Ein Abend zum Vergessen! Tübingen verliert gegen Bochum
Die Tigers Tübingen haben die zweite Niederlage in Folge einstecken müssen. Gegen die ersatzgeschwächten VfL SparkassenStars Bochum (siehe Dschungelgeflüster) setzte es vor 1.950 Zuschauern in der Paul Horn-Arena eine 77:85 (40:41)-Heimniederlage. Dabei zeigte Bochums Matthew Strange eine individuelle Meisterleistung, die sein Team auf die Siegerstraße bringen sollte. Der US-Amerikaner war drei Viertel lang aus der Distanz einfach nicht zu stoppen, während die Hausherren zu keiner Zeit im Spiel ihren offensiven Rhythmus finden konnten. Gegen die Zone der Westdeutschen fanden die Raubkatzen überhaupt kein Mittel. Zur Halbzeit lag die Mannschaft von Trainer Domenik Reinboth trotz deutlicher Überlegenheit bei den Rebounds (21:10) noch knapp im Hintertreffen (40:41). Ein desolates drittes Viertel (12:27) brachte die Schwaben jedoch auf die Verliererstraße. Angeführt vom überragenden Strange spielten sich die Gäste in einen Rausch und zogen Punkt um Punkt davon. Vor allem aus der Distanz (13 von 26 Treffer, 50 Prozent) wollte der Mannschaft von Trainer Félix Bañobre sehr viel gelingen. Im Schlussviertel verwalteten die Gäste ihren Vorsprung clever. Zum Bochumer Topscorer avancierte Strange mit 28 Punkten. Bester Tübinger Werfer war Kenny Cooper mit 29 Punkten – 16 Punkte (80 Prozent) erzielte der Point Guard von der Freiwurflinie. Die 5:0-Führung nach zwei Minuten war der höchste Vorsprung der Raubkatzen, Bochum lag beim 80:62 nach 37 Minuten am höchsten in Front. In der Tabelle steht Tübingen bei 8:4-Siegen auf Rang sechs, während Bochum mit neun Siegen aus zwölf Partien Rang drei einnimmt.
Schiedsrichter: Peter Wolff, Dietmar Damm, Nils Kremer
Kommissar: Michael Walter
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Bereits am kommenden Samstag, den 14. Dezember 2024, treten die Tigers Tübingen erneut vor heimischem Publikum an. Gegner sind dann die GIESSEN 46ers. Hochball ist um 19:30 Uhr in der Paul Horn-Arena. Tickets gibt es im Onlineshop sowie am Spieltag ab 18:15 Uhr an der Abendkasse.
Erstes Viertel (18:20):
Die Tigers starteten gut in die Begegnung und spielten sich nach zwei Minuten eine 5:0-Führung heraus. Auffällig war zu Beginn die Tübinger Überlegenheit bei den Rebounds. Die Gäste hatten Schwierigkeiten gute Würfe zu erspielen, die Tigers erlaubten sich hingegen einige Ballverluste. Beim Stand von 7:3 erbat Gäste-Trainer Bañobre nach 155 Sekunden eine frühe Auszeit. Den Raubkatzen sollte in den nächsten vier Minuten nichts mehr gelingen, während die auch nicht überzeugend auftretenden Blau-Weißen einen 5:0-Lauf zum 8:7 nach fünf Minuten hinlegten. Miles Tention beendete die minutenlange Durststrecke des Gastgebers, denen nun selbst ein 6:0-Lauf zum 13:8 (siebte Minute) gelang. In den nächsten 60 Sekunden zeigte sich die Tübinger Defense unsortiert, sodass Bochum schnell zum 13:13 ausgleichen konnten – Auszeit Tübingen. Aus der Distanz zeigten sich die Schwaben bis dahin zahnlos. Lediglich einer von neun Distanzwürfen (elf Prozent) zappelte in der Reuse der Gäste. Nach der Auszeit waren es aber zunächst die Bochumer, die weiterhin punkteten und auf 20:15 in der Schlussminute davonzogen. Mit der Schlusssirene traf dann Philip Hecker aus der Distanz zum 18:20-Zwischenstand.
