Derby-Niederlage in Fellbach

18 Feb 2019

Das nennt man wohl ausgleichende Gerechtigkeit im Sport. Während die Regionalliga-Mannschaft von Coach Manu Pasios in der Hinrunde noch jede knappe Partie für sich entscheiden konnte, ist es in der Rückrunde genau umgekehrt. Eine Ein-Punkt-Niederlage gegen Tabellenführer Speyer, eine Vier-Punkt-Niederlage gegen Tabellennachbarn Gießen und nun eine 72:74-Niederlage bei den Flashers aus Fellbach. Alle drei Partien hätte man ohne weiteres gewinnen können, doch in den entscheidenden Momenten ist das Glück derzeit meist auf Seiten des Gegners – so auch am Sonntagmittag in Fellbach. Sekunden vor Ende des Spiels führten die Tübinger knapp mit 72:71 als Fellbachs litauischer Shooting Guard Vilius Sermokas einen schwierigen und gut verteidigten Wurf aus rund neun Metern zum 74:72-Endstand einnetzte. Man hatte anschließend noch die Chance auf den Ausgleich oder gar den Sieg, doch schockiert vom letzten Wurf verlor die Pasios-Truppe leichtfertig den Ball. „Keine Frage, die Niederlage tut weh. Mir ist es lieber mit 20 Punkten zu verlieren, als so. Der Sieg für Fellbach geht aber insgesamt in Ordnung“, so das Fazit von Pasios.

Fellbach scheint kein gutes Plaster für Trainer zu sein. Zu Saisonbeginn fand sich Fellbach mit dem ehemaligen Trainer Jens Leutenecker im Tabellenkeller wieder. Es folgte Coach Ferguson. Aber auch unter dem erfahrenen US-Amerikaner gelang die Wende nicht. Nun soll es Slobodan Konjevic richten. Dieser krempelt, so schien es beim Spiel gegen Tübingen, die Mannschaft komplett um. Mit Erfolg: Zumindest ging der Plan gegen Tübingen auf. Trotz eines überragenden Starts aus Tübinger Sicht (12:1) bliebt der Gastgeber ruhig, verfiel nicht in Panik und holte den Rückstand schnell auf. An der gut stehenden Zonenverteidigung bissen sich die jungen Tübinger die Zähne aus. Fellbach, angetrieben von dem ausländischen Duo Sermokas und Sagadin, übernahm allmählich das Kommando. Die Pasios-Schützlinge taten sich hingegen in der Phase bis zur Halbzeitpause schwer. Halbzeitstand: 32:41.

Der Start in Durchgang zwei verlief vielversprechend. Der Ball lief nun besser gegen die Zone, mittels eines geschickten Passspies kam man immer wieder zu einfachen Punkten. Das Trio Daniel Zacek, Nils Schmitz und Kapitän Niklas Schüler sorgte mit einigen schönen Treffern aus der Distanz für eine ausgeglichene Partie. Doch Fellbach verteidigte die Führung mit aller Gewalt. Die Partie wurde immer spannender und hitziger. Kurz vor Schluss dann der wichtige Treffer von Schmitz zur Tübinger Führung. Fellbach taumelte, doch sie fielen nicht. Sermokas rettete seine Fellbacher über die Ziellinie.

„Wir haben drei Viertel gewonnen und lediglich eins verloren. Trotzdem verlieren wir das Spiel. Das ist ärgerlich, aber so kann es laufen. Die Phase vor der Halbzeit hat uns schlussendlich den Sieg gekostet“, so Pasios über die vierte Niederlage im neuen Jahr. Erfreulich aus Trainersicht war das freche Auftreten der beiden NBBL-Spieler Zacek und Schmitz, die gemeinsam knapp 40 Punkte erzielten.

SV 03 Tigers Tübingen: Zacek 20, Schmitz 19, Schüler 9, Breoning 7, Skaistlauks 6, Liebelt 6, Aleksandar Nadjfeji 5, Schwaibold, Emmanuel Francisco, Obed Francisco

von Tobias Fischer