Die Nerven haben gehalten! 81:58-Sieg gegen die Eisbären Bremerhaven bedeuten den Einzug ins Playoff-Halbfinale
Die Tigers Tübingen haben die Nerven behalten und im entscheidenden fünften Spiel im Viertelfinale der Playoffs der BARMER 2. Basketball Bundesliga die Eisbären Bremerhaven vor 2.418 Fans in der Paul Horn-Arena mit 81:58 (43:37) besiegt. Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit war das dritte Viertel der Schlossöffner für die Tür ins Halbfinale gegen die PS Karlsruhe LIONS. Angetrieben von Zac Seljaas, der mit einem Double Double (17 Punkte, zwölf Rebounds) glänzte und Topscorer wurde, ging auch die Bank vor allem in der ersten Halbzeit mit viel Einsatz zu Werke. Ab der 24. Minute zeigte dann die gesamte Mannschaft von Trainer Danny Jansson ihre Krallen und gestattete den Gästen für zehn Minuten gerade einmal fünf Punkte und zog in dieser Phase entscheidend davon. Der größte Vorsprung der Tigers betrug dann auch gut vier Minuten vor dem Ende 25 Punkte (77:52), wohingegen die Gäste von Eisbären-Trainer Steven Key mit vier Zählern beim 25:21 nach 13 Minuten am weitesten vorne waren. Neben Seljaas punkteten bei den Tigers auch Daniel Keppeler (16 Punkte), Erol Ersek (15 Punkte) und Till Jönke (zehn Punkte) zweistellig. Bei Bremerhaven war Jarelle Reischel mit ebenfalls 17 Punkten Topscorer, bekam aber zu wenig Unterstützung von seinen Teamkameraden.
Am Donnerstag, den 18. Mai 2023 um 18 Uhr beginnt dann das Halbfinale gegen den badischen Rivalen aus Karlsruhe. Hier wird dann auch der Aufstieg in die easycredit BBL ausgespielt. Tickets sind im Onlineshop, beim Schwäbischen Tagblatt und am Spieltag ab 17 Uhr an der Abendkasse erhältlich.
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Erstes Viertel (19:17):
Beide Teams waren mit den ersten beiden Angriffen nicht erfolgreich. Aatu Kivimäki und Keppeler sorgten dann für vier schnelle Punkte zum 4:0 für die Tigers nach zwei Minuten. Tübingen verteidigte zunächst hart, sodass die Gäste bis zur dritten Minute benötigten, ehe Matt Freeman die ersten drei Punkte zum 3:4 nach drei Minuten für Bremerhaven erzielen konnte. Am Distanzwurf fand Freeman offenbar gefallen, denn auch im nächsten Angriff der Gäste netzte der Neuseeländer eine Minute später aus der Distanz zum 4:6 aus Sicht der Schwaben ein. Mitte des ersten Viertels entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Die Tigers legten oftmals vor, Bremerhaven zog nach. Nach fünf Minuten stand es dementsprechend 11:11. Viel Energie brachte Krišs Helmanis von der Bank ins Tübinger Spiel. Der Lette sammelte Rebound um Rebound. Die nächsten zwei Minuten gehörten dann den Hausherren, die nach Punkten von Ersek und einem Dreier von Delante Jones in Minute sieben mit 16:11 in Führung gingen. Geburtstagskind Steven Key bat auf Seiten der Gäste um eine Auszeit. Es sollte fruchten, den die Eisbären fanden zurück ins Spiel und erzielten die nächsten vier Punkte zum 15:16 ganze 91 Sekunden vor dem Ende des ersten Abschnitts. Für ein Highlight sorgte Ersek 20 Sekunden vor dem Viertelende. Stark bedrängt drückte er aus der Ecke ab und erzielte das 19:15. Mit der Sirene verkürzten die Gäste durch Khalid Thomas noch auf 19:17.
