Bild: Presseforo Ulmer / Markus Ulmer

Deutlicher 91:73-Erfolg über das Schlusslicht Nürnberg

13 Feb 2021

Mit einem deutlichen 91:73 (48:35)-Erfolg über Kellerkind Nürnberg Falcons können die Tigers Tübingen den Abwärtstrend der vergangenen Wochen stoppen. Während in der ersten Hälfte Besnik Bekteshi mit 15 Zählern dem Spiel seinen Stempel aufdrückte, war der Matchwinner jedoch Joshua Sharkey. Der US-Amerikaner markierte die letzten elf Punkte des Spiels beim Stand von 80:73 ab Minute 38 ganz allein und die spürbare Unsicherheit der Tigers in den letzten Minuten vergessen machte. Den größten Vorsprung (65:41) erspielte sich der Gastgeber nach 27 Minuten Mit 18 Punkten überholte er zudem seinen Mannschaftskameraden Bekteshi und wurde Topscorer der Partie. Eine gute Dreierquote von 46 Prozent (elf von 24) und überschaubare 13 Ballverluste waren wichtige Faktoren für den sechsten Saisonsieg der Raubkatzen. Bei den Gästen trafen Sebastian Schröder und Trainer Holder mit jeweils 14 Zählern am häufigsten. Weiter geht es für die Tigers Tübingen in genau zwei Wochen mit einem weiteren Heimspiel gegen Science City Jena. Hier geht’s zur Statistik! Hier geht’s zum Re-Livestream!

Erstes Viertel:

Die Tübinger Defensive war zu Beginn etwas löchrig, sodass die Gäste von Trainer Ralf Junge zu einigen einfachen Körben kamen. Bei den Hausherren startete Timo Lanmüller stark. Der Youngster erzielte sechs Punkte zum 8:12-Zwischenstand nach fünf Minuten aus Tübinger Sicht. Ein Monster-Dunk von Troy Simons weckte die Raubkatzen auf. Kurz darauf erzielte Isaiah Crawley das 12:12 – Auszeit Nürnberg nach sechs Minuten. Beide Mannschaften waren sichtlich auf der Suche nach ihrem Rhythmus. Nach seiner Einwechslung brachte Bekteshi viel Schwung von der Tübinger Bank und erzielte sieben Punkte. Die letzten 90 Sekunden des Viertels gehörten dann den Tigers. Mit einem 7:2-Lauf zogen die Hausherren auf 23:18 nach zehn Minuten davon.

Zweites Viertel:

Das zweite Viertel begann wieder mit einem Nackenschlag für die Tübinger Verteidigung, als Schröder aus der Ecke mit Ablauf der Shotclock einen Dreier versenkte. Auf Tigers-Seite hielt Bekteshi dagegen und erzielte fünf weitere Zähler bei weiterhin perfekter Trefferquote, was gleichzeitig der Start eines Tübinger 13:4-Laufes zum 37:28 war (16. Minute). Eine zweistellige Führung ließ jedoch noch ein wenig auf sich warten, ehe erneut Lanmüller nach einem Steal die Führung auf elf Zähler erhöhte (44:33, 18. Minute). Bis zur Halbzeitpause änderte sich daran auch nichts mehr, da die Tübinger den ein oder anderen Wurf daneben setzten und die Nürnberger immer wieder den Ball verloren. Dem besten Tübinger der ersten Hälfte, Bekteshi, war es vorbehalten, mit seinen Punkten 13, 14 und 15 das 48:35 nach 20 Minuten zu erzielen.

Drittes Viertel:

Zu Beginn der zweiten Hälfte legten die Schwaben einen Blitzstart und kamen zu zahlreichen einfachen Punkten. So wuchs der Vorsprung rasch auf über 20 Punkte (59:38, 25. Minute). Die Tigers konnten so ordentlich Selbstvertrauen sammeln, während dem Tabellenschlusslicht nicht mehr viel gelingen wollte. In Minute 27 betrug der Vorsprung beim Stand von 65:41 bereits satte 24 Zähler. Die Gäste erzielten ihre Punkte hauptsächlich von der Freiwurflinie. Die letzten Aktionen gehörten dann doch den Franken, die fünf Zähler in Folge erzielen konnten. Die Tigers nahmen so eine 72:57-Führung mit ins Schlussviertel.

