80:62-Erfolg in Paderborn – Erol Ersek beim Comeback mit 19 Punkten Topscorer des Spiels
Die Tigers Tübingen haben das erste Spiel der Rückrunde siegreich gestaltet. Bei den Uni Baskets Paderborn setzten sich die Schützlinge von Trainer Danny Jansson vor 1.921 Zuschauern in der Sporthalle am Maspernplatz mit 80:62 (46:29) durch. Damit gelang den Schwaben der zweite Sieg innerhalb einer Woche gegen einen Angstgegner, gegen welchen die Raubkatzen in der vergangenen Spielrunde 2021/2022 beide Begegnungen verloren haben. Zudem feierte Jansson im vierten Anlauf den ersten Erfolg in Paderborn. Mann des Spiels war ausgerechnet Erol Ersek, der bei seinem Comeback (siehe Dschungelgeflüster) mit 19 Zählern Topscorer der Partie wurde. Letztendlich war es ein Sieg, der kaum in Gefahr war. Die Schwaben führten nach 29 Minuten beim Stand von 65:38 bereits mit 27 Zählern Vorsprung. Dies war auch deswegen geschuldet, weil das Team von Trainer Steven Esterkamp kurzfristig auf die verletzten Leistungsträger Lars Lagerpusch und James Fleming III verzichten musste. Im Wissen des sicheren Vorsprungs ließen die Gäste gegen Ende der Partie nach, sodass der Gastgeber etwas Ergebniskosmetik betreiben konnte. Mateo Šerić konnte mit 17 Zählern und fünf Rebounds ebenfalls überzeugen. Bei der Esterkamp-Truppe trafen mit Connor Anthony, Travis Jocelyn und Aaron Kayser gleich drei Akteure mit 13 Zählern am häufigsten. Alle Wurfquoten lagen bei den Raubkatzen, weshalb man das verlorene Duell um die Rebounds (25:35) kompensieren konnte. Schlüssel zum Sieg aus Tübinger waren 21 Ballverlusten bei den Paderbornern, während sich die Tigers nur 14 Ballverluste erlaubten. Auffallend war zudem, dass die Esterkamp-Truppe mit 18 Assists eine Vorlage mehr hatte als die Schwaben.
Weiter geht es für die Tigers Tübingen in einer Woche mit dem Heimspiel gegen die Eisbären Bremerhaven. Hochball ist am Samstag, den 28. Januar 2023, um 19:30 Uhr in der Paul Horn-Arena. Tickets gibt es im Onlineshop oder am Spieltag ab 18:30 Uhr an der Abendkasse.
Hier geht`s zur Statistik! Hier geht`s zum Re-Livestream!
Erstes Viertel (14:21):
Das Spiel begann auf beiden Seiten etwas holprig. Šerić traf in der dritten Minute den ersten Dreier zur 6:2-Führung für die Gäste. Beide Kontrahenten erlaubten sich in der Anfangsphase zu viele Fahrkarten. Zwei Dreier von Anthony brachte die Esterkamp-Truppe in der fünften Minute mit 8:6 in Führung. Eine Minute zuvor gab Tübingens Ersek nach Verletzungspause sein Comeback. Und wie wichtig der Österreicher für die Tigers ist, zeigte der 23-Jährige mit sechs Zählern in Serie zum 17:12 nach sieben Minuten. Ersek war der Motor, der die Schwaben so richtig ins Spiel brachte. Beim Gastgeber machte sich bemerkbar, dass Lagerpusch und Fleming III fehlten. Es war ein ganz anderes Spiel wie vor einer Woche. In der sechsten Minute hatten die Jansson-Schützlinge zudem schon fünf Teamfouls gesammelt. Die Defense war gut, jedoch immer wieder mit einem Foul versehen. Kapitän Gianni Otto und Bakary Dibba erzielten in die letzten zwei Minuten die letzten vier Zähler des ersten Viertels zum 21:14 für die Raubkatzen. Probleme hatten die Gäste bei den Rebounds, Paderborn schnappte sich mit 13 Korbabprallern ganze sieben Rebounds mehr als die Jansson-Truppe. Dazu wurden nur drei von sieben Freiwürfen (42 Prozent) versenkt. Besser machte es Paderborn. Man blieb ohne Fehler bei vier Versuchen (100 Prozent) – und dies als schwächstes Team der Liga von der Freiwurflinie. Anthony und Ersek waren mit jeweils sechs Punkten die besten Punktesammler auf beiden Seiten.
