Bild: MLP Academics Heidelberg

Der Befreiungsschlag bleibt aus! 73:87-Niederlage in Heidelberg

20 Jan 2019

Die Tigers Tübingen haben das erste Spiel mit neuer sportlicher Führung unter Trainer Georg Kämpf bei den MLP Academics Heidelberg vor 1000 Zuschauern mit 73:88 (36:39) verloren. Die erste Halbzeit gestaltete sich dabei noch ausgeglichen. Nach sechs Minuten führten die Gäste durch zwei Zähler von Elijah Allen mit 14:12. Im weiteren Verlauf übernahmen die Kurpfälzer Schritt für Schritt das Zepter in die Hand. Nach dem ersten Viertel stand es 24:15. Niklas Würzner erhöhte die Führung für die Mannschaft von Trainer Branislav “Frenkie” Ignjatovic erstmals auf zehn Zähler (31:21). Kernproblem dabei vor allem, dass sich die Tigers immer wieder unnötige Fehler erlaubten. Bis zur Halbzeit kämpften sich die Tübinger aber nochmals zurück, zur Halbzeit stand es nur noch 39:36.

Das dritte Viertel, welches der Gastgeber mit 28:17 für sich entscheiden konnte, brachte dann die Entscheidung. Somit ging es mit einem 53:67-Rückstand für die Schwaben in den Schlussabschnitt. Ein Dreier von Shyron Ely nach 31 Minuten zum 70:53 machte dann endgültig den Deckel drauf. Zwar gelang der Kämpf-Truppe bis zur 34. Minute noch ein 10:0-Lauf zum 63:70, doch mehr war am heutigen Sonntag aus Sicht der Tigers leider nicht möglich. Der Kampf auf Seiten der Raubkatzen war zwar da, die vielen unnötigen Fehler (16 Ballverluste) haben aber eine positive Überraschung verhindert. Würzner war es, dem in der Schlussminute mit zwei Zählern die höchste Führung (88:70) gelang. Ely (17 Zähler), Jaleen Smith und Dan Oppland (jeweils 16 Punkte) trafen bei den MLP Aacademics am häufigsten. Bei den Schwaben gelang Kapitän Enosch Wolf mit 23 Zählern und zehn Rebounds ein Double Double. Reed Timmer (14), Tyler Laser (12) und Robertas Grabauskas (10) konnten sich ebenfalls zweistellig in die Scoringliste eintragen.

Die Stimmen:

Branislav “Frenkie” Ignjatovic (Trainer MLP Academics Heidelberg): “Ich bin sehr froh, dass wir diese Partie heute gewonnen haben. Wir haben erneut eine schwere Trainingswoche hinter uns. Niklas Würzner war seit Dienstag krank, dennoch hat er heute ein gutes Spiel gemacht. Unsere Stärke in der Defensive konnten wir heute wieder gut umsetzen. Die Trefferquote war zwar nicht überragend, für den Sieg hat es jedoch gereicht. Das war mir und dem Team auch nach der Niederlage gegen Hanau vor einer Woche wichtig.”

Georg Kämpf (Trainer Tigers Tübingen): “Glückwunsch an Heidelberg zu einem verdienten Sieg. Man hat heute gesehen, dass die Mannschaft will. Allerdings haben wir zu schlecht getroffen und haben insgesamt zu viele Fehler gemacht. Wir haben zwar beim Rebound gut zugegriffen, letztendlich war es aber zu wenig. Wichtig ist, dass wir unsere Fehler minimieren, dazu müssen wir besser treffen. Hin und wieder haben wir auch etwas ohne Kopf gespielt, hier müssen wir eine Struktur in unser Spiel bekommen. Gelingt uns dies, dann können wir auch Spiele gewinnen.”

Die wichtigsten Aspekte des Spiels im Überblick:

1. Minute: Die Tigers starten mit Tyler Laser, Reed Timmer, Elijah Allen, Enosch Wolf und Robertas Grabauskas in die Begegnung.

4. Minute: Den besseren Start erwischt der Gastgeber. Jaleen Smith verwandelt zwei Freiwürfe zum zwischenzeitlichen 8:4. Der Tübinger Anhang macht sich unterdessen lautstark bemerkbar.

5. Minute: Die Kämpf-Truppe kann jedoch gleich gut dagegenhalten. Laser trifft einen Dreier zum 12:10 aus Tübinger Sicht.

