Bild: Pressefoto Ulmer / Markus Ulmer

Start der Rückrunde in Leverkusen

07 Jan 2022

Zum Start der Rückrunde in der BARMER 2. Basketball Bundesliga führt es die Tigers Tübingen am Freitag zu den BAYER GIANTS Leverkusen. Hochball in der Ostermann-Arena ist um 19:30 Uhr. Beim amtierenden deutschen Vizemeister haben die Raubkatzen die beiden Auswärtsspiele in den vergangenen zwei Jahren verloren. Ohnehin gilt das Team von Trainer Hansi Gnad auf eigenem Terrain als besonders gefährlich, wenngleich es gegen Bremerhaven, Hagen und Jena schon Niederlagen gesetzt hat. Trotzdem konnten die Rheinländer von den bisher neun erzielten Siegen sechs Stück vor eigenem Publikum einfahren. Mit einer Bilanz von 9:7-Erfolgen rangieren die Riesen vom Rhein auf Rang sieben der Tabelle. Jeder einzelne Sieg wird für das selbst gesteckte Ziel, die Playoffs, in dieser extrem ausgeglichenen Liga benötigt. Keine Frage, den Raubkatzen steht wieder ein heißer Ritt gegen einen gefährlichen Gegner bevor. Die Partie wird wie immer live und exklusiv auf sportdeutschland.tv übertragen. Zuschauer sind in Nordrhein-Westfalen seit Dienstag nicht mehr zugelassen, wie Henrik Fronda, Manager der BAYER GIANTS Leverkusen bestätigte.

Gegen Leverkusen bestritten die Raubkatzen das erste Heimspiel der Saison. Im Oktober des vergangenen Jahres noch in der Volksbank Arena in Rottenburg. Schon vor knapp drei Monaten lieferten sich beide Kontrahenten einen intensiven Fight, am Ende mit dem besseren Ausgang (87:76) für die Schwaben. Seither hat sich nicht wahnsinnig viel verändert. Beide Kontrahenten sind persönlich identisch geblieben, bei den Schwaben steht Isaiah Crawley nach seiner Knieoperation wieder im Kader.

Ein starkes Kollektiv

In den vergangenen beiden Saisons haben die Tübinger alle vier Partien gegen Leverkusen verloren. Eine besondere Motivation nach dem Heimsieg auch einen Sieg bei den Westdeutschen einzufahren. Doch das Unterfangen wird sich erneut schwierig gestalten. Leistungsträger sind Quentin Goodin (16,0 ppg), Routinier JJ (John Stuart) Mann (13,0 ppg), Neuzugang Luis Figge (12,6 ppg) und Spencer Reaves (12,2 ppg). Die größte Stärke des Gegners liegt jedoch im Kollektiv. Eine Vielzahl an Akteuren kann einem Spiel jederzeit den Stempel aufdrücken. So wie Routinier Dennis Heinzmann (8,9 ppg, 7,6 rpg), Marko Bacak (8,4 ppg, 3,6 rpg) oder auch Melvin Jostmann (9,4 ppg), der nach starkem Saisonbeginn aktuell seinen Rhythmus sucht. Neun Spieler punkten zwischen 4,5 und 16,0 Zählern. Leverkusen glänzt durch ein gutes Zusammenspiel, eine offensive Presse, viel Spiel in der Zone und glänzenden Offensivqualitäten. Wie stark der kommende Kontrahent der Schwaben ist, belegen auch die Zahlen. Mit 93,2 Punkten pro Partie stellt man die beste Offensive der Liga. Mit 81,1 Prozent Freiwürfen und 9,2 Steals führt man ligaweit zwei weitere Wertungen an. Mit nur 13,6 Ballverlusten verlieren die Westdeutschen nach Rostock (13,4) am wenigsten den Ball. Gnad hat großes Vertrauen in sein Team und lässt das spiel oftmals laufen ohne eine Auszeit zu nehmen. Die genannten Zahlen geben dem Übungsleiter recht.

Nach dem Rückzug im Jahr 2007 aus dem deutschen Spitzensport sind die Rheinländer wieder auf dem Weg nach oben. Im Sommer 2019 kehrte Leverkusen aus der ProB in die ProA zurück und spielt seither erfolgreichen Basketball. Speziell in der vergangenen Corona-Spielrunde 2020/2021, als die Gnad-Truppe die deutsche Vizemeisterschaft erreicht hat. Sportlich den Aufstieg realisiert, scheiterte das Unterfangen BBL jedoch am nicht-gestellten Lizenzantrag für das deutsche Basketball-Oberhaus. Dies hatte jedoch wirtschaftliche Gründe. Bis heute sind die BAYER GIANTS Leverkusen deutscher Rekordmeister.

Rückkehr von Jönke an den Ursprung

Husbo Dassouki erwartet keine großen Überraschungen in der Vorbereitung auf die Partie. “Wir kennen Leverkusen, Leverkusen kennt uns. Das Personal und die Spielweise haben sich in den letzten Wochen nicht verändert. Für uns gilt weiter, dass wir uns als defensive Einheit festigen und parallel unsere Stärken in der Offense auf das Feld bringen”, sagt Dassouki. Für Till Jönke wird es eine Rückkehr an die alte Wirkungsstätte, wo der seit Dienstag 30 Jahre alte Routinier von 2009 bis 2012 das Trikot mit dem BAYER-Kreuz auf der Brust trug. “Leverkusen wird eine schwierige Aufgabe, da sie körperlich spielen und gleichzeitig groß aufgestellt sind. Aber wir werden bereit sein, zu fighten. Ich freue mich auf die Begegnung. Es ist immer schön, an den Platz zurückzukehren, wo alles begonnen hat”, so Jönke.

Mit hoffentlich vollständigem Kader machen sich die Tübinger am Freitagvormittag auf den Weg gen Westen. Till Jönke und Mateo Šerić sind wieder gesundheitlich auf der Höhe. Auch Crawley wird dem Trainerteam wahrscheinlich wieder zur Verfügung stehen.

von Tobias Fischer