Ein Auftakt nach Maß – Tübingen siegt in Trier
Die Tigers Tübingen sind erfolgreich in die neue Saison der BARMER 2. Basketball Bundesliga gestartet. Vor 2.872 Zuschauern in der SWT Arena besiegten die Schützlinge von Trainer Domenik Reinboth die VET-CONCEPT Gladiators Trier mit 77:69 (45:36). Die Schwaben lagen zu keiner Phase des Spiels in Rückstand. Von Beginn an übernahmen die Raubkatzen die Kontrolle über die Begegnung. Sämtliche Angriffsversuche der Trierer Mannschaft von Trainer Jacques Schneider konnten die Gäste abwehren. Nach 14 Minuten lagen die Reinboth-Schützlinge beim 33:16 mit 17 Zählern am höchsten in Front. Auf Tübinger Seite wurden alle zwölf Akteure eingesetzt. Die Schwaben hatten die bessere Spielidee. Ein Mix aus Distanzwürfen und dem Spiel unter dem Korb brachte den Sieg. Neun von 20 Dreiern (45 Prozent) gingen durch die gegnerischen Reuse, während dem Gastgeber nur acht von 36 Treffern (22 Prozent) gelangen. Topscorer der Partie war Triers Clayton Guillozet mit 20 Punkten, auf Tübinger Seite trafen mit Kenny Cooper (16 Punkte), Samuel Idowu (14), Melkisedek Moreaux (zwölf) und Kapitän Till Jönke (zehn) vier Akteure zweistellig. Die Rebounds gingen mit 41:38 an Tübingen, obwohl dies optisch nicht zu sehen war.
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Schiedsrichter: Peter Wolff, Milutin Jelenic, Vytautas Steckas; Kommissar: Frank Bleicher
Am Samstag, den 28. September 2024, empfangen die Tigers Tübingen die Uni Baskets Münster zum Heimauftakt in der Paul Horn-Arena. Spielbeginn ist um 19:30 Uhr. Tickets gibt es im Onlineshop sowie am Spieltag ab 18:15 Uhr an der Abendkasse.
Erstes Viertel (14:22):
Den ersten Korb der neuen Runde erzielte Melkisedek Moreaux nach 43 Sekunden zur 2:0-Führung für die Gäste. Die Trierer Fans mussten 154 Sekunden warten, ehe Marten Linßen von der Freiwurflinie das 2:4 erzielte, gleichzeitig nahm das Trierer Publikum erstmals auf den Sitzen platz. Jonas Niedermanner gelang nach drei Minuten der erste Dreier zum 7:2, musste jedoch umgehend mit dem zweiten Foul auf die Bank. Beide Kontrahenten spielten zunächst eine Zone in der Defense, das Spiel war in den Anfangsminuten recht wild. Im weiteren Verlauf lagen die Schwaben stets leicht vorne. So auch nach sechs Minuten durch zwei Punkte von Cooper zum 13:6. Von der Bank kommend, nahm Cooper nun das Heft in die Hand. Auf der anderen Seite war es Guillozet. Bis in die neunte Minute gelang den Raubkatzen dann ein 9:0-Lauf zum 22:10. Nach dem Dreier von Idowu, nahm Schneider für Trier die erste Auszeit der Begegnung. Beim Gastgeber fielen noch wenige Würfe, die Gäste traten deutlich effektiver auf. Final ging es mit einem 22:14-Vorsprung für das Reinboth-Team in die erste Viertelpause. Der Auftritt der Schwaben war positiv. Topscorer war Guillozet mit sechs Zählern, auf Tübinger Seite kamen Idowu und Niedermanner auf jeweils fünf Punkte.