6. Minute: Kämpf nimmt beim Stand von 14:12 sein erstes Timeout. Offensiv läuft der Ball recht gut, in der Defensive sind jedoch immer wieder Löcher vorhanden, die der Gegner ausnutzen kann.

8. Minute: Die Raubkatzen haben erneut Probleme beim Foulmanagement. 7:3-Fouls lautete die Bilanz gegen die Raubkatzen. Niklas Würzner trifft einen Freiwurf zum 17:14.

10. Minute: Das erste Viertel ist vorbei. Beide Mannschaften erzeugen noch sehr viele Fehler, die Gäste leider noch etwas mehr. Einige Ballverluste strafen die Ignjatovic-Schützlinge ab. Shyron Ely trifft im letzten Angriff den ersten Dreier seines Teams zur 24:15-Führung.

11. Minute: Wolf eröffnet den zweiten Abschnitt mit einem Drei-Punkt-Spiel zum 18:24.

12. Minute: Die MLP Academics führen durch zwei Zähler von Marc Liyanage erstmals zweistellig (28:18). Im Gegenzug gelingt Wolf erneut ein Drei-Punkt-Spiel. Leider kassiert der Tübinger Kapitän auch sein drittes persönliches Foul. Spielstand: 28:21

13. Minute: Ignjatovic nimmt seine erste Auszeit. Bisher gibt es kaum einen Grund, das Spiel zu unterbrechen. Heidelberg ist die bessere Mannschaft.

15. Minute: Das Spiel ist auf Seiten der Raubkatzen weiter zerfahren. Es werden zu viele Fehler gemacht. Schrittfehler, Ballhandling und Fehlpässe – die Tigers machen es dem Gegner relativ leicht in dieser Phase.

16. Minute: Timmer erzielt einen Dreier mit Foul. Der Bonusfreiwurf landet jedoch nicht im Korb. Die Tigers sind weiter hinten: 26:33.

19. Minute: Die Kämpf-Schützlinge kommen nun besser in die Partie. Timmer verkürzt per Drei-Punkt-Spiel auf 34:37. In der Offensive läuft der Ball bei den Gästen nun besser. Die Fehler werden weniger.

20. Minute: 1,9 Sekunden vor der Pause kassiert Laser sein erstes Foul. Ely legte jedoch beide Freiwürfe daneben. Halbzeitstand: 39:36 für Heidelberg. Gegen Ende des zweiten Viertels können die Raubkatzen etwas aufholen. Die hohe Fehlerquote verhindert jedoch eine bessere Ausgangslage.

21. Minute: Heidelberg eröffnete den zweiten Durchgang mit einem Korbleger von Ely und einem Dunking von Phillipp Heyden zum 43:36.

24. Minute: Ein 2:10-Lauf zwingt Kämpf zur nächsten Auszeit. Die Fehlerkette ist verheerend im Spiel der Raubkatzen. Der Gastgeber führt wieder zweistellig. Spielstand: 49:38. Im Anschluss gelingen Grabauskas fünf schnelle Zähler zum 43:48.

26. Minute: Grabauskas foult Würzner beim Dreier. Der Heidelberger Youngster netzt alle drei Freiwürfe zum 55:45 ein. Die Tigers leisten sich weiter zu viele Fehler.

27. Minute: Wolf kassiert sein viertes Foul per technischem Foul. Der 28-Jährige muss auf der Bank Platz nehmen. Ely verwandelt den Freiwurf zum 58:47.

28. Minute: Das Spiel hat eine Vorentscheidung: Smith trifft per Dreier zum 63:47. Im weiteren Verlauf kassiert Besnik Bekteshi ein unsportliches Foul im Kampf um den Ball gegen Sebastian Schmitt. Beide Freiwürfe landen im Korb. Spielstand: 65:50.

30. Minute: Das dritte Viertel ist vorbei. Wie in vielen Spielen zuvor, haben die Tigers in dieser Phase den Faden komplett verloren. Der Gastgeber gewinnt das dritte Viertel mit 28:17. Krönender Abschluss war ein Dunking mit dem Rücken zum Korb von Niklas Ney eine Sekunde vor dem Viertelende. Spielstand: 67:53.

31. Minute: Ely beginnt das Schlussviertel per Dreier zum 70:53 – gleichzeitig die höchste Führung der Begegnung.

33. Minute: Den Tigers gelingt ein 10:0-Lauf zum 63:70. Können sich die Gäste nochmals zurückkämpfen? Ignjatovic nimmt vorsichtshalber eine Auszeit.

