Eine Halbzeit mitgehalten, dann dominiert Oldenburg zum Sieg
Die neuformierte Mannschaft der Tigers Tübingen ist nach einer 63:91 (38:44)-Niederlage gegen den Erstligisten EWE Baskets Oldenburg in der ersten Runde des BBL Pokals ausgeschieden. Eine Halbzeit lang konnte der engagierte Zweitligist die Gäste ärgern und agierte auf Augenhöhe. In der zwölften Minute führte die Mannschaft von Trainer Domenik Reinboth zur Freude der 1.504 Zuschauer beim Stand von 23:17 mit sechs Punkten. In einer sehr intensiv geführten Begegnung wurden die Gäste nach der Pause aber immer stärker, während bei den Hausherren nicht mehr viel zusammenlief. Unterschiedlicher hätten die beiden Halbzeiten kaum sein können. Blieb der erste Durchgang ausgeglichen, so kamen die Tigers in der zweiten Hälfte mächtig unter die Räder und gaben diesen mit 25:47 ab. Am Ende konnten sich die Schützlinge von Trainer Pedro Caller verdient durchsetzen. Jaworski erzielte in Minute 38 das 89:56, was gleichzeitig die höchste Führung für den späteren Sieger war. Bester Tübinger Werfer war Kenny Cooper mit 23 Punkten, bei den Gästen traf Geno Crandall mit 22 Zählern am besten. Miles Tention steuerte für die Schwaben noch 15 Zähler bei. Die Raubkatzen leisteten sich 20 Ballverluste, während Oldenburg nur elf Mal den Ball verlor. Auffallend war, dass die Gäste extrem viel aus der Distanz geworfen haben. Zwölf Treffer bei 40 Versuchen (30 Prozent) sind jedoch ausbaufähig. Die Schwaben mussten kurzfristig auf den erkrankten Marvin Heckel verzichten, während Oldenburg ohne das Trio Kyle Rohde, Max DiLeo und Norris Akbakoko auskommen musste.
Am kommenden Freitag, den 20. September 2024, starten die Raubkatzen bei den VET-CONCEPT Gladiators Trier in die neue Saison der BARMER 2. Basketball Bundesliga. Hochball ist um 19:30 Uhr in der Arena Trier. Die Partie ist gleichzeitig der offizielle Saisonauftakt in der zweiten Liga.
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Erstes Viertel (19:17):
Das neu zusammengestellte Tigers-Team begann engagiert. Hinten wurde hart gearbeitet und offensiv lief der Ball gut durch alle Hände. Einzig ein erfolgreicher Abschluss wollte zunächst nicht gelingen. Nach 90 Sekunden war es dann Tention der aus der Distanz die ersten drei Zähler (3:0) für die Tübinger erzielen konnte. Nach einigen Fehlversuchen der Tigers erspielten sich die Gäste dann eine 5:3-Führung, ehe Jonas Niedermanner in der vierten Minute ebenfalls aus der Distanz zum 6:5 für die Raubkatzen einnetzte. Die Tübinger taten sich gegen stark verteidigende Gäste schwer, zum Korb zu ziehen und suchten den Erfolg zunächst häufig aus der Distanz. Über weite Strecken der Anfangsphase war kein Klassenunterschied zu erkennen, sodass das Reinboth-Team bis in die siebte Minute eine 11:10-Führung behaupten konnte. Oldenburg verschärfte das Tempo. Vor allem Justin Jaworski spielte stark auf und hatte nach acht Minuten (13:15) bereits acht Punkte erzielt. Die Tigers hatten in dieser Phase etwas Glück, dass die Gäste einige offene Würfe vergaben. In der Schlussphase des ersten Viertels drehte dann Tübingens Cooper mächtig auf, erzielte sechs Zähler in Folge und sorgte so dafür, dass die Tübinger mit einer 19:17-Führung in die erste Viertelpause gehen konnten.
Zweites Viertel (19:27):
Tübingen startete bärenstark ins zweite Viertel und erspielten sich bis zur zwölften Minute eine 23:17-Führung. Eine Schrecksekunde folgt: Beim nächsten Oldenburger Angriff blieb Tention liegen und hielt sich das rechte Knie. Der US-Amerikaner musste zunächst ausgewechselt werden, konnte die Partie später aber fortsetzen. Die Gäste wurden nun bissiger, nutzten die kurze Tübinger Schwächephase und konnten in der 13. Minute zum 26:26 ausgleichen – nicht zuletzt weil nun auch die Distanzwürfe fielen. Vorne lief nun bei den Raubkatzen nicht mehr viel zusammen, allerdings hielten sich die Hausherren durch bärenstarke Verteidigung im Spiel, sodass der Erstligist kaum zu einfachen Würfen kam. So blieb das Spiel auch bis zur Mitte des zweiten Viertels vollkommen ausgeglichen. Philip Hecker beendetet die Tübinger offensive Durststrecke in der 16. Minute mit einem Dreier zum 31:31. Die nächsten drei Minuten gehörten dann dem Erstligisten, der das Tübinger Aufbauspiel schon in deren Hälfte extrem unter Druck setzte. Mit einem 38:44-Rückstand ging es dann in die Halbzeitpause. Die Statistiken waren insgesamt ausgeglichen, letztendlich waren es die zehn Tübinger Ballverluste, die den (kleinen) Unterschied machten.
