Erste Halbzeit verschlafen und trotzdem Charakter gezeigt

11 Mrz 2019

Das NBBL-Team der Young Tigers Tübingen reiste am vergangenen Mittwochabend in die bayerische Hauptstadt, um sich dem Nachwuchs des FC Bayern München Basketball zu stellen. In dem Wissen, dass der namenhafte Gegner, wie immer, keine leichte Kost sein wird, startete man gleich zu Beginn etwas verschlafen und fast schon schüchtern in das erste Viertel. Trotz des hohen Drucks und der aggressiven Verteidigung der Münchner fanden die Mannschaft von Trainer Dominik Daub immer wieder Wege, um freie Würfe herauszuspielen – jedoch meist ohne dafür Punkte zu erhalten. Der Ball fand nur vereinzelt den Weg durch das Netz und so wurden aus guten Chancen der Tübinger immer wieder Möglichkeiten für Schnellangriffe des Gegners. Nach dem ersten Viertel musste man so einen sehr schmerzhaften 28-Punkte-Rückstand (7:35) hinnehmen. Weiterhin überwältigt von der Physis der Münchener, wuchs der Rückstand bis zur Halbzeit auf 40 Punkte und mit gesenkten Köpfen ging man in die Kabine, um einen neuen Spielplan für die zweite Halbzeit zu besprechen.

„Spielen, kämpfen und lernen bis zur letzten Sekunde“, hieß die Devise für die zweite Spielhälfte. So setzte die Mannschaft um Topscorer Nils Schmitz (16 Zähler) einen Cut und startete mit neuer Energie wieder in das Spiel. Zwar rotierte der Gegner nun mit dem gesamten Kader durch, aber dennoch zeigten die Daub-Schützlinge nun immer wieder einige schöne Szenen und phasenweise großartiges Zusammenspiel. Mit einigen Steals und dadurch schnellen Punkten konnte man die Bayern überraschen und die zweite Halbzeit in Punkten sogar für sich entscheiden. Zwar leuchtete am Ende ein deutlicher 83:50-Sieg für den Gastgeber auf der Anzeigetafel, aber dennoch konnte man die Unsicherheiten zu Spielbeginn am Schluss wieder gut machen. So zog das Team auch aus diesem Spiel einige wertvolle Lektionen für die Zukunft. Für den FC Bayern München geht es geradezu Richtung Playoffs und das Team ist auch dieses Jahr wieder ein heißer Anwärter auf den Meistertitel.

„Natürlich ist der FC Bayern München ein absoluter Leistungsstützpunkt in Deutschland und somit auch immer ein extrem starker Gegner. Dass wir zudem noch auf einige Spieler verzichten und zu acht antreten mussten, macht die Sache nicht einfacher. Wir haben uns in der ersten Hälfte deutlich unter wert verkauft und überrollen lassen. Dafür haben wir in der zweiten Hälfte Charakter gezeigt und nicht aufgegeben. Das stimmt mich optimistisch für die kommenden Spiele. Es ist immer eine wertvolle Erfahrung sich mit der deutschen Spitze zu messen und zu gucken, woran man arbeiten muss“, sagte Daub zur Niederlage in München.

Young Tigers Tübingen: Schmitz 16, Broening 9, Okolie 8, Nnana 6, Obed Francisco 3, Kunst 3, Zacek 3, Emmanuel Francisco 2

von Tobias Fischer