Am Ende ging die Kraft aus – 0:16-Lauf besiegelt die 66:77-Niederlage gegen Schwenningen
Ein offensiv schlechtes letztes Viertel kostet die Tigers Tübinhen den möglichen Sieg gegen die wiha Panthers Schwenningen. Nur vier Zähler erzielte die Mannschaft von Trainer Danny Jansson im Schlussabschnitt und blieben in den letzten 8:28 Minuten ohne Punkt. Mit einem 0:16-Lauf ging das Spiel am Schluss recht deutlich mit 66:77 (37:41) verloren. Vor allem die punktemäßigen Nullnummern von Timo Lanmüller und Troy Simons taten den Mannen um Coach Jansson dabei weh. Bester Tübinger Punktesammler war wieder einmal Elias Valtonen mit 21 Zählern, wobei auch von ihm in der zweiten Halbzeit nur noch sechs dazukamen. Auf Schwenninger Seite erzielte Courtney Stockard mit 16 Punkten den Löwen-Anteil. Hier geht’s zur Statistik! Hier geht’s zum Re-Livestream.
Erstes Viertel (19:15):
Die Tigers begannen mit Gianni Otto, Roland Nyama, Timo Lanmüller, Jekabs Beck und Elias Valtonen. Letzterer begann das Spiel heiß wie Frittenfett. In den ersten zwei Minuten erzielte der Finne alle Tübinger Punkte – sieben an der Zahl. Dadurch gelang den Hausherren ein guter 7:3-Start. Die folgenden Minuten gehörten dann den Panthers, die zu einigen einfachen Zählern kamen und die Führung (7:9; vierte Minute) übernehmen konnten. In den nächsten zwei Minuten gelang beiden Teams nichts Zählbares. Ein sehenswerter Dunk von Daniel Keppeler beendete die Durststrecke. Es entwickelte sich ein umkämpftes Spiel mit zwei Hauptdarstellern: Tübingens Besnik Bekteshi und Schwenningens Nate Britt, die sich in den nächsten Minuten ein kleines Privatduell lieferten. Mit einer 19:15-Führung gingen die ersatzgeschwächten Tübinger in die erste Viertelpause. Auffällig: Die Tübinger leisteten sich bis dahin nur einen einzigen Ballverlust.
Zweites Viertel (27:23):
Den besseren Start ins zweite Viertel hatten die Gäste. Tübingen agierte etwas nervös und erlaubte sich einige einfache Fehlwürfe. Dennoch konnten die Tigers die Führung behaupten (23:22; 13. Minute). Ein unsportliches Foul von Ivan Mikulic nutzte Tübingen und erzielte vier Punkte. Kurz darauf war es der bärenstarke Valtonen der in der 15. Minute für eine 30:25-Führung sorgte. In den folgenden Minuten hatten die Tübinger die Chance den Vorsprung auszubauen, allerdings verfehlten einige Würfe ihr Ziel. Die Gäste suchten bis dahin noch ihren Rhythmus. Vier Zähler von Keppeler zwangen Schwenningens Coach Alen Velcic beim Stande von 34:29 zu einer Auszeit. Ganze 40 Sekunden später verlangte Velcic gar eine weitere Auszeit! Valtonen traf aus der Distanz zum 37:29. Es waren aber weiter die Gastgeber, die für Punkte sorgen. Bekteshi sorgte zwei Minuten vor der Halbzeitpause für die erste zweistellige Führung. Mit einer 41:37-ging es in die Halbzeitpause.
Drittes Viertel (21:24):
Zwei Ballverluste in den ersten beiden Tigers-Angriffen nutzten die Gäste, um die Führung zu erobern (41:42). Überhaupt Ballverluste: Nachdem die Tübinger in der gesamten ersten Halbzeit nur drei Turnover hatten, verloren sie in den ersten drei Minuten der zweiten Halbzeit ebenfalls deren drei. Folgerichtig bat Coach Danny Jansson zur Auszeit. Danach ging die Partie hin und her, und es kam bei fast jedem Angriff zum Führungswechsel. Ein brachialer Dunk von Keppeler und zwei Zähler von Valtonen sorgten dann erstmals wieder für ein Mini-Polster auf Seiten der Hausherren (58:54, 28. Minute). In den letzten Minuten wurde unter anderem Youngster Timo Fischer an die Freiwurflinie geschickt und sorgte mit drei von vier Treffern für die knappe 62:61-Führung der Gastgeber vor dem Schlussabschnitt.
Viertes Viertel (4:16):
Das vierte Viertel eröffnete Valtonen mit einem erfolgreichen Wurf aus der Mitteldistanz und zwei Freiwürfen zum 66:61. Es sollten jedoch die letzten Tübinger Punkte in diesem Spiel bleiben. Die nächsten neun Zähler gingen jedoch wieder auf das Schwenninger Konto, die somit ihrerseits eine kleine Führung erobern konnten. Beim Stand von 66:70 erwarteten eigentlich alle eine Auszeit von Jansson, der seinen Spielern jedoch das Vertrauen schenkte, es selbst schaffen zu können. Doch die Tigers hatten nun weiter erhebliche Probleme, sich gute Würfe zu erarbeiten. Die Müdigkeit war ihnen deutlich anzumerken. Nach einem weiteren Ballverlust von Valtonen und fünf Minuten ohne Tigers-Punkte war es dann überraschenderweise jedoch Velcic, der gut drei Minuten vor dem Ende die Auszeit nahm. Zwar spielten die Gäste ebenfalls nicht überragend, aber ein Pünktchen ab und zu reichte, da den Tigers nichts mehr gelingen wollte. So verloren die Tigers nach einem 0:16-Lauf am Ende doch noch recht deutlich mit 66:77.
