Ein Klasse besser! Crailsheim siegt in Tübingen
In der mit 3.132 Zuschauern ausverkauften Paul Horn-Arena, darunter eine 200-köpfige Abordnung aus Crailsheim, sahen die Fans nach Weihnachten nur 15 Minuten ein echtes Spitzenspiel. Am Ende stand eine 62:76 (24:35)-Niederlage der Tigers Tübingen gegen die HAKRO Merlins Crailsheim fest. Eine bissige Verteidigung und der Kampf um jeden Ball prägten das Spiel auf beiden Seiten. Wie vorher bekannt, versuchten die Gäste um Trainer David McCray immer wieder ihr Glück aus der Distanz, heute war das auch ein entscheidender Unterschied zu den Raubkatzen. Während die Mannen von Ersatz-Coach Dhnesch Kubendrarajah (siehe Dschungelgeflüster) nur 17 Prozent von außen trafen (vier von 24 Treffern), versenkten die HAKRO Merlins Crailsheim zwölf ihrer 32 Versuche aus der Distanz (38 Prozent).
Ein noch wichtigerer Faktor war jedoch die beinharte Verteidigung der Gäste gegen Kenny Cooper, mit der der Topscorer der Raubkatzen das gesamte Spiel über nicht zurecht kam. In den ersten 15 Minuten war das Spiel noch ausgeglichen. Hier war auch die höchste Führung der Hausherren beim Stand von 18:14 in der 13. Minute zu notieren. Danach zogen die Gäste kontinuierlich davon. Der höchste Rückstand betrug dann 22 Punkte beim 45:67 in der 36. Minute. In Abwesenheit von Cooper (drei Zähler) als Topscorer erzielte Samuel Idowu mit 18 Punkten die meisten Punkte, Jonas Niedermanner (zwölf Punkte) punktete ebenfalls zweistellig. In einer ausgeglichenen Crailsheimer Mannschaft führte Anthony Gaines mit 15 Punkten ein Quartett mit zweistelliger Punktausbeute an. Zum Jahresausklang bleibt das Fazit, dass heute die zauberhafte Verteidigung der Merlins den Tigers den Zahn gezogen hat. Die Rebounds gingen mit 46:36 an Tübingen.
Ein Dank gilt zudem der Tübinger Fangruppierung „Massimo 03“ für die Choreografie mit Knicklichtern und einer Blockfahne vor dem Hochball.
Schiedsrichter: Edris Naim, Stefan Koudela, Niles Kremer
Kommissar: Christian Grupp
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Für die Tigers Tübingen geht es im neuen Jahr 2025 gleich mit zwei Auswärtsspielen weiter. Beim zweiten Doppelspieltag der Saison 2024/2025 in der BARMER 2. Basketball Bundesliga treten die Raubkatzen zunächst am Freitag, den 3. Januar 2025, bei den Artland Dragons an. Hochball ist um 19:30 Uhr in der Artland Arena. Zwei Tage später spielen die Reinboth-Schützlinge bei den Eisbären Bremerhaven. Gespielt wird am Sonntag, den 5. Januar 2025, um 17 Uhr in der Stadthalle Bremerhaven. Die Tigers Tübingen werden nach dem Spiel in Quakenbrück im Norden bleiben.
Erstes Viertel (12:14):
Nach einem kurzen Abtasten auf beiden Seiten erwischten die Merlins aus Crailsheim den besseren Start in die Partie, sodass die Hausherren nach gut zwei Minuten mit 2:7 im Hintertreffen lagen. Gegen die flinke Verteidigung taten sich die Schwaben sichtbar schwer. Insbesondere Cooper wurde von Beginn an immer wieder hart bedrängt und kam so nicht zur gewohnten Entfaltung. Das ganze ging allerdings auf Kosten einer hohen Foulbelastung. Die Gäste hatten bereits nach fünf Minuten vier Teamfouls auf dem Konto. Statt nun allerdings den Weg zum Korb zu suchen, versuchten es die Raubkatzen in den folgenden Minuten vermehrt aus der Distanz. Die Dreier wollten allerdings nicht fallen. Da die Tigers-Defense samt Defensiv-Rebounds jedoch ihrerseits hellwach war, blieb es bei dem Rückstand (6:10, siebte Minute). Erst danach besannen sich die Tübinger auf ein Spiel näher am Korb und kamen durch Freiwürfe von Melkisedek Moreaux und Idowu zum 10:10-Ausgleich, um kurz darauf durch einen schönen Drive von Moreaux das erste Mal seit dem 2:0 wieder mit 12:11 in Führung zu gehen (neunte Minute). Maurice Stuckey für Crailsheim war es dann vorbehalten, ein punktarmes, doch unterhaltsames Viertel mit der Sirene zum 12:14 aus Tigers-Sicht zu beschließen.
