Bild: Dennis Duddek

Finale! Die Tigers gewinnen in Leverkusen auch das dritte Spiel mit 74:62 und beenden die Serie mit 3:0

10 Mai 2022

Finale! Die Tigers Tübingen haben auch das dritte Playoff-Halbfinale gegen die BAYER GIANTS Leverkusen gewonnen. Vor 1.325 Zuschauern in der Ostermann-Arena setzten sich die Schützlinge von Trainer Danny Jansson mit 74:62 (30:40) durch. Nach einer schwächeren ersten Halbzeit erhöhten die Raubkatzen in der zweiten Halbzeit die Schlagzahl. Während der Auftritt in den ersten beiden Vierteln noch etwas lethargisch wirkte, präsentierten sich die Raubkatzen nach dem Seitenwechsel enorm stark und effektiv. Heinzmann war in der ersten Halbzeit mit 15 Zählern und acht Rebounds nicht zu stoppen, dazu fielen die eigenen Würfe aus der Distanz nicht. Nach Wiederanpfiff wurde Heinzmann immer wieder gedoppelt und zu Ballverlusten gezwungen. Der Center erzielte nur noch einen weiteren Zähler. Zur Halbzeit führte das Team von Trainer Hansi Gnad noch mit 40:30. In der zweiten Halbzeit spielten die Tigers eine beherzte Defense und ließen nur noch 22 Zähler zu. Spieler des Tages war abermals Ryan Mikesell, der nach vier Punkten in Halbzeit eins am Ende mit 21 Punkten Topscorer der Begegnung war. Dazu holte der US-Amerikaner starke neun Rebounds. Isaiah Crawley kam auf 14 Zähler und ebenfalls neun Rebounds. Erneut war eine Teamleistung Garant für den Gesamterfolg. Ein 12:0-Lauf bis zur Schlussminute zum 70:58 brachte die Schützlinge von Trainer Danny Jansson final auf die Siegerstraße. Bei den BAYER GIANTS gelang Heinzmann mit 16 Punkten und zwölf Rebounds ein Double Double. Mit dem dritten Sieg in Serie stehen die Tigers Tübingen nun im Finale um die ProA-Meisterschaft. Im anderen Halbfinale setzten sich die ROSTOCK SEAWOLVES mit 85:78 (44:31) durch. Rostock führte die Serie nun mit 2:1-Siegen an.

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Erstes Viertel (15:18):

Die Tigers starteten mit Gianni Otto, Timo Lanmüller, Ryan Mikesell, Isaiah Crawley und Mateo Šerić in die Partie. Šerić erzielte die ersten sieben Punkte für die Schwaben zum 7:2 nach drei Minuten. Der Gastgeber agierte von Beginn mit einer Zone. Crawley erhöhte per Korbleger eine Minute später auf 9:2 – der Beginn gehörte dem Team von Trainer Danny Jansson. Beim Gastgeber stand natürlich Center Dennis Heinzmann im Blickpunkt. Dieser war für die ersten sechs Zähler seines Teams verantwortlich – nach sechs Minuten führte die Raubkatzen mit 9:6. Die Rheinländer kamen nun aber etwas besser ins Spiel, das Publikum machte sich zudem bemerkbar. Noch in der gleichen Minute holte Spencer Reaves mit zwei Zählern die erste Führung für die Rheinländer zum 10:9. Es war gleichzeitig ein 8:0-Lauf für die Mannschaft von Trainer Hansi Gnad. Die Begegnung war im weiteren Verlauf hart umkämpft. Nach acht Minuten stand es folgerichtig 11:11-Unentschieden. Mit der Schlusssekunde eines Angriffs knallte Erol Ersek einen Dreier zum 14:11 in den Korb des Gastgebers. Noch waren 125 Sekunden im ersten Abschnitt zu spielen. Bitter: 36,7 Sekunden vor dem Ende des ersten Abschnitts kassierte jener Ersek bereits sein drittes Foul. Heinzmann verwandelte im Anschluss beide Freiwürfe zum 14:14-Ausgleich. Mit der Schlusssekunde traf Crawley einen Korbleger zum 18:15-Zwischenstand. Heinzmann war mit acht Punkten bester Werfer des Spiels, bei den Schwaben traf Šerić mit sieben Zählern am häufigsten.

Zweites Viertel (25:12):

