Basketball 2. Bundesliga 2022/2023 Playoff Halbfinale Spiel 1. in der Paul Horn Arena: Tigers Tuebingen – PS Karlsruhe Lions 18.05.2023 Mateo Seric (Mitte, Tigers) gegen Dominick van Waaden (li, Karlsruhe) FOTO: ULMER Pressebildagentur xxNOxMODELxRELEASExx

Start nach Maß ins Halbfinale! 95:51-Sieg gegen die PS Karlsruhe LIONS – Samstag in Karlsruhe

18 Mai 2023

Die Tigers Tübingen sind mit einem 95:51 (51:27)-Kantersieg gegen die PS Karlsruhe LIONS ins Playoff-Halbfinale gestartet. Fünfeinhalb Jahre sollte es dauern, bis die Paul Horn-Arena wieder einmal ausverkauft war. Im Abstiegsjahr aus der EasyCredit BBL am 30. Dezember 2017 sahen 3.132 Zuschauer im schwäbischen Derby gegen die MHP RIESEN Ludwigsburg allerdings basketballerische Magerkost der damaligen WALTER Tigers Tübingen. Ganz anders hingegen im ersten Playoff-Halbfinale gegen das Team von LIONS-Trainer Aleksandar Šćepanović. Die Tigers-Fans in der ausverkauften Arena sahen von Beginn an eine haushohe Mannschaft von Trainer Danny Jansson, die eindrucksvoll bewies, was im Team steckt. Karlsruhe war von Beginn an chancenlos, die Schwaben hingegen spielten sich in einen wahren Rausch. Die höchste Führung betrug 45 Punkte beim Stand 88:43 in Minute 36, Karlsruhe war nicht einmal in Führung. Topscorer der Begegnung war Mateo Šerić mit 17 Zählern, fünf weitere Tübinger Spieler punkteten zweistellig. Bei Karlsruhe hingegen war nur Lovell Cabill Jr. mit 13 Zählern im zweistelligen Bereich. Doch die Serie gegen Bremerhaven hat gezeigt, wieviel auch ein hoher Sieg in einer Playoff-Serie wert ist – zunächst einmal steht es in der Serie nur 1:0 für Tübingen.

Hier geht’s zur Statistik! Hier geht’s zum Re-Livestream!

Das Spiel ist nun Geschichte. Bereits am Samstag kommt es zum zweiten Duell der beiden Mannschaften. Hochball ist um 19:30 Uhr in der Lina-Radke-Halle zu Karlsruhe. Für die Schwaben heißt es, in kurzer Zeit sich neu zu fokussieren und die gleiche Intensität auf den Platz zu bringen.

Erstes Viertel (29:15):

Den Tigers gelang ein Auftakt nach Maß, ganze 20 Sekunden waren gespielt, als Aatu Kivimäki die ersten drei Zähler zum 3:0 für die Hausherren erzielen konnte. Wenig später erhöhte der Finne nach einem Offensiv-Rebound von Krišs Helmanis auf 5:0. Jener Helmanis war es dann, der im nächsten Angriff trotz Foul aus tief aus der Ecke traf. Zwar traf der Lette den Bonuswurf nicht, dennoch führte Tübingen so nach 90 Sekunden bereits mit 7:0. Während den Schwaben offensiv alles gelingen wollte, suchten die Gäste noch nach ihrem Rhythmus. Nach drei Minuten lagen die Tigers zur Freude ihres Anhangs mit 11:2 in Front. Die nächsten fünf Zähler gingen dann aber auf das Konto der Badenern, die auf 7:11 verkürzen konnten, ehe Zac Seljaas in der fünften Minute aus der Distanz zum 14:7 traf. Unter den Körben zeigte Helmanis eine bärenstarke Anfangsphase und sammelte Rebound um Rebound. Als Seljaas wenig später bei einem Dreier gefoult wurde, bat LIONS-Coach Aleksandar Šćepanović in Minute sechs um eine Auszeit. Seljaas traf im Anschluss alle drei Freiwürfe und erhöhte auf 17:7. In den nächsten Minuten pendelte sich der Vorsprung der Tigers bei etwa zehn Punkten ein. Zwei Minuten vor dem Ende erhöhte Erol Ersek aus der Distanz auf 25:12 – die Paul Horn-Arena stand bereits frühzeitig Kopf. Wenig später ging es mit einer 29:15-Führung in die erste Viertelpause. In dieser gelang Tiger WALTER auf seinem Fahrrad ein spektakulärer Todessprung. Die Tigers hatten eine Duftmarke gesetzt!

