Spielbericht, 25.10.2025

Der Bann ist gebrochen! 91:64-Erfolg gegen die SBB Baskets Wolmirstedt ist der erst Heimsieg

Der erste Heimsieg der Saison 2025/2026 ist unter Dach und Fach! Die Tigers Tübingen haben […]

Der erste Heimsieg der Saison 2025/2026 ist unter Dach und Fach! Die Tigers Tübingen haben gegen den Aufsteiger SBB Baskets aus Wolmirstedt mit 91:64 (51:40) gewonnen. Die 1.758 Fans in der Paul Horn-Arena bekamen nach zähem Beginn im ersten Viertel eine gute Leistung der Mannschaft der Raubkatzen zu sehen. Nach knapp fünf Minuten wechselte Coach Sonko Isaiah Sanders ein, der dem Spiel dann die entscheidende Wende gab: Vier Dreier bei vier Versuchen verbuchte die Mikrowelle innerhalb von 96 Sekunden in einem ganz persönlichen 12:0-Lauf und brachte seine Farben nach dem 7:11 (gleichzeitig die höchste Führung der Gäste) zum 19:13 bei noch 2:51 Minuten auf der Uhr in Front. Danach spielten die Schwaben über weite Strecken konzentriert und fanden im Verlauf des Spiels immer wieder Wege, um gegen das Team von Gäste-Coach Eiko Potthast zu punkten. Genau 30 Zähler betrug der größte Vorsprung der Tigers beim 87:57 in der 37. Minute. Alle eingesetzten Spieler punkteten bei den Schwaben, angeführt natürlich von Sanders, der sieben seiner zehn Dreier (70 Prozent) versenken und insgesamt 24 Punkte als Topscorer des Spiels verbuchte konnte. Auch Bernard Pelote ließ mit 17 Zählern und acht Rebounds sein nächstes gutes Spiel folgen. Zudem belegten 32 Assists, neun davon durch Kaya Bayram, die geschlossene Mannschaftsleistung der Tigers Tübingen. Die Sonko-Truppe traf 14 von 38 Dreiern, was 37 Prozent bedeuten. Die Rebounds gingen mit 40:31 ebenfalls an den Sieger. Bei den Gästen aus Sachsen-Anhalt war Trey Stewart mit 20 Zählern bester Punktesammler.

Weiter geht es für die Tigers Tübingen am Sonntag, den 2. November 2025, mit dem Auswärtsspiel bei den EPG Baskets Koblenz. Hochball ist um 19:30 Uhr in der Sporthalle Oberwerth in Koblenz. Der kommende Gegner der Tigers Tübingen unterlag am Samstagabend bei den Eisbären Bremerhaben mit 91:100 und steht nun bei zwei Siegen und drei Niederlagen vorübergehend auf Rang 13. Die Schwaben nehmen mit der umgekehrten Bilanz vorerst Platz sieben ein.

Kommissar: Marco Kapitz; Schiedsrichter: Peter Wolff, Marli Kasemi, Eva-Marie Bohn

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Erstes Viertel (25:21):

JaCobi Wood, Miles Tention, Silas Oriane, Melkisedek Moreaux und Pelote bildeten die Starting-Five der Hausherren. Zunächst machte Pelote dort weiter, wo er in Köln aufgehört hatte: Direkt sein erster Dreier fand nach 40 Sekunden das Ziel zur Tübinger 3:0-Führung. Wer allerdings auf eine ähnliche Quote wie beim Auswärtssieg gehofft hatte, wurde eines Besseren belehrt. Die nächsten drei Versuche von Pelote und Wood gingen allesamt daneben. Auch sonst war in der Offensive der Raubkatzen zunächst wieder viel Stückwerk. Und da die Gäste immer wieder kleine Lücken unter dem Tübinger Korb aufdeckten, stand es nach fünf Minuten 7:11 aus Sicht der Raubkatzen. Coach Sonko nahm nun die ersten Wechsel vor und brachte unter anderem Mikrowelle Sanders. Dieser war direkt auf Betriebstemperatur und versenkte innerhalb von 96 Sekunden vier Dreier zum 19:13-Zwischenstand nach acht Minuten. Die erste Auszeit von Coach Potthast war die logische Folge. Zwei Dreier von Wood und natürlich Sanders folgten direkt danach und beendeten den 18:4-Lauf der Raubkatzen zum 25:15 nach neun Minuten. Bis zum Viertelende verkürzten die Gäste aus Sachsen-Anhalt allerdings nochmals etwas, sodass es nur mit einem 25:21-Vorsprung für die Schwaben in die erste Pause ging. Da war auch das gewöhnungsbedürftige Wurfverhältnis der Tigers zu vernachlässigen: 16 Versuchen aus der Distanz standen gerade einmal vier Zweier-Versuche gegenüber. Sanders gelangen im ersten Abschnitt starke 16 Zähler.