Zweites Viertel (12:21):
Motiviert durch diesen Buzzer Beater versuchte es eben jener Stuckey gleich zu Beginn aus der Distanz, produzierte allerdings einen amtlichen Airball, sodass Moreaux kurz darauf wieder zum 14:14 in Minute elf ausgleichen konnte. Das war der Beginn eines ersten kleinen Tigers-Laufs, der im ersten erfolgreichen Dreier von Niedermanner gipfelte. Nach dem 6:0-Lauf und beim Stand von 18:14 für die Tübinger nahm Gäste-Coach McCray die erste Auszeit der Begegnung (13. Minute). Der Rhythmus der Raubkatzen war danach auch gleich gebrochen, die Gäste legten ihrerseits einen 5:0-Lauf auf das Parkett und eroberten die Führung beim Stand von 18:19 aus Sicht des Gastgebers wieder zurück (15. Minute). Nach dem zweiten erfolgreichen Dreier durch Malik Shahid nach der Auszeit zum 22:21 nahm nun Tigers-Coach Kubendrarajah in Minute 14 seine erste Auszeit, um entsprechende Anpassungen in der Verteidigung vorzunehmen. Ein weiterer Crailsheimer Dreier durch Gaines und zwei Freiwürfe von Daniel Keppeler legten dann erstmals wieder ein etwas größeres Polster zwischen die beiden Teams, sodass Coach Kubendrarajah in der 18. Minute beim Stand von 24:30 seine zweite Auszeit nahm. Bis zur Halbzeit wuchs der Rückstand trotzdem noch weiter an, so stand es zur großen Pause 24:35 aus Tübinger Sicht. Bis dahin hatten die Gäste insbesondere Cooper exzellent im Griff, der keinen Punkt erzielen konnte. Dem McCray-Team gelang in den letzten drei Minuten im zweiten Abschnitt ein 11:0-Lauf.
Drittes Viertel (15:20):
Aus Tübinger Sicht begann die zweite Hälfte vielversprechend, da Cooper im ersten Angriff direkt seine ersten Punkte zum 26:35 erzielen konnte. Achtung Spoiler: Direkt danach wurde er jedoch wieder an die ganz kurze Crailsheimer Kette gelegt. Nach zwei Punkten von Vincent Neugebauer sah es dann beim 31:37 in Minute 23 wieder etwas freundlicher aus, ehe LaDarien Griffin und Gaines zwei weitere Dreier einstreuten (43:31, 24. Minute). Die Tigers ließen die Köpfe jedoch nicht hängen und kämpften weiter um jeden Ball. Allerdings hatten die Gäste nun Feuer gefangen und versenkten direkt den nächsten Distanzwurf durch Stuckey zum 46:33 nach 26 Minuten. Beim Stand von 34:48 in der 27. Minute hatte Coach Kubendrarajah genug gesehen und bat seine Mannschaft zum Gespräch auf die Bank. Auf Tübinger Seite ging nun jedoch gegen die Merlins-Defense immer weniger und so wuchs der Rückstand scheibchenweise an. Auch die Referees meinten es in dieser Phase nicht allzu gut mit den Schwaben. Tigers-Kapitän Till Jönke kassierte nach einem Foulpfiff gegen ihn zudem ein technisches Foul (29. Minute, 38:55). Näher kamen die Raubkatzen nicht mehr wirklich heran. So ging es beim Stand von 39:55 mit einer dicken Hypothek in den Schlussabschnitt.
Viertes Viertel (23:21):
Das letzte Viertel ist schnell erzählt: Die Butter ließen sich die Merlins auch im Schlussviertel nicht mehr vom Brot nehmen, auch wenn Niedermanner mit einem erfolgreichen Dreipunktspiel das 42:55 in der 31. Minute erzielen konnte. Die Gäste antworteten aber umgehend und ließen keinen Zweifel daran, dass sie heute den Sieg mit nach Hause nehmen wollten. Die weiterhin hautenge Verteidigung gegen Cooper nahm diesem sichtbar den Spaß an diesem Abend, die Crailsheimer trafen weiterhin zuverlässig aus der Distanz. Nach zwei erfolgreichen Dreiern durch Stuckey und Devon Goodman gut fünf Minuten vor dem Ende war der Rückstand beim 45:65 schließlich auf 20 Punkte angewachsen. Kubendrarajah nahm zwar nochmals eine Auszeit (45:65). Gabriel de Oliveira Neto sorgte in der 37. Minute beim Stand von 67:45 für die höchste Führung im Spiel für den späteren Sieger. Miles Tention (insgesamt neun Zähler) sammelte in der Schlussphase noch ein paar Punkte, der US-Amerikaner konnte die letztlich verdienten 62:76-Niederlage gegen die HAKRO Merlins Crailsheim aber auch nicht mehr verhindern.
