Blutspenden? Die Tigers sind dabei! Gib auch DIR einen Ruck!
Wir brauchen dringend Nachschub«, sagt Dr. Stefanie Nowak-Harnau, Oberärztin am Zentrum für Klinische Transfusionsmedizin des Uniklinikums Tübingen (UKT). »Wir leben von der Hand in den Mund, und wenn keine Spender kommen, haben wir ein Problem.« Man habe am Klinikum zwar noch keine Operationen absagen müssen, weil zu wenig Blutkonserven vorrätig sind. »Aber wir haben unsere Kollegen bereits darüber informiert, dass es einen Engpass geben könnte.« In der Regel reichen die Vorräte für fünf Wochen. Diesen eindringlichen Appel übermittelte Dr. Nowak-Harnau dem Reutlinger General-Anzeiger am 14. Juni 2022. Auch das Schwäbische Tagblatt berichtete am 23. Juni 2022 über die Thematik.
Ein willkommener Anlass für die Tigers Tübingen die Tübinger Blutspendezentrale in ihrer Arbeit für die medizinische Versorgung am Universitätsklinikum Tübingen zu unterstützen. Kurzerhand wurden aus den eigenen Reihen Spender gesucht, die sich den kleinen Piks mit großer Wirkung unterziehen würden. Einige Personen mussten absagen, da eine Spende noch keine zwei Monaten zurückliegt. Neben Claus Sieghörtner, Manuel Roos, Markus Stephan, Martin Kurz und Tobias Fischer waren auch die drei Raunkatzen in Person von Aatu Kivimäki, Jekabs Beck und Daniel Keppeler mit von der Partie. Die anderen Spieler sind derzeit nicht vor Ort oder waren durch Urlaub und Umzug verhindert. Das letztgenannte Trio war zudem Erstspender. Schlimm war es nicht, wie Kivimäki berichtete. “In der Tat war es für mich das erste Mal. Ich hatte jedoch überhaupt keine Hemmungen, als ich gefragt wurde. Glaubt mir, es tut überhaupt nicht weh und man kann anderen Menschen helfen. Gebt euch einen Ruck und geht Blutspenden”, so der Finne, der in dieser Woche zu Untersuchungen bei den Tübinger Mannschaftsärzten Dr. Philipp Calgéer und Prof. Dr. Philip Kasten vom Orthopädisch Chirurgischen Centrum (OCC) in Tübingen weilt. Für den Blondschopf aus dem hohen Norden ist die Woche mit zahlreichen Terminen eng getaktet. So kam es auch, dass der 25-Jährige ein paar Minuten zu spät zum Gruppentermin mit den Tigers kam. Eine MR-Untersuchung in der benachbarten Radiologie des Klinikums war der Grund.
Prof. Bamberg: “Wir brauchen mehr Spender.”
Auch Prof. Dr. Michael Bamberg als Vorstandsvorsitzender des Tübinger Universitätsklinikums und gleichzeitig Vorstandsvorsitzender der ProBasket Tübingen ließ es sich nicht nehmen, seine Mitarbeiter im Ehrenamt zu besuchen und danke zu sagen. “Eine ganz tolle Sache, dass die Spieler als Vorbilder vorangehen. Wir brauchen mehr Spender”, betonte der Mediziner. Wie gewohnt, eilt Prof. Bamberg derzeit von Termin zu Termin. Direkt im Anschluss fand die Ehrung der Mehrfachspender in den benachbarten Räumlichkeiten der Medizinischen Klinik statt. Prof. Dr. Tamam Bakchoul (Ärztlicher Direktor der Klinischen Transfusionsmedizin des Uniklinikums Tübingen) und Dr. Daniela Harsch (Bürgermeisterin für Soziales, Ordnung und Kultur in Tübingen) waren bei den Ehrungen auch dabei, ebenso wie Sieghörtner, Kivimäki, Beck und Keppeler für ein Gruppenbild.
Bei den drei Raubkatzen dauerte der Vorgang etwas länger, als Erstspender müssen ein paar Unterlagen mehr ausgefüllt werden. Keppeler agierte zudem auch als Dolmetscher beim Fragebogen für seinen Mitspieler Kivimäki. Auch für den Tübinger Center war die Blutentnahme kein Problem. “Man hat immer viel davon gehört, leider habe ich es im Nachhinein noch nicht gemacht. Als Spieler sollte man es während der Saison nicht unbedingt machen. Doch jetzt ist ein Anfang gemacht. Wir müssen auch mit dem gesamten Team hingehen”, sagte Keppeler. Nach der Spende stärkten sich alle Teilnehmer noch mit einem Vesper und Getränken.
Dr. Nowak-Harnau zeigte sich umtriebig zwischen Betreuung der Tigers Tübingen und der anschließenden Ehrung der Mehrfachspender. Vor dem Eingang zur Blutspendezentrale untermauerte die Oberärztin nochmals das Thema. “Wir benötigen neben Blutspenden auch Blutplasma. Die Situation ist wirklich angespannt, deswegen freuen wir uns über jeden Spender. Die Tigers sind Vorbilder in der Stadt und in der Region, vielleicht ist dies Motivation auch für andere, eine Blutspende zu leisten”, so Dr. Nowak-Harnau abschließend.
Alle Informationen zum Thema Blutspenden finden Sie auf der Homepage der Blutspendezentrale Tübingen.
Menschen, die eines der folgenden Merkmale besitzen, können keine Blutspende abgeben:
- Aktuelle Infektion mit dem Coronavirus
- Kontaktperson eines Infizierten
- In Quarantäne
- Aufenthalt in einem Risikogebiet während der vergangenen vier Wochen
- Antibiotikum innerhalb der vergangenen vier Wochen