Erbitterten Widerstand geleistet – 81:96-Niederlage in Würzburg
Die Tigers Tübingen haben das Auswärtsspiel bei den Würzburg Baskets vor 3.140 Zuschauern in der ausverkauften tectake ARENA zu Würzburg mit 81:96 (42:51) verloren. Mit dem neunten Heimsieg in Folge bleiben die Franken als Vierter damit in der Spitzengruppe der easyCredit Basketball Bundesliga. Bereits vor der Partie tobte die tectake ARENA, als Würzburgs Trainer Saša Filipovski seinen Vertrag um drei Jahre bis ins Jahr 2027 verlängerte. Der 49-jährige Slowene ist seite Dezember 2021 am Main beschäftigt und hauptverantwortlich dafür, dass die Franken aktuell eine sehr starke Runde spielen.
Der Gastgeber wurde seiner Favoritenrolle gerecht und spielte das Spiel von vorne weg. Die Gäste lagen nur in der ersten Minute mit 2:0 in Front, im Anschluss übernahmen die Franken das Kommando. Der höchste Vorsprung datierte in Minute 39 beim Stand von 96:76. Trotz der Niederlage leistete die Mannschaft von Trainer Danny Jansson harten Widerstand und machte kein schlechtes Spiel. Die Qualität des Gegners war an diesem Tag aber besser. Vor allem bei den Rebounds konnte man mit 32:34 gut dagegenhalten. Auch bei den Assists (19:23) waren die Schwaben nur unwesentlich schlechter. Die Filipovski-Truppe traf beeindruckende 50 Prozent (15 von 30 Treffern) aus der Distanz und ebnete so den 19. Sieg im 26. Saisonspiel. Fünf Akteure des Siegers punkteten zweistellig, Otis Livingston II war mit 22 Zählern Topscorer der Begegnung. Bei den Schwaben erzielten vier Spieler eine doppelte Punktzahl, angeführt von Jhivvan Jackson und Erol Ersek mit 16 Punkten.
Mit der 20. Niederlage in der 26. Partie rutschen die Schwaben jedoch auf den 17. Tabellenplatz ab, was den ersten Abstiegsplatz bedeutet. Die MLP Academics Heidelberg zogen mit dem 90:86-Erfolg gegen die HAKRO Merlins Crailsheim an den Raubkatzen vorbei. Beide Mannschaften haben sechs Siege auf dem Konto, der aktuelle direkte Vergleich liegt vor dem Rückspiel am letzten Spieltag bei den Kurpfälzern.
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Für die Tigers Tübingen geht es am kommenden Freitag, den 5. April 2024, gegen die ROSTOCK SEAWOLVES weiter. Für die Jansson-Schützlinge ein ganz wichtiges Spiel im Kampf um den Klassenerhalt, ebenso wie für unsere Gäste aus Mecklenburg Vorpommern. Hochball ist um 20 Uhr in der Paul Horn-Arena. Tickets für das Spiel gibt es im Onlineshop und am Spieltag ab 18:45 Uhr an der Abendkasse.
Erstes Viertel (26:17):
Die Gäste gingen durch einen Dunking von Evan Maxwell nach 21 Sekunden mit 2:0 in Führung. Owen Klassen und Isaiah Washington sorgten nach zwei Minuten für die ersten Vorsprung des Gastgebers zum 4:2. Der ehemalige Tübinger Zac Seljaas versenkte nach vier Minuten den ersten Dreier der Partie zum 7:4. Timo Lanmüller kassierte zuvor nach 169 Sekunden das erste Foul der Begegnung. Insgesamt ging das Spiel munter los, mit viel Tempo auf beiden Seiten. Und ausgerechnet Seljaas war es, der nach fünf Minuten den nächsten Dreier zum 14:6-Zwischenstand versenkte. Jansson nahm bei 5:23 Minuten auf der Uhr seine erste Auszeit. Die Raubkatzen spielten zunächst eine Zone und zwangen die Würzburger so zu vielen Distanzwürfen. Auf Tübinger Seite traf Ersek nach sechs Minuten den ersten Dreier zum 10:14. Die Franken machten massiv Druck auf Jhivvan Jackson, der in der siebten beim Stand von 10:17 eine erste Verschnaufpause benötigte. Die Intensität des Gastgebers gegenüber dem gesamten Tübinger Team war enorm. Livingston II erzielte seine ersten Zähler aus der Distanz zum 24:15 nach neun Minuten. Ersek konterte direkt mit einem Zweier zum 17:24 und war mit acht Punkten bisher bester Punktesammler. Final ging es mit einem 26:17-Zwischenstand für den Favoriten in die erste Viertelpause. Bei Würzburg kamen Seljaas und Klassen auf jeweils sechs Zähler. Die Rebounds lagen mit 8:6 bei den Raubkatzen.