Zweites Viertel (22:23):
Idowu eröffnete den zweiten Abschnitt ungehend per Dreier zum 25:14. Die Tübinger Defense agierte gut, bei den offensiven Rebounds waren die Trierer aber stets präsent. Kampf war nun Trumpf, Kapitän Jönke nutzte einen Ballverlust und schloss per Sprungwurf zum 27:16 ab – gespielt waren 13 Minuten. Nur eine Minute später erzielte der Tübinger Routinier per Dreier die nächsten Punkte für die Schwaben zum 30:16 – Schneider bat seine Schützlinge erneut auf die Bank zum Gespräch. Seine Spieler trafen bei zwölf Versuchen ihrerseits noch keinen Dreier. Cooper legte nach Wiederaufnahme der Partie aus der Distanz zum 33:16 nach, in Minute 15 erlöste Behnam Yakchali das Trierer Publikum und traf den ersten Dreier im 13. Versuch zum 19:35. Nach dem doch etwas größeren Rückstand spielten die Moselstädter nun etwas besser. Immer wieder war es Yakchali, der Verantwortung übernahm. Von der Freiwurflinie verkürzte der Iraner mit einem Wurf zum 24:35. Noch waren knapp vier Minuten vor der Pause zu spielen. Den ersten Dunking der Partie steuerte ebenso Moreaux zum 41:28 in Minute 18 bei. Trier traf nun besser aus der Distanz und war in Schlagdistanz. 136 Sekunden vor der Halbzeit nahm Reinboth beim 41:31 sein erstes Timeout. Viel passierte nicht mehr, Tübingen ging mit einem 45:36 in die große Pause. Topscorer war weiterhin Guillozet mit 14 Punkten, für die Raubkatzen kam Cooper auf neun Zähler.
Drittes Viertel (15:18):
Die zweite Hälfte begann mit einem Freiwurf für Trier, nachdem sich Reinboth in der Pause noch ein technisches Foul einhandelte. Yakchali traf zum 37:45. Beide Mannschaften kamen mit hoher Intensität zurück auf das Feld. Guillozet verkürzte in Minute 24 per Dreier auf 42:49. Die Trierer warfen weiterhin viel, das Spiel unter den Körben wurde aber vernachlässigt. Schneider ließ fortan zumeist mit seinen besten Kräften spielen, um den Rückstand weiter zu verkürzen. Schneider kassierte ein technisches Foul, Cooper legte den Freiwurf zum 50:42 in den Trierer Korb – gespielt waren 25 Minuten. Cooper erhöhte im nächsten Angriff artistisch auf 52:42 – das Spiel wurde immer härter, beide Kontrahenten agierten mit maximalem Einsatz. Idowu zeigte als Big Man, dass er auch werfen kann. Sein Versuch landete in der gegnerischen Reuse, was die 55:42-Führung in Minute 26 bedeutete. Die Schwaben konnten den Angriff der Trierer kurzfristig abwehren. Idowu dunkte den Ball zum 59:42 in den Trier Korb – Schneider nahm in Minute 27 eine weitere Auszeit. Für Tübingen war es ein 10:0-Lauf in einer kritischen Phase. Basketball als Spiel der Läufe machte seinem Namen nun wieder alle Ehre: Mit einem 9:0-Lauf in kürzester Zeit brachte sich der Gastgeber wieder heran. Reinboth nahm 67 Sekunden vor dem Viertelende eine weitere Auszeit. Mit einem Buzzer Beater beendete Marvin Heckel den dritten Abschnitt zum 63:51. Bei den Punkten nichts Neues: Guillozet war bei 16 Punkten, Cooper führte die Tübinger Liste mit zwölf Zählern an.
Viertes Viertel (18:14):
Idowu startete per Dreier in das letzte Viertel – 66:51 für Tübingen nach 31 Minuten. Die Begegnung ging so langsam in die entscheidende Phase. Trier nahm einen weiteren Anlauf, um den Spielstand zu drehen. Knapp acht Minuten vor dem Ende lagen die Raubkatzen aber immer noch zweistellig (66:55) in Front. Das Reinboth-Team tat sich im Angriff nun immer schwerer. Dazu kam, dass sich die Moselstädter immer wieder wertvolle Rebounds sicherten. In zwei Angriffen gelang es den Tigers Tübingen zudem nicht, einen Angriff abzuschließen. Trier kämpfte sich durch einen Dreier von Marcus Graves auf 58:66 heran – gespielt waren 35 Minuten. Viel Kampf, wenig Punkte – so gestaltete sich das aktuelle Geschehen in der SWT-Arena zu Trier. Nach einer erneut feinen Einzelleistung von Moreaux zum 70:60 bat Schneider seine Schützlinge 3:19 Minuten vor der finalen Serie seine Schützlinge erneut auf die Bank zum Gespräch. Kapitän Jönke ging weiter voran: Aus der Distanz legte der 32-Jährige den Ball zum 73:62 in den Trierer Korb. Eine Vorentscheidung. Ex-Nationalspieler Maik Zirbes musste starke zwei Minuten vor dem Ende mit drei Fouls in kürzester Zeit das Feld mit dem fünften Foul verlassen. Tübingen führte mit 75:62. Cooper machte mit einer Einzelleistung zum 77:62 den Deckel für den Sieg der Raubkatzen drauf, auch wenn Schneider 104 Sekunden vor Rambo nochmals ein Timeout nahm. Die Tigers spielten die Uhr runter, wenn auch nicht ganz clever. Am Ende zeigte ein 77:69-Erfolg auf der Trierer Anzeigetafel.
