„Der Schalter muss nur noch umgelegt werden“ – Sportdirektor Eric Detlev zur aktuellen Situation der Regionalliga-Mannschaft
Die zweite Mannschaft der Tigers Tübingen steckt aktuell in einer schwierigen Phase: Nach einem Kaderumbruch holten die SV 03 Tigers Tübingen in dieser Saison 2024/2025 in der Regionalliga nur einen Sieg aus den ersten zehn Spielen und befindet sich derzeit auf dem letzten Tabellenplatz. Sportdirektor Eric Detlev erklärt im Interview, warum der Neuaufbau der Mannschaft so herausfordernd war, welche Fortschritte bereits erkennbar sind und warum er weiterhin vom Klassenerhalt überzeugt ist.
Eric, die Regionalliga-Mannschaft steht momentan auf dem letzten Tabellenplatz. Warum tut sich die zweite Mannschaft so schwer?
Die Tabelle zeigt nicht die ganze Wahrheit und sieht schlimmer aus, als es in der Realität ist. Die Jungs spielen wirklich guten Basketball, die Teamchemie stimmt, und sie trainieren hart. Aber wir schaffen es bislang leider nicht, die vielen engen Spiele zu gewinnen. Fast jedes Spiel verlieren wir knapp, selbst gegen Top-Teams können wir gut mithalten. Am vergangenen Wochenende haben wir in Karlsruhe beispielsweise nur mit einem Punkt (65:66) verloren, obwohl wir den letzten Wurf hatten, um die Partie für uns zu entscheiden. Wir sind also sehr nah dran, aber es fehlt noch der letzte Schritt, um uns zu belohnen. Der Schalter muss nur noch umgelegt werden.
In dieser Saison 2024/2025 musste die Mannschaft komplett neu aufgebaut werden. Was waren die Gründe dafür?
Das hat mehrere Gründe. Schon in der vergangenen Saison 2023/2024 hatten wir große Schwierigkeiten, weil viele Spieler aus privaten Gründen aufgehört haben. Der Aufstieg unserer ersten Mannschaft in die easyCredit BBL vor einem Jahr hat die Lage zusätzlich erschwert. Bis dahin hatten wir mehrere Doppellizenzspieler, die in beiden Teams gespielt haben. Mit dem Aufstieg war das nicht mehr möglich, da wir keine Akteure finden konnten, die gleichzeitig in der Regionalliga und der BBL spielen wollten. Nach dem Abstieg in die zweite Regionalliga haben dann weitere Leistungsträger unsere Mannschaft verlassen. Dazu gab es Abgänge von talentierten Nachwuchsspielern, weil wir die Qualifikation für die Nachwuchs Basketball Bundesliga (NBBL) verpasst haben. Dadurch waren wir gezwungen, mit einem neuen Trainer und einem fast komplett neuen Kader in die Saison zu starten.
Was waren die größten Schwierigkeiten bei der Kaderzusammenstellung?
Der späte Abstieg aus der BBL hat uns lange Zeit in Ungewissheit gelassen, ob wir dieses Jahr in der easyCredit BBL oder in der BARMER 2. Basketball Bundesliga spielen würden. Nach dem Abstieg musste die erste Mannschaft komplett neu aufgebaut werden, was viel Zeit in Anspruch genommen hat. Zusätzlich hat der späte Abgang von Trainer Danny Jansson uns zeitlich stark zurückgeworfen. Das war für uns eine große Herausforderung, denn gerade bei Doppellizenzspielern ist eine frühzeitige Verpflichtung entscheidend. In dieser Saison haben wir mit Joshua Schwaibold einen Spieler, der mit einer Doppellizenz bereits in beiden Ligen gespielt hat. Er hat sich aber hervorragend entwickelt, sodass er früh die maximal erlaubten fünf Einsätze in der Regionalliga ausgeschöpft hat und jetzt ein fester Teil der ersten Mannschaft ist.
Glaubst du, dass der Abstieg noch verhindert werden kann?
Ja, definitiv. Die Tabelle ist aktuell sehr eng. Mit zwei Siegen mehr wären wir schon im Mittelfeld. Wir sind optimistisch und arbeiten daran, die knappen Spiele auf unsere Seite zu ziehen. Dazu schauen wir uns auch parallel um, ob wir das Team eventuell noch ergänzen können.