, als die Offensive flüssig lief, mussten sich die Schwaben diesmal auf ihre Verteidigung verlassen. Doch auch die Ausgeglichenheit war wieder einmal deutlich sichtbar. So fielen die statistisch schwächeren Spiele von Zac Seljaas (zwölf Punkte, acht Rebounds) und Mateo Šerić (acht Punkte) nicht allzu sehr ins Gewicht, da andere in die Bresche sprangen. Trotzdem waren es am Ende wieder sechs Spieler, die zwischen acht und 17 Punkten erzielten. Der höchste Vorsprung datierte in Minute beim Stand von 85:72. Die Entscheidung final herbeigeführt wurde im Schlussabschnitt, welchen die Jansson-Truppe mit 30:16 für sich entscheiden konnte. Topscorer des Spiels war Aatu Kivimäki mit 17 Zählern, fünf Assists und fünf Rebounds, verdientermaßen wurde er der Finne auch “Tress“ man of the match gekürt. Bei den Gästen waren Jonathan Maier und Jackson Kreuser mit jeweils zwölf Zählern die besten Punktesammler.
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Weiter geht es für die Tigers Tübingen am kommenden Samstag mit dem Auswärtsspiel bei den Eisbären Bremerhaven. Spielbeginn ist um 19 Uhr in der ÖVB-Arena zu Bremen.
Erstes Viertel (20:16)
Die Tigers suchten zu Beginn des Spiels aus der Distanz den Erfolg und schlossen die ersten drei Angriffe allesamt per Dreier ab. Fallen wollte jedoch nur einer, geworfen von Aatu Kivimäki nach 41 Sekunden zum 3:2. Nürnberg hingegen suchte den Erfolg mit viel Zug zum Korb und hatte damit mehr Erfolg. So stand es nach knapp drei Minuten 3:6 aus Sicht der Tigers. Timo Lanmüller konnte in Minute drei mit einem Dreipunktspiel zum 6:6 ausgleichen, kassierte aber kurz darauf früh sein zweites persönliches Foul. Insgesamt taten sich die Raubkatzen zu Beginn gegen unbequeme Nürnberger schwer. Das Team von Trainer Vytautas Buzas war nicht gewillt, die Punkte beim Favoriten kampflos abzugeben. Ungewohnt viele Fehlwürfe und vier Ballverluste zwangen Jansson nach fünf Minuten zu einer frühen Auszeit. Die Gäste führten bis dahin mit 8:6 und hatten zwei Freiwürfe. Justinas Ramanauskas traf nach der Unterbrechung beide Freiwürfe zum 10:6. Die Hausherren legten nun eine Schippe drauf und erzielten einen schnellen 6:0-Lauf zum 12:10 (siebte Minute). Ein richtiger Rhythmus wollte dennoch noch nicht aufkommen. Immer noch leisteten sich die Tigers ungewöhnlich viele Ballverluste – deren sechs alleine im ersten Viertel. Folgerichtig lag Tübingen eine Minute vor dem Viertelende mit 15:16 im Hintertreffen. Binnen 20 Sekunden gelangen dann vier Punkte durch Šerić und Kivimäki. So konnte eine knappe 20:16-Führung mit in die erste Viertelpause genommen werden.
Zweites Viertel (20:13):
Auch die ersten zwei Minuten des zweiten Viertels waren nichts für Basketball-Feinschmecker. Ballverluste hüben wie drüben prägten das Bild. Seljaas erlöste die Fans mit zwei erfolgreichen Freiwürfen zum 22:16 (zwölfte Minute). Auffallend war bis dahin wieder einmal die mannschaftliche Geschlossenheit der Tübinger: Die 22 Zähler verteilten sich auf sieben Spieler. Zudem griffen die Raubkatzen beherzt beim Rebound zu und konnten trotz eigener Schwächen im Angriff den Vorsprung Pünktchen um Pünktchen steigern. Nürnbergs Coach Buzas hatte beim Stand von 18:26 genug gesehen und bat zur Auszeit (15. Minute). Ein wirkliches Mittel gegen die Verteidigung der Schwaben fand er zwar auch nicht, dennoch kamen die Gäste durch Unkonzentriertheiten der Raubkatzen bis auf einen Zähler heran (26:25, 17. Minute) – nächste Auszeit Tübingen. Kivimäki kam zurück und ordnete die Reihen der Hausherren wieder. Zwei Dreier von Ersek und Kivimäki erhöhten die Führung wieder auf sieben Zähler (34:27, 18 Minute). Bis zur Pause kamen sogar noch weitere Zähler dazu. Nach der wohl schlechtesten Halbzeit der Saison dennoch mit einer 40:29-Führung in die Katakomben der Paul Horn-Arena.