Die Stimmen zum Spiel:
Domenik Reinboth (Trainer Tigers Tübingen): “Wir sind natürlich froh, hier bei einem starken Gegner wie Trier gewonnen zu haben. Wir wussten nicht, wo wir stehen, und wissen es auch weiterhin nicht. Unsere Defense war der Schlüssel zum Sieg, in der Offense haben wir noch reichlich Luft nach oben. Die kämpferische Einstellung war sehr gut. Wir haben Trier unter 70 Punkten gehalten. So ein Start in die neue Runde wird uns Rückenwind geben. Wir haben aber noch viel Arbeit vor uns.”
Jacques Schneider (Trainer VET-CONCEPT Gladiators Trier): “Glückwunsch an Tübingen zum Sieg. Sie haben ihren Gameplan sehr gut umgesetzt. Wir haben uns das Spiel im ersten Viertel schwer gemacht und nur 14 Punkte erzielt. Insgesamt haben wir zu viele Punkte kassiert und sind dem Rückstand lange hinterhergelaufen. Wir haben es aber nie geschafft, so richtig aufzuholen. Kompliment jedoch an das Team, dass sie sich nie aufgegeben haben und wir bezüglich des direkten Vergleichs noch in Schlagdistanz sind. Dazu haben wir schlecht geworfen, so wie auch gegen Frankfurt im BBL Pokal. Wenn uns das wieder besser gelingt, werden wir auch wieder über 80 Punkte erzielen und erfolgreich sein.”
Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel:
In neuem Glanz: Die Heimspielstätte der VET-CONCEPT Gladiators Trier ist mit einem Fassungsvermögen von 5.900 Zuschauern bei Sportveranstaltungen die größte Arena in der BARMER 2. Basketball Bundesliga. Seit dem Frühjahr 2023 heißt die Arena Trier nun SWT Arena. Mit einem neuen Namen hat die Spielstätte der Trierer auch äußerlich einen neuen Glanz bekommen. Ganz in den Farben des Namensgebers in Blau und Grau.
Zum Personal: Pünktlich zum ersten Ligaspiel in der zweiten Liga konnte die Mannschaft von Trainer Domenik Reinboth in Vollbesetzung antreten. Alle zwölf Akteure meldeten sich spielbereit. So auch Marvin Heckel, der zuletzt wegen Krankheit passen musste, und auch Melkisidek Moreaux, der unter der Woche etwas angeschlagen war. Wir wünschen alle Spielern für die Saison 2024/2025 viel Gesundheit und keine Verletzungen! Auch Trier konnten zwölf Spieler aufbieten, jedoch fehlt Haris Hujic.
Ein Trio im Fokus: Miles Tention kam in 20 Minuten auf zwei Punkte, sieben Rebounds und einen Assist. Mitte der zweite Halbzeit knickte der US-Amerikaner mit dem rechten Sprunggelenk um und beendete die Partie von der Bank aus. Aktuell gehen die Schwaben jedoch von keiner schlimmeren Verletzung aus. Eine Untersuchung in den nächsten Tagen wird jedoch Klarheit bringen. Melkisedek war mit zwölf Zählern und vier Rebounds einer der auffallendsten Akteure bei den Raubkatzen. Mit 30:12 Minuten hatte der 27-Jährige zudem die längste Spielzeit aller Akteure. Kurz vor der ersten Hälfte rutschte Moreaux aus und blieb zunächst liegen. Der Tübinger Neuzugang konnte die Partie jedoch fortsetzen. Joshua Schwaibold hatte beim Spiel in Trier mit 7:53 Minuten die bisher längste Einsatzzeit in einem Pflichtspiel für die Tigers Tübingen. Der 25-Jährige steuerte einen Steal bei und agierte in der Defense mit vollem Einsatz.