Basketball 2. Bundesliga 2022/2023 1. Spieltag 08.10.2022 Tigers Tuebingen – wiha Panthers Schwenningen Zac Seljaas (li, Tigers) gegen Jacob Mampuya (re, Panthers Schwenningen) FOTO: ULMER Pressebildagentur xxNOxMODELxRELEASExx

Wie aus einem Guss – Tigers lassen den Panthers aus Schwenningen beim 102:73-Erfolg nicht den Hauch einer Chance

08 Okt 2022

Die Kontinuität am Spielpersonal scheint sich vor allem in der Anfangsphase der neuen Saison 2022/2023 in der BARMER 2. Basketball Bundesliga auszuzahlen. Beim 102:73 (56:33)-Sieg im zweiten Baden-Württemberg-Derby hintereinander gegen die wiha Panthers aus Schwenningen war es neben der sichtlichen Spielfreude auch die Eingespieltheit der Tigers Tübingen, die den zweiten Saisonsieg vor 1.340 Zuschauern in der Paul Horn-Arena sicherten. Alle zwölf Spieler wurden eingesetzt. Bis auf Neuzugang Miles Osei punkteten auch alle Akteure, wobei neun Spieler zwischen acht und 14 Punkten erzielten. Topscorer waren Zac Seljaas, Erol Ersek und Mateo Šerić mit jeweils 14 Zählern. Neuzugang Seljaas zeigte dabei das komplette Paket und legte noch acht Rebounds, vier Assists und zwei Steals obendrauf. Gleich in seinem ersten Heimeinsatz sicherte er sich somit den Nudel-Sack als Tress „man of the match”. Der größte Vorsprung ereignete sich in der Schlussminute beim Stand von 102:71. Bei den teilweise hoffnungslos überforderten Gästen punktete Devonte McCall mit 13 Zählern am besten. Der ehemalige Tübinger Jacob Mampuya kam auf elf Zähler, jedoch war der 28-Jährige bereits im dritten Viertel mit vier Fouls mehr als angezählt.

Weiter geht es für die Mannschaft von Trainer Danny Jansson am Sonntag in einer Woche. Am 16. Oktober 2022 treten die Raubkatzen bei den BAYER GIANTS Leverkusen an. Hochball ist um 16 Uhr in der Ostermann-Arena.

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Erstes Viertel (25:16):

Die Tigers begannen im ersten Heimspiel der Saison mit Aatu Kivimäki, Timo Lanmüller, Šerić, Seljaas und Daniel Keppeler. Zu Beginn des Spiels zeigten sich die Tigers vor allem am offensiven Brett engagiert und erkämpften sich so zahlreiche Würfe. Beide Teams zeigten sich in der Anfangsphase etwas nervös und erlaubten sich einige Ballverluste. Die Würfe der Tübinger wollten zunächst noch nicht fallen, während sich die Gäste aus der Distanz gefährlich zeigten. Nach vier Minuten lagen die Tübinger mit 6:8 im Hintertreffen, ehe ein Dreipunktspiel von Keppeler die Hausherren auf Kurs brachten. Die Wurfquote wurde fortan besser. Vier Punkte von Šerić sowie zwei erfolgreiche Freiwürfe von Seljaas sorgen in der siebten Minute für eine 15:11-Führung. Wenig später stopfte der eingewechselte Bakary Dibba bei einem Fastbreak den Ball durch die Schwenninger Reuse – Auszeit Panthers nach sieben Minuten beim Stand von 17:11 für die Unistädter. Die Unterbrechung erzielte offenbar nicht die erhoffte Wirkung, denn die Offensive der Hausherren kam jetzt in Fahrt. Zwei Dreier von Erol Ersek sowie zwei Zähler von Keppeler sorgten für eine 25:16-Führung nach den ersten zehn Minuten.

Zweites Viertel (31:17):

Nachdem der zweite Spielabschnitt mit einem Dreier der Gäste durch Jacob Kakar eröffnet wurde, sorgte Keppeler mit einem sehenswerten Dunk zum 27:19 in Minute elf erneut für Stimmung auf den Tribünen. Kurz darauf kam mit Osei der dritte Neuzugang der Tigers das erste Mal aufs Parkett der Paul Horn-Arena. Dem Spielfluss der Jansson-Schützlinge tat dies keinen Abbruch. Der Ball lief zügig durch die eigenen Reihen, bis der freie Mann gefunden wurde. Konsequent bauten die Hausherren ihre Führung weiter aus und zwangen Schwenningens Coach Velcic beim Stand von 38:26 zur nächsten Auszeit (14. Minute). Auch danach ließen die Tigers in ihrer Intensität nicht nach und warfen sich in jeden Ball. Auffallend war zudem die demonstrative mannschaftliche Geschlossenheit. So stand die gesamte Tigers-Bank immer wieder auf und feierte die Team-Kameraden für gelungene Aktionen im Angriff und in der Verteidigung. Bereits drei Minuten vor der Halbzeit hatte Coach Jansson alle zwölf Spieler eingesetzt, bis auf Osei konnten sich alle Spieler in die Scoringliste eintragen. Ersek, Šerić und Keppeler mit jeweils neun Zählern und Seljaas mit acht Punkten trugen dabei den Löwenanteil zu den 56 Tigers-Punkten bei. Folgerichtig war auch der Halbzeitstand von 56:33 hoch verdient.