Zweites Viertel (22:21):
Zu Beginn des zweiten Viertels blieb das Spiel ausgeglichen. Tübingen zeigte sich kämpferisch beim Offensiv-Rebound und erspielte sich trotz schwacher Wurfquote einige Würfe zusätzlich. In der 13. Minute sorgte Hecker per Korbleger für die 26:25-Führung. Ein richtiger Spielfluss wollte aber auf beiden Seiten weiterhin nicht aufkommen. Trotz deutlicher Rebound-Überlegenheit vermochte sich der Gastgeber nicht abzusetzen, weil ihnen immer noch einige einfache Ballverluste unterliefen. So war die Begegnung in dieser Phase wenig spektakulär – immerhin führten die Schwaben nach 15 Minuten mit 28:25. So etwas wie Stimmung sollte dann in der 17. Minute aufkommen, als Tention trotz Foul zum 32:29 einnetzte. Die Gäste erbaten eine Auszeit. Im Anschluss leisteten sich die Tigers vier weitere Ballverluste (13 alleine in der ersten Halbzeit) – die Gäste nutzten dies aus und glichen zum 36:36 nach 18 Minuten aus. Viele Punkte mussten sich die Hausherren an der Freiwurflinie verdienen, da Bochum Foul um Foul sammelte. Mit der Schlusssirene der ersten Hälfte traf dann Strange aus der Distanz für die Westdeutschen, die Tigers gingen mit einem 40:41-Rückstand in die Halbzeitpause. Angesichts der Dominanz bei den Rebounds (21:10) war das deutlich zu wenig!
Drittes Viertel (12:27):
Die Gäste starteten stark in den zweiten Durchgang und netzten gleich zwei schnelle Dreier durch Strange zum 47:40 ein. Gespielt waren erst 62 Sekunden. Von zwölf Versuchen aus der Distanz trafen die Bochumer bis hierher stolze acht Würfe (75 Prozent). Als in der 23. Minute der neunte Dreier der Blau-Weißen zum 52:41 fiel, verlangte Reinboth eine Auszeit. Der erste Tübinger Feldkorb des Viertels gelang dann Cooper zum 43:52 nach 24 Minuten. Die Gäste antworten direkt im Anschluss mit einem Dreier von Lukas Vasiliu zum 55:42. Die erneut frühe Foulbelastung der Bochumer sorgte dafür, dass sich die Hausherren zahlreiche Punkte an der Freiwurflinie erkämpfen mussten. Cooper erzielte in dieser Phase fünf Tübinger Punkte in Folge und sorgte in der 27. Minute dafür, dass die Raubkatze wieder in Schlagdistanz waren (48:55). Inzwischen war es das Bañobre-Team, das sich zahlreiche Ballverluste leistete, allerdings blieb die Wurfquote der Schwaben erschreckend schwach. Wenn sich die Gäste aber auf etwas verlassen konnten, war das die Tatsache, dass ihnen selbst die wildesten Würfe aus der Distanz gelangen. Allen voran Strange konnte den Ball irgendwo hinwerfen, er fand immer den Weg in den Tübinger Korb. Sein achter Dreier sorgte in der 29. Minute für einen ernüchternden 50:65-Rückstand aus Sicht der Schwaben. Kurz darauf ging es mit einem 52:68-Rückstand in die letzte Viertelpause.
Viertes Viertel (25:17):
Die Tigers starteten nach 17 Sekunden mit einem Cooper-Dreier zum 55:68 ins letzte Viertel. Dies war jedoch nicht der Start einer Aufholjagd der Schwaben, dafür war man an diesem Tag in vielen Bereichen einfach nicht gut genug. Bochum bleib cool und hatte in Strange weiterhin den größten Trumpf in seinen Reihen: In der 32. Minute netzte der US-Amerikaner erneut aus der Distanz zum 75:58 ein – das Spiel war entschieden. In den nächsten Minuten gelang beiden Teams offensiv reichlich wenig. Nach einem erfolgreichen Fastbreak mit Foul von Vasiliu zum 79:62 erbat sich Tigers-Dompteur Reinboth in der 35. Minute eine letzte Auszeit. Auch der Bonuswurf des Jungspunds landete nach der Pause zum 80:62 im Tübinger Korb. Es war gleichzeitig die höchste Führung des späteren Siegers. Da beide Teams früh in den Teamfouls waren, wurde das Spiel in den letzten Minuten häufig von Freiwürfen auf beiden Seiten unterbrochen. In den letzten fünