“Für mich war es schwer zu akzeptieren, dass dich kein Team aus der BBL haben möchte! – Sid-Marlon Theis im Interview
Mit den Eisbären Bremerhaven kehrt am Samstag (20 Uhr, Paul Horn-Arena) auch die ehemalige Raubkatze Sid-Marlon Theis nach Tübingen zurück. Im Interview spricht der 26-Jährige über die persönliche Achterbahnfahrt der letzten zwei Jahre.
Sid, nach dem Abstieg mit den Tigers im Jahr 2018 zog es dich nach Jena. Auch mit dem neuen Team konnte der Klassenerhalt nicht erreicht werden. Wie hast du diese zwei schwierigen Jahre als Profi-Sportler weggesteckt?
Es war auf jeden Fall sehr lehrreich. Natürlich haben diese zwei Jahre keinen Spaß gemacht, wenn immer das Negative im Vordergrund stand. Jedoch habe ich gelernt, wie man mit solchen Situationen umgeht. Man muss immer positiv bleiben, auch wenn es manchmal schwer ist.
Im Sommer folgte der Wechsel zu den Eisbären Bremerhaven. Erneut ein Absteiger aus der easyCredit Basketball Bundesliga, bei dem lange Zeit unklar war, wie es überhaupt weiter geht. Was hat dich von diesem Schritt überzeugt?
Für mich war es schwer zu akzeptieren, dass dich kein Team aus der BBL haben möchte. Vor allem deshalb, weil ich viele Jahre, viel Arbeit in meine Entwicklung gesteckt habe. Von daher war der Schritt in die ProA nicht einfach. Überzeugt haben mich jedoch die Gespräche mit Trainer Michael Mai. Ich habe eine wichtige Rolle im Team. Spielzeit ist jetzt für mich natürlich sehr wichtig, um wieder die Chance zu erhalten, in die erste Liga zu kommen. Dazu ist die kurze Entfernung in meine Heimatstadt Hamburg auch ein Faktor gewesen.
Mit neun Siegen aus zehn Spielen liegen die Eisbären in der Tabelle auf Rang zwei. Es läuft. Wie erklärst du dir den positiven Trend?
Coach Mai hat es geschafft, ein Team mit jungen und erfahrenen Spielern zusammenzustellen. Ich hatte persönlich wenige Erwartungen, umso mehr freut es mich, dass sich unsere harte Arbeit mit Siegen auszahlt.
In Bremerhaven spielt der Basketball aktuell nur noch die zweite Geige. Die Fishtown Pinguins ziehen viele Zuschauer ab und spielen zudem erstklassig. Wie siehst du diese Situation?
Ja, Eishockey ist aktuell sehr groß in der Stadt. Die jüngsten Erfolge helfen dabei auch. Ich war selbst schon beim Spiel gegen Düsseldorf und muss sagen, dass es eine gute Erfahrung war. Wir wollen durch unsere Erfolge den Basketball in Bremerhaven wieder in ein besseres Licht rücken.
Persönlich läuft es für dich auch gut. 12,9 Punkte und 3,9 Rebounds belegen dies. War Bremerhaven für dich eine Art Neustart?
Ja, irgendwie schon. Ich wollte eine tragende Rolle im Team. Dies habe ich erhalten und bin auch ein Stück für den gegenwärtigen Erfolg des Teams verantwortlich. Das tut gut.
Heute die Rückkehr nach Tübingen. Hast du noch Kontakt mit ehemaligen Teamkameraden und was geht dir bei dieser Ansetzung durch den Kopf?
Ich freue mich auf dieses Spiel, da ich trotz des Abstiegs viele schöne Erinnerungen an Tübingen habe. Mit Malcolm Lee habe ich noch regelmäßig Kontakt. Ich habe ihn im Sommer auch in den USA besucht. Zum Spiel in Tübingen: wir müssen gut vorbereitet sein. Gelingt uns dies aber, sehe ich gute Chancen, dass wir dieses Spiel gewinnen können.
Sid-Marlon Theis, vielen Dank für das Gespräch!