Der Auftakt ins zweite Viertel war wild auf beiden Seiten. Zahlreiche Fehler prägten das Geschehen. Die Gnad-Truppe suchte immer wieder Heinzmann unter den Körben, der praktisch nur mit Fouls zu stoppen war. Jansson nahm nach 167 Sekunden beim Stand von 20:17 die erste Auszeit der Partie. Über den Auftritt der Anfangsminuten konnte der Finne nicht zufrieden sein. Direkt im Anschluss setzte Reaves seinen ersten Dreier zum 22:20 ins Netz, das Publikum war nun da. Lanmüller beendete einen 9:0-Lauf des Kontrahenten per Dreier zum 23:24-Anschluss in Minute 14. Die Gnad-Truppe gab sich in der Serie von Spielbeginn an nicht geschlagen, warum auch. Die Tübinger fanden zudem kein Mittel gegen Heinzmann, dazu tat man sich im eigenen Angriff vermehrt schwer. Zu aller Unnot tippte Mikesell nach einem Freiwurf von Heinzmann den Ball in den eigenen Korb. Dies war das 27:23 für Leverkusen nach 16 Minuten. Im Gegenzug machte der US-Amerikaner in Diensten der Raubkatzen seinen Fehler wieder gut und verkürzte auf 25:27 – Gnad nahm noch in der gleichen Minute sein erstes Timeout. Die BAYER GIANTS spielten weiter konsequent die Zone, die Würfe der Raubkatzen fielen nicht. Mikesell leistete sich in Minute 18 einen Airball aus der Distanz. Jansson nahm beim Stand von 26:31 seine nächste Auszeit. Heinzmann sicherte sich ferner immer wieder Rebounds. Melvin Jostmann erhöhte mit fünf Punkten in Serie zwei Minuten vor der Halbzeit auf 34:26 – Leverkusen hatte sich einen kleinen Vorsprung erspielt. Die Rheinländer waren in der Schlussphase der ersten Hälfte das deutliche bessere Team. Mit einem 40:30-Vorsprung ging die Gnad-Truppe in die Halbzeit. Heinzmann war mit bisher 15 Zählern der Spieler, dazu sicherte sich der Center acht Rebounds. Bei den Gästen traf Šerić mit acht Punkten am besten.

Drittes Viertel (10:24):

Kapitän Gianni Otto kassierte in Minute 22 ein technisches Foul, es war bereits sein viertes Vergehen. Der Vorsprung der Gnad-Truppe betrug weiterhin zehn Zähler (42:32). Kampf auf beiden Seiten prägte weiter das Spielgeschehen, dazu hatten die Schwaben merklich Ladehemmung aus der Ferne. Die Schwaben suchten nun vermehrt den Weg zum Korb. Mit leichtem Erfolg: Der Rückstand konnte nach 25 Minuten auf 41:45 verkürzt werden. Gnad dirigierte seine Schützlinge von der Seitenlinie in jeder Aktion, das Feuer strahlte der Coach auf seine Spieler aus. Führungsspieler Mikesell holte per Dreier in Minute 26 die Führung zum 46:45 zurück. Es war gleichzeitig ein 14:3-Lauf in den letzten drei Minuten. Die Tigers waren nun zurück in der Begegnung. Angeführt von Mikesell, der jetzt auf 15 Zähler kam. Nach 28 Minuten führten die Gäste knapp mit 51:49. Bakary Dibba brachte nun Energie von der Bank ins Spiel und sicherte sich wichtige Rebounds. Von der Freiwurflinie traf der Däne drei von sechs Versuchen zum 54:50 – noch war knapp eine halbe Minute im dritten Viertel zu spielen. Mit diesem Spielstand ging es auch in den finalen Abschnitt. Die Jansson-Truppe hatte den Rückstand aufgeholt und lag nun wieder in Front. Heinzmann war mit 16 Zählern weiterhin Topscorer des Spiels, bei den Raubkatzen war Mikesell bei 15 Punkten angelangt.

Viertes Viertel (12:20):

Die Raubkatzen hatten nun auch ein wenig Glück. Einige Bälle entschieden sich, nicht in den Tübinger zu fallen. Nach 32 Minuten stand es 56:53 für die Tigers. Bei den BAYER GIANTS übernahm nun Luis Figge immer wieder Verantwortung. Das Spiel stand auf Messers Schneide. Mikesell traf einen wichtigen Dreier zum 61:58 in Minute 34. Das Spiel nahm nun extrem an Fahrt auf, beide Teams kämpften wie die Tiger. Jansson nahm sein nächstes Timeout, um die Situation etwas zu beruhigen. Das Publikum holte nochmals alles aus sich heraus und unterstützte das eigene Team. Spannende Schlussminuten standen bevor. Crawley dunkte in Minute 35 den Ball zum 63:58 durch die gegnerische Reuse. Eine Signalwirkung für die finalen Minuten. Heinzmann wurde von den Raubkatzen nun gut gedoppelt. Mikesell traf einen Wurf im Fallen zum 65:58 – Gnad nahm knapp vier Minuten vor Rambo ein weiteres Timeout. Mikesell war der Spieler der zweiten Halbzeit. Im Angriff effektiv und in der Defense immer wieder mit Ballgewinnen gegen Heinzmann. Crawley erhöhte per Korbleger auf 68:58 – noch waren 93 Sekunden zu spielen. Dazu verwandelte der US-Amerikaner zwei Freiwürfe zum 70:68 bei noch 73 zu spielenden Sekunden. Der Sieg war eingetütet, die acht Tübinger Fans riefen: Finale! Die Uhr tickte runter. Die Raubkatzen setzten sich mit 74:62 durch. Dibba sorgte mit einem Dunking 24 Sekunden vor Rambo zum 74:60 für einen schönen Abschluss.