Drittes Viertel (11:24):
Beide Teams nahmen die Intensität mit in die zweite und schenkten sich keinen Zentimeter auf dem Parkett. Den Gästen gelang aber offensiv der bessere Start, sodass die Schwaben in der 23. Minute erstmals mit zehn Punkten im Hintertreffen lagen (39:49). Auch bei den Rebounds packten die Norddeutschen nun entschlossener zu. Die Hausherren wirkten nun etwas angezählt. In der 24. Minute war es dann Tention, der trotz Foul zum 41:51 einnetzte und auch den anschließenden Freiwurf zum 42:51 verwandelte. Dennoch waren es die Gäste, die nun das Spielgeschehen bestimmten. Zwar blieb die Oldenburger Wurfquote eher schwach, allerdings schnappten sich die Calles-Schützlinge nun Rebound um Rebound. Nach einem Offensiv-Rebound zappelte ein weiterer Oldenburger Dreier durch eli Brooks im Tübinger Netz und zwang Tigers-Coach Reinboth in der 26. Minute beim Stand von 42:56 zu einer Auszeit. Doch auch die nächsten fünf Zähler zum 42:61 gingen bis zur 27. Minute auf das Konto der Gäste. Zwar konnten die Raubkatzen die letzten beiden Minuten des Viertels wieder etwas ausgeglichener gestalten, doch unter dem Strich stand ein 49:68-Rückstand.
Viertes Viertel (14:23)
Die Gäste legten gleich zu Beginn des Schlussviertels los wie die Feuerwehr, sodass Reinboth nach drei Minuten beim Stand von 53:77 eine weitere Auszeit erbat. Der Drops war inzwischen gelutscht. Jaworski erzielte in Minute 38 das 89:56, was gleichzeitig die höchste Führung für den späteren Sieger war. Den Schlusspunkte setzte Tübingens bester Spieler Cooper, der in der Schlussminute den 63:91-Endstand erzielte. Beeindruckend war dennoch, dass sich die Tigers nicht einfach ergaben, die Intensität hoch hielten und bis zum Ende tapfer kämpften, auch wenn der Rückstand größer und größer wurde und die Kräfteverhältnisse ausgesprochen klar verteilt waren. Das honorierten auch die 1.504 Zuschauer, die trotz des klaren Niederlage Beifall spendeten und hinter ihrem Team standen.
Die Stimmen zum Spiel:
Domenik Reinboth (Trainer Tigers Tübingen): “Ich denke, das Endergebnis spiegelt den Spielverlauf nicht ganz wieder. Wir haben vor allem in der ersten Halbzeit gut mithalten können. In der zweiten Halbzeit konnten wir dem physischen Druck von Oldenburg nicht mehr standhalten und sind dann auch eingebrochen. Gegen Spielende konnten wir uns davon wieder etwas befreien. Die Leistung war im Großen und Ganzen in Ordnung. Wir haben gesehen, woran wir noch arbeiten müssen. Wir befinden uns aber auf dem richtigen Weg.”
Pedro Calles (Trainer EWE Baskets Oldenburg): “Glückwunsch an meine Spieler zu diesem ersten Sieg in der Saison, was unser klares Ziel vor der Partie war. Wir sind nicht gut ins Spiel gekommen, die ersten zehn Minuten waren holprig, dazu hat die Intensität gefehlt. Dies müssen wir in den kommen Spielen deutlich besser machen. Im weiteren Verlauf haben wir die Begegnung dann klar beherrscht.”
Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel:
Sondertrikot im BBL Pokal: Für das Spiel der Tigers Tübingen gegen die EWE Baskets Oldenburg gab es ein Sondertrikot. Die Hauptfläche wurde von magnet-shop.de belegt, die Rückseite mit dem Sozialpartner Viva con Agua. Wir bedanken uns speziell bei unserem Trikotpartner für die Belegung auf dem Trikot der Tigers Tübingen! Neu auf dem Spielfeld in der Zone sind zudem die Partner Eutect aus Dußlingen und Barwig aus Hirrlingen.
Ausblick im BBL Pokal: Die EWE Baskets Oldenburg treten nach dem Sieg in Tübingen in der zweiten Runde des BBL Pokals nun bei den FRANKFURT SKYLINERS an, die sich in der ersten Runde beim den VET-CONCEPT Gladiators Trier mit 71:68 durchsetzen. Die ehemaligen Tübinger Timo Lanmüller und Christoph Philipps blieben jeweils ohne Punkte. Eine Überraschaftung schaffte Zweitligist HAKRO Merlins Crailsheim, die sich gegen den Erstligisten RSOCTOCH SEAWOLVES mit 79:77 behaupten konnten. Daniel Keppeler, zuletzt vier Jahre in Tübingen aktiv, kam sechs Punkte.
Einzelkartenverkauf gestartet: In zwei Wochen bestreiten die Tigers Tübingen das erste Heimspiel in der BARMER 2. Basketball Bundesliga. Gegner sind am Samstag, den 28. September 2024, die Uni Baskets Münster. Für diese Partie sowie die Begegnungen gegen die ART Giants Düsseldorf (12. Oktober), Phoenix Hagen (26. Oktober), die PS Karlsruhe LIONS (8. November) sowie RASTA Vechta II (17. November) sind ab sofort Tickets im Onlineshop erhältlich.