Zweites Viertel: (25:25)
Krišs Helmanis eröffnete den zweiten Abschnitt mit fünf Zählern zum 22:26 – gespielt waren 61 Sekunden. Doch die Franken ließen sich nicht beirren und drückten weiter auf das Tempo. Maximilian Ugrai sorgte in Minute 13 mit dem nächsten Distanzwurf zum 32:22 für die erste zweistellige Führung für Würzburg in der Partie. Und der Blondschopf erhöhte gleich im nächsten Angriff auf 34:22. Alle Akteure auf dem Feld pumpten schon massiv, die Zuschauer sahen ein schnelles und intensives Spiel. Die Defense der Schwaben war gar nicht so schlecht, Würzburg musste sich viel hart erarbeiten. Gleichzeitig konnten die Gäste den Gegner aber auch immer wieder nur durch Fouls stoppen. Washington erhöhte per Dreier zum 40:27 – Jansson nahm bei 4:20 Minuten auf der Uhr sein nächstes Timeout. Bei noch 215 zu spielenden Sekunden hatten die Tigers bereits fünf Teamfouls gesammelt, während Würzburg noch die weiße Weste hatte. Livingston II traf beide Freiwürfe zum 42:30-Zwischenstand. Nach einem Korbleger von Ersek zum 32:42 nahm auch Filipovski starke drei Minuten vor der Halbzeit seine erste Auszeit. Die Schwaben ließen sich jedoch nicht abschütteln, Daniel Keppeler traf in der 18. Minute seinen zweiten Dreier im Spiel zum 35:44. Und auch Jackson hatte noch in der gleichen Minute sein Händchen gefunden und erzielte aus der Distanz das 38:46. Die Schiedsrichter korrigierten den Wurf per Videobeweis jedoch auf einen Zweier (37:48). Javon Bess sorgte 82 Sekunden vor der Pause mit dem 51:37 für die bisher höchste Führung im Spiel. Keppeler konterte mit seinem dritten Dreier zum 40:51 – noch waren 63 Sekunden zu spielen. Mit einem Zweier von Jackson ging es mit 42:51 in die Kabinen. Auffallend waren 3:12-Fouls gegen Tübingen. Ersek und Livingston II waren mit jeweils zehn Zählern Topcorer der Partie. Die Rebounds gingen mit 17:15 an den Gastgeber.
Drittes Viertel (22:23):
Seljaas eröffnete den zweiten Durchgang per Dreier nach ebenfalls genau 21 Sekunden zum 54:42. Die Schwaben spielten weiter mit einer Zone. Georgios Kalaitzakis verkürzte nach einem Foul von Seljaas zum 48:56, auch der Freiwurf zum 49:56 saß nach 23 Minuten. Doch erneut hatte Würzburg eine Antwort: Seljaas per Dreier und Klassen per Dunking erzielten fünf schnelle Punkte zum 61:49 – alles noch in Minute 23. Der Gastgeber verteidigte nun auch mit einer Zone. Die Jansson-Schützlinge hatten weiter ein ordentliches Händchen aus der Distanz. In der 25. Minute erzielte Ersek den nächsten Dreier zum 53:62-Zwischenstand. Würzburg musste schon alles abrufen, um in dieser Partie etwas komfortabel in Front zu bleiben. Livingston II verwandelte nach 26 Minuten beide Freiwürfe zum 68:52. Der US-Amerikaner der Filipovski-Truppe war jedoch nicht nur als Scorer im Einsatz, sondern verteilte auch Assists und verteidigte gut. In Minute 27 bediente der Topscorer der Würzburger Baskets Ugrai, der zum 70:52 abschloss. Jansson nahm bei 3:49 Minuten auf der Uhr eine weitere Auszeit. In dieser Phase des Spiels entschieden sich viele Tübinger Bälle, nicht in den Korb zu gehen. Viele Körbe waren nicht zu sehen, bis Livingston II ganze 66 Sekunden vor Ende des dritten Viertels zum 73:54 aus der Distanz traf. Final ging es mit 73:55 für Würzburg in den letzten zehn Minuten. Livingston II war mit 17 Zählern Topscorer der Begegnung, bei den Schwaben traf Ersek mit 13 Punkten am besten. Die Rebounds ging mit 28:24 an Würzburg.
Viertes Viertel (23:26):
Aatu Kivimäki traf nach zehn Sekunden aus der Distanz zum 58:73. Es war schon beeindruckend, mit welcher Dynamik die Franken das Spiel absolvierten. Und dennoch, der Außenseiter aus Tübingen war kein Kanonenfutter. Collin Welp markierte in Minute 33 das 78:59, Jackson konnte im direkten Gegenzug ein Dreipunktspiel zum 62:78 abschließen. Filipovski wechselte nun gut durch, die Intensität blieb jedoch hoch. Die Schwaben leisteten weiterhin enormen Widerstand. So auch in Minute 34, als sich Kalaitzakis und Jackson gegen Bess auf den Ball warfen. Jackson war es, der per Korbleger zum 64:78 abschloss und eine Auszeit von Filipovski erwirkte. Doch viel weiter kamen die Schwaben nicht an den Gegner heran. Livingston II legte einen weiteren Dreier zum 84:66 in den Tübinger Korb – gespielt waren 35 Minuten. Nach sechs schnellen Zählern der Tigers erstickte Seljaas per Dreier alle Tübinger Hoffnungen auf ein Comeback zum 87:72 in der 37. Minute. Nach einem Zweier von Darius Perry nahm Jansson 3:15 Minuten vor dem Ende beim Stand von 74:89 ein weiteres Timeout. 84 Sekunden vor Rambo erzielte Livingston II das 96:76. Erstmals führten die Franken mit 20 Zählern. Jansson nahm nochmals eine Auszeit. Ersek traf in der Schlussminute noch einen weiteren Tübinger Dreier zum 81:96, was auch der Endstand war.
