Basketball 1. Bundesliga 2023/2024 2. Spieltag 23.09.2023 Tigers Tuebingen – ratiopharm Ulm Till Joenke (re, Tigers) gegen George de Paula (li, Ulm) FOTO: Pressefoto ULMER / Markus Ulmer @ulmer_markus xxNOxMODELxRELEASExx

Eine Nummer zu groß! Tübingen unterliegt Ulm mit 84:99

02 Okt 2023

Nach der Rückkehr der Tigers Tübingen in die easyCredit BBL meinte der Spielplan es gut mit den Raubkatzen: Das erste Spiel war zugleich das erste Heimspiel – und das gegen den großen Rivalen ratiopharm ulm, den aktuellen deutschen Meister. 3.132 begeisterte Fans in der ausverkauften Paul Horn-Arena, darunter circa 400 Fans aus Ulm und der ehemalige Tübinger Bakary Dibba, sahen in der ersten Halbzeit ein ausgeglichenes Spiel, wobei die Gäste von Trainer Anton Gavel fast durchgehend die berühmte Nasenspitze vorne lagen. Zur Halbzeit führten die Ulmer mit 52:48. Zu Beginn der zweiten Halbzeit sah es so aus, als wenn die Ulmer das Team von Trainer Danny Jansson geknackt hätten. Doch die Moral, die letzte Saison so viele Spiele für die Raubkatzen entschieden hatten, ist auch in der BBL weiter zu sehen. Mit einem 14:3-Lauf kämpften sich die Raubkatzen wieder heran und forderten den deutschen Meister weiter heraus – Spielstand 70:71 nach 30 Minuten. Im letzten Viertel hatten die Tigers gar die Chance, nochmal in Führung zu gehen, doch die Gäste ließen sich die Butter nun nicht mehr vom Brot nehmen. Da den Hausherren nun auch zunehmend die Kraft ausging, war die Niederlage am Ende sicher verdient, wenn auch etwas zu hoch. Jhivvan Jackson setzte mit 24 Punkten gleich mal eine erste Duftmarke, Aatu Kivimäki erzielte als zweitbester Scorer 15 Zähler und Christoph Philipps steuerte zehn Punkte bei. Gegen die geballte Ulmer Offensive von Lionel Jr. Figueroa (22 Zähler), Karim Jallow (20) und Trevion Williams (18) und Juan Núñez (16) war das Tübinger Team allerdings machtlos. Ausschlagend für den Ulmer Sieg war das gewonnene Duell um die Rebounds (40:30) sowie 26:18 Assists. Allerdings vergaben die Gäste auch 15 Freiwürfe (31/46, 67 Prozent). Die höchste Ulmer betrug ganze 18 Zähler beim Stand 98:80 in der 39. Minute. Die Hausherren lagen nach zwei Minuten mit 5:2 am höchsten in front. Bleibt festzuhalten, dass der deutsche Meister sicherlich nicht die Messlatte ist, die die Tübinger überspringen müssen, um den Klassenerhalt zu sichern.

Hier geht`s zur Statistik! Hier geht`s zu den Highlights!

Für die Tigers Tübingen geht es bereits am kommenden Mittwoch, den 4. Oktober 2023, mit dem Auswärtsspiel beim nächsten Hochkaräter weiter. Um 20 Uhr treten die Jansson-Schützlinge dann beim aktuellen Vize-Meister, den Telekom Baskets Bonn an.

Erstes Viertel (26:27):