Zweites Viertel (26:19):

Die erste Minute des zweiten Viertels gehörte einem anderen Tübinger Spieler. Nach einem Dreier hob Pelote in einem Fastbreak ab und dunkte vehement zum 30:21 in Minute elf ein. Coach Potthast wollte einen erneuten Lauf direkt mit der nächsten Auszeit nach 52 Sekunden unterbrechen. Dies gelang zwar, allerdings pendelte sich der Vorsprung nun bei circa zehn Zählern ein. Beide Teams neutralisierten sich nun gegenseitig etwas, die Trefferquoten gingen auf beiden Seiten runter. So plätscherte die Begegnung vor sich hin, wobei die Tigers insgesamt ein kleines bisschen erfolgreicher waren und auf 42:27 davonziehen konnten (16. Minute). In den nächsten zwei Minuten folgte allerdings wieder ein 6:0-Lauf der Sachsen-Anhaltiner, sodass es nun an Coach Sonko war, beim Stand von 42:33 die Reihen seiner Mannschaft mit einer Auszeit wieder zu schließen – gespielt waren 18 Minuten. Die letzten beiden Minuten gehörten dann auch wieder den Raubkatzen, die bis zur großen Pause konzentriert blieben und einen verdienten 51:40-Vorsprung mit in die Kabinen nehmen konnten.

Drittes Viertel (26:13):

Der offensive Tigers-Motor stotterte zu Beginn der zweiten Halbzeit etwas. Die ersten drei Angriffssequenzen der Sonko-Truppe blieben allesamt ohne zählbaren Erfolg. Dann holten sich die Tigers jedoch Selbstvertrauen durch zwei erfolgreiche Dreier von Tention und Pelote zum 57:44 bei noch 7:42 Minuten auf der Uhr. Nun lief der Ball auch deutlich besser durch die eigenen Reihen. Moreaux mit einem Dunking sowie Wood mit einem feinen Korbleger jeweils nach tollen Anspielen von Oriane beziehungsweise Tention legten weitere Punkte auf den Vorsprung drauf (61:44, 24. Minute). Eine Schlüsselszene ereignete sich bei noch 6:55 Minuten auf der Uhr, als Wolmirstedts Topscorer Travis Henson frühzeitig mit nur acht Punkten mit dem fünften Foul vom Platz musste. Unter dem gegnerischen Korb waren nun große Löcher vorhanden, die meist auch gut durch die Raubkatzen genutzt wurden. Und nun trat auch wieder Sanders in Erscheinung und versenkte seinen sechsten Dreier zur ersten 20-Punkte-Führung (66:46, 26. Minute). Mit seinem siebten erfolgreichen Distanzwurf stellte er in der 29. Minute dann auf 75:51 und zerstreute die letzten Zweifel, dass die Tigers Tübingen heute den ersten Heimsieg einfahren würden. Mit einem deutlichen 77:53-Zwischenstand ging es in die letzte Pause des Spiels.

Viertes Viertel (14:13):

Im letzten Abschnitt dauerte es dann allerdings einige Zeit, bis die nächsten Tigers-Punkte auf das Scoreboard kamen. Fast drei Minuten dauerte es, ehe Wood zum 79:55 traf, um nur kurz darauf einen weiteren Korbleger zum 81:55 folgen zu lassen (34. Minute). Da die Raubkatzen zudem hinten auch die Schotten zunehmend dicht machten, erhöhte sich der Vorsprung weiter. Über den Spielstand von 83:55 nach 36 Minuten ging es nach Punkten von Kaya Bayram und Felix Edwardsson mit 30 Zählern Vorsprung (87:57) in die letzten drei Minuten des Spiels. Erfreulich war zu sehen, dass die Sonko-Schützlinge sich weiterhin nicht auf den verdienten Lorbeeren ausruhten, sondern ihr Spiel bis zum Ende durchzogen. Die Zuschauer belohnten die gute Leistung mit lautem Beifall von der Rängen. Große Highlights waren zwar nicht mehr dabei, aber der – auch in der Höhe – verdiente 91:64-Erfolg sorgte für Freude auf den Tribünen der Paul Horn-Arena. Nach dem Schlusspfiff schallten dann zurecht „Isaiah-Sanders-Rufe“ durch die Halle, der die Tigers Tübingen mit einer famosen Leistung auf die Siegerstraße gebracht hatte.

