Anders als sonst – Offense verantwortlich für 105:98-Sieg in Nürnberg
Die Tigers Tübingen haben sich für die Niederlage bei den VfL SparkassenStars Bochum rehabilitiert. Vor 2.016 Zuschauern in der Kia Metropol Arena Nürnberg hat die Mannschaft von Trainer Danny Jansson gegen die Nürnberg Falcons BC mit 105:98 (52:54) gewonnen. Damit hält der Negativlauf der Franken weiter an – mit der achten Niederlage in Serie müssen die Schützlinge von Trainer Derrick Taylor nun intensiv um den Klassenverbleib bangen. Die Raubkatzen mussten ohne Daniel Keppeler und Krišs Helmanis (siehe Dschungelgeflüster). Ein herbes Manko für die Schwaben unter den Körben, was vor allem in der ersten Halbzeit mit 54 Gegenpunkten negativ auffiel. Die Taylor-Truppe suchte den Weg zum Korb und war immer wieder erfolgreich. Verlassen konnten sich die Raubkatzen jedoch auf ihre Dreier. Am Ende netzten die Gäste satte 16 Treffer bei 33 Versuchen (48 Prozent) ein. Diese Quote sowie eine etwas bessere Leistung in der Defense in Halbzeit zwei waren die Schlüssel für den Tübinger Sieg. Das Spiel blieb über fast die gesamte Spieldauer eng. Beide Mannschaften lagen immer wieder in Front – zumeist jedoch die Jansson-Truppe. Final entschieden wurden die Partie schließlich von Mateo Šerić, der 105 Sekunden vor Ende einen Dreier zum 98:80 traf, dazu handelte sich Jackson Kreuser noch ein unsportliches Foul ein. Auch der Bonuswurf saß zum 99:90-Zwischenstand. Das 102:90 in der Schlussminute war größte Vorsprung aus Sicht der Schwaben. Der Gastgeber lag seinerseits in Minute 26 beim Stand von 69:66 am höchsten in Front. Topscorer der Begegnung war Nürnbergs Kreuser mit 26 Zählern, gefolgt von Moritz Krimmer mit 21 Punkten. Auf Tübinger Seite war abermals Šerić mit 21 Punkten bester Punktesammler. Mit Zac Seljaas (17 Zählern), Erol Ersek (16), Bakary Dibba (13), Aatu Kivimäki (elf) und Timo Lanmüller (zehn) punkteten gleich fünf weitere Akteure zweistellig.
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Am kommenden Wochenende treten die Tigers Tübingen nach zuletzt zwei Auswärtsspielen wieder vor eigenem Publikum an. Gegner sind dann die BAYER GIANTS Leverkusen. Spielbeginn ist am Samstag, den 25. März 2023, um 19:30 Uhr in der Paul Horn-Arena. Tickets für die Partie gegen den deutschen Rekordmeister im Abstiegskampf in der BARMER 2. Basketball Bundesliga im Onlineshop, beim Schwäbischen Tagblatt in Tübingen sowie am Spieltag an der Abendkasse.
Erstes Viertel (20:27):
Der erste Abschnitt war geprägt von vielen Korbaktionen des Gastgebers, während die Jansson-Truppe erfolgreich aus der Distanz feuerte. Ersek traf den dritten Dreier in Serie zum 9:4 nach drei Minuten. Auf der anderen Seite schlossen die Falcons immer wieder per Dunking ab. So Kreuser nach vier Minuten zum 6:11-Zwischenstand. Vor allem unter den Korben fehlten Keppeler und Helmanis sehr. Jekabs Beck und Bakary Dibba erhielten somit immer wieder Einsätze. Die Raubkatzen konnten den Vorsprung konstant mit ein paar Zählern halten. Auffälligster Akteur des ersten Abschnitts war Kreuser, der in Minute acht das 17:21 erzielte. Alle Punkte der Franken gingen bis dahin auf das Konto des US-Amerikaners (zehn Zähler) sowie Moritz Krimmer (sieben Punkte). Dibba vollendete das erste Viertel mit einem Dreier zum 27:20-Zwischenstand. Kreuser mit war mit zehn Zählern Topscorer der Partie. Bei den Schwaben kamen Ersek, Delante Jones und Šerić auf fünf Punkte. Sieben von elf Versuchen (64 Prozent) aus der Distanz fanden sich im Nürnberger Korb wieder. Das Duell um die Rebounds ging mit 6:3 an die Franken – zumeist wurden die Spielaktionen erfolgreich abgeschlossen.