Kao Akobundu-Ehiogu sicherte den Sprungball für die Tigers, denen somit der erste Angriff gehörte. Jhivvan Jackson schloss aus der Distanz ab, jedoch ohne Erfolg. Wenig später erzielte Jackson dann doch die ersten beiden BBL-Punkte der Tigers und traf zum 2:2 in der Anfangsminute. Die Ulmer leisteten sich im nächsten Angriff einen Ballverlust, den Erol Ersek aus der Distanz zum 5:2 nach zwei Minuten verwertete. Die Gäste aus Ulm trafen zunächst ihre Würfe nicht, sammelten aber einige Offensiv-Rebounds. In der dritten Spielminute musste Akobundu-Ehiogu früh mit zwei Fouls belastet auf der Bank Platz nehmen. Mitte des Viertels gewannen die Gäste leicht Oberwasser und konnten nach einfachen Punkten von Núñez und Jallow mit 12:7 nach fünf Minuten in Führung gehen. Die Distanzwürfe des Teams von Trainer Danny Jansson wollten in dieser Phase nicht fallen. Krišs Helmanis und Christoph Philipps brachten die Gastgeber wieder auf 11:12 (sechste Minute) heran, während sich der deutsche Meister nun einige Ballverluste erlaubte. Ein Ulmer 6:0-Lauf sorgte wieder für einen 18:11-Zwischenstand (siebte Minute), ehe der starke Helmanis per Dunking auf 13:18 verkürzte. Es folgte die stärkste Phase der Hausherren. Weiterhin unterliefen den Ulmern ungewohnt viele Ballverluste. Ein Distanzwurf von Kivimäki sowie ein erfolgreicher Freiwurf von Philipps brachten die Tiger wieder auf 17:18 nach acht Minuten heran, ehe Kivimäki die Hausherren nach einem erneuten Ulmer Ballverlust zwei Minuten vor dem Ende des Viertels trotz Foulspiels sogar mit 19:18 in Front bringen konnte – Auszeit Ulm. Den folgenden Freiwurf traf der Finne zum 20:18. Das Spiel ging nun in hohem Tempo hin und her – und der Aufsteiger konnte das Tempo zunächst mitgehen. Ein Dreipunktspiel von Nicolas Bretzel zum 27:24 sorgte ganze 30 Sekunden noch einmal für eine Ulmer Führung. Kurz vor der Viertelpause gab dann Akobundu-Ehiogu eine Kostprobe seiner Sprunggewalt und stopfte einen Tübinger Fehlwurf zum 26:27 durch die Ulmer Reuse. Das war zugleich der Schlusspunkt eines attraktiven Viertels.

Zweites Viertel (22:25):

Zu Beginn des zweiten Viertels versuchten die Tigers, zu zaubern: Lanmüller spielte Akobundu-Ehiogu in der dritten Etage an, dieser konnte jedoch nicht verwandeln. Zudem ärgerlich, dass im direkten Gegenzug die Ulmer in Person von Trevion Williams einen etwas glücklichen Korb erzielen konnten (30:26, zwölfte Minute). Doch Jackson mit seinem ersten Dreier stellte direkt im Gegenzug zur Freude der Tigers-Fans auf 29:30 (zwölfte Minute). In der Folge entwickelte sich ein wahnsinnig schnelles Spiel auf beiden Seiten, das kaum Zeit zum Verschnaufen ließ. In dieser Phase zeigte Neuzugang Jimmy Boeheim mit vier Punkten in Folge (33:32, 13. Minute) sein Können und hielt die Neckarstädter im Spiel. Die nächsten zwei Minuten gehörten allerdings den Gästen aus Ulm, die einen 7:0-Lauf auf das Parkett legten (41:35), den Jansson in der 16. Minute mit seiner ersten Auszeit unterbrach. Der erste Tigers-Angriff aus der Auszeit war zwar noch nicht erfolgreich, im nächsten Versuch unterbrach Philipps den 9:0-Lauf endlich mit einem Dreier (38:43, 17. Minute). Doch nun taten sich die Hausherren zunehmend schwer mit der Ulmer Verteidigung, offensiv kontrollierte der junge Spanier Núñez das Tempo der Begegnung. Die Schwäche der Raubkatzen bei den Rebounds in der ersten Halbzeit (9:21!) tat ihr übriges und so war der erste zweistellige Rückstand die logische Konsequenz (38:48, 18. Minute). Doch die Tübinger kämpften sich, angetrieben vom Publikum, mit einem 8:0-Lauf zurück ins Spiel (46:48, 19. Minute). Coach Gavel hatte genug gesehen und bat nun seinerseits sein Team zur Aussprache. Bis zur großen Pause passierte nicht mehr viel und so gingen die Tigers mit einem knappen Rückstand in die Katakomben (48:52).