Die Stimmen zum Spiel:
Danny Jansson (Trainer Tigers Tübingen): “Wir waren heute 30 Minuten voll im Spiel und ein ebenbürtiger Gegner. Im letzten Abschnitt sind wir dann aber komplett zusammengebrochen. Es hat nichts mehr funktioniert. Selbst einfache Pässe haben nicht mehr funktioniert. Am Ende war es sicherlich auch eine Kraftfrage. Wir hatten drei Spiele innerhalb von sechs Tagen, dazu mit einem sehr dünnen Kader. Wir müssen schauen, dass wir uns für Mittwoch gegen Trier wieder sammeln und neu angreifen.”
Alen Velcic (Trainer wiha Panthers Schwenningen): “Zunächst muss ich sagen, dass ich mit unserem Spiel hier in Rottenburg überhaupt nicht zufrieden bin. Trotz großer Spielplanbelastung und vieler verletzter Leistungsträger hat Tübingen mit weit mehr Intensität und Leidenschaft agiert und zurecht drei Viertel geführt. Großes Lob an Coach Danny Jansson, was er aus dieser dezimierten Rotation herausgeholt hat. Immerhin haben wir im Schlussviertel unsere Stärke in der Verteidigung auf den Court gebracht und entschlossen gezeigt, dass wir nicht umsonst das beste Defenseteam der Liga sind. Hauptsache natürlich, dass es dann doch noch mit einem 16:0-Lauf gelungen ist, auch ein schlechtes Spiel zu gewinnen.”
Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel:
Bye, Bye Josh Sharkey: Josh Sharkey wird bereits morgen Tübingen verlassen und in seine amerikanische Heimat zurückkehren. Am 3. März zog sich der 23-jährige im Training eine Stressfraktur im rechten Fuß zu. Da er noch wochenlang ausfällt, ist die Saison für ihn gelaufen. Deshalb kam der Amerikaner auf die Verantwortlichen der Tigers zu und bat um eine vorzeitige Abreise. Die Tigers kamen seinem Wunsch nach. Der explosive Guard kam in dieser Saison auf 17 Einsätze im Trikot der Tübinger. Dabei kam er auf 15,2 Punkte, 5,6 Assists und 3,3 Rebounds. Wir bedanken uns bei Josh Sharkey für seinen Einsatz und wünschen ihm für seine künftige Laufbahn alles Gute. Seine Zukunft sieht Sharkey übrigens in Europa: “Ich bin dankbar dafür, dass ich hier in Tübingen die Chance bekommen habe professionell zu spielen. So habe ich den europäischen Basketball kennengelernt. Hier geht es sehr geordnet und taktisch zu. Ich hoffe, dass ich in der neuen Saison meine Laufbahn in Europa fortsetzen kann.“
Ein Dankeschön an alle ehrenamtlichen Helfer in der Halle: Ohne sie wäre Basketball in Tübingen nicht möglich! Wir möchten uns bei unseren vielen ehrenamtlichen Helfern bedanken. Zunächst einmal bedanken wir uns bei den Helfern des Kampfgerichts und des Scoutings, die sich immer Zeit nehmen. Auch als es in der neuen Halle anfangs technische Probleme gab, haben unsere Helfer die Situation prima gemeistert. Auch unseren beiden Wischer-Mädchen und den Ordnern Patrick Stender, Markus und Stefan Wohnus, Hans Kreß, die auch heute morgen einmal mehr engagiert geholfen haben, sagen wir danke! Bei den Heimspielen sind sie auch für die Umsetzung der Hygiene-Auflagen verantwortlich und machen ihren Job vorbildlich.
Die Rumpftruppe ist los: Auch heute traten die Tigers wieder personell vollkommen dezimiert an. Enosch Wolf und Ryan Mikesell stehen den Schwaben weiterhin nicht zur Verfügung. Am Montag hat Mikesell eine Kontrolluntersuchung des Sprunggelenks. Beim ersten MRT war das Gelenk derart geschwollen, dass man nicht alles sehen konnte. Nach dem MRT hoffen die Tigers zu erfahren, wie es mit Mikesell weitergeht. Wir hoffen, dass die Saison für ihn noch nicht gelaufen ist. Bei Wolf ist die Situation ähnlich. Der Center leidet seit zehn Tagen an einer Fersenverletzung. Auch hier soll ein MRT für mehr Klarheit sorgen. Dem Tübinger Trainerstab gebührt ein großes Dankeschön. Trotz der personellen Situation arbeiten die Trainer unermüdlich und stellen immer wieder ein Team auf die Beine. Heute traten die Tiger mit neun Spielern an.
von Tobias Fischer