Zweites Viertel (34:25):
Viel ändern sollte sich im zweiten Viertel nicht. Jedoch spielte sich Dibba immer wieder in den Vordergrund. So per Korbleger nach zwölf Minuten zum 33:27. Die Taylor-Truppe blieb dran, konnte zunächst aber die Tübinger Führung nicht egalisieren. Nach vier gespielten Minuten hatte Nürnberg bereits die Teamfoulgrenze erreicht, eine Minute später auch die Gäste. Das Highlight der ersten Halbzeit setzte ausgerechnet Dibba mit einem Tip-Dunking zum 40:37 nach 15 Minuten. Und auch zwei Minuten später sorgte der 21-Jährige wieder für großes Staunen in der Kia Metropol Arena Nürnberg. Vor allem bei den knapp 35 mitgereisten Tübinger Fans, die hinter der eigenen Bank mächtig Lärm produzierten. Dibba nagelte den Ball zum 46:41 in der Nürnberger Korb. In dieser Phase präsentierte sich die Nummer 44 der Tübinger mit vielen guten Aktionen. Jansson wechselte intensiv durch, unter dem eigenen Korb ließen die Raubkatzen jedoch zu viele einfach Körbe zu. So konnten die Franken stets in Schlagdistanz bleiben. Den 50:50-Ausgleich verdiente sich dann Falcons-Kapitän Sebastian Schröder 54 Sekunden vor der Halbzeitpause. Aus der Distanz netzte der Routinier erfolgreich an. Und weil es so schön war, kam die letzte Aktion vor der Pause ebenfalls von Schröder. Die Tigers hatten den letzten Angriff. Doch der 34-Jährige blockte den Dreier von Jones und erzielte im Gegenzug per Korbleger den 54:52-Zwischenstand aus Nürnberger Sicht. Kreuser war mit 18 Zählern Topscorer der Partie. Bei den Gästen kam Dibba auf zwölf Punkte. Die gute Quote aus der Distanz (sieben Treffer bei 16 Versuchen, 44 Prozent) hielten die Schwaben im Rennen.
Drittes Viertel (20:30):
Auch nach dem Wiederanpfiff legten beide Kontrahenten los wie die Feuerwehr. Erneut starteten die Schwaben mit drei Dreiern in Serie. Final von Ersek zum 61:58 nach 22 Minuten. Bei den Franken war es nun Routinier und Kapitän Schröder, der vermehrt Verantwortung übernahm. Nach dem Führungswechsel des guten Krimmer zum 63:61 nach 24 Minuten war es Schröder, der zwei Minuten später das 69:66 erzielte. Es war die höchste Führung für die Nürnberger im gesamten Spiel. Doch die Schwaben konnten kontern. Das eigene Auftreten war nun variabler. Der Ball fand immer wieder den Weg zum Korb, dazu verteidigte man im weiteren Verlauf deutlich besser. Ein 16:5-Lauf bis zum Ende des dritten Abschnitts brachte die Raubkatzen beim Stand von 82:74 in eine gute Ausgangslage für die letzten zehn Minuten. Seljaas mit drei Dreiern sowie Ersek mit einem Treffer aus der Distanz drehten die Partie in kürzester Zeit. Kreuser war mit 18 Zählern weiterhin Topscorer des Spiels, bei der Jansson-Truppe punktete nun Seljaas mit 17 Punkten am besten. Das Duell um die Rebounds war mit 23:23 ausgeglichen. Die gute Quote aus der Distanz (15 Treffer bei 29 Versuchen, 52 Prozent) konnten die Tübinger halten.
Viertes Viertel (24:23):
Die Gäste hatten nun das Spiel im Griff. Man ließ den Gastgeber nicht mehr vorbeiziehen. Vor allem auch deshalb, weil sich bei den Franken immer mehr die Nerven bemerkbar machten. Einfache Bälle unter dem Tübinger Korb sollten nun nicht mehr fallen. Ein Sinnbild für die aktuelle Situation mit nun acht Niederlagen in Folge. Nach 33 Minuten führten die Tigers mit 88:79, nach 36 Minuten mit 95:88. Egal welcher Spieler der Raubkatzen auf dem Feld war, jeder Akteur trug einen Teil zum 20. Saisonsieg bei. Der Dreier von Šerić sowie der zusätzliche Freiwurf nach einem unsportlichen Foul von Kreuser zum 99:90 ganze 105 Sekunden vor dem Ende brachte die Entscheidung. In der Schlussminute standen beide Kontrahenten noch mehrfach an der Linie. Mehr Mals etwas Ergebniskosmetik sollte der Taylor-Truppe aber nicht gelingen. Bereits am kommenden Wochenende können die Tigers Tübingen den Playoff-Einzug perfekt machen. Doch auch jetzt schon gibt es nur noch eine minimale theoretische Chance, dass die Schwaben auf den neunten Platz zurückfallen könnten.