Zweites Viertel (22:12):

Der Beginn des zweiten Viertels sorgte für gemischte Gefühle bei den Tigers-Fans: Dem schnellen zweiten Foul von Mateo Šerić folgte der zweite Monsterblock von Helmanis gegen Ben Shungu nach zwölf Minuten beim Stand von 29:15. Beide Teams hatten Schwierigkeiten, zu guten Würfen zu kommen und so dauerte es 150 Sekunden, ehe Seljaas die ersten Zähler des Abschnittes zum 31:14 erzielte. Da die Tigers weiterhin ihre Playoff-Defense ausgepackt hatten, konnten sie sich trotz eigener offensiver Probleme weiter absetzen. Symptomatisch für die starke Verteidigungsarbeit war der zweite verpatzte Einwurf der Badener, als Cabill Jr. freien Mann fanden und den Ball direkt ins Aus warfen (14. Minute). Šćepanović versuchte mit einer zweiten Auszeit nach 15 Minuten beim Stand von 35:17, die Reihen der Gäste zu ordnen. Doch unmittelbar danach veranstaltete Seljaas mit seinem Gegenspieler eine Tanzstunde und legte mustergültig auf Helmanis ab, der ohne Probleme das 37:17 erzielte – 20 Punkte Führung nach 15 Minuten. Wer hätte das gedacht! Ein kurzes Strohfeuer der Karlsruher wurde durch Ersek mit zwei Dreiern in Folge umgehend im Keim erstickt (47:24, 18. Minute). Karlsruhe wirkte konsterniert, und das zu recht. Die Tigers waren in allen Belangen überlegen: 54 Prozent zu 26 Prozent Trefferquote, 11:6 Assists, 23:14 Rebounds und nicht zuletzt 51:27 Punkte sprachen eine überdeutliche Sprache.

Drittes Viertel (18:12):

Zu Beginn der zweiten Halbzeit rollte der Tigers-Express unaufhaltsam weiter. Dank eines 8:0-Laufs binnen zwei Minuten erhöhten die Hausherren auf 59:27. Karlsruhe benötigte eine frühe Auszeit. Die Gäste konnten einem angesichts der Dominanz der Schwaben beinahe schon leid tun. In der 24. Minute kam es zu einer Schrecksekunde: der bis dahin bärenstarke Seljaas humpelte zur Bank. Der US-Amerikaner gab aber wenige Momente später Entwarnung und kehrte später auf das Parkett zurück. Die Tigers blieben drei Minuten ohne Zähler, was aber angesichts der hohen Führung und der Tatsache, dass die Gäste offensiv wenig erfolgreich spielten, keine Folgen hatte. Zwei Freiwürfe von Bakary Dibba zum 64:33 nach 25 Minuten beendeten die Tübinger Durststrecke. Dennoch wollte nun auch den Tigers aus dem Feld nicht mehr viel gelingen. Zwischen der 23. und 29. Minute gelang den Tigers kein einziger Treffer aus dem Feld. 70 Sekunden vor dem Ende erlöste dann Helmanis die Zuschauer mit seinem Korb zum 66:37. Ins Schlussviertel ging es mit einer 69:39-Führung. Die Entscheidung war längst gefallen.

Viertes Viertel (26:12):