Die Stimmen zum Spiel:
Danny Jansson (Trainer Tigers Tübingen): „Es war ein hartes und physisches Spiel, und hoffentlich auch unterhaltsam. Würzburg hat daheim bisher nur drei Spiele verloren, wir wussten also ganz genau, was uns hier erwartet. Sie haben den ersten Punch gelandet, aber wir haben weiter unser Spiel gespielt. Wir haben im Angriff unsere Spielzüge gespielt und in der Verteidigung auch Stopps bekommen. Deswegen denke ich, dass wir insgesamt ein gutes Spiel gezeigt haben. Würzburg konnte sich erst zwei oder drei Minuten vor dem Ende sicher sein, dass sie gewinnen werden. Deswegen war es kein schlechtes Spiel von uns. Aber wenn man ein Team wie Würzburg, das gerade großartigen Basketball spielt, schlagen will, muss man noch konzentrierter spielen und weniger Fehler machen. Verlieren ist nie schön, aber wir können auf dieser Niederlage aufbauen.“
Saša Filipovski (Trainer Würzburg Baskets): „Ich muss meine Spieler und meinen Trainerstab loben, wir haben eine großartige Teamchemie und arbeiten alle sehr gut zusammen. Wie man heute wieder gesehen hat, haben wir auch tolle Fans, und auch das war ein Grund dafür, meinen Vertrag zu verlängern. Wenn man sich gut fühlt, kann man auch gute Leistungen bringen. Tübingen spielt sehr guten Basketball, ihre Spieler entwickeln sich weiter. Ich mag auch ihr System und wie sie sich mit Ball und ohne Ball bewegen. Ich war mit unserer Verteidigung im zweiten Viertel nicht zufrieden, wir haben zu viele einfache Dreier kassiert. Es war ein schwieriges Spiel, wir konnten nicht nachlassen und mussten bis kurz vor dem Ende kämpfen.“
Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel:
Update zum Personal: Das Auswärtsspiel bei den Würzburg Baskets konnten die Tigers Tübingen mit zwölf Akteuren absolvieren. Nicht zur Verfügung stand jedoch Christoph Philipps. Der 25-Jährige meldete sich für die gesamte Trainingswoche krankheitsbedingt ab. Kaodirichi “Kao” Akobundu-Ehiogu arbeitet nach seiner Handoperation (SL-Band) im Dezember des vergangenen Jahres weiter fleißig an seinem Comeback mit Einheiten in der Trainingshalle sowie einer umfangreichen Rehabilitation im ZAR (Ambulante Reha & Therapie) in Tübingen. Der Center muss jedoch weiter geduldig für eine Rückkehr ins normale Mannschaftstraining sein. Aushilfsspieler Joshua Schwaibold war am Ostersamstag parallel mit der Regionalliga-Mannschaft des SV 03 Tigers Tübingen gegen Tabellenführer SEEBURGER College Wizards aus Karlsruhe (61:84-Niederlage) aktiv.
Vielen Dank für den Support: Die Tigers Tübingen wurden in Franken von knapp 50 Fans unterstützt, die mit dem Fanklub Neckar Tigers im Rahmen der Alpi-Fanausfahrt nach Würzburg reisten. Neben einem Fanbus machten sich auch einige Privatfahrer auf den Weg zum Auswärtsspiel. Herzlichen Dank für den Support!
Auf Stippvisite in Würzburg: Die Partie zwischen Würzburg und Tübingen verfolgte auch Hussain “Husbo” Dassouki, der vom 2020 bis 2022 als Co-Trainer unter Danny Jansson bei den Tigers Tübingen tätig war. Der 30-Jährige ist nach seinem Abgang in Tübingen weiter im Nachwuchsbereich des finnischen Erstligisten Tapiolan Honka aktiv. In den nächsten Tagen weilt Dassouki beim Albert-Schweitzer-Turnier in Mannheim, wo sich zwölf Teams aus der ganzen Welt in der Altersklasse U18 messen werden. Interessant: Die serbische Auswahl wird vom ehemaligen Tübinger Spieler Branislav “Bane” Ratkovica (2008 bis 2011 und 2013 bis 2015) trainiert. “Wenn es der Spielplan irgendwie zulässt, möchte ich zum Spiel gegen die ROSTOCK SEAWOLVES kommen”, übermittelte der inzwischen 38-Jährige.