Basketball 2. Bundesliga 2024/2025 6. Spieltag 26.10.2024 Tigers Tuebingen – Phoenix Hagen Melkisedek Moreaux (re, Tigers) gegen Nazihar Bohannon (li, Phoenix Hagen) FOTO: Pressefoto ULMER / Axel Grundler xxNOxMODELxRELEASExx

Beste Saisonleistung! Überzeugender Sieg im Spitzenspiel gegen Phoenix Hagen

26 Okt. 2024

Die Tigers Tübingen haben das Spitzenspiel der BARMER 2. Basketball Bundesliga gegen den bisherigen Tabellenzweiten Phoenix Hagen mit 83:71 (41:37) gewonnen. Mit einer couragierten Leistung über die gesamte Spielzeit (alle vier Viertel wurden gewonnen) sorgten die Mannschaft von Trainer Domenik Reinboth für Freude bei den 2.400 Zuschauern in der Paul Horn-Arena, sofern sie nicht zu der etwa 20 Mann starken Hagener Delegation gehörten. Erfreulich dabei war, dass dieses Mal die schwache offensive Leistung des bisherigen Topscorers Kenny Cooper mit nur drei Punkten vom gesamten Team aufgefangen werden konnte. Die Raubkatzen fanden immer wieder Antworten auf kurze Läufe der Feuervögel und konnten sich vor allem auch auf die eigene Verteidigung verlassen. Topscorer in einer ausgeglichenen Mannschaft wurde Jonas Niedermanner mit 14 Punkten, insgesamt punkteten vier weitere Tübinger Spieler zweistellig: Miles Tention (13), Melkisedek Moreaux (13,) Till Jönke (zwölf) und Marvin Heckel (zehn). Beim Team von Chris Harris war Sincere Carry mit 18 Zählern eifrigster Punktesammler. Die Tigers waren dabei die gesamte zweite Halbzeit in Führung, der größte Vorsprung betrug 14 Punkte beim 79:65 in der Schlussminute. Hagen hatte beim 11:7 nach fünf Minuten die höchste Führung inne, ehe die Tigers-Defense übernahm. Neben einer guten Dreierquote von 44 Prozent (acht von 18 Treffern) waren die Rebound-Überlegenheit (38:32) und das gute Zusammenspiel (19 Assists) die Schlüssel zum Erfolg. So waren auch die 18 Ballverluste zu verschmerzen. Mit dem fünften Sieg im sechsten Spiel haben sich die Tigers Tübingen in der Spitzengruppe festgesetzt.

Schiedsrichter: Milutin Jelenic, Peter Wolff , Sebastian Harth
Kommissar: Michael Walter

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Am Samstag, den 2. November 2024, geht es für die Tigers Tübingen im nächsten Spitzenspiel zum zu Science City Jena. Die Thüringer kassierten zwar am heutigen Samstag gegen die VET-CONCEPT Gladiators Trier mit 85:91 die erste Niederlage, liegen aber aufgrund des direkten Vergleichs unter vier Teams mit jeweils 5:1-Siegen (darunter die Tigers Tübingen) in der Tabelle weiterhin vorne. Spielbeginn ist um 18:30 Uhr in der Sparkassen Arena in Jena.

Erstes Viertel (23:22):

Der offensive Start ins Spiel war vielversprechend aus Tigers-Sicht. Einem Dreier von Niedermanner folgte ein Dunking von Vincent Neugebauer und so stand es 5:0 nach 60 Sekunden. Danach geriet der Offensivmotor der Raubkatzen jedoch ins Stocken und so sollte es zwei Minuten dauern, ehe Marvin Heckel die nächsten Tübinger Zähler zum 7:6 erzielen konnte. Die nächsten fünf Punkte durch Devonte McCall (zwei) und Bjarne Kraushaar (drei) heimsten allerdings die Feuervögel aus Hagen ein und so brachte Coach Reinboth nach vier Minuten beim Stand von 7:11 seine beiden Topscorer Cooper und Sam Idowu ins Spiel. Letzterer sorgte dann auch für Alarm unter dem Hagener Korb und erzielte die nächsten sechs Punkte der Tigers im Alleingang. Nach sechs Minuten stand es 15:15. Kurz darauf hatte Idowu allerdings nach einem harten Block sein zweites Foul gesammelt und wurde wieder durch Neugebauer ersetzt (achte Minute). Es entwickelte sich nun ein Spiel zweier Mannschaften auf Augenhöhe, sodass sich bis zum Ende des ersten Viertels kein Team mehr entscheidend absetzen konnte. Auffällig auf Tübinger Seite war die weiterhin sichtbare fehlende Feinabstimmung in der Offensive, die sich in acht Ballverlusten äußerte. Der Einsatz in der Verteidigung mit einer deutlichen Rebound-Überlegenheit (10:5) machte dies aber mehr als wett. So ging es nach einem Buzzer Beater-Dreier von Kapitän Till Jönke mit einer verdienten 23:22-Führung in die Viertelpause.

