Bild: Pressefoto Ulmer / Markus Ulmer

Reaktion gezeigt! 95:69-Kantersieg gegen Medipolis SC Jena

10 Dez 2022

Die von Coach Danny Jansson angekündigte erhöhte Intensität im Training nach der knappen 92:95-Niederlage in Karlsruhe hatte sich tatsächlich bezahlt gemacht. Mit einer unglaublichen Intensität in der Verteidigung zogen die Tigers Tübingen den Gästen von Medipolis SC Jena in der mit 1809 Zuschauern – darunter eine kleine Delegation aus Jena – gut gefüllten Paul Horn-Arena von Beginn an den Zahn und legten mit einem 38:13 im ersten Abschnitt den Grundstein für den am Ende klaren 95:69 (46:31)-Erfolg. Die höchste Führung betrug beim Stand von 93:60 zwei Minuten vor dem Ende ganze 33 Punkte, Jena hingegen lag hingegen überhaupt nicht in Front. Zwar war erneut ein schwaches Viertel dabei (diesmal das zweite mit einem 8:18), aber in Summe geht der Erfolg auch in der Höhe in Ordnung. In Abwesenheit von Mateo Šerić (siehe Dschungelgeflüster) avancierte auf Tübinger Seite Aatu Kivimäki mit 20 Zählern (alle in der zweiten Halbzeit) zum Topscorer. Der ebenfalls bärenstarke Krišs Helmanis (17 Punkte) sicherte sich allerdings dieses Mal den Nudelsack als Tress „man of the match”. Auf Jenaer Seite erzielte Carlton Guyton mit zwölf Punkten die meisten Zähler. Tigers-Schreck Adam Pecháček hingegen, der letzte Saison 35 und 40 Punkte gegen die Schwaben erzielen konnte, wurde bei acht Punkten gehalten.

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Weiter geht es für die Tigers Tübingen in genau einer Woche. Am Samstag, den 17. Dezember 2022, treten die Jansson-Schützlinge beim Aufsteiger Dresden Titans an. Dabei kommt es auch zu einem Wiedersehen mit Tanner Graham, der in der Spielzeit 2019/2020 das Trikot der Raubkatzen überstreifte. Hochball ist um 18 Uhr in der Margon Arena.

Erstes Viertel (38:13):

Kivimäki, Timo Lanmüller, Zac Seljaas, Helmanis und Daniel Keppeler bildeten die Starting-Five der Tübinger. Bei den Gästen aus Jena stand der kürzlich verpflichtete Pecháček zunächst nicht in der Startformation. Helmanis erzielte nach nach knapp zehn Sekunden die ersten zwei Punkte für die Hausherren, die vor allem in der Verteidigung zu Beginn stark aufspielten. So dauerte es knapp drei Minuten, ehe Altmeister Brandon Thomas per Freiwürfe die ersten Punkte für die Thüringer markierte (2:6, dritte Minute). Nach einem weiten Fastbreak-Dreier von Seljaas zum 11:2 sah sich Jenas Trainer Domenik Reinboth in der vierten Minute zur Auszeit genötigt. Die kurze Verschnaufpause nutzten die Tigers, um in der Verteidigung noch einen Zahn zuzulegen. Für die Gäste gab es offensiv nichts zu holen, während die Raubkatzen Punkt um Punkt sammelten. Fast sechs Minuten waren gespielt, als Stephan Haukohl den ersten Feldkorb der Gäste zum 4:20 erzielte. Die offensiven Highlights der Tübinger im ersten Viertel setzten Gianni Otto mit einem Vier-Punkt-Spiel (24:4, siebte Minute) und der bärenstarke Helmanis mit einem erfolgreichen Dreier zum 31:11 (achte Minute). Ein beeindruckendes Viertel ging schließlich mit 38:13 an die Schwaben, die Fans zollten ihren Respekt mit Standing Ovations.

