Bild: Dennis Duddek

“Die Spielerakquise ist entscheidend für den Erfolg einer Saison” – Henrik Sonko im Interview

28 Mai 2025

Seit dem Wochenende haben die Tigers Tübingen mit Henrik Sonko einen neuen Trainer. Für den 47-Jährigen ging es wenige Tage später gleich zur neuen Wirkungsstätte, um den neuen Arbeitsplatz genauer unter die Lupe zu entnehmen. Von Montagabend bis Mittwochnachmittag standen für den Schweden zahlreiche Termine an, primär mit Sportdirektor Eric Detlev sowie den Mitarbeitern der Geschäftsstelle an.

Henrik, wie ist dein erster Eindruck vor Ort?

Nach der Vertragsunterzeichnung ging alles sehr schnell. Am späten Freitag habe ich in Tübingen zugesagt, am Montag war ich schon hier. Es war mir wichtig, vor Ort schnell meine eigenen Eindrücke zu machen. Mit Sportdirektor Detlev habe ich mich intensiv ausgetauscht, es ging natürlich um sehr viele Themen wie die Kaderplanung, organisatorische Prozesse sowie die Identität des Klubs. Ich muss mich zügig mit dem neuen Klub vertraut machen und die Arbeit aufnehmen. In der Kürze der Zeit habe ich sehr viel erfahren und gesehen. Die Geschäftsstelle, die Trainingshalle im Französischen Viertel, die Paul Horn-Arena, meine Wohnung, die Stadt und noch einiges mehr. Ich bin sehr zufrieden, wie ich aufgenommen wurde und was ich vorgetroffen habe. Der Klub ist in der Organisation auf jeden Fall gut aufgestellt. Ich möchte meinen Beitrag dazu leisten, dass wir eine gute Saison spielen können.

Du warst zuletzt sieben Jahre bei Borås Basket in Schweden recht erfolgreich tätig. Warum hast du dich jetzt für eine neue Aufgabe entschieden?

Ja, das stimmt. Die Zeit in Borås war super, der Klub war gut organisiert. Wir haben viele Jahre sehr gut und auch erfolgreich zusammengearbeitet. Ich hatte jedoch immer im Kopf, dass ich meine Fähigkeiten als Trainer auch in einem Land unter Beweis stellen möchte, wo der Basketball eine größere Rolle hat. Als die Anfrage aus Tübingen kam, habe ich mich intensiv mit dieser Thematik beschäftigt. Auch meine Frau Fatou hat grünes Licht gegeben. Sie sagte: “Basketball ist dein Leben und du möchtest diese Aufgabe wahrnehmen, also tue es.”

Hast du dich auch bei Danny Jansson über Tübingen informiert, der von 2020 bis 2024 bei den Tigers Tübingen tätig war?

Ja, natürlich. Wir kennen uns leider noch nicht persönlich, doch wir haben schon oft miteinander gesprochen. Ich schätze ihn und seiner Arbeit aus der Entfernung sehr. Natürlich haben wir zuletzt auch über den Basketball-Standort Tübingen gesprochen. Nicht zuletzt auch durch dieses Gespräch habe ich in Tübingen zugesagt, das hat meine Entscheidungsfindung vereinfacht. Es ist immer hilfreich von Trainer zu Trainer zu sprechen.

Wie sehen die kommenden Wochen aus?

Auch ich komme aus einer lange Saison, unsere Runde ging erst in der vergangenen Woche zu Ende. Ich benötige jetzt auch Auszeit vom Basketball, die Familie steht in den nächsten Wochen im Vordergrund. In dieser Zeit hat meine Frau das Sagen. Sie entscheidet, was gemacht wird. Natürlich bin ich aber auch ab sofort mit der Kaderplanung beschäftigt. Als Trainer ist man 24/7 mit Basketball beschäftigt. Ab Ende Juli bin ich dann dauerhaft vor Ort, um die Tätigkeit vor Ort dann final aufzunehmen. In meiner physischen Abwesenheit werde ich mit Detlev sowie Teammanager Tobias Fischer die Umsetzung der Kaderplanung und die Vorbereitung in Angriff nehmen.

Wie siehst du den aktuellen Kader, nach welchen neuen Spielern suchst du?

Positiv ist, dass wir bereits einige Spieler unter Vertrag haben, vor allem deutsche Spieler. Wir haben uns schon intensiv ausgetauscht, wie es weitergeht. Das wird auch in den kommenden Tagen so sein. Die Spielerakquise ist entscheidend für den Erfolg einer Saison. Das wird die Kunst der nächsten Zeit sein. Für mich ist es immer wichtig, dass die Spieler gut werfen können. Dazu muss jeder einzelne Akteur natürlich auch in das Teamgefüge passen und ein guter Geist für das Team sein. Hier gilt es für mich und für uns, jetzt die richtigen Spieler zu finden.

Bringst du einen Co-Trainer mit nach Tübingen?

Nein, das ist (zunächst) nicht geplant. Troy Culley war bereits in der vergangenen Saison 2024/2025 in vielen Bereich am Basketball-Standort in Tübingen tätig. Der Klub möchte mit ihm weitermachen. Auch ich hatte in diesen Tagen viele gute Gespräche mit ihm. Ich denke, dass wir zusammen mit Culley eine Lösung für eine Zusammenarbeit finden können. Optisch haben wir beide schon einmal die gleiche Haarpracht (lacht).

Henrik Sonko, vielen Dank für das Gespräch und herzlich willkommen in Tübingen!