Zweites Viertel (18:15):

Der zweite Abschnitt begann spektakulär mit einem Block von Cooper beim Dreierversuch von Dennis Nawrocki. Ein Startschuss für zwei gute offensive Aktionen durch Moreaux: Einmal bat er seinen Gegenspieler zu einem feinen Tänzchen in der Zone, danach erzielte er mit einem Tip-In die 27:22-Führung. Hagens Trainer Harris bat zur ersten Auszeit des Spiels nach zwölf Minuten. Danach wurde es wieder etwas ausgeglichener auf beiden Seiten. Und wenn auf der einen Seite Niedermanner einen krachenden Dunk nach Steal zum 33:28 versenkte, antwortete Hagen eine Minute mit der gleichen Aktion durch Tyler Stephenson-Moore (33:30, 16. Minute). Dass sich die Tigers dann doch bis auf neun Punkte zum 39:30 in der 17. Minute absetzen konnten, verdankten sie einer weiterhin aufmerksamen Defensive und einer guten Arbeit bei den Rebound. Ein Wermutstropfen der zupackenden Verteidigungsarbeit war allerdings die hohe Foulbelastung der Raubkatzen. So sammelten Niedermanner und Idowu jeweils drei Fouls in Halbzeit eins. Einen aufkommenden Lauf unterbrach Coach Reinboth 90 Sekunden vor der Halbzeitpause mit seiner ersten Auszeit beim Stand von 39:34. Bis zur Pause passierte dann nicht mehr viel. So ging es mit einer knappen Vier-Punkte-Führung (41:37) in die Kabinen.

Drittes Viertel (16:11):

Wie zu Beginn des Spiels eröffnete Niedermanner die zweite Hälfte im ersten Angriff mit einem Dreier zum 44:37. In der Folge hatten beide Teams mehrfach die Gelegenheit, unter dem Korb zu punkten, doch die Bälle rollten allesamt wieder heraus. So dauerte es fast drei Minuten, ehe Hagen die nächsten Punkte durch Kraushaar erzielten (44:39 aus Tübinger Sicht, 24. Minute). In dieser Phase hatten die Hausherren auch zunehmend Probleme beim Rebound, sodass Coach Reinboth den foulbelasteten Idowu brachte, um Abhilfe zu schaffen. Das Risiko wurde belohnt, da sich die Verteidigung und der Rebound umgehend stabilisierten und so auch wieder einfache Punkte der Tigers ermöglichte. Offensiv sorgte eben jener Idowu mit einem Dreier für die erste zweistellige Führung im Spiel (55:45, 27. Minute). Doch Hagen nutzte eine Rutschpartie von Moreaux im direkten Gegenzug zu einem eigenen Dreier durch Kraushaar und verkürzte so wieder auf 48:55. Die folgenden Angriffe blieben auf beiden Seiten ohne zählbaren Erfolg, auch weil sich beide Mannschaften zahlreiche offensive Fehler leisteten. So dauerte es fast drei Minuten, ehe Kapitän Jönke 14 Sekunden vor der Viertelpause mit zwei Freiwürfen den 57:48-Pausenstand erzielen konnte.

Viertes Viertel (26:23):

Das Schlussviertel begann wiederum spektakulär mit einem Dreier von Ričards Vanags zum 60:48 nach 31 Minuten. Danach entwickelte sich wiederum ein Kampf um jeden Ball, sodass gleich zwei Mal kurz hintereinander Sprungball-Situationen entstanden. Niemand schonte sich und so musste Idowu in der 33. Minute mit seinem vierten Foul beim Stand von 60:50 auf der Bank Platz nehmen. Den entstandenen Platz in der Tübinger Zone nutzte Naz Bohannon direkt für ein erfolgreiches Drei-Punkt-Spiel und so schrumpfte der Vorsprung (60.53) wieder in den einstelligen Bereich. Lange hatte dies jedoch nicht Bestand, da Moreaux mit einer Energie-Leistung ebenfalls ein Drei-Punkt-Spiel erzielte und so wieder auf 63:53 stellte (34. Minute). Offensiv stockte der Motor danach allerdings wieder kurzzeitig, sodass Hagen in Minute 35 auf 59:65 verkürzen konnte, ehe Niedermanner knapp fünf Minuten vor dem Ende die Nerven der 2.400 Zuschauer wieder beruhigte. Nach einem Dreier des bis dahin unauffälligen Miles Tention war der Vorsprung kurz darauf sogar wieder zweistellig (70:59, 36. Minute). Dieser Dreier war der Startschuss zu einem kleinen Shootout beider Teams. Da diese jedoch paritätisch verteilt waren, änderte sich am Vorsprung nichts. Die Raubkatzen konterten nun jeden Hagener Versuch cool und spielten den Sieg letztlich sicher nach Hause. Am Ende stand dann ein überzeugender und auch in der Höhe gerechtfertigter 83:71-Sieg fest.