Drittes Viertel (22:19):

Die Tigers starteten gut ins Viertel. Ein erfolgreicher Freiwurf von Ersek sowie ein Dreier von Lanmüller sorgten in der 21. Minute für den 52:52-Ausgleich. Wenig später sorgte Akobundu-Ehiogu für ein weiteres Highlight: Einen Ulmer Korblegerversuch blockte er bis auf die Tigers-Bank zurück. Dennoch taten sich die Raubkatzen nach dem Ausgleich schwer, gegen den hohen Druck der Ulmer offensiv gute Würfe zu erarbeiten. Zudem ließen die Tübinger in dieser Phase wieder zu viele Offensiv-Rebounds der Gäste zu. So konnte sich die Gäste nach einem 10:0-Lauf wieder auf 62:52 (23. Minute) absetzen. Coach Jansson bat zur Auszeit. In den nächsten beiden Minuten passierte auf beiden Seiten wenig. In der 26. Minute sorgte Kivimäki mit einen “Scottie-Pippen-Gedenkwurf” die Tigers wieder dafür, dass der Rückstand in den einstelligen Bereich kam (56:65). Doch die Ulmer legten sofort nach und erzielten drei weitere Zähler durch Bretzel zum 68:56 nach 26 Minuten. Zur Freude der Fans bissen sich die Tigers, angeführt von Jackson einmal mehr ins Spiel zurück. Zwei erfolgreiche, hoch angesetzte Floater brachten die Hausherren in der 29. Minute wieder in Schlagdistanz (63:68). Gavel nahm eine Auszeit. Die Tübinger schmissen sich nun nach jedem Ball und kamen angepeitscht von der Kulisse weiter an den Kontrahenten heran. An der Linie sorgte Philipps zunächst für das 64:68. Den zweiten Wurf verfehlte er zwar, doch die Tigers sicherten sich den Offensiv-Rebound. Jackson war nun nicht mehr zu stoppen und netzte 80 Sekunden vor dem Ende des Viertels aus der Distanz einen Dreier zum 67:68 ein. Wenig später ging es mit einem denkbar knappen 70:71-Rückstand in die letzte Viertelpause. Helmanis und Akobundu-Ehiogu waren allerdings mit vier Fouls belastet, was für Sorgenfalten auf der Tigers-Bank erzeugte.

Viertes Viertel (14:28):

Ulm war sichtlich nervös. Nunez verlegte gleich zu Beginn zwei Freiwürfe, doch der Dreier von Ersek im Gegenzug, der die Führung bedeutet hätte, ging nur an den Ring. Doch dann reagierte Ulm im Stile einer Spitzenmannschaft und Tübingen ließ kurz die Köpfe hängen: Sechs schnelle Punkte sorgten für das 70:77 aus Sicht der Tigers, Coach Jansson nahm eine Auszeit (32. Minute). Erschwerend hinzu kam, dass Jackson mit seinem vierten Foul auf der Bank Platz nehmen musste und so die erste Offensivoption im Spiel der Tigers fehlte. Nach einem Dreier von Ulms Dakota Mathias war der Rückstand ruckzuck wieder zweistellig (70:80, 33. Minute). Doch wieder gaben sich die Neckarschwaben nicht auf. Jackson kam zurück und erzielte gleich ein Dreipunktespiel zum 74:82 (34. Minute). Nun wurde es bitter. Zunächst vergab Erek einen offenen Dreier. Auf der anderen Seite machte es Jallow besser und traf aus der Distanz zum 85:74 (35. Minute). Statt einem Rückstand von sechs Punkten, betrug die Hypothek wieder elf Zähler. Von diesem Nackenschlag sollten sich die Tigers nicht mehr erholen. Ulm spielte das Spiel nun routiniert herunter und gestattete kein erneutes Comeback. Till Jönke stemmte sich zwar nochmals mit fünf Punkten (79:91, 37. Minute) in Serie gegen die drohende Niederlage, doch das sollte auch nichts mehr daran ändern, dass Ulm heute die erwartete Nummer zu groß war. Am Ende stand ein (etwas zu hohes) 84:99 auf der Anzeigetafel, doch die Fans dankten für die solide Leistung mit Standing Ovations.