Zweites Viertel (15:25):
Auch im zweiten Abschnitt waren die Raubkatzen das bessere Team. Daniel Keppeler erzielte nach zwölf Minuten per Lay-up das 25:16. Der Tübinger Kontrahent leistete sich ungemein viele Ballverluste, dazu stockte das eigene Spiel in der Offensive merklich. Ersek übernahm gleich wieder Verantwortung und legte den nächste Dreier zum 28:21 nach 13 Minuten in den Paderborner Korb. Eine Minute später sorgte Keppeler mit dem ersten eigenen Dunking für Emotionen auf der Tübinger – Spielstand 30:21. Negativ war, dass die Schwaben in der 14. Minute erneut früh die Teamfoulgrenze von fünf Vergehen erreicht hatten. Doch die Raubkatzen behielten kühlen Kopf und nutzten die Schwächephase der Paderborner ordentlich aus. Mit einem 10:0-Lauf erhöhten die Jansson-Schützlinge den Vorsprung auf 42:27 nach 18 Minuten. Die letzten vier Zähler vor der Halbzeit gelangen ebenso den Gästen durch einen Dunking von Krišs Helmanis und zwei Freiwürfen von Till Jönke zum 46:29-Pausenstand. Satte elf Ballverluste standen bereits nach 20 Minuten zu Buche. Anthony war mit elf Zählern Topscorer der Begegnung, auf Tübinger Seite kam Šerić auf neun Punkte. Erneut konnten die Schwaben als Team wieder ausgeglichen punkten. Dazu traf man vier von acht Dreiern (50 Prozent). Die Führung war mehr als verdient, auch wenn final nicht der beste Basketball gespielt wurde.
Drittes Viertel (15:19):
Ersek eröffnete den dritten Abschnitt nach 21 Sekunden aus der Distanz zum 49:29. Erstmals betrug der Vorsprung ganze 20 Punkte. Im weiteren Verlauf prägten jedoch zahlreiche Fehler auf beiden Seiten das Spielgeschehen. Esterkamp war in der 23. Minute so gefrustet, dass er sich ein technisches Foul abholte. Die Raubkatzen spielten weiter souverän, ohne großartig zu glänzen. Zu schwach präsentierte sich der Gastgeber in dieser Phase des Spiels. Aatu Kivimäki erzielte in Minute 25 per Dreier seine ersten Zähler in der Begegnung – seine Farben führten nun mit 57:43. Die Paderborner waren im Vergleich zur Vorwoche überhaupt nicht auf dem gleichen Level. Defensiv war man oft zu spät und offensiv lief der Ball nicht wie gewünscht durch die eigenen Reihen. Das entsprechende Resultat wurde auf der Anzeigetafel festgehalten. Mit einem Dreier vom Parkplatz erzielte Zac Seljaas in Minute 29 das 65:38. Es war gleichzeitig die höchste Führung im Spiel der Schwaben. Im Anschluss sollten die Gäste deutlich nachlassen. Im Wissen des sicheren Vorsprungs verkürzten die Hausherren nach 30 Minuten auf 44:65. Ersek war mit nun 14 Zählern Topscorer der Partie, beim Kontrahenten traf Anthony mit 13 Zählern am häufigsten. Positiv aus Tübinger Sicht: Alle acht Freiwürfe saßen im dritten Abschnitt. Dazu präsentierte sich die Jansson-Truppe treffsicher aus der Distanz (sechs von elf Treffern, 55 Prozent). Das Manko der Paderborner waren bereits 15 Ballverluste sowie eine schwache Quote von 29 Prozent aus der Distanz (vier von 14 Treffern).
Viertes Viertel (18:15):
Nach 70 gespielten Sekunden nahm Jansson sein erstes Timeout. Zu viele Nachlässigkeiten und Fehler ärgerten den Finnen in Diensten der Schwaben massiv. Paderborn hatte zuvor durch Aaron Kayser mit zwei Zählern und Johannes Konradt per Dreier auf 49:65 verkürzt. Es war gleichzeitig das Ende eines 11:0-Laufs. Kivimäki erzielte zum richtigen Zeitpunkt einen Dreier zum 68:49, gespielt waren 33 Minuten. Dennoch hatten die Gäste etwas den Fokus verloren. Es wurden selbst mehr Fehler gemacht, sodass man den Gegner in letzten Viertel nochmals stark machte. Doch an diesem Tag konnte man einfach auf Ersek zählen. Die Nummer elf der Raubkatzen erzielte fünf Zähler in Serie und sorgte wieder für etwas mehr Beruhigung auf Tübinger Seite. Nach 35 Minuten führten die Schwaben mit 73:55. Die Partie war nun entschieden und plätscherte bis zum Ablauf der Zeit so vor sich hin. Paderborn war geschlagen. Esterkamp nahm dennoch 208 Sekunden vor der Schlusssirene beim Stand von 59:73 nochmals eine Auszeit. Šerić war es dann vorbehalten, die letzten sieben Zähler für seine Farben zu erzielen. Nach 40 Minuten stand ein 80:62-Erfolg für die Tigers Tübingen fest.