Zweites Viertel (8:18):

So stark der erste Abschnitt gewesen war, so zäh begann das zweite Viertel für die Raubkatzen. Ganze zwei Punkte durch Seljaas erzielten die Gastgeber in den ersten fünf Minuten des Viertels, während die Gäste neun Punkte auf dem Habenkonto verbuchen konnten. Beim Stand von 40:22 nahm Coach Jansson eine Auszeit, um wieder Ordnung ins Spiel zu bringen (15. Minute). Der Korb blieb dennoch wie vernagelt. Die Unkonzentriertheiten gipfelten in einem übertretenen Freiwurf von Helmanis kurz nach der Auszeit (40:22, 15. Minute). Es dauerte weitere zwei Minuten, ehe “Maskenmann” Bakary Dibba die Zuschauer mit einem krachenden Dunking wieder ins Spiel brachte (42:23, 17. Minute). Keppeler legte in der Folgeminute einen weiteren Dunking zum 44:25 nach und entschädigte die Fans somit zumindest mit spektakulären Aktionen für die wenigen Punkte. Der spektakulärste Wurf gehörte leider den Gästen, als Moritz Plescher mit der Sirene aus der eigenen Hälfte zum 46:31 traf. Nach dem Wirbelsturm im ersten Viertel war das 8:18 nur ein laues Lüftchen. Gesprächsbedarf gab es in der Tübinger Kabine also genug.

Drittes Viertel (18:14):

Der Start in die zweite Halbzeit verlief zunächst weiterhin schleppend auf Tübinger Seite. Über zwei Minuten mussten die Fans warten, bevor Kivimäki mit seinen ersten Punkten an diesem Abend zum Sitzen aufforderte (49:34, 23. Minute). Dann ging es aber wieder ganz schnell: Helmanis und erneut Kivimäki erhöhten den Vorsprung wieder auf 20 Zähler, Coach Reinboth nahm wieder eine frühe Auszeit (54:34, 24. Minute). Die vielbeschworene Intensität in der Verteidigung schraubten die Tigers danach wieder ein paar Zentimeter in die Höhe und sorgten so für viele Schnellangriffe. Einfache Würfe für Jena gab es nun nicht mehr, die Tigers hingen wie die Kletten an ihren Gegenspielern. Lohn der Arbeit war der zweite Fünf-Sekunden-Pfiff gegen Jena nach einem Tigers Korb, weil kein Mitspieler freistand (58:39, 26. Minute). Als Energizer tat sich hierbei vor allem Seljaas hervor, der überall schien und punktete, reboundete und Vorlagen verteilte. Mit einem weiterhin komfortablen 64:45 ging es in die letzte Viertelpause.

Viertes Viertel (31:24):

Keppeler und Kivimäki waren die Protagonisten der Tigers in den ersten Minuten des Schlussabschnittes. Sowohl einzeln, als auch im Zusammenspiel sorgten sie dafür, dass jeder Gedanke an ein mögliches Comeback der Thüringer frühzeitig im Keim erstickt wurde. Während der Finne seine Dreier drei und vier einstreute, kontrollierte Keppeler die Bretter vorne und hinten. Lohn war das 75:52 nach 35 Spielminuten – beide Spieler hatten nun Feierabend. Die Intensität ließ jedoch auch nicht nach, als “Duracell-Häschen” Seljaas das Parkett verließ. Ganz im Gegenteil: Das inoffizielle Rennen um den Topscorer und den Nudelsack schien die Spieler weiter zu beflügeln. Nachdem Helmanis seine Punkte 16 und 17 erzielt hatte (87:55, 37. Minute), legte der “alte Hase” Kivimäki prompt zwei weitere Dreier ins Jenaer Netz – seine Punkte 15 bis 20 (93:60, 39. Minute). Bemerkenswert war die Tatsache, dass er alle in der zweiten Halbzeit erzielte. Als sich kurz darauf auch noch Miles Osei als letzter Akteur in die Scorerliste eintrug, waren die Fans vollauf zufrieden und sangen “Oh, wie ist das schön”. Das 95:69 war trotz einer Schwächephase im zweiten Viertel dann doch auch in der Höhe gerechtfertigt.

