Bild: TEAM EHINGEN URSPRING

“Die Urspringschule ist unsere Keimzelle” – Ehingens Manager Nico Drmota

18 Dez 2019

Einen Tag vor Heilig Abend (19:30 Uhr, Paul Horn-Arena) erwarten die Tigers Tübingen das TEAM EHINGEN URSPRING zum letzten Heimspiel im Jahr 2019. Der Kontrahent aus der ProA ist eines von sechs Teams aus Baden-Württemberg. Nico Drmota ist der Manager des Ligakonkurrenten von der Schwäbischen Alb. Im Interview spricht der 40-Jährige über seine Aufgaben, die Liga im Allgemeinen und das Aufeinandertreffen in Tübingen.

Nico, du kennst die BARMER 2. Basketball Bundesliga bereits seit vielen Jahren. Die Liga ist auch in dieser Saison extrem ausgeglichen und spannend. Wie siehst du die Entwicklung der ProA insgesamt in den letzten Jahren?

Sehr positiv. Die Qualität der Liga hat in den letzten Jahren stetig zugenommen. Man hört immer wieder: Es ist die beste ProA aller Zeiten. Dem würde ich zustimmen. Viele ambitionierte Teams wie Tübingen, Chemnitz, Jena oder Bremerhaven heben das Niveau deutlich an und machen die Liga dadurch attraktiv. Viele Teams haben sich dem Leistungsstand dem unteren BBL-Niveau angepasst.

Letztes Jahr erreichte das Team die Playoffs. In dieser Saison geht es um den Klassenerhalt. Wie sieht die Vision des Vereins aus?

Wir wollen ein eigenständiger Nachwuchs-Standort sein. Ziel ist es, die Spieler zu entwickeln und insgesamt besser zu machen. Ehingen soll nicht die Endstation eines Spielers sein, vielmehr wollen wir die jungen Akteure auf die nächsten Aufgaben am College oder in der BBL vorbereiten. Sportlich wollen wir nicht ganz unten stehen und weiter in der ProA aktiv sein.

Auswärts ist die Bilanz des TEAM EHINGEN URSPRING mit 3:3-Siegen ausgeglichen. Vor eigenem Publikum sprang erst ein Sieg aus acht Partien heraus? Hast du hierfür eine Erklärung?

Ja, der Spielplan war recht ungünstig für unser Team. Wir haben nahezu alle Top-Teams in Ehingen gespielt. Auswärts haben wir viele Gegner auf Augenhöhe gehabt. Ansonsten habe ich keine andere Erklärung für diese unterschiedlichen Bilanzen.

Du warst einst selbst Spieler in Ehingen, nun bist du im Management aktiv. Wie sieht dein Tätigkeitsfeld aus?

Ich habe den Überblick über das komplette Programm in Ehingen. Sei es in Ehingen oder an der Urspringschule. Das Internat ist unsere Keimzelle, wo ich die operative Leitung habe und den ganzen Austausch mit allen Beteiligten mitgestalte. Dazu kommen das klassische Sponsoring sowie die Geschäftsführung. Also: Alles, was außerhalb der Sporthalle ist.

Ehingen wurde in Basketball-Deutschland durch das Internat und die guten Leistungen im Nachwuchsbereich bekannt. Wie siehst du diese Verbindung persönlich?

Nochmals, die Urspringschule ist unsere absolute Keimzelle. Hier holen wir alles heraus. Unser Programm ist mittlerweile international bekannt, viele Spieler melden sich und wollen am kombinierten Programm von Basketball und Schule teilnehmen. Wir rekrutieren natürlich auch neue Spieler. Ich denke, wir haben nach wie vor ein Alleinstellungsmerkmal in Basketball-Deutschland, was nicht mit den ganzen Akademien zu vergleichen ist. Wir sind ein kleines Gallierdorf und kämpfen gegen das große Rom.

Tübingen gegen Ehingen ist eines von vielen Derbys in dieser Saison. Wie siehst du die Ausgangslage vor dieser Begegnung?

Tübingen ist Favorit, wir sind der Underdog. Doch diese Rolle nehmen wir gerne an. Wir wissen um die tolle Stimmung vor Ort, die Fanbasis ist wirklich einzigartig. Davon war ich bereits in der letzten Saison begeistert. Ich erwarte ein gutes Spiel von uns, die Auswärtsbilanz macht mir auch ein wenig Hoffnung auf ein gutes Ergebnis.

Nico Drmota, vielen Dank für das Gespräch.