Die Stimme zum Spiel:
Danny Jansson (Trainer Tigers Tübingen): “Das Spiel war härter als es vielleicht aussah. Ich denke, wir haben über 27 Minuten gut gespielt und defensiv alles kontrolliert, was Paderborn gemacht hat. Im Anschluss kamen jedoch sechs Minuten, in welchen unser Gegner das Zepter in der Hand hatte. Wir sahen in dieser Phase der Begegnung nicht gut aus. Glücklicherweise hatten wir ausreichend Reserven im Tank, um die Partie noch siegreich zu beenden. Wir hatten heute einfach die tiefere Rotation. Positiv war auch, dass uns Erol Ersek zur Verfügung steht und er gleich eine gute Leistung abgerufen hat.“
Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spielgeschehen:
Ersek wieder im Kader: Erol Ersek stieg nach seiner Sprunggelenksverletzung aus der Partie gegen die JobStairs GIESSEN 46ers am 23. Dezember 2022 in dieser Woche wieder ins Mannschaftstraining ein. Gegen die Uni Baskets Paderborn stand der 23-Jährige auch wieder im Kader. Und glücklicherweise wurde Ersek auch eingesetzt, denn der Österreicher war ein wichtiger Faktor für das Team von Trainer Danny Jansson. Mit 19 Punkten in knapp 20 Minuten Spielzeit war der 23-Jährige Topscorer bei den Gästen. Seine Punkte erzielte Ersek immer wieder in engen Momenten der Begegnung. Wir freuen uns, dass Erol Ersek wieder zurück ist! Hoffentlich bleibt er wie auch seinen anderen Teamkollegen in den nächsten Tagen und Wochen von Verletzungen und Krankheiten verschont.
Positive Stimmung in Paderborn: Die Uni Baskets Paderborn spielen eine erneut frische Runde in der BARMER 2. Basketball Bundesliga. Auch wenn man das heutige Spiel ausklammern kann. Trainer Steven Esterkamp schaffte es erneut, mit überschaubaren finanziellen Mitteln eine schlagkräftige und gut eingespielte Mannschaft an den Start zu bringen. Der zweite Platz bei den Assists hinter den Tigers Tübingen belegt dies. Auch mit dem Zuschauerzuspruch ist man in Paderborn zufrieden. “Wir hatten mit 1.100 Zuschauern kalkuliert. Aktuell sind wir mit 1.693 Fans pro Heimspiel deutlich darüber. Das freut uns sehr”, berichtete Patrick Lüke, Pressesprecher des Gegners der Schwaben. “Wir haben aktuell auch viele Studenten in der Halle. Erst zum Basketball, dann weiter in die Stadt – so lautet das Motto beim jungen Publikum”, sagt Lüke. Bei den Zuschauern belegt das Team aus Nordrhein-Westfalen im Ligavergleich Rang zehn.
Niederlage für die “Zoide”: Die Regionalliga-Basketballer des SV 03 Tigers Tübingen haben das Auswärtsspiel bei den Fellbach Flashers mit 70:97 (41:52) verloren. Für das Team von Trainer Manu Pasios war es die zehnte Niederlage im 16. Saisonspiel. Die Doppellizenzspieler Miles Osei und Bakary Dibba waren mit der ProA-Mannschaft bei den Uni Baskets Paderborn im Einsatz. Nur Jekabs Beck konnte für die “Zwoide” auflaufen. Der 22-Jährige spielte die gesamten 40 Minuten durch und kam auf 26 Punkte und fünf Rebounds. Damit war Beck auch Topscorer auf Tübinger Seite. Leider standen aber auch sechs Ballverluste auf seinem Arbeitsnachweis. Die Pasios-Truppe war in der Partie letztendlich chancenlos.