Die Stimmen zum Spiel:

Danny Jansson (Trainer Tigers Tübingen): Herzlichen Glückwunsch an Coach Anton Gavel und Ulm zu diesem Sieg. Wir haben heute wieder gute und schlechte Phasen in unserem Spiel gehabt. Ulm hat uns natürlich das Leben über die gesamte Spielzeit extrem schwer gemacht. Positiv war, dass wir immer wieder zurückgekommen sind. Negativ waren die letzten fünf Minuten, als wir die Köpfe ein wenig unten hatten und insgesamt zu viele Fehler gemacht haben. Als Ulm immer wieder Läufe hatte, haben wir einfach zu viele Ballverluste produziert und schlechte Entscheidungen getroffen. Erfreulich ist trotzdem, dass wir mithalten konnten.

Anton Gavel (ratiopharm ulm): Zunächst noch meine Glückwünsche an Coach Danny Jansson zur zweiten Auszeichnung als Trainer des Jahres in der ProA. Wir wussten, dass das Derby, welches das erste für mich war, nicht einfach werden würde. Der Schlüssel zum Sieg lag in der zweiten Halbzeit, als wir nur 36 Punkte zugelassen haben. Die Einzelaktionen von Jhivvan Jackson haben uns etwas weh getan. 40 Rebounds und 26 Assists sind gut, allerdings haben wir auch 15 Freiwürfe verworfen. Machen wir das besser, entscheiden wir das Derby früher.

Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel:

KICKZ Awards Saison 2022/2023: Vor der Partie wurde Tübingens Trainer Danny Jansson erneut zum Trainer der Saison 2022/2023 in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ausgezeichnet. Damit konnte der Finne seinen “Titel” verteidigen. Die Ehrung nahm Florian Gut, Sportdirektor der CATL Basketball Löwen aus Erfurt, stellvertretend für die zweite Liga vor. Bei der erneuten Ehrung waren auch Jansson Mutter Christina Jansson sowie Tante Carita Haapaniemi erstmalig live vor Ort im Tübinger Dschungel. Herzlich willkommen in Tübingen und herzlichen Glückwunsch zur erneuten Auszeichnung!

Tigers mit neuen Trikots!: Zur Saison 2023/2024 haben die Tigers Tübingen mit CRAFT einen neuen Teamausrüster. Die Vorbereitung spielten die Raubkatzen noch in schwarzen Ausweichtrikots. Pünktlich zum Saisonstart erreichte die neue Spielbekleidung Tübingen und wurde von Utz Bächi und seinem Team von texfloc.de noch final angefertigt. Herzlichen Dank hierfür! Die neuen Heimtrikots sowie in Kürze auch die Auswärtstrikots können ab sofort im Onlineshop sowie per Mail (merchandising@tigers-tuebingen.de) bestellt werden. Die Fan-Trikots werden in die nächsten Tagen ebenfalls vor Ort eintreffen.

Herzlichen Dank und alles Gute, Dennis Kraft!: Mit dem heutigen ersten Heimspiel in der easyCredit Basketball Bundesliga zum Saisonstart der Runde 2023/2024 gegen ratiopharm ulm hatte Dennis Kraft seinen (vorerst) letzten Tag bei den Tigers Tübingen. Der 23-Jährige war von Mai bis jetzt als Werkstudent bei den Raubkatzen im Marketing tätig und hat auch seinen Teil dazu beigetragen, dass sämtliche Werbemaßnahmen in und außerhalb der Paul Horn-Arena erfolgreich umgesetzt wurden. Herzlichen Dank für deinen Einsatz über das normale Maß hinaus! Kraft wird sein Master-Studium im Fach Sportmanagement ab sofort im englischen Nottingham fortsetzen.