Dramatik ohne Happy-End – 83:84-Niederlage gegen Rostock
Die Tigers Tübingen haben das erste Heimspiel des Jahres 2019 vor 1.600 Zuschauern gegen die ROSTOCK SEAWOLVES mit 83:84 verloren. 1,36 Sekunden vor dem Ende entscheidet Terrell Harris eine Partie, die durch mehrere Führungswechsel geprägt war.
Die Schützlinge von Trainer Aleksandar Nadjfeji kamen gut in das Spiel. Eine aggressive Verteidigung und gute Kombinationen brachten eine 27:13-Führung nach dem ersten Viertel ein. Im Großen und Ganzen konnte der Vorsprung auch bis zur Pause gehalten werden. Doch man verpasste es erneut, noch mehr Zähler zwischen beide Mannschaften zu bringen. Zur Halbzeit stand es 46:36 aus Tübinger Sicht.
Nach dem Seitenwechsel drehten die Gäste mächtig auf. Die Zone der Mannschaft von Trainer Milan Škobalj spielte offensiv äußerst aggressiv und erzwang immer wieder Ballverluste. Das dritte Viertel konnten die SEAWOLVES mit 27:10 entscheiden – mit 56:63 ging es in das Schlussviertel. In diesem kämpften sich die Tigers dank einer Energieleistung nochmals zurück. Das Spiel wurde in den letzten Minuten, ja sogar Sekunden entschieden. Die Dramatik war in dieser Phase kaum mehr zu überbieten. Jedes Team wartete auf den Fehler des anderen. Diesen machte schließlich Tyler Laser mit einem Foul 1,36 Sekunden vor dem Ende. Harris entschied die Begegnung mit einem Freiwurf zum 84:83 für die Gäste. Bei den Schwaben erzielten Laser (20 Punkte), Reed Timmer (17), Enosch Wolf (13) und Neuzugang Brian Harper (11) zweistellige Punktausbeute. Bei den Gästen traf Tony Hicks mit 19 Zählern am häufigsten.
Die Stimmen:
Aleksandar Nadfeji (Trainer Tigers Tübingen): “Glückwunsch an Coach Škobalj zu diesem Sieg. Wir haben heute wieder zwei Gesichter gezeigt. Eine starke Vorstellung in der ersten Halbzeit, im dritten Viertel sind wir nicht mit der Verteidigung der SEAWOLVES zurückgekommen. 27 Punkte sind einfach zu viel. Wir haben bis zum Ende gekämpft, leider hat es für mein Team nicht gereicht. Im letzten Angriff wollten wir intensiv verteidigen und die Verlängerung erzwingen. Leider zu aggressiv, ein Wurf hat das Spiel entschieden. Die Enttäuschung ist groß.”
Milan Škobalj (Trainer ROSTOCK SEAWOLVES): “Glückwunsch an Tübingen und Rostock zu einem guten Spiel. Die Tigers waren in der ersten Halbzeit die klar bessere Mannschaft. Wir haben es jedoch geschafft, durch eine aggressive Zone im dritten Viertel einen Schlüssel zum Sieg zu finden. In dieser Phase haben wir ein perfektes Spiel gezeigt. Die Tigers sind jedoch nochmals zurückgekommen, es war eine spannende und dramatische Schlussphase. Letztendlich hat ein Wurf diese Begegnung entschieden. Darüber bin ich natürlich glücklich.”
Die wichtigsten Aspekte des Spiels im Überblick:
1. Minute: Die Tigers starten mit Tyler Laser, Reed Timmer, Besnik Bekteshi, Brian Harper und Enosch Wolf in die Partie.
3. Minute: Nach einer 4:0-Führung der Raubkatzen starten die Gäste einen 7:0-Lauf zum 7:4.
4. Minute: Nadjfeji nimmt beim Stand von 7:9 die erste Auszeit. Alle Tübinger Zähler gehen auf das Konto von Timmer.
6. Minute: Nach einem langen Formtief erzielt Bozo Djurasovic sieben Punkte in Serie zum 14:10. Škobalj nimmt seinerseits auch die erste Ansprache auf der Bank. Der Wille bei den Raubkatzen ist auf jeden Fall da.