Die Stimmen zum Spiel:

Domenik Reinboth (Trainer Tigers Tübingen): “Phoenix Hagen war immer brandgefährlich. Wir hatten Glück, dass sie da einige Punkte liegen gelassen haben, aber das lag auch an unserem Druck in der Defensive und dass wir um jeden Punkt gekämpft haben. Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft, dass wir den nächsten Schritt gemacht haben, sowohl defensiv als auch offensiv. Die Partie hat heute sehr viel Spaß gemacht. Wir wollen uns weiter Schritt für Schritt weiterentwickeln und verbessern. Aber wir haben ein gutes Fundament gesetzt, mit einem tollen Team und einer guten Teamchemie.”

Chris Harris (Trainer Phoenix Hagen): “Es war das erwartet schwierige Spiel für uns. Wir haben heute leider nicht gut genug getroffen und zu viele Punkte unter dem Korb liegen gelassen – so einfach ist es manchmal. Tübingen hat jedes Viertel gewonnen und deshalb verdient gewonnen. Die Tigers haben heute vor einer tollen Kulisse einen guten Job gemacht.”

Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel:

Aushilfslizenz erloschen: Joshua Schwaibold stand im Spiel gegen Phoenix Hagen zum fünften Mal im Kader der Tigers Tübingen. Damit erlischt die Aushilfslizenz für den 25-Jährigen. Ab sofort kann das Tübinger Eigengewächs nur noch in der Regionalliga für die SV 03 Tigers Tübingen zum Einsatz kommen. Jedoch besteht die Möglichkeit, die bisherige Lizenz zu einer Stammlizenz für die Tigers Tübingen zu erneuern. Sollte dies gemacht werden, kann Schwaibold jedoch nicht mehr die Reserve der Raubkatzen zum Einsatz kommen. Gegen Hagen stand der 25-Jährige 1:58 Minuten auf dem Platz.

Chris Harris dienst-ältester Trainer der Liga: Chris Harris, Trainer von Phoenix Hagen, ist gegenwärtig der dienst-älteste Übungsleiter in der BARMER 2. Basketball Bundesliga. Am 26. November 2018 gaben die Feuervögel die Verpflichtung des Kanadiers bekannt. Kurios: Sein Vorgänger Kevin Magdowksi wurde nach der 87:113-Niederlage am 9. November 2018 bei den Tigers Tübingen entlassen. Harris steht für Konstanz bei den Westdeutschen. Gegen die Raubkatzen absolvierte der 45-Jährige sein 190. Spiel als Übungsleiter an der Seitenlinie der Feuervögel in der BARMER 2. Basketball Bundesliga. Seine Bilanz: 101 Siege und 89 Niederlagen. Dazu kommen zwei verlorene Partien im BBL Pokal. In den vergangenen zwei Spielzeiten erreichte Harris mit seiner Mannschaft die Playoffs, auch diese Saison 2024/2025 wollen die Westdeutschen in den Playoffs für Furore sorgen.

Statistik der beiden Teams: Seit dem Bundesliga-Aufstieg von Phoenix Hagen im Jahr 2009 duellierten sich beiden Kontrahenten ganze 27 Mal. Die Gesamtstatistik spricht dabei deutlich für Tübingen. 20 Siege stehen sieben Niederlagen aus Sicht der Schwaben gegenüber. Ein Dank an Jörg Bären, Pressesprecher Phoenix Hagen, der diese Zahlen im Vorfeld der Begegnung intensiv aufarbeitete. Aus den letzten zwölf Duellen gingen sogar elf Spiele an die Tigers Tübingen, zwischendrin gewannen die Feuervögel am 10. März 2021 vor den eigenen Fans in der Krollmann Arena mit 91:65.