Zweites Viertel (24:20):
Robert Oehle fand zu Beginn des zweiten Abschnittes Justin Stovall unter dem Korb, der zum 19:19 ausgleichen konnte (elfte Minute). Seljaas war es nach 90 Sekunden, der per Freiwürfe die ersten Tigers-Punkte zum 21:19 erzielen konnte. Reischel eroberte im nächsten Angriff allerdings mit einem Dreier die Führung für die Gäste zurück (21:22, zwölfte Minute). Den Schwaben fiel offensiv nicht viel ein, gute Würfe waren Mangelware. Coach Jansson sah es wohl ähnlich, denn ungewöhnlicherweise nahm er beim Stand von 24:25 die erste Auszeit des Spiels (14. Minute). Kurz im Anschluss daran ließ Seljaas kurz seine Muskeln spielen, nachdem er gegen Oehle unter dem Korb mit Foul und Bonusfreiwurf vollstreckt hatte (27:25). Der Jubel der Fans hatte ihm wohl gefallen, denn im nächsten Angriff machte er dasselbe Spielchen noch einmal (30:27, 15. Minute). In dieser Phase standen die Tigers allerdings vor allem beim Rebound immer wieder richtig und boxten geradezu vorbildlich aus. So konnten die Hausherren sich erstmals ein klein wenig absetzen (34:27, 16. Minute). Erneut war es Seljaas, der dann das erste richtige Highlight setzte und die Paul Horn-Arena mit einem Putback-Dunk zum 36:29 explodieren ließ (17. Minute). In den letzten beiden Minuten waren die Tigers beim 43:34 mehrmals kurz davor, den Vorsprung zweistellig zu machen. Die Bremerhavener ließen sich jedoch nicht abschütteln und verkürzten mit einem erfolgreichen zum Halbzeitstand von 43:37.
Drittes Viertel (22:9):
Beide Teams hatten in den ersten beiden Minuten der zweiten Halbzeit Mühe, ihren offensiven Rhythmus zu finden. Beim Stand von 46:41 in Minute 21 zündete dann die Tigers-Offensive in Person von Kivimäki. Zunächst gelang ihm mit viel Zug zu Korb zwei Punkte. Den anschließenden Einwurf der Gäste schnappte sich dann Timo Lanmüller. Kivimäki stand an der Dreierlinie frei und netzte zum 51:41 nach 24 Minuten ein – Auszeit Bremerhaven. Nach der Auszeit waren wieder die Gäste am Drücker. Die Tigers passten nicht beim Rebound auf, sodass Reischel nach einem Offensiv-Rebound aus der Distanz zum 44:51 nach 25 Minuten traf. Es sollten die letzten Bremerhavener Punkte für fünf Minuten bleiben. Die Hausherren waren wieder schnell in der Spur. Kapitän Gianni Otto verwertete einen Steal zum 53:44 in der 26. Minute, kurz darauf stopfte Helmanis nach einem offensiven Rebound den Ball zu 55:44 in den Bremerhavener Korb. Die Gäste wackelten nun und nahmen schlechte Würfe, was den Tigers in die Karten spielte. Erneut war es ein Offensiv-Rebound den Otto in der 28. Minute zum 59:44 verwertete. Die Halle stand Kopf, Key nahm eine Auszeit. Aber die Gäste waren nun angezählt und leisteten sich weitere Ballverluste und Aussetzer am defensiven Brett. Mit einer deutlichen 65:46-Führung ging es in letzte Viertel der packenden Serie.
Viertes Viertel (16:12):
Die aufmerksame Verteidigung der Tigers hatte auch zu Beginn des Schlussviertels Bestand. Zwei Steals von Till Jönke und Keppeler waren dann für Key zu viel und er kassierte obendrauf noch ein technisches Foul (32. Minute). Die Tigers nutzten die Verwirrung clever und erhöhten auf 70:46, während bei Bremerhaven nun auch die vermeintlich einfachsten Würfe nicht mehr fallen wollten. Vier Minuten vor dem Ende nahm Coach Jansson dann die beiden Energizer Seljaas und Jönke heraus und gestattete ihnen den absolut verdienten Sonderapplaus der Fans. Die letzten vier Minuten nutzten dann beide Teams für die ein oder andere schön anzusehende Aktion: Ein Dunking von Keppeler nach Zuckerpass von Otto (77:54, 37. Minute) wurde mit einem sehenswerten Alley-Oop von Reischel auf Khalid Thomas zum 56:77 beantwortet. Am letztlich über die gesamte Serie hin verdienten Sieg der Tigers Tübingen endete das allerdings nichts mehr. Nach dem Endstand von 81:58 standen dann auch endlich das ersehnte HUMBA und die Ehrenrunde der Tigers auf dem Programm.