Die Stimme zum Spiel:

Danny Jansson (Trainer Tigers Tübingen): “Wir waren immer noch stinkig wegen der Niederlage in Karlsruhe letzte Woche. Deswegen hatten wir letzte Woche eine Trainings-Intensität wie noch nie in dieser Saison. Wir sind wirklich sehr gut ins Spiel gekommen, haben unsere Würfe getroffen und Jena vor Probleme gestellt. Dennoch Respekt an Jena, dass sie nach diesem ersten Viertel von uns zurückgekommen sind. Ich war sogar ganz froh darum, dass wir den Lauf von Jena diesmal aus einer Führung herausspielen konnten. Solche Situationen wie im zweiten Viertel müssen die Spieler lösen können. Am Ende hat uns auch unsere größere Rotation geholfen. Die Leistung von Krišs Helmanis überrascht uns nicht. Wir sehen das jeden Tag im Training. Er spielt wirklich super-intelligent und hat seine Chance in der Starting-Five gut genutzt.“

Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel:

Dibba mit Maske: Gegen Medipolis SC Jena lief Bakary Dibba mit einer Gesichtsmaske auf. Der Grund war eine Verletzung an der Nase aus dem letzten Spiel der Raubkatzen bei den PS Karlsruhe LIONS. Eine Nasenbeinfraktur lautete die erste Diagnose aus der HNO-Praxis Dr. Perl-Dr. Paschen vom Businesspartner der Tigers Tübingen. Weitere Verletzungen sind glücklicherweise ausgeblieben, wie Prof. Markus Küper von der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik in Tübingen nach Auswertung der Bilder einer Computertomografie (CT) feststellte. “Der Bruch ist glücklicherweise nicht verschoben. Die Maske wurde noch rechtzeitig vor dem Spiel gegen Jena von Orthopädie Brillinger (Top-Partner der Tigers Tübingen) angefertigt. An herzliches Dankeschön an alle Beteiligten!

Harte Niederlage für die SV 03 Tigers Tübingen: Bereits um 15 Uhr spielten die Regionalliga-Basketballer des SV 03 Tigers Tübingen das Auswärtsspiel bei der Basketball Akademie GIESSEN 46ers. Nach 40 Minuten stand eine harte 89:90 (48:46) auf der Anzeigentafel fest. Trainer Manu Pasios konnte aufgrund der zeitlichen Kolidierung keinen Spieler aus der ProA-Mannschaft der Tigers Tübingen mitnehmen. Da Mateo Šerić kurzfristig zum Spiel krank wurde, rückte Jekabs Beck in den Kader der Raubkatzen. Gerrit Lehe erzielte in seinem bisher besten Spiel für die Regionalliga-Mannschaft 26 Punkte und holte sich zehn Rebounds. Für die Pasios-Truppe war es die siebte Niederlage im 13. Spiel.

Happy Birthday!: Am heutigen Spieltag feiern Robert Wintermantel und Romeo Travis ihren Geburtstag. Wintermantel wird am heutigen Samstag 52 Jahre alt. Als Spieler, Geschäftsführer und Manager wirkte der zweifache Familienvater von 2002 bis 2007 auf dem Parkett, von 2008 bis 2021 prägte Wintermantel den Tübinger Basketball als Funktionär. Seit Juli 2021 ist der Jubilar als Spielerberater bei TOP-D (Team Orange Player Development) tätig. Ebenfalls den Ehrentag feiert Travis, der als Spieler in der Saison 2009/2010 den Auftritt der Raubkatzen in der ersten Liga maßgeblich prägte. Der inzwischen dreifache Familienvater hat nach zahlreichen Stationen in Europa im Jahr 2017 seine Karriere beendet. Wir wünschen beiden Geburtstagskindern alles Gute, viel Glück und Erfolg sowie noch mehr Gesundheit für die Zukunft!

von Tobias Fischer