Erneut chancenlos! 70:101-Niederlage in Göttingen
Die Tigers Tübingen haben das Auswärtsspiel bei der BG Göttingen vor 3.307 Zuschauern in der Sparkassen-Arena mit 70:101 (36:42) verloren. Damit bleibt es dabei, dass die Mannschaft von Trainer Danny Jansson gegen keinen direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt gewinnen kann. Die 15. Niederlage im 20. Saisonspiel war auch gleichzeitig die achte Partie, in welcher die Raubkatzen mindestens 100 Punkte kassiert haben. Die eigene Defense ist die große Achillesferse bei den Schwaben. Dazu überließ man die Rebounds scheinbar ohne Gegenwehr dem Kontrahenten. Mit 40:21 hatten die Niedersachsen hier ebenfalls nur wenig Mühe, um zweite Chancen zu generieren. Erschwerend hinzu kam, dass die Gäste ohne Spielmacher Jhivvan Jackson (siehe Dschungelgeflüster) auskommen mussten. Nicht ein einziges Mal lag das Jansson-Team bei den Veilchen in Front. Nach 39 Minuten betrug der Rückstand beim Stand von 64:98 gar satte 34 Zähler. Final auf die Verliererstraße geriet man Ende des dritten Viertels, als die BG Göttingen von Trainer Olivier Foucart einen 15:0-Lauf zum 76:46 nach 30 Minuten auf das Feld zauberte. Beim Sieger erzielten gleich sieben Akteure eine zweistellige Punktausbeute, Kārlis Šiliņš kam dabei auf ein Double Double aus 16 Punkten und elf Rebounds. Für die Raubkatzen trafen Jimmy Boeheim mit 13 Zählern und Mateo Šerić mit elf Punkten am häufigsten. Aufgrund der Niederlagen der MLP Academics Heidelberg und der HAKRO Merlins Crailsheim bleiben die Tigers Tübingen damit vorerst weiter auf dem 16. Tabellenplatz, was gleichzeitig der erste Nicht-Abstiegsplatz bedeutet.
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Bereits am kommenden Mittwoch, den 14. Mittwoch 2024, geht es für die Tigers Tübingen mit dem Heimspiel gegen die Telekom Baskets Bonn weiter. Hochball ist um 20 Uhr in der Paul Horn-Arena. Tickets gibt es im Onlineshop sowie am Spieltag ab 18:45 Uhr an der Abendkasse.
Erstes Viertel (25:14):
Die Raubkatzen kamen gleich überhaupt nicht gut ins Spiel. Nach zwei Minuten führte das Foucart-Team bereits mit 7:0. Daniel Keppeler erzielte nach genau 120 Sekunden per Korbleger die ersten Tübinger Punkte zum 2:7. Das Spiel der Gäste war in den Anfangsminuten geprägt von vielen Fehler, Fehlpässen und Problemen mit der Haftung auf dem Parkettboden. Osaro Jürgen Rich traf in Minute vier einen Zweier zum 9:4, sieben der ersten neun Zähler für die Veilchen gingen auf das Konto von Rich. In der gleichen Minute kassierte zudem Raubkatze Boeheim sein zweites Foul, der bis zur Halbzeit nicht mehr zurückkehren sollte. Mateo Šerić traf in der siebten Minute den ersten Tübinger Dreier zum 11:14. Auf der Gegenseite konnten David DeJulius und Umajo Gibson ebenfalls aus der Distanz treffen – die Göttinger führten nach acht Minuten mit 19:11. Es war kein schönes Spiel, was die Zuschauer in der Sparkassen-Arena sehen sollten. Final gingen die Niedersachsen mit 25:14 in die erste Viertelpause. Bei den Jansson-Schützlingen lief in den ersten zehn Minuten nicht viel zusammen, was die Veilchen gut ausnutzen konnten. Rich war mit sieben Zählern Topscorer der Partie, bei Tübingen kam Šerić als bester Punktesammler auf fünf Punkte. Die Rebounds lagen mit 11:7 bei der BG Göttingen.