Die Stimme zum Spiel:

Danny Jansson (Trainer Tigers Tübingen): “Leverkusen hat in der ersten Halbzeit den Spielplan perfekt umgesetzt. Wir hatten große Probleme, unser Spiel aufzuziehen. Man muss dem Team von Trainer Hansi Gnad ein großes Kompliment aussprechen, wie sie hier unter schwierigen Bedingungen aufgetreten sind. In der Halbzeit haben wir ein paar Änderungen vorgenommen. Das hat gefruchtet. Wir konnten uns in das Spiel zurück kämpfen. 22 zugelassene Punkte in der zweiten Halbzeit waren der Schlüssel zum Sieg. Über die Defense haben wir uns Selbstvertrauen für die Offense erarbeitet. Glückwunsch an meine Mannschaft zum Einzug ins Finale.”

Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel:

Unterstützung auf der Bank: Im dritten Halbfinal-Duell mit den BAYER GIANTS Leverkusen bekam die Tübinger Bank Zuwachs. Kai Kemmler, frisch ausgebildeter Physiotherapeut, unterstützte die Mannschaft von Trainer Danny Jansson im Rahmen des Auswärtsspiels in Leverkusen. “Das war eine tolle Erfahrung für mich. Es hat großen Spaß gemacht”, sagte der 23-Jährige. Die beiden Physiotherapeuten der Raubkatzen, Claudia Michelmann und Johannes Katzmaier, konnten sich aufgrund ihrer Selbständigkeit unter der Woche nicht frei nehmen. Herzlichen Dank, Kai Kemmler, für das kurzfristige Aushelfen!

Weiter ohne Kivimäki, GIANTS füllen Kader auf: Die Jansson-Truppe musste auch im dritten Duell gegen die BAYER GIANTS Leverkusen auf Spielmacher Aatu Kivimäki verzichten. Der 24-Jährige laboriert nach wie vor an einer schmerzhaften Fußverletzung. Nach nun knapp drei Wochen hat der Finne jedoch wieder erste Laufeinheiten durchgeführt. Die Rückkehr auf das Spielfeld rückt somit mehr. Ob und wann Kivimäki nochmals zum Einsatz kommen kann, bleibt jedoch ungewiss. Dies ist auch abhängig wie der weitere Spielplan für die Raubkatzen aussehen wird. Parallel füllte der Tübinger Kontrahent den Kader mit Akteuren aus der zweiten Mannschaft auf. Wie auch schon am Samstag lief Daniel Merkens auf. Dazu nominierte GIANTS-Trainer Hansi Gnad Sören Queck und Justin Gand für die verletzten Akteure JJ (John Stuart) Mann, Quentin Goodin und Luca Finn Kahl.

Kein Spielsperre für Gille: Am vergangenen Samstag wurde Leverkusens Ferenc Gill beim Spiel in Tübingen von Crew Chief Sven Rosenbaum mit einem disqualifizierenden Foul belegt. Eine Spielsperre für den 23-Jährigen gab es von Spielleiterin Svenja Bahlke jedoch nicht. Nach Auswertung des Schiedsrichterberichts, der Stellungnahme des Spielers sowie der Spielaufzeichnung kam die Spielleitung zu dem Ergebnis, dass sich der Spieler Ferenc Gille nicht eindeutig unsportlich verhalten hat. Aus diesem Grund verzichtete die Spielleitung auf eine Strafe. Gegen den Spieler wurde stattdessen eine Verwarnung ausgesprochen.

Grundlagenvertrag verlängert: Der deutsche Basketball-Bund (DBB) hat den Grundlagenvertrag mit der BARMER 2. Basketball Bundesliga um weitere zehn Jahre verlängert. Wichtigste Änderung ist, dass die Sollgröße in der ProA von 16 auf 18 Mannschaften erhöht wird. Die ProB wird von 26 auf 28 Mannschaften aufgestockt. Wie die Ligen ab der neuen Spielrunde 2022/2023 final zusammengesetzt werden, ist noch unklar. Dies wurde von Jessica Grimm von der Ligazentrale am Dienstagnachmittag bestätigt. Die Tigers Tübingen begrüßen diese Entscheidung, da es somit mehr Heimspiele gibt und die Marke Basketball länger auf der Bildfläche ist.

Niederlage im Champions League-Finale: In der Basketball Champions League hat Elias Valtonen mit seinem Team BAXI Manresa/Spanien das Finale gegen Lenovo Teneriffa am Sonntag denkbar knapp mit 87:89 (50:49) verloren. Der Finne, der in der vergangenen Spielzeit das Trikot der Raubkatzen überstreifte, kam auf in 17 Minuten zwei Zähler und zwei Rebounds. Im Halbfinale setzte sich Manresa gegen die MHP RIESEN Ludwigsburg mit 63:55 durch. Valtonen blieb am Freitag ohne Punkte, sicherte sich aber sechs Rebounds. “Schade, dass es nicht gereicht hat. Es war aber eine wahnsinnig gute Erfahrung”, so der 22-Jährige. In der Liga (ACB) belegt das Valtonen-Team mit 19 Siegen und elf Niederlagen aktuell Rang sechs. Vier Spieltag sind es noch bis zum Ende der Hauptrunde. Die Playoffs sind aber praktisch gebucht.