Entscheidungsspiel am Sonntag, jetzt Tickets krallen! Bremerhaven mit 100:93-Sieg gegen Tübingen

12 Mai 2023

Die Tigers Tübingen haben die Chance verpasst, vorzeitig ins Playoff-Halbfinale einzuziehen. Beim Auswärtsspiel im hohen Norden zeigten sich die Schützlinge von Trainer Danny Jansson vor 1.800 Zuschauern insgesamt nicht konstant genug. Bei der 93:100 (35:52)-Niederlage verschliefen die Schwaben die ersten 22 Minuten vollkommen und lagen nach 23 Minuten beim Stand von 37:58 bereits mit 21 Punkten im Hintertreffen. Zwar legten die Tigers dann den Schalter um, kämpften sich beeindruckend ins Spiel zurück und konnten den Rückstand angeführt von Zac Seljaas (28 Punkte) und Aatu Kivimäki (24 Punkte) vier Minuten vor dem Ende beim Stand von 79:83 auf vier Punkte reduzieren. Die Eisbären Bremerhaven um Trainer Steven Key zeigten sich letztendlich aber nervenstark und brachten die Führung über die Ziellinie. Angeführt wurden die Norddeutschen von Robert Oehle und Matt Frierson mit jeweils 17 Punkten.

Mit dem Sieg der Eisbären Bremerhaven steht die Serie im Playoff-Viertelfinale nun 2:2-Unentschieden. Das entscheidende Spiel fünf wird am kommenden Sonntag, den 14. Mai 2023, um 18 Uhr in der Paul Horn-Arena ausgetragen. Tickets gibt es ab sofort im Onlineshop, beim Schwäbischen Tagblatt und am Spieltag ab 17 Uhr an der Abendkasse. Die Partie wird wie immer live uns exklusiv auf sportdeutschland.tv übertragen. Sendebeginn ist um 17:30 Uhr. Die Kommentatoren Joshua Schwaibold und Martin Schall werden durch die Sendung führen.

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Erstes Viertel (26:15):

Beide Teams benötigten einige Angriffe, um so richtig ins Spiel zu finden. So dauerte es knapp zwei Minuten, ehe der Ball das erste Mal im Netz zappelte. Jarelle Reischel war doppelt für die Eisbären an der Freiwurflinie erfolgreich und erzielte das 2:0. Die Tübinger zeigten sich in der Anfangsphase stark beim Rebound und erspielten sich so einige Wurfversuche. Ein Tip-In von Seljaas sowie ein erfolgreicher Distanzwurf von Mateo Šerić sorgten für die erste Tübinger Führung zum 5:2 nach drei Minuten. Bis zum 5:5 noch in der gleichen Minute punkteten die Hausherren ausschließlich von der Freiwurflinie. Die nächsten 90 Sekunden gehörten dann aber den den Eisbären. Die Tigers wirkten zahnlos und verdaddelten ein ums andere Mal den Ball – in kürzester Zeit zogen die Nordlichter nach Dreiern von Frierson und Simon Krajcovic auf 14:5 davon. Gespielt waren fünf Minuten. Tigers-Coach Jansson bat zur Auszeit. Es sollte fruchten, denn die nächsten fünf Punkte (10:14, siebte Minute) gingen auf das Konto der Tübinger. Trotz der bis dahin sehr schwachen Wurfquote blieben die Tigers zunächst im Spiel. Ein Dreier von Kapitän Gianni Otto brachte die Tigers in der achten Minute wieder auf 13:16 heran. Erneut war es dann ein 10:2-Lauf der Hausherren, der dafür sorgte, dass sich die Eisbären zum Ende des Viertels eine 26:15-Führung erspielen konnten.