Viertes Viertel:

Die ersten zwei Minuten des Schlussabschnittes ließen Coach Jansson die Alarmglocken schrillen, als die Nürnberger in kurzer Zeit zwei Fastbreaks versenkten. Entsprechend früh bat er zur Auszeit. Danach waren auch die Tigers im letzten Viertel angekommen und erhöhten wieder auf 78:62 nach 33 Minuten. Dennoch merkte man den Tigers in der Folge die Verunsicherung als Folge der letzten beiden Spiele deutlich an. Wieder wurden einfache Rebounds abgegeben, die die Nürnberger im Spiel hielten. Gut drei Minuten vor dem Ende hatten die Gäste den Rückstand gar wieder auf einen einstelligen Wert gedrückt. Nach einem 0:10-Lauf zum 80:73 hatte Jansson genug gesehen und schwor seine Mannschaft in einer Auszeit auf die letzten Minuten ein. Sharkey nahm anschließend das Herz in die Hand und sorgte mit den letzten elf Punkten des Spiels für Erleichterung auf Tübinger Seite und tütete den am Ende doch deutlichen 91:73-Sieg nach drei Niederlagen in Folge wieder ein.

Die Stimme zum Spiel:

Danny Jansson (Coach Tigers Tübingen): “Die letzten drei Spiele haben uns unter Druck gesetzt. Das haben wir auch bei der Trainingsatmosphäre gemerkt, die zuletzt in eine negative Richtung ging. Insgesamt bin ich heute glücklich. Wir sind vor dem Spiel zusammengekommen und haben trotzdem zusammen positive Energien entwickelt. Wir waren heute sicher nicht perfekt, aber wir haben heute einfache Körbe von Nürnberg verhindert. In den letzten drei Minuten kamen sie zwar noch einmal auf sieben Punkte heran, den Rest des Spiels haben wir aber gut kontrolliert.”

Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel:

Bei der finnischen Nationalmannschaft: Elias Valtonen, zuletzt am Daumen verletzt, stand heute erneut nicht im Kader der Tigers und war auch nicht in der Volksbank Arena anwesend. Der Grund: Valtonen ist bereits früher als geplant bei der Nationalmannschaft in seiner finnischen Heimat. Dort wird er sich auch noch einmal untersuchen lassen, ehe er dann hoffentlich mit dem Team zu den Qualifikationsspielen nach Georgien reisen kann. Die Tigers erteilten Valtonen die Freigabe, sodass er bereits gestern abreisen konnte. Auch den Nürnberger Gästen fehlte mit Point Guard Marcell Pongó ebenfalls ein Schlüsselspieler aus gleichem Grund. Er verweilt bei der ungarischen Nationalmannschaft.

Bekannte aus gemeinsamen Ulmer Tagen: Mit Pongó und Jonathan Maier arbeitete Tigers-Coach Danny Jansson während seiner Tage in Ulm zusammen. Maier hat zudem noch regionalen Bezug. Der Center wurde in Schramberg geboren, seine Oma wohnt in Bieringen – gerade einmal zehn Kilometer von der Volksbank Arena entfernt. Pongó kam heute auf nicht zum Einsatz (siehe oben), während Maier 13 Punkte sammeln konnte.

Durchschnaufen nicht angesagt: 14 Tage haben die Tigers nun Zeit um sich auf das nächste Spiel gegen Science City Jena vorzubereiten. Freie Tage gibt es für die Raubkatzen allerdings nicht. Es wird fleißig durchtrainiert um im Trainingsrhythmus zu bleiben. Die Tabellensituation erlaubt freie Tage auch nicht unbedingt. Mit Jena gastiert einer der Aufstiegsfavoriten bei den Tigers.

von Tobias Fischer