Šerić eröffnete den Schlussabschnitt mit einem Korbleger samt anschließendem Steal beim Einwurf zum 71:39 in 31. Der anschließende Dreier wäre die Kirsche auf der Sahne gewesen, drehte sich aber wieder heraus. Dennoch hatten zu diesem Zeitpunkt bereits vier Jansson-Schützlinge zweistellig gepunktet. Kurz darauf ging Darko Bajo von den LIONS als erster mit fünf Fouls vom Feld, Coach Start Šćepanović nahm nochmals eine Auszeit (39:74, 33. Minute). “Tigers – Tübingen” schallte es in dieser durch das eckige Rund der Paul Horn-Arena – gefolgt von “Ihr könnt nach Hause fahren!”. Wirkliche Veränderungen waren nicht sichtbar, doch zufrieden war er auch nicht, gerade mal 60 Sekunden später nahm er seine letzte Auszeit beim Stand von 79:41 für die Tigers (34. Minute). Fünf Minuten vor dem Ende holte Coach Jansson dann seine Starter vom Feld und gab ihnen so die notwendige Pause vor dem nächsten Spiel am Samstag in Karlsruhe. Dibba nutzte die Spielzeit und sorgte mit einem Zirkuswurf zum 85:41 in Minute 36 für Extase bei den Tübinger Fans. Auch Miles Osei reihte sich kurz nach seiner Einwechslung in die Scorer-Liste ein (88:43, 36. Minute) und ließ noch fünf weitere Punkte zum 93:51 ganze 104 Sekunden vor dem Ende folgen. Drei Minuten vor dem Ende bekam auch noch Youngster Gerrit Lehe seine Playoff-Minuten. Am Ende stand ein rundum überzeugendes 95:51 auf der Anzeigetafel.

Die Stimme zum Spiel:

Danny Jansson (Trainer Tigers Tübingen): “Wir konnten heute das Tempo kontrollieren. Das war der Schlüssel zum Sieg. Dazu ist es meiner Mannschaft gelungen, von Beginn an mit viel Intensität aufzutreten. Dennoch, es ist nur ein Sieg und es steht 1:0 für Tübingen. Bereits in zwei Tagen geht es weiter. Wenn man auf das Viertelfinale gegen Bremerhaven zurückblickt, haben wir auswärts nicht gut ausgesehen. Uns erwartet dort deren Kulisse und ein komplett neues Spiel. Wir fahren nach Karlsruhe, um dort ein Spiel zu klauen.”

Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel:

Beide Teams nicht vollzählig: Am Spieltag meldete sich Daniel Keppeler krankheitsbedingt ab. Für den 26-Jährigen rückte Gerrit Lehe in den Kader auf. Wir wünschen unserem Center eine gute Besserung und hoffen, dass Keppeler bereits am Samstag beim Auswärtsspiel in Karlsruhe wieder dabei ist. Ebenso nicht dabei war Delante Jones, der wegen Knieproblemen pausieren musste. Bleibt zu hoffen, dass auch der US-Amerikaner am Samstag wieder mitwirken kann. Auch die Gäste konnten nicht vollzählig antreten. Point Guard Bazoumana Koné muss aufgrund von Knöchelproblemen passen. Auch hier die besten Genesungswünsche für eine Rückkehr auf das Spielfeld in der Serie im schwäbisch-badischen Duell.

Jetzt für Spiel in Karlsruhe anmelden!: Der Tübinger Fanklub Neckar Tigers organisiert wieder eine Fanfahrt zum Auswärtsspiel nach Karlsruhe. 150 Tickets stehen den Schwaben zur Verfügung, wie Dominik Printz von den Neckar Tigers berichtet. Bereits während des Spiels am Donnerstag konnte man sich für die kurze Reise ins Badische anmelden. Bis Freitagmittag werden weitere Anmeldungen bei Printz per Mail (dominik@neckartigers.de) entgegengenommen. Neben einem Reisebus stehen auch mehrere Vans für die Fahrt zur Verfügung. Einige Fans treten den Weg nach Karlsruhe zudem mit eigenen Auto an.

MVP-Ehrung für Mikesell: Spät, aber besser als nie, hat Ryan Mikesell die Auszeichnung zum MVP der Saison 2021/2022 in der BARMER 2. Basketball Bundesliga erhalten. In der Halbzeit wurde der goldene Ball sowie die Urkunde im Beisammensein von Hallensprecher Claus Sieghörtner und General Manager Jascha Maus übergeben. “Ich freue mich sehr über diese Ehrung. Dazu war es schön wieder in Tübingen zu sein, wo alles in Europa für mich angefangen hat”, so der 26-Jährige, der mit seinem Team Le Portel als Tabellenzwölfter die Saison 2022/2023 in der ersten französischen Liga beendet hat. Im letzten Saisonspiel gelang Le Portel ein 89:75 (45:39)-Achtungserfolg gegen den Tabellenvierten Dijon. Mikesell spielte insgesamt 31 Partien, wo er auf 9,6 Punkte und 5,0 Rebounds und 1,2 Assists kam – dazu eine Quote von 42,6 Prozent aus der Distanz.