Die Stimmen zum Spiel:

Henrik Sonko (Trainer Tigers Tübingen): „Ich habe meinen Spielern gesagt, dass wir heute so spielen wollen, wie wir uns bis jetzt auswärts präsentiert haben. Wir haben heute sehr stark gespielt, sehr konzentriert. Wir wollen uns in den Heimspielen in kein Loch graben, in das wir dann hineinfallen. Ich glaube, dass heute einfach die Verteidigung sehr gut war. Ich mag die Spielweise von Wolmirstedt, sie haben eine sehr gute Qualität im Kader. Sie setzen ihre individuelle Qualität sehr gut ein und sind dadurch sehr gefährlich. Wenn die Verteidigung da nicht stimmt, tun sie einem weh.“

Eiko Potthast (Trainer SBB Baskets Wolmirstedt): „Ja, ich habe nicht viel zu sagen. Erstmal Glückwunsch an Henrik Sonko und seinem Team, die ein herausragendes Spiel gemacht haben. Wir sind solide in das Spiel gekommen, waren da sehr fokussiert und haben dann komplett den Faden verloren. Weder offensiv, noch defensiv haben wir das gemacht, was wir uns vorgenommen haben.“

Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel:

Update zum Personal: Die Tigers Tübingen mussten in der Partie gegen die SBB Baskets aus Wolmirstedt weiter auf Connor Nelson und Joshua Schwaibold (beide Sprunggelenk) verzichten. Das Duo ist jedoch wieder im Aufbautraining aktiv. Beide Akteure dürften zeitnah wieder in den vollen Trainings- und Spielbetrieb einsteigen können. Aaron Ogunjobi fiel kurzfristig wegen Krankheit aus. Tigers-Kapitän Till Jönke stand nach zweiwöchiger Erkrankung zwar im Kader, kam aber nicht zum Einsatz.

Besuch von der Familie: Für Henrik Sonko, Trainer der Tigers Tübingen, war der heutige Samstag ein besonderer Tag. Nach drei Monaten hat die Familie den Schweden in Diensten der Schwaben erstmals besucht. „So lange waren wir noch nicht voneinander getrennt“, berichtete der 47-Jährige. Ehefrau Fatou, Sohn Gibril sowie Tochter Nyomi reisten am Spieltag von Göteborg über Kopenhagen nach Stuttgart an. Pure Freude dann beim Zusammentreffen vor dem Training der Raubkatzen in der Paul Horn-Arena. Die Familie von Sonko wird nun eine Woche in Tübingen weilen. Mit dem ersten Heimsieg am Abend endete der Tag dann perfekt für die Familie Sonko.

Ex-Spieler Klingberg zu Besuch: Einen besonderen Gast durften die Tigers Tübingen im heutigen Siel gegen die Gäste aus Sachsen-Anhalt begrüßen. Marco Klingberg war von 2000 bis 2002 für die damaligen Wired Minds Tübingen aktiv. Der inzwischen 51-Jährige stieg mit den Schwaben in der Saison 2000/2001 ins deutsche Basketball-Oberhaus auf, in der folgenden Spielzeit musste das Team von Trainer Uwe Trainer am grünen Tisch aber wieder den Gang in die Zweitklassigkeit antreten. Klingberg war damals der Energizer im Team. Im Anschluss spielte „Klinge“ noch sieben Jahre beim BBC Magdeburg und zwei Jahre beim Achersleben Tigers BC (2009-2011), bevor es wieder zurück nach Madgeburg ging. Zudem lief der ehemalige Tübinger Spieler von 1995 bis zu seinem Wechsel nach Tübingen im Jahr 2000 für die SBB Baskets Wolmirstedt auf. Bis zuletzt arbeitete der 51-Jährige für drei Jahre als hauptamtlicher Jugendtrainer in Wolmirstedt. Bei seinem Heimatverein VSC Magdeburg ist Klingberg derzeit Trainer der Damen in der Regionalliga. Zudem betreut der ehemalige Spieler der Schwaben die U14-Landesauswahl von Sachsen-Anhalt.

Tobias Fischer
Von Tobias Fischer
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