Drittes Viertel (15:22):
Der Beginn der zweiten Halbzeit war ausgeglichen. So konnten die Tigers den Elf-Punkte-Vorsprung zunächst halten (44:33; 22. Minute). Die nächsten Minuten gehörten dann aber den Gästen, die aus der Distanz doppelt einnetzten und in der 24. Minute auf 39:46 verkürzen konnten. Die Tübinger taten sich schwer, ihre Angriffe sauber und strukturiert zu Ende zu spielen – auch weil die Falcons hart verteidigten. Auch am offensiven Brett zeigten sich die Franken nun bissiger. In der 26. Minute hatte Jansson genug gesehen und bat beim Stand von 48:45 zu einer weiteren Auszeit. Er fand die richtigen Worte, denn fortan agierten die Schwaben wieder konzentrierter und konsequenter: Fünf Punkte in Folge sowie ein Monsterblock von Daniel Keppeler – die Tigers waren wieder auf Kurs (53:45; 28. Minute). Einmal mehr schlugen die Gäste zurück. Quasi mit der Schlusssirene des dritten Viertels traf Kreuser aus der Distanz. So nahmen die Tigers nur einen knappen 55:51-Vorsprung mit ins Schlussviertel.
Viertes Viertel (30:16):
Der Einsatz stimmte weiterhin. Vor allem Till Jönke ging in dieser Kategorie wieder voran und gab keinen Ball verloren. Doch erst ein unsportliches Foul von Sebastian Schröder an Seljaas war dann die offensive Initialzündung für die Tigers. Nach den zwei erfolgreichen Freiwürfen des US-Amerikaners (57:51, 32. Minute) legte Jönke erst ein Dreipunktspiel auf, bevor er mit einem Dreier mit Brett die Führung wieder auf zehn Zähler schraubte (63:53, 32. Minute). Coach Buzas bat zur Besprechung. Doch die Raubkatzen ließen sich nicht mehr die Butter vom Brot nehmen und spielten nun routiniert und doch emotional im Stile einer Spitzenmannschaft ihren Stiefel runter. Und beeindruckend war dabei vor allem, dass die Tigers diese Saison noch unberechenbarer zu sein scheinen als letzte Saison. Nicht die üblichen Verdächtigen Šerić, Seljaas oder Ersek waren an dem 20:6-Lauf vordergründig beteiligt, sondern die beiden Kapitäne Gianni Otto und Jönke. Der 85:67-Sieg fiel am Ende vielleicht etwas zu hoch aus, doch verdient war er allemal.
Die Stimme zum Spiel:
Danny Jansson (Trainer Tigers Tübingen): “Es war ein harter Fight, meine Mannschaft schien schwere Beine zu haben. Wir sind definitiv nicht so ins Spiel gekommen, wie wir uns das vorgenommen haben. Als uns dann einige Stopps gelungen sind, haben wir auch offensiv den Rhythmus gefunden. Aber nochmal: Über weite Strecken hat es uns Nürnberg schwer gemacht.”
Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel:
BBL-Referee in Tübingen: Benedikt Loder sah man die letzten Jahre oft in Tübingen als Schiedsrichter. Mittlerweile hat der 26-Jährige den Sprung in die easyCredit Basketball Bundesliga geschafft und wird zukünftig vermehrt in der deutschen Eliteklasse zum Einsatz kommen. Gegen Nürnberg wurde Loder, der als Werkstudent in der Steuerberatung tätig ist, für die Partie zwischen Tübingen und Nürnberg eingeteilt. Dadurch, dass Loder aus Biberach stammt, wird der Unparteiische vielleicht dennoch immer mal wieder im Tübinger Dschungel Spiele leiten.
swt-Herbstcamp ausgebucht!: Vom 2. bis 4. November 2022 findet in der Uhlandhalle wieder das swt-Herbstcamp statt. Das Camp ist bereits jetzt ausgebucht. Hier könnt ihr alle Informationen zur dreitägigen Veranstaltung in der Tübinger Uhlandhalle einsehen. Von 9:30 bis 16:30 Uhr dreht sich alles nur um Basketball. Neben Vollverpflegung, einem Camp-Trikot und -Shorts kommt auch jeden Tag ein Spieler der Tigers zu Besuch vorbei. Pro Kind fallen Kosten in Höhe von 119 Euro an. “Es freut uns, dass das Camp erneut eine große Nachfrage hat”, sagt Hans Georg Kienzle, Jugendkoordinator beim SV 03 Tübingen.
News in Kürze: Bereits am gestrigen Samstag spielte die Regionalliga-Mannschaft der SV 03 Tigers Tübingen gegen den VfL Bensheim. Dabei gelang dem Team von Trainer Manu Pasios der dritte Sieg in Folge. Nach 40 Minuten stand ein 104:73 (52:32)-Erfolg fest. Topscorer der Partie war Bakary Dibba, der am heutigen Spieltag gegen Nürnberg seinen 21. Geburtstag feiert, mit 23 Zählern. Die weiteren Doppellizenzspieler Jekabs Beck (zehn Punkte), Gerrit Lehe (neun Punkte) und Miles Osei (acht Punkte) trugen ebenfalls zum Gesamterfolg bei. Auch dem U18-Team der Raubkatzen gelang ein Sieg. Mit 94:63 (42:30) besiegte die Mannschaft von Trainer Eric Detlev die VfL Kirchheim Knights. Es war der zweite Sieg im dritten Spiel für die Young Tigers Tübingen. Eine knappe Niederlage musste das JBBL-Team der Young Tigers Tübingen einstecken. Gegen den Nachwuchs des Bundesligisten HAKRO Merlins Crailsheim setzte es am Sonntagvormittag ein 66:75 (37:37).