Zweites Viertel (17:22):
Die Anfangsphase im zweiten Abschnitt gehörte den Tigers. In den ersten 3:15 gespielten Minuten gelang den Schwaben ein 12:4-Lauf zum 26:29. Foucart nahm nach 14 Minuten seine erste Auszeit. In dieser Phase konnten die Raubkatzen die eigenen Fehler reduzieren und offensiv recht gut abschließen. Die Auszeit der Veilchen sollte für den weiteren Spielverlauf aber geholfen haben. Grant Anticevich, Zachary Ensminger und erneut Anticevich trafen drei Dreier in Serie für die Niedersachsen, sodass Jansson in Minute 26 beim Stand von 30:38 selbst seine Mannen zum Gespräch auf die Bank beorderte. Weiter leisteten sich die Raubkatzen zu viele Fehler an beiden Enden des Feldes, vor allem die Arbeit bei den Rebounds war mangelhaft. Timo Lanmüller konnte in der Schlussminute per Zweier noch auf 36:42 verkürzen. Trotz einer äußerst schwachen Vorstellung war man noch in Schlagweite zu den Niedersachsen. Anticevich war mit zwölf Zählern Topscorer bei den Veilchen, Evan Maxwell traf für die Schwaben mit acht Punkten am häufigsten. Die Rebounds lagen klar mit 19:12 beim Gastgeber. Jansson hatte bereits alle seine zwölf Spieler eingesetzt, doch keiner konnte so richtig liefern.
Drittes Viertel (34:10):
Wer gedacht hatte, die Schwaben kommen bissig aus der Pause, der sah sich getäuscht. Gibson erzielte nach 23 Minuten per Zweier das 51:36. Jansson musste nach einem 0:7-Lauf erneut eine Auszeit nehmen. Zuvor legte Keppeler zwei Freiwürfe danaben, Šerić leistete sich einen Airball aus der Distanz. Die Tigers waren somit noch ohne Zähler im dritten Viertel. Erst Boeheim konnte nach 3:32 gespielten Minuten die ersten Tübinger Punkte zum 38:53 erzielen. Es waren gleichzeitig die ersten Zähler für den US-Amerikaner. Die Schwaben waren offensichtlich nicht bereit für diese wichtige Partie im Kampf um den Klassenerhalt. Viele Abspielfehler und kein Zupacken bei den Rebounds prägte den Tübinger Auftritt. Boeheim sollte bis in Minute 27 alle acht weiteren Punkte für das Jansson-Team gelingen. Die Anzeigetafel zeigte einen 61:46-Zwischenstand für die BG Göttingen an. Kein anderer Tübinger Spieler sollte sich offensiv im dritten Viertel in Szene setzen. Und dabei sollte es auch bis zum Ende des dritten Abschnitts bleiben. Die Veilchen legten einen 15:0-Lauf auf das Parkett. Die Tigers präsentierten sich zahn- und mutlos. Nach 30 Minuten führten die Niedersachsen mit 76:46. Die Begegnung war endgültig entschieden. Anticevich war mit 14 Zählern weiterhin Topscorer der Partie, bei den Schwaben kam Boeheim auf zehn Punkte. Die Rebounds lagen mit 31:17 bei den Veilchen.
Viertes Viertel (25:24):
Der letzte Abschnitt war ein Schaulaufen der Niedersachsen, die Zuschauer freuten sich über den gelungenen Auftritt ihrer Mannschaft. Zu wenig Gegenwehr kam jedoch von Tübinger Seite. DeJulius traf in Minute 33 per Zweier zum 80:50, weiterhin betrug der eigene Vorsprung satte 30 Zähler. Lanmüller erzielte in der Folge zwei Dreier zum 56:80, Foucart nahm in Minute 34 eine weitere Auszeit. Die Begegnung plätscherte in der Folge dahin, ohne große Aktionen auf beiden Seiten. Der Tübinger Rückstand war einfach zu groß. Die ehemalige Raubkatze Mathis Mönninghoff erzielte nach 38 Minuten das 91:64 aus der Distanz. Foucart und Jansson wechselten ihre Spieler von der Bank nun kräftig durch. 87 Sekunden vor dem Ende traf Bodie Humie per Dreier zum 98:64, es war die höchste Führung der Partie. Hume war es außerdem, der 56 Sekunden vor Rambo per Korbleger die 100-Punkte-Marke zum 100:67 knackte. Šiliņš beendete das Spiel mit einem von zwei Freiwürfen zum 101:70-Endstand.