Die Stimme zum Spiel:
Danny Jansson (Trainer Tigers Tübingen): “Es war ein schöner Sieg. Jedoch hat uns heute die Offense getragen. Und das ist nicht was wir eigentlich. Es haben ein paar mehr Stopps gefehlt und vielleicht ein wenig mehr häßlicheren Basketball von unserem Team. Leider haben uns die letzten zwei Wochen gezeigt, dass unsere Defense gebrochen ist. Diese müssen wir dringend wieder reparieren.”
Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel:
Zwölf Spieler und doch nicht komplett: Trainer Danny Jansson standen im Spiel gegen die Nürnberg Falcons BC zwölf Spieler zur Verfügung. Eigentlich konnte der Finne nominell aus dem Vollen schöpfen, doch mit Daniel Keppeler und Krišs Helmanis fehlten zwei Akteure. Und ausgerechnet noch zwei Spieler auf der Center-Position. Keppeler fällt – wie bereits berichtet – wegen einer nicht unerheblichen Fingerverletzung an der rechten Hand für weitere Wochen aus. Dazu verletzt sich unter der Woche auch noch Helmanis. Der 20-Jährige knickte mit seinem rechten Sprunggelenk um. Glücklicherweise ist es keine ganz so schwere Verletzung. Der mit 2,12 Meter größte Spieler im Team konnte zuletzt bereits wieder einige Übungen absolvieren. Nicht ausgeschlossen ist, dass der Lette bereits beim kommenden Spiel gegen Leverkusen wieder mit von der Partie ist. Mit Miles Osei kehrte hingegen ein zuletzt verletzter Spieler in den Kader zurück. Mit einem Kurzeinsatz meldete sich Osei zurück. Der ebenfalls 20-Jährige fehlte wegen einer Verletzung am linken Sprunggelenk knapp einen Monat. Wir wünschen unserem verletzten Duo eine schnelle Genesung!
Neues Mitglied im Office: Seit Februar hat die Geschäftsstelle der Tigers Tübingen erneut Zuwachs bekommen. Mit Jana Deininger unterstützt die Studentin im Fach Sportmanagement (Master) an der Universität Tübingen die Organisation der Raubkatzen. Genauer gesagt, setzt ist die aus Weißenhorn bei Ulm stammende Werkstudentin aktuell das Merchandising um. Dazu unterstützt die 24-Jährige die Bereiche Ticketing, Social Media und Schulbesuche. Die Partie in Nürnberg war zugleich das erste Auswärtsspiel für Deininger, um auch Einblicke in fremden Hallen zu sammeln. “Ich bin insgesamt begeistert von der Stimmung bei den Heimspielen, dazu von der unglaublichen Leistungsbereitschaft im Büro. Jeder einzelne bringt viel auf, um das Team voranzubringen und die Menschen für die Tigers und den Basketballsport zu begeistern”, sagte der jüngste Zuwachs in der Geschäftsstelle. Aktuell ist geplant, dass Jana Deininger bis Juli die Organisation der Schwaben unterstützt. Wir sagen vielen Dank für die Hilfe und die Unterstützung!
JBBL-Team verliert Entscheidungsspiel: Das JBBL-Team der Young Tigers Tübingen muss weiter um den Klassenerhalt bangen. In der Abstiegsrunde setzte es für die Schützlinge von Trainer Jan Gipperich im Entscheidungsspiel eine deutliche 66:100 (25:43)-Niederlage bei der ROTH Energie BBA Giessen 46ers. Bereits zur Halbzeit war die Partie entschieden. Den Rückstand von 29 Zählern konnten die Gäste nicht mehr aufholen. Topscorer der Begegnung war Gießens Cayden Lenz mit 25 Zählern. Mit der Niederlage geht die Serie mit 2:1-Siegen an die Hessen. Das Gipperich-Team hat in den kommenden Wochen eine zweite Chance, den Klassenerhalt doch noch zu sichern. Sollte auch dies nicht gelingen, ist man sportlich abgestiegen und muss im Sommer die Qualifikation für die neue Saison 2023/2024 in der Jugend Basketball Bundesliga spielen.
von Tobias Fischer