Das Spiel aus der Hand gegeben – 65:77-Niederlage in Bochum
Die Tigers Tübingen haben das Auswärtsspiel bei den VfL SparkassenStars Bochum vor 714 Zuschauern mit 65:77 (37:37) verloren. Bis zur 25. Minute führte die Mannschaft von Trainer Danny Jansson noch mit 51:41. Bis dato gestaltete sich die Begegnung äußerst ausgeglichen. Im Anschluss riss jedoch komplett der Faden im eigenen Spiel. Mit einem 15:0-Lauf zum 60:53 nach 30 Minuten brachten sich die Schützlinge von Trainer Felix Banobre auf die Siegerstraße. Der VfL war insgesamt galliger und giftiger. Gegen die Zone taten sich die Gäste enorm schwer, die Treffsicherheit aus der Distanz in der ersten Hälfte konnte nicht aufrechterhalten werden. Für Ryan Mikesell war das Spiel in Minute 35 nach dem zweiten unsportlichen Foul vorzeitig beendet. Beim Gastgeber spielte sich vor allem Johannes Joos in einen wahren Rausch. Der Big Man erzielte 26 Punkte und zwölf Rebounds und war der Matchwinner. In Minute 38 gelang Joos per Dreier zum 77:59 die höchste Führung im Spiel. Starke elf Ballgewinne gelangen den Westdeutschen. Auch bei den Assists (24:18) lag der Kontrahent vorne. Bei den Raubkatzen konnte kein Spieler so richtig sein volles Leistungsvermögen abrufen. Dazu wurde Mikesell enorm gut verteidigt. Insgesamt bissen sich die Tigers an der gegnerischen Defense die Zähne aus. Mikesell traf mit 16 Punkten am besten für die Gäste, gefolgt von Kivimäki mit 13 Zählern. Hier geht´s zur Statistik! Hier geht`s zum Relivestream!
Weiter geht es für die Tigers Tübingen in einer Woche mit dem Auswärtsspiel bei den ROSTOCK SEAWOLVES. Hochball ist um 19:30 Uhr.
Erstes Viertel (21:22):
Die Raubkatzen starteten mit Aatu Kivimäki, Timo Lanmüller, Ryan Mikesell, Joanic Grüttner Bacoul und Mateo Šerić in die Partie. Der Gastgeber begann gleich mit einer Zone. Auffallend: Beide Kontrahenten schlossen die ersten sechs Angriffe erfolgreich ab. Nach drei Minuten führten die Tigers mit 8:6. Eine Minute später gelang dem Team aus der Ruhrpott die erste Führung, Kilian Dietz traf zum 10:9. Die Anfangsminuten gestalteten sich sehr intensiv, beide Teams agierten mit Kopf und hielten die eigenen Fehler niedrig. Die Schwaben suchten ihr Glück aus der Distanz – mit Erfolg. Mikesell versenkte zwei Dreier hintereinander zum 20:13 – Auszeit Bochum nach acht Minuten. Fünf von sieben Würfen gingen bisher durch die gegnerische Reuse. Und leider fruchtete das Gespräch auf der Bank. Das Team von Trainer Felix Banobre legte einen 8:0-Zwischenspurt zu, 21:20 auf das Parkett. Die letzte Aktion der ersten zehn Minuten gehörte dann Tübingen. Daniel Keppler traf zum 22:21-Viertelende.