Drittes Viertel (23:21):

Die Tigers begannen auch die zweite Halbzeit sehr intensiv und starteten mit einem 8:3-Lauf zum 64:36 in der 22. Minute. Trotz der hohen Führung verteidigten die Hausherren weiter bissig und ließen kaum einfache Würfe zu. So blieben die ausgeglichenen Tübinger weiter in jeder Hinsicht überlegen. In der Mitte des Viertels wollten dann die offenen Würfe der Hausherren einige Minuten lang nicht mehr fallen, sodass die Gäste etwas Ergebniskosmetik betreiben konnten (68:43, 26. Minute). Krišs Helmanis nahm nun das Heft in die Hand. Vorne erzielte er vier Zähler (72:44, 27. Minute) in Folge, während er hinten einen Wurf von Emmanuel Womala blockte. Fortan fielen die Wurfversuche der Tigers wieder, sodass die Gäste auf Distanz gehalten werden konnten (75:47, 27. Minute). Wenig später ging es mit einer deutlichen 79:54-Führung in den letzten Spielabschnitt. Der Drops war gelutscht.

Viertes Viertel (27:26):

Trotz der hohen Führung hielten die Jansson-Schützlinge die Intensität auf beiden Seiten des Feldes weiter hoch und erspielten sich weiter freie Würfe, die hochprozentig getroffen wurden. Falls dennoch mal ein Wurf daneben ging, lag zudem die Rebound-Überlegenheit ebenfalls auf Seiten der Tübinger. Und auch die Fans in ihrem neuen Block waren schnell in Feierlaune und forderten gut sieben Minuten vor dem Ende bereits lautstark die “100”. Erhört wurden sie von der gesamten Mannschaft. Nach dem 91:63 (35. Minute) war es dann schließlich Rückkehrer Jekabs Beck mit einem krachenden Alley-Oop-Dunk, der die Fans erlöste (100:71, 39. Minute). Am Ende stand dann ein 102:73 auf der Anzeigetafel. Der erfolgreiche Heimstart in die neue Saison war geschafft. Hoffentlich wird sie auch so erfolgreich wie die letzte.

Die Stimmen zum Spiel:

Danny Jansson (Trainer Tigers Tübingen): “Es war zu sehen, dass wir viele Spieler halten konnten und gut eingespielt sind. Wir konnten heute das Tempo gut kontrollieren und haben Schwenningen nicht ins Spiel kommen lassen. Es ist aber auch nicht so, dass wir keine Fehler gemacht haben. Auch wir müssen noch an uns arbeiten. Gegen Leverkusen erwarte ich ein hartes, physisches Spiel.”

Alen Velcic (Trainer wiha Panthers Schwenningen): “Ich möchte Danny und den Tübingern gratulieren. Sie haben hervorragend gespielt. Tübingen ist für mich derzeit das Nonplusultra in der Liga. Wir waren heute in allen Belangen unterlegen. Wir haben noch viel Arbeit vor uns. Ich bin begeistert davon, wie Dannys Team Basketball spielt. So spielt man modernen Basketball!”

Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel:

Neue Saison, neuer Look: Ab sofort füllt sich der Dschungel wieder mit Leben, wenn die Raubkatzen in der Regel jede zwei Wochen in Tübingen auf Korbjagd gehen. Vor einem jeden ersten Heimspiel einer neuen Spielzeit gibt es in der Organisation immer reichlich zu tun. Neue Partner in ihre Werbeformen einpflegen, alte Partner entnehmen – ein Prozess, der seit vielen Jahren dazugehört. So auch vor dem Heiumauftakt gegen die wiha Panthers Schwenningen. Auffallend neu für die Zuschauer ist der Ballpresenter von Steuerberater Kost, das neue Big Size-Banner von Möbel Rogg, der Bodenkleber von Eutect, der neue AOK-Ball, ein Foodtruck von Aris Weilheimer Kneiple sowie die neue Fanecke mit dem Alpi-Fantalk. An dieser Stelle bedanken wir uns bei den Helfern Frank Schrade, Martin Kurz, Hans Kreß, Stephan Wohnus und Markus Wohnus für die tatkräftige Hilfe am Vormittag des Spiels.

Hinter der Bande, hinter der Theke: Für die Familie Nadjfeji war es heute ein Wiedersehen im Tübinger Dschungel. Aleksandar Nadjfeji, von 2009 bis 2010 und von 2013-2019 in Tübingen Spieler, Co-Trainer und Trainer tätig, kehrte an den Ort zurück, wo er in seiner langen Karriere am längsten tätig war. Dieses Mal bekanntlich auch auf der andere Seite, als Co-Trainer von Trainer Alen Velcic hinter der Bande. Neben vielen bekannten Gesichtern traf der dreifache Familienvater auch auf Sohn Milos, der bei den Tigers seit vielen Jahren als Trainer im Nachwuchsbereich dabei ist. Seit der letzten Saison 2021/2022 organisiert der Informatikstudent an der Universität Tübingen gemeinsam mit Manu Pasios auch den Verkauf in der Paul Horn-Arena. Hinter der Theke bekam der 24-Jährige jedoch nicht viel vom Spiel mit. Vor und nach dem Spiel blieb für Vater und Sohn jedoch genügend Zeit.

Nachwuchs beim Kampfgericht: Im Sommer hat sich hinsichtlich des Kampfgerichts einiges getan. Aus dem weiblichen Jugendbereich haben sich zahlreiche Spielerinnen gemeldet, die die Heimspiele der Tigers Tübingen in der BARMER 2. Basketball Bundesliga unterstützen wollen. Neben den langjährigen erfahrenen Kräften werden zukünftig neue Gesichter am Tisch vertreten sein. In der Partie gegen Schwenningen waren Alina Herrmann und Viktoria Werner eingeteilt, dazu die bekannten Gesichter Sabine Gabelmann, Julia Elwing, Paul Beyerhaus und Philipp Janovsky. Alles lief problemlos ab, auch hier zeigte das Team eine gute Leistung. Herzlichen Dank für die Unterstützung!

von Tobias Fischer