Die Stimmen zum Spiel:
Dhnesch Kubendrarajah (Trainer Tigers Tübingen): “Glückwunsch an Crailsheim zu einem verdienten Sieg. Es war ein defensiv-geprägtes Spiel, in dem wir vor allem offensiv nie unseren Rhythmus gefunden haben. Kenny Cooper wurde heute hart verteidigt und schließlich aus der Partie genommen. Das war für den weiteren Spielverlauf natürlich schwierig für meine Mannschaft. In der Offense haben wir einfach guten Würfe bekommen. Je länger die Begegnung ging, desto besser war Crailsheim dann auch.”
David McCray (Trainer HAKRO Merlins Crailsheim): “Das war heute eine unserer besten Defensivleistungen der Saison. Wir haben sehr tough und konzentriert verteidigt. Über 35, 36 Minuten war das sehr gut, dann haben wir ein wenig an Konzentration verloren. Trotzdem haben wir das heute als Kollektiv sehr gut gemacht und uns so den Sieg erarbeitet.“
Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel:
Update zum Personal: Die Tigers Tübingen mussten im Spiel gegen die HAKRO Merlins Crailsheim erneut auf Philip Hecker verzichten. Den 22-Jährige plagen weiterhin Rückenschmerzen. Am gestrigen Freitag wurden entsprechende Magnetresonanz-Untersuchungen in der Radiologie am Universitätsklinikum Tübingen durchgeführt. Die Ergebnisse stehen noch aus. Wir wünschen unserer Raubkatzen mit der Nummer elf einen hoffentlich schnellen Genesungsverlauf. Dazu musste Trainer Domenik Reinboth krankheitsbedingt passen, Co-Trainer Dhnesch Kubendrarajah übernahm das Coaching im Spiel gegen die HAKRO Merlins Crailsheim. Gute Besserung, Domenik Reinboth!
Sportliche Bilanz im Jahr 2025: Die Tigers Tübingen haben im Jahr 2025 insgesamt 36 Pflichtspiele bestritten. Dabei sprangen zwölf Siege und 24 Niederlagen heraus, die meisten Niederlagen datieren natürlich aus der Rückrunde der Saison 2023/2024 in der easyCredit BBL. Hier gelangen nur zwei Siege in 20 Begegnungen. Insgesamt waren nur sechs Heimsiege zu notieren. Gegen die HAKRO Merlins Crailsheim war die Paul Horn-Arena in dieser Saison 2024/2025 mit 3.132 Zuschauern erstmals ausverkauft. Die 19 Heimspiele in der Paul Horn-Arena sahen total 44.760 Zuschauer, was einen Schnitt von 2.356 Fans pro Heimspiel bedeutet. Vielen Dank für die Unterstützung!
Herzlichen Dank und alles Gute!: Mit Ablauf des Jahres 2024 endet die Tätigkeit von Mannschaftsärztin Amei Röhner Zangiabadi bei den Tigers Tübingen. Röhner Zangiabadi war bis zuletzt als Allgemeinärztin für die Raubkatzen zuständig. Die Medizinern verlässt das Orthopädisch Chirurgische Centrum zum Jahresende und macht sich zusammen mit Dr. Jonas Hoffmann in Tübingen mit einer eigenen Praxis (Lipomedicum, Eisenbahnstraße 50, 72072 Tübingen) selbständig. Röhner Zangiadbadi war seit 2013 als Mannschaftärztin für die Schwaben tätig. “Es hat immer viel Spaß geamacht. die Kooperation war immer respektvoll und hilfreich. Ich wünsche den Tigers Tübingen ein erfolgreiches Jahr 2025”, so die langjährige Mannschaftsärztin. Bereits seit August 2024 gab es einen fließenden Übergang mit der Praxis Dr. Michelmann und Bauer aus Reutlingen-Ohmenhausen. Wir bedanken uns in besonderem Maße für die vielen Jahre der guten Betreuung bei Amei Röhner Zangiabadi und wünschen ihr für die Zukunft alles Gute und viel Erfolg bei der neuen Tätigkeit. Herzlichen Dank auch an Dr. Matthias Michelmann, einst selbst Spieler beim SV 03 Tübingen, sowie Dr. Mathias Bauer für die Nachfolge. Vor dem Hochball gab es noch eine positive Nachricht aus Fansicht. Eigentlich sollte Dominik Printz als langjähriger Vorsitzender der Neckar Tigers e. V. gedankt und gleichzeitig verabschiedet werden, dann dann kam alles anders. Printz schnappte sich das Mikrofon und kündigte sein Weitermachen als Vorsitzender an. “Wir haben ein riesen Potential. Ich mache weiter”, sagte Printz.