Die Stimmen zum Spiel:
Danny Jansson (Trainer Tigers Tübingen): „Es war ein Spiel, welches in sechs Minuten entschieden wurde: Wir kommen zurück aus der Kabine und machen viele Fehler. Die erste Halbzeit hat sich so angefühlt, als hätten wir es ein wenig besser machen können. Wir waren nur drei Ballbesitze zurück, und alles sah gut aus für eine gute zweite Halbzeit. Dann kommt aus dem Nichts ein 0:15-Lauf. Es fing mit ein paar Fastbreaks an, wir sind nicht gut nach hinten gelaufen. Göttingen hat dazu sehr gut getroffen, so wie im letzten Spiel. Ich denke nicht, dass alles heute für uns schlecht lief. Da waren gute Momente dabei. Es ist hart, wenn so etwas in kurzer Zeit passiert, und es bei der Heimmannschaft einfach gut läuft. Sie haben mit viel Selbstsicherheit gespielt. Wir haben verloren und legen den Fokus jetzt auf das Spiel gegen Bonn.“
Olivier Foucart (Trainer BG Göttingen): „Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft, die letzten Tage waren sehr anstrengend. Vor allem die mentale und physische Kraft war vor dem Spiel nicht mehr da. Wir wussten, dass Tübingen guten Basketball spielt. Sie spielen mit einer hohen Intensität. Ich bin stolz, dass meine Jungs die Energie gefunden haben, von Beginn an fokussiert zu sein. Vor allem zu Beginn der zweiten Halbzeit waren sie da und haben damit einen Unterschied gemacht. Wir spielen defensiv gut, sind plus 19 bei den Rebounds. Offensiv hat es Spaß gemacht, uns zuzusehen. Acht Jungs habe zehn oder mehr Punkte gescort. Wir haben 22 Assists gegeben. Es war ein wichtiger Sieg für uns, und wir fokussieren uns jetzt auf das nächste Spiel.“
Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel:
Raubkatzen ohne Jackson: Trainer Danny Jansson musste am Ende nicht entscheiden, welcher Importspieler in der Partie bei der BG Göttingen nicht im Kader steht. Jhivvan Jackson zog sich am Freitag eine Verletzung an den Adduktoren im rechten Oberschenkel zu. Der 25-Jährige war erst gar nicht mit nach Niedersachsen gereist, sondern am Freitag und am Wochenende bei den Physiotherapeuten Johannes Katzmaier und Claudia Michelmann behandelt worden. Für den US-Amerikaner war es der erste Ausfall in der laufenden Spielrunde 2023/2024 der easycredit BBL. Eine genaue Untersuchung soll am Montag bei Teamarzt Dr. Philipp Calgéer weiteren Aufschluss geben. Bleibt zu hoffen, dass Jackson bald wieder in den Kader zurückkehrt.
Sprungball wird wiederholt: Die Partie wurde von Anne Panther, Nicolas Brendel und Patrick Müller geleitet. Das Trio hatte überhaupt keine Mühe das Spiel zu leiten, zu einseitig waren die Kräfteverhältnisse. Kurioserweise wiederholte die 41-jährige Schiedsrichterin, die bundesweit zu den besten Unparteiischen gehört, den Sprungball zwischen Kārlis Šiliņš und Daniel Keppeler zu Beginn der Partie. Der zweite Versuch war zudem gefühlt auf Göttinger Seite, Panther ließ das Spiel jedoch laufen.
Weitere Tickets im System: Am kommenden Mittwoch, den 14. Februar 2024, empfangen die Raubkatzen die Telekom Baskets Bonn. Am Samstag, den 9. März, den SYNTAINICS MBC aus Weißenfels. Diese Karten sind bereits im Onlineshop der Tigers Tübingen verfügbar. Ab sofort sind auch die Spiele gegen die MHP RIESEN Ludwigsburg am Freitag, den 22. März, sowie gegen die ROSTOCK SEAWOLVES am Freitag, den 5. April, im Onlineshop freigeschaltet. Jetzt Tickets für alle Begegnungen im deutschen Basketball-Oberhaus sichern, um die Jansson-Schützlinge im Kampf um den Klassenerhalt zu unterstützen! Vor allem die Tickets gegen Ludwigsburg sind bereits jetzt sehr begehrt. Hier lohnt es sich, nicht zu lange zu warten.