36. Minute: Smith trifft einen Kunstwurf zum 79:64. Das ist die endgültige Entscheidung. Das Strohfeuer der Raubkatzen war zu wenig. Die Verunsicherung bei den Gästen ist unübersehbar.

40. Minute: Laser scheidet mit seinem fünften Foul beim Stand von 70:84 aus dem Spiel aus. Wenig später ist die Begegnung aus. Heidelberg gewinnt dank einer gute Leistung mit 88:73. Für einen ersten Sieg unter dem neuen Trainer Kämpf hat es noch nicht gereicht. Dafür hat sich das Team viel zu viele Fehler an beiden Enden des Feldes geleistet.

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Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel:

Sponsorenausflug nach Heidelberg: Würzburg, Bayreuth, Bonn, Götttingen und Trier – so lauteten unter anderem die Zielorte für den Sponsorenausflug der Tigers Tübingen in den letzten Jahren im deutschen Basketball-Oberhaus. In dieser Saison 2018/2019 ging es für rund 30 Partner der Raubkatzen für zwei Tage neckarabwärts nach Heidelberg. Am Samstag stand zuerst Programm in Speyer auf dem Plan, wo der Dom und die Stadt besichtigt wurden. Im weiteren Verlauf ging es dann in Richtung Zieladresse nach Heidelberg. Den Tag ausklingen ließ man im Restaurant “Zum Güldenen Schaf” in Heidelberg. Nach dem Frühstück am Sonntag begab sich der Tübinger Tross zur Stadtführung in die Altstadt, mittags wurde per Bergbahn das Heidelberger Schloss besichtigt. Zum Abschluss stand der Spielbesuch der Tigers bei den MLP Academics Heidelberg an. „Es war erneut ein tolles Wochenende mit vielen guten Gesprächen mit unseren Partnern“, sagte ProBasket-Geschäftsführer Robert Wintermantel über den Sponsorenausflug.

Erinnerung an die Vergangenheit: Heidelberg ist nach wie vor ein Basketball-Standort mit großer Geschichte. In der Sporthalle am Olympiastützpunkt, wo die Kurpfälzer ihre Heimspiele in der BARMER 2. Basketball Bundesliga austragen haben knapp 1000 Zuschauer Platz. Hinter den Körben wird an die glorreichen Zeiten aus der Vergangenheit erinnert. Von 1957 bis 1977 konnten sich die Heidelberger neunmal die deutsche Meisterschaft sichern, 1977 und 1978 dazu noch den Titel des deutschen Pokalsiegers. In der ProA gehört die Mannschaft von Trainer Frenkie Ignjatovic zweifelsohne zu den Topteams der Liga – das Erreichen der Playoffs dürfte eine sichere Sache sein. Dann beginnt das Spiel wieder bei Null. Man darf also gespannt sein, was möglich ist. Im Hintergrund arbeitet das Management weiter an der Professionalisierung, die neue Großsporthalle mit bis 4500 Zuschauern wird in naher Zukunft gebaut. Denn nur mit einer neuen Arena kann man in der easyCredit Basketball Bundesliga wirtschaftlich und somit auch sportlich überleben Die Tigers Tübingen wünschen viel Glück für die Zukunft!

News von unseren anderen Teams: Bereits am gestrigen Samstag spielten die Regionalliga-Basketballer des SV 03 Tigers Tübingen gegen die Gießen Pointers Basketball. Nach 40 Minuten mussten sich die Schützlinge von Trainer Manu Pasios knapp mit 78:82 geschlagen geben. Niklas Schüler und Nemanja Nadjfeji waren mit 17 Zählern die besten Punktesammler ihrer Mannschaft. Verletzungsbedingt musste das junge Tübinger Team erneut auf Routinier und Leistungsträger Rouven Hänig (Wade) verzichten. Den ersten Sieg konnte unterdessen das NBBL-Team der Young Tigers Tübingen einfahren. Gegen die TS Jahn München setzte sich das Team von Trainer Dominik Daub mit 85:62 durch. Mirjan Broening mit 18 Zählern sowie Matti Sorgius mit elf Punkten, zwölf Rebounds und acht Assists zeigten eine starke Vorstellung. Auch das JBBL-Team der Young Tigers Tübingen war siegreich. In Nürnberg siegten die jungen Raubkatzen deutliche mit 92:64. Camill Palacioglu war mit satten 30 Zählern bester Spieler auf dem Platz.