Zweites Viertel (26:20):

Den besseren Start ins zweite Viertel legten ebenfalls die Eisbären hin, die nach einem Dreipunktspiel von Justin Stovall auf 29:15 nach elf Minuten davonzogen. Die Schwaben legten nun zwar in der Defensive eine Schippe drauf und machten es den Eisbären fortan etwas schwerer, offensiv wollte den Schwaben aber weiterhin wenig gelingen, sodass Bremerhaven die Gäste auf Distanz halten konnte. Zudem durften die Hausherren häufig an die Freiwurflinie. Bis zur 14. Minute (35:21) sammelte die Key-Truppe bereits 15 Freiwürfe und erzielte 13 Treffer. Die Hausherren wurden nun immer stärker beim offensiven Rebound und kamen deshalb zu vielen zweiten Wurfchancen. Nachdem Matt Freeman nach einem solchen Offensiv-Rebound in der 15. Minute das 37:21 erzielte, hatte Jansson genug gesehen und bat zu einer weiteren Auszeit. Der Rückstand sollte aber weiter anwachsen, denn auch nach der Unterbrechung war es ein Dreier nach einem offensiven Rebound, der Bremerhaven mit 40:23 nach 16 Minuten in Führung brachte. Die Tigers suchten nun häufiger den direkten Weg zum Korb – mit Erfolg. Einfache Körbe und einige Freiwürfe sollten die Tigers wieder auf zwölf Punkte (42:30, 16 Minute) heranbringen, doch die Eisbären hatten postwendend die passende Antwort parat. Zwei schnelle Dreier binnen 30 Sekunden von Daniel Norl und Frierson und die Hausherren lagen wieder mit 48:30 (18. Minute) in Front. Wenig später nahm Bremerhaven eine verdiente 52:35-Führung mit in die Halbzeitpause.

Drittes Viertel (23:27):

Die Eisbären starteten stark ins dritte Viertel. Frierson und Reischel liefen auf Seiten der Hausherren heiß und sorgten in der 22. Minute für die höchste Führung (58:37) im Spiel. Kivimäki erzielte nun elf von 13 Punkten und zeigte, dass sich die Jansson-Truppe noch nicht geschlagen geben wollten. Mit dem alten Bauerntrick (er warf den Ball über den Rücken von Oehle zu sich selbst ein), erzielte er das 47:62, kurz darauf traf er aus der Distanz zum 50:62. (26. Minute). Die Eisbären ließen sich aber zunächst nicht beirren und sammelten wieder einige Zähler an der Freiwurflinie. Neben Kivimäki übernahm auch Daniel Keppeler in dieser Phase viel Verantwortung und zog immer wieder zum Korb. Bis auf elf Zähler (70:59; 28. Minute) konnten sich die Tigers herankämpfen, der Rückstand sollte aber zweistellig bleiben, weil die Eisbären weitgehend cool blieben und ihre Nerven im Griff hatten. So nahm Bremerhaven eine 75:62-Führung mit in den letzten Durchgang.

Viertes Viertel (25:31):

Der Beginn des Viertels glich einem offenen Schlagabtausch. Die Tigers versuchten den Rückstand in den psychologisch wichtigen einstelligen Bereich zu bringen, die Gastgeber konnten dem Tübinger Anrennen aber standhalten. So führten die Hausherren acht Minuten vor dem Ende immer noch mit 14 Punkten (80:66). Nach einem unsportlichen Foul von Reischel hatten die Tigers die Chance, Boden gut zu machen, aber Delante Jones verwarf beide Freiwürfe. Im anschließenden Tübinger Angriff ging Seljaas an die Freiwurflinie und traf beide Würfe zum 68:80 (33. Minute). Genau sieben Minuten vor dem Ende traf Kivimäki aus der Mitteldistanz zum 70:80. Die magische Grenze von zehn Punkten war endlich erreicht – Key nahm nun eine Auszeit für die Eisbären. In der 35. Minute war es dann soweit, ein Dreier von Seljaas brachte Tübingen plötzlich auf 76:83 heran – Bremerhaven wackelte und war sichtlich beeindruckt. Eine Minute später traf auch Kivimäki aus der Distanz zum 79:83 – plötzlich war das Spiel vollkommen offen. Routinier Oehle verschaffte seinem Team dann wieder Luft. Er zog zum Korb und netzte zum 85:79 ein, noch waren 3:35 Minuten zu spielen. Ausgerechnet jetzt leisteten sich die Tigers einen bitteren Ballverlust, den Matt Frierson in Minute 37 eiskalt zum 87:79 verwertete. Drei Minuten vor dem Ende nahm Jansson eine Auszeit. Zu mehr sollte es aus Tübinge Sicht nicht mehr reichen. Bremerhaven spielte den Vorsprung clever und routiniert nach Hause.

Die Stimme zum Spiel:

Danny Jansson (Trainer Tigers Tübingen): “Wie haben gegen einen sehr starken Gegner gespielt, der zu Hause sehr schwer zu schlagen ist. Ich habe keine Ahnung, wo wir in der gesamten ersten Halbzeit mental waren. Wir haben zwar eine starke Aufholjagd hingelegt, aber Bremerhaven hat immer zum richtigen Zeitpunkt eine passende Antwort gefunden und gepunktet. Jetzt hängt alles an Spiel fünf.”

Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel:

(Fast) immer dabei!: Egal, wo die Tigers Tübingen auch spielen. Fan Lukas Keller ist praktisch immer dabei. Sei es bei den Heimspielen in der Paul Horn-Arena oder auch bei den Auswärtsspielen – der 23-Jährige unterstützt das Team von Trainer Danny Jansson immer live vor Ort. So auch in der Serie im Playoff-Viertelfinale gegen die Eisbären Bremerhaven. Keller war bei beiden Auswärtsspielen in der Stadthalle Bremerhaven. Am Spieltag ging es jeweils mit dem Zug gen Norden, direkt nach der Partie wieder zurück. Knapp 24 Stunden war Keller dann für zwei Stunden Sport unterwegs. In der Hauptrunde verpasste der Tübinger Edelfan nur drei Partie, die Heimspiele gegen Schwenningen und Düsseldorf, dazu das Auswärtsspiel in Paderborn. Herzlichen Dank für diesen tollen Support!

Public Viewing in Hirschau: Auch für das zweite Auswärtsspiel der Schwaben im Playoff-Viertelfinale hat der Fanklub Neckar Tigers ein Public Viewing angeboten. Zum ersten Spiel versammelten sich knapp 50 Fans im Weilheimer Kneiple, für das zweite Duell stand die Lokalität aufgrund einer anderen Veranstaltung nicht zur Verfügung. Dass es doch ein gemeinsames Zuschauen gab, ist Betreuer Martin Kurz sowie der Narrenzunft Hirschau zu verdanken. Die Stefan-Hartmann-Halle wurde für die Übertragung zur Verfügung gestellt. Am Freitag verfolgten knapp 100 Fans das vierte Duell zwischen beiden Kontrahenten. Wir bedanken uns bei der Narrenzunft Hirschau für die kurzfristige Bereitstellung der Stefan-Hartmann-Halle!

Karlsruhe im Halbfinale: Am Freitag schafften es auch die PS Karlsruhe LIONS ins Halbfinale. Die Badener setzten sich im vierten Spiel bei den Artland Dragons in Quakenbrück mit 83:80 durch und feierten damit im vierten Spiel den dritten Erfolg. Der Sieger aus Spiel fünf zwischen Tübingen und Karlsruhe trifft im Halbfinale dann auf den Löwen aus Karlsruhe. Lovell Cabill Jr. führte seine Mannschaft mit 19 Zählern an, der ehemalige Tübinger Julian Albus erzielte sechs Punkte. Bei den Niedersachsen wurde Damari Milstead mit 21 Punkten Topscorer der Partie, die ehemalige Raubkatze Joanic Grüttner Bacoul kam auf 16 Zähler.