Die Stimme zum Spiel:
Danny Jansson (Trainer Tigers Tübingen): “Es war eine extrem harte Serie gegen einen guten Gegner aus Bremerhaven. Uns war allem im Vorfeld klar, dass dies vielleicht der schwerste Gegner für uns ist. Das hat man auch in der Saison in den zwei Spielen gesehen. Wir sind froh, dass wir gewonnen haben. Die Energie hat im heutigen Spiel das Spiel entschieden. Nun freuen wir uns heute Abend und bereiten uns ab morgen auf Karlsruhe vor.”
Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel:
Geburtstag am Spieltag: “Ich befürchte, dass es ein Spiel fünf geben könnte”, sagte Martin Kurz nach dem ersten Heimsieg gegen die Eisbären Bremerhaven. Nur blöd, dass das Entscheidungsspiel am 14. Mai 2023 ausgetragen wurden, dem Geburtstag von Kurz. “Dann feiere ich eben meinen Geburtstag in der Halle”, sagte das Geburtstagskind an seinem 38. Ehrentag. Kurzerhand wurde improvisiert. Morgens gab es ein Weißwurstfrühstück, im Anschluss noch Kaffee Kuchen, dann ging es in die Paul Horn-Arena zum Spiel. Wir bedanken uns bei Martin Kurz für eine erneut herausragende Unterstützung und wünschen für die Zukunft nur das Allerbeste! Den Ehrentag feierte ebenso Gäste-Trainer Steven Key. Stolze 55 Jahre wird der US-Amerikaner am heutigen Spieltag, dessen Familie ihn durch ihre Anwesenheit überraschte. Auch ihm gelten die besten Wünschen zum Ehrentag!
Spruch des Tages: Die Serie zwischen Tübingen und Bremerhaven ging bekanntlich über die volle Distanz. Tausende von Kilometer legten beiden Teams innerhalb von zehn Tagen zurück. Einfach verrückt! Die Norddeutschen traf es dabei mit drei Fahrten noch etwas härter. “Zusammengerechnet sind wir entweder von Lissabon nach Moskau oder von Boston nach Los Angeles gefahren”, witzelte Robert Oehle von den Eisbären Bremerhaven am Samstagabend bei einer kurzen Trainingseinheit in der Tübinger Trainingshalle im Französischen Viertel.
Halbfinale gegen Karlsruhe: Mit dem 3:2-Erfolg im Playoff-Viertelfinale gegen die Eisbären Bremerhaven treffen die Tigers Tübingen nun auf die PS Karlsruhe LIONS um dem ehemaligen Tübinger Julian Albus. Beim Spiel gegen die Norddeutschen waren auch die Löwen Lovell Cabill, Ben Shungu, Kelvin Omojola und Lorenzo Cugini live vor Ort. Als die Partie entschieden war, verließ das Quartett die Paul Horn-Arena vorzeitig. Folgende Spieltermine stehen nun fest: Das erste Spiel steigt am Donnerstag, den 18. Mai 2023, um 18 Uhr in der Paul Horn-Arena. Spiel zwei findet zwei Tage später um 19:30 Uhr in der Lina-Radke-Halle zu Karlsruhe statt. Zum dritten Duell empfangen die Schwaben die Badener am Dienstag, den 23. Mai, um 19:30 Uhr in der Paul Horn-Arena. Ein mögliches viertes Spiel ist auf Donnerstag, den 25. Mai, um 19:30 Uhr in Karlsruhe datiert. Sollte es auch dann keinen Sieger geben, findet das finale Entscheidungsspiel fünf am Samstag, den 27. Mai, um 19:30 Uhr in Tübingen statt.