Zweites Viertel (16:15):
Die Begegnung gestaltete sich weiter eng. Kein Team konnte sich entscheidend absetzen. Mit Till Jönke erhielt nun auch letzte Tigers-Spieler Einsatzminuten. Beide Teams verteidigten nun auch besser. Nach 15 Minuten stand es 31:26 für die Truppe von Trainer Danny Jansson. Nach sechs Punkten in Serie für die Bochumer nahm der finnische Übungsleiter in Minute 16 beim Stand von 30:31 sein erstes Timeout. Vor allem Tony Hicks und Joos bekamen die Schwaben nicht so richtig in Griff. Beide Spieler setzten immer gute Szenen für den Kontrahenten. Die Führung wechselte in dieser Phase mehrfach hin und her. Punkte Bochum, Punkte Tübingen. Erol Ersek netzte einen Dreier zum 35:34 in Minute 19 ins Ziel ein. Letztendlich gingen beide Mannschaften mit einem 37:37-Halbzeitstand in die Pause. Das Duell um die Rebounds war zunächst mit 21:16 bei den Tübingern. Die wichtigen Bälle schnappten sich aber der Gegner. Bochum hatte noch Ladehemmung aus der Distanz – nur ein von acht Würfen fand sein Ziel (12,5 Prozent). Die Raubkatzen präsentierten sich in dieser Wertung treffsicher (sechs von 14 Treffer, 43 Prozent). Joos war mit zehn Zählern weiterhin Topscorer, gefolgt von Mikesell mit acht Punkten.
Drittes Viertel (23:16):
Die Schwaben kamen zunächst besser aus der Pause. In 128 Sekunden legten die Jansson-Schützlinge einen imposanten 10:0-Run auf das Feld – Spielstand 47:37, gleichzeitig der höchste Vorsprung im Spiel. Spielmacher Hicks leistete sich unter anderem ein unsportliches Foul, Kivimäki legte beide Würfe in den Korb. Banobre hatte bereits frühzeitig Redebedarf und nahm eine weitere Auszeit. Hicks bei Bochum und Mikesell bei Tübingen, diese beiden Akteure rissen nun das Spiel für ihre Teams an sich. Negativ: Ersek musste in Minute 15 beim Stand von 51:43 verletzungsbedingt vom Feld. Zu aller Unnot leistete sich Mikesell auch ein unsportliches Foul – Miquel Servera verwandelte beide Freiwürfe zum 45:51-Zwischenstand nach 16 Minuten. Der Gastgeber hielt aber eisern dagegen, Joos gelangen schnelle acht Punkte in Folge zum 53:53-Ausgleich nach 28 Minuten. Auch das Momentum war nun nicht mehr auf Tübinger Seite, die Fans peitschten ihre Mannschaft nach vorne. Ein 15:0-Lauf für den VfL sorgte für den 60:53-Stand nach 30 Minuten. Die Raubkatzen hatten in kürzester Zeit die Kontrolle über das Spiel verloren. Im Angriff klappte nichts mehr und in der Verteidigung war man machtlos gegen die treffsicheren Bochumer. Joos war mit 18 Punkten Topscorer der Begegnung, gefolgt von Mikesell mit 14 Zählern.
Viertes Viertel (17:12):
Die Defense des VfL stand nun richtig sattelfest. In der Defense stellt die Raubkatzen nun selbst auf eine Zone um, der Lauf musste gebrochen werden. Doch in der eigenen Offense sollte einfach nichts mehr gelingen. Ballverluste und Ablauf der 24-Sekunden-Uhr waren die Folge, dazu sammelte man Foul um Foul. Nach 34 Minuten lautete der Rückstand 55:62. Joos gelang nun alles, der nächste Dreier zum 65:56 gelang. Jansson musste unbedingt die Begegnung mit einer Auszeit unterbrechen. Šerić und Lanmüller waren zudem mit vier Fouls auf absoluter Bewährung. Mikesell und Hicks kassierten im direkten Anschluss jeweils ein unsportliches Foul in einer Aktion Mann gegen Mann. Für den Tübinger war damit das Spiel vorzeitig beendet. Keine guten Vorrausetzungen für die Schlussphase, um eine Aufholjagd zu starten. Spätestens nach dem Dreier von Dominic Green zum 73:58 (38. Minute) war die Partie entschieden – Auszeit Tübingen. Es ging jetzt nur noch um Schadensbegrenzung. Letztendlich siegte der VfL mit 77:65.
Die Stimme zum Spiel:
Danny Jansson (Tigers Tübingen): “Wir haben zwar punktemäßig gut angefangen, doch die Art und Weise hat mir nicht gefallen. Zumeist haben wir im Angriff aus der Distanz abgeschlossen. Das Spiel war in der ersten Halbzeit sehr ausgeglichen. Der Start nach der Pause war gut, wir konnten einen Vorsprung herausspielen, danach sollte uns aber nichts mehr gelingen. Egal, was wir versucht haben. Bochum hat sich zurück gekämpft, Selbstvertrauen getankt und am Ende auch verdient gewonnen. Keiner wollte in der kritischen Phase so richtig Verantwortung übernehmen. Wir werden das Spiel gut aufarbeiten müssen.”
Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel:
Hospitation als zukünftiger Kommissar: Der Pool der Kommissare in der BARMER 2. Basketball Bundesliga wird in dieser Saison 2021/2022 erweitert. Dafür müssen die neuen Funktionäre zwei Hospitationen im Rahmen eines Spiels in der ProA nachweisen. Bei der Partie zwischen Bochum und Tübingen erfuhr Peter Radegast, Referent Trainerwesen und Geschäftsführer der Bundesakademie beim Deutschen Basketball-Bund (DBB), wertvolle Informationen von Jochen Böhmcker. Die zweite Hospitation erfolgt am Sonntag bei der Partie zwischen Hagen und Vechta. Herzlich willkommen, Peter Radegast!
Spielstätte Rundsporthalle: Die VfL SparkassenStars Bochum bestreiten ihre Heimspiele in der Rundsporthalle Bochum. Die Spielstätte ähnelt der Ludwigsburger Rundsporthalle von außen und auch von innen, jedoch in etwas kleinerer Form. Von steilen Tribünen sowie einigen Court Side-Plätzen können die Zuschauer das Spiel gut verfolgen. Auch die VIP-Plätze haben direkten Blick zum Spielfeld. Kurze Wege von der Umkleidekabine zur Bank und einen Parkplatz direkt vor der Halle machen es für die Gastmannschaften sehr angenehm. Die Bochumer haben uns herzlich empfangen. Ein Gewinn für die Liga.
Talent auch beim Fußball: Kurz vor Bochum, genauer gesagt an einer Tankstelle in Dortmund, machten die Tübinger noch eine Kaffeepause. Die beiden Betreuer Markus und Stephan Wohnus hatten einen Fußball dabei. Kurzum jonglierten die Betreuer mit Timo Lanmüller, Erol Ersek, Mateo Šerić, Bakary Dibba, Physiotherapeut Hannes Katzmaier sowie Jascha Maus im kleinen Kreis und zeigten allesamt auch Talent im Fußball.
Happy Birthday, Tyrone Nash: Am gestrigen Freitag feierte Tyrone Nash seinen 33. Geburtstag. Der US-Amerikaner spielt einst von 2011 bis 2014 für die Raubkatzen im deutschen Basketball-Oberhaus. Aktuell spielt der Power Forward noch in den Playoffs in der Dominikanischen Republik. „Ich versuche, mich hier für ein Engagement in Europa zu empfehlen“, so Nash. In der Saison 2020/2021 spielte er nach eine langen Verletzung kurzzeitig in Chile. Wir wünschen Tyrone Nash nachträglich alles Gute zum Geburtstag und viel Glück bei der Suche nach einem neuen Team.
Die Chefin fährt selbst!: Die Auswärtsfahrt nach Bochum mussten die Tübinger mit zwei Fahrern bestreiten. Neben Stanmfahrer Konstantin Divitajkin lenkte Ines Hahn, Geschäftsführerin mit Schwester Katja Hahn bei Tigers-Partner Hahn Reisen aus Reutlingen, den Bus auch selbst. Nicht zum ersten Mal, in den Anfangsjahren von 2004 an, war Ines Hahn oft mit den Raubkatzen unterwegs. Mit Hahn Reisen haben die Tigers Tübingen wieder den Rundumservice mit tollen Bussen und guten Fahrern. Vor allem hat das Reutlinger Unternehmer reichlich Erfahrung mit Sportteams. Neben den Tübinger Basketballern fährt das Unternehmen sämtliche Mannschaften des SSV Reutlingen, die Handballer des TV Neuhausen sowie die Fußballerinnen des VfL Sindelfingen und VfB Obertürkheim. Weiter Infos zu Hahn Reisen mit eigenem Reisebüro und Werkstatt finden Sie hier.