Schön, und doch traurig! Plogging-Event sammelt bis zu zwei Tonnen Müll in Tübingen ein

14 Jul 2022

Am gestrigen Mittwochabend haben die Tigers Tübingen und der SV 03 Tübingen zum zweiten Mal das Plogging-Event veranstaltet. Knapp 50 Teilnehmer machten sich an sechs Stationen auf den Weg, um dem Müll in unserer Stadt den Kampf abzusagen. Leider konnten zahlreiche Personen nicht mitmachen, die aufgrund von Corona, Urlaub oder sonstigen Verpflichtungen verhindert waren. Umso mehr rückt das aktuelle Ergebnis in den Mittelpunkt: Waren es bei circa 80 teilnehmenden Personen aus dem Vorjahr noch geschätzte 300-400 Kilogramm an Müll, stieg die Ausbeute nun beträchtlich an. Geschätzte 1500-2000 Kilogramm Müll wurden in nur gut zwei Stunden eingesammelt. Damit wurde auch das Duell gegen die Handballerinnen der TuS Metzingen für sich entschieden. Als Lohn spendet Top-Partner iPoint-Systems 1.000 Euro für die Jugendarbeit des SV 03 Tübingen.

Müll aller Art gefunden

Es war erschreckend, was das Tübinger Sammelteam so alles gefunden hat: Hausmüll, Restmüll, Plastik, Stühle, Teppiche, Elektrogeräte, Einkaufswägen, Metallschränke, Holz, Schrankteile, Metallschrott, Zigarettenreste, Wäschespindeln, Sofas, Kleider, Lattenroste, Matratzen, altes Spielzeug, Fahrradreste, Autoreifen, Gartenabfälle – dies stellt nur eine kleine Liste dar. Besonders viel Arbeit hatte das Team um Spieler Daniel Keppeler im Französisches Viertel, wo der Großteil des Mülls zusammengetragen wurde. “Es war schon erschreckend”, gestand auch der Tübinger Center ein. Aber auch auf Waldhäuser Ost mit Jekabs Beck wurden zahlreiche Gegenstände gesammelt, am wenigsten zu tun gab es im Feuerhägle mit Spieler Till Jönke. Hier dabei war auch Prof. Dr. Michael Bamberg, Vorstandsvorsitzender der ProBasket Tübingen AG, der das Event aktiv begleitete. “Nach dem Blutspenden war es eine erneut tolle Aktion. Mein ganzer Dank gilt den Organisatoren und allen beteiligten Helfern”, betonte der Mediziner.

Große, ja verwunderte, Augen machte am heutigen Donnerstagmorgen bei Dienstbeginn auch Markus Kaupa von den Servicebetrieben der Stadt Tübingen. “Ich hatte in etwa mit der gleichen Menge an Müll wie im letzten Jahr gerechnet. Das diesjährige Ausmaß war jedoch brutal”, so Kaupa. Er und sein Team haben nun die Aufgabe, den gesamten Müll zu entsorgen. Die Tigers hatten Vorarbeit geleistet und vor Ort den Müll so gut es ging getrennt. An dieser Stelle möchten wir uns auch bei Kaupa und Miriam Ibrahimovic (kaufmännische Betriebsleiterin) und dem gesamten Team für die erneute Unterstützung bedanken. Gestellte Greifzangen, Müllsäcke und Eimer wurden bereitgestellt. Für unsere Teilnehmer war das Müllsammeln ein kleiner Einblick in die Arbeit der Servicebetriebe der Stadt Tübingen. Für Kaupa und die Kollegen das tägliche Brot. “Das Thema Müll wird leider immer größer und stellt uns vor große Herausforderungen”, stellte Kaupa klar.

Erstmals ein mobiles Team unterwegs

Mit dabei waren auch die U18, U16 und U14-Teams der Tigers Tübingen, dazu Fans der Raubkatzen und des Sozialpartners der kit jugendhilfe in Tübingen. Oliver Baur als Organisator trommelte einige helfende Hände zusammen und unterstützten die Aktion. Unterbrochen wurde das Sammeln kurzzeitig, indem einem liegengebliebenen Auto Starterhilfe geleistet wurde. “Wir haben einfach nur Nachbarschaftshilfe geleistet”, schmunzelte Baur. Ein schönes Erlebnis war auch, wie Kinder in der Sindelfingerstraße beim Einsammeln des Mülls spontan geholfen haben.

Verbessert wurde Aktion intern, indem ein mobiles Team in Person von Martin Kurz und Tobias Fischer auf die Reise geschickt wurde. Die Stationen meldeten größere Gegenstände, die im Anschluss mit einem großen Van abgeholt werden. An dieser Stelle gilt auch ein großer Dank an unseren Partner Auto Bebion um Niederlassungsleiter David Pöhlmann sowie Joachim Braun von der Firma wabra aus Tübingen-Hirschau, die jeweils ein Fahrzeug zur Verfügung gestellt haben. “Ohne diese hätten wir den gesamten Müll nicht stemmen können”, berichtete Christoph Koppensteiner, der das Event mit iPoint-Systems vor einem Jahr ins Leben gerufen hatte. Aufgrund des erlebten Ausmaßes ist auch im kommenden Jahr eine weitere Aktion geplant.