8. Minute: Die Nadjfeji-Schützlinge erzeugt einen guten Druck auf den Aufbau der Rostocker. Als Resultat springt ein 10:0-Zwischenlauf zum 19:10 heraus.
9. Minute: Steal und Dunking durch Wolf zum 23:11. Die erste spektakuläre Szene der Begegnung.
10. Minute: Tübingen führt mit 27:13. Der Auftritt macht Mut für den weiteren Verlauf. Vor allem in der Defense packen die Raubkatzen gut zu und forcieren immer wieder Ballverluste. Die Rostocker sind überhaupt noch nicht im Spiel. Ein Manko: Laser und Wolf haben bereits zwei Fouls gesammelt.
11. Minute: Die Ansprache von Škobalj hat gefruchtet. In 47 Sekunden markieren die SEAWOLVES fünf schnelle Zähler zum 18:27.
12. Minute: Djurasovic und Tony Hicks kassieren beim Stand von 29:18 für die Tigers nach einer Meinungsverschiedenheit jeweils ein technisches Foul. Die Tigers sind schon bei vier Teamfouls angelangt.
13. Minute: Zweite Auszeit durch Nadjfeji. Der Zugriff zum Gegner ist im Moment nicht da, Rostock verkürzt auf 22:29.
15. Minute: Schönster Spielzug des Spiels: Über Elijah Allen und Bekteshi schließt Laser per Korbleger zum 36:25 ab.
18. Minute: Krachender Dunking durch Wolf zum 40:29. Das Spiel ist auf beiden Seiten etwas zerfahren. Auszeit Rostock.
20. Minute: Hicks foult Laser beim erfolgreichen Dreier zum 45:34. Auch der Bonusfreiwurf ist drin. Terrell Harris markiert per Buzzer Beater den 46:36-Pausenstand. Insgesamt ist die Führung verdient, wenn auch noch mehr drin gewesen wäre. Der Druck auf die beiden Guards Harris (sechs Punkte) und Hicks (fünf Zähler) zahlt sich bisher aus. Auch das Foulmanagement nach der frühen Belastung ist positiv. Ein Spiel mit wenigen Fouls: Tübingen (elf), Rostock (fünf).
21. Minute: Die Tigers beginnen in der gleichen Anfangsformation. Wolf kassiert gleich sein drittes Foul.
23. Minute: Nach fünf Zählern von Rostock wird Bekteshi beim Dreier gefoult. Der 25-Jährige trifft von zwei und drei Würfen zum 48:41. Insgesamt kommen die Gäste besser aus der Pause.
24. Minute: Harper erzielt die ersten zwei Punkte im heimischen Dschungel zum 50:43. Nach einem Dreier zum 50:46 von Darian Cardenas nimmt Nadjfeji seine nächste Auszeit.
26. Minute: Führungswechsel. Cardenas erzielt per Korbleger die 51:50-Führung. Die Tigers kommen mit den Zonenverteidigung der Gäste nicht zurecht. Die Partie droht zu kippen.
27. Minute: Wolf kontert per Dunking zum 52:51. Im nächsten Spielzug kassiert der 28-Jährige jedoch sein viertes Foul und muss auf der Bank Platz nehmen.
28. Minute: Ein 7:0-Lauf für die Gäste bringt eine 58:51-Führung ein. Die Raubkatzen haben die Kontrolle über die Begegnung verloren.
30. Minute: Die Tigers verlieren das dritte Viertel mit 17 Zählern. Spielstand: 56:63. Die Begegnung hat nun eine ganze andere Wendung eingenommen. Gegen die Zone der SEAWOLVES finden die Nadjfeji-Schützlinge einfach kein Mittel. Es wird schwer, diese Partie noch zu drehen.
31. Minute: Yannik Anzuluni eröffnet den Schlussabschnitt per Dreier zum 66:56. Erstmals führt Rostock zweistellig.
33. Minute: Die Tübinger können durch fünf schnelle und sehenswerte Zähler von Timmer und Harper auf 64:69 verkürzen. Škobalj nimmt sein nächstes Timeout.
35. Minute: Artistischer Move von Wolf bringt die Raubkatzen auf 69:72 heran. Die Begegnung ist noch nicht entschieden, das Publikum ist da.
36. Minute: Mit einem 7:0-Lauf sind die Tigers wieder dran. Die Gäste nehmen die nächste Auszeit beim Stand von 72:71. Eine spannende Schlussphase steht bevor.
38. Minute: Bekteshi kann per Korbleger zum 73:73 ausgleichen.
40. Minute: Harris trifft 24 Sekunden vor dem Ende des Spiels einen Dreier zur 83:80-Führung. Zuvor war der Spielstand mehrfach ausgeglichen. Timeout Tübingen.
40. Minute: Das Spiel ist irre! Laser trifft 21 Sekunden vor dem Ende zum 83:83-Ausgleich. Timeout Rostock.
40. Minute: 1,36 Sekunden vor dem Ende verlieren die Tigers das Spiel. Laser foult Harris. Dieser trifft den ersten Freiwurf, der zweite wird absichtlich daneben geworfen. Endstand: 83:84
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Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel:
GIESSEN 46ers verpflichten Jordan: Jared Jordan, von November 2015 bis Mai 2018 in Diensten der Tübinger Raubkatzen, hat einen neuen Verein gefunden. Der 34-Jährige wechselte unter der Woche zu den GIESSEN 46ers in die easyCredit Basketball Bundesliga. “Eine Rückkehr nach Deutschland war für mich immer die erste Option. Ich freue mich, dass es jetzt geklappt hat”, sagte Jordan auf Anfrage. Mit Jordan, John Bryant, David Bell und Brandon Thomas verfügen die Hessen nun reichlich an Erfahrung im Team. Auf seine Anspiele wird sich auch der ehemalige Tübinger Mahir Agva freuen dürfen. Vielleicht sind dank der Routiniers in dieser Spielzeit sogar die Playoffs drin. Bereits am heutigen Freitag debütierte der US-Amerikaner gegen die BG Göttingen. Dabei kam es auch gleich zu einem Wiedersehen mit seinem letztjährigen Mannschaftskollegen Mathis Mönninghoff. Gießen unterlag trotz acht Zählern und drei Assists überraschend deutlich mit 85:104. Mönninghoff kam für den Sieger auf sechs Punkte und zwei Rebounds.
Quer durch die Republik: Die ROSTOCK SEAWOLVES verbringen aufgrund ihrer geografischen Lage viele Kilometer auf den deutschen Autobahnen. Mit fast 20.000 Kilometern ist das Team aus Mecklenburg-Vorpommern in dieser Hinsicht am meisten negativ belastet. “Wir sind inzwischen Sitzfleisch gewohnt”, witzelte SEAWOLVES-Pressemanager Thomas Käckenmeister beim morgendlichen Training in der Paul Horn-Arena. Am Donnerstagmorgen startete der Teambus der Gäste bereits um 7 Uhr, um die Mittagszeit wurde in Leipzig trainiert. “Das hat sich bewährt. Die Bewegung zwischen den Fahrten ist wichtig”, so Käckenmeister. Nach der Partie ging es wieder in Richtung Norden, genauer gesagt 870 Kilometer nach Rostock. Mit zwei Busfahrern wird das Team zwischen 10-11 Uhr am Samstagmorgen zurückerwartet. Wir wünschen eine gute und sichere Heimreise!
Dank an die vielen Helfer: Am morgigen Samstag findet die Weihnachtsfeier für die vielen ehrenamtlicher Mitarbeiter der Tigers Tübingen statt. Seit einigen Jahren wird die Veranstaltung bewusst auf nach dem Jahreswechsel gelegt. Ab 19:30 Uhr sagen die Tübinger Raubkatzen im Porta Rossa bei italienischem Essen und diversen Getränken herzlichen Dank für die tolle und treue Unterstützung im abgelaufenen Jahr. Es ist erfahrungsgemäß immer eine nette Veranstaltung, bei welcher sich die Mitarbeiter auch abseits das Basketballs einmal in Ruhe und gesellig unterhalten können. Gleichzeitig hoffen wir, dass alle Helfer dabei bleiben! Auch neue Unterstützer sind jederzeit willkommen! Eine Mail an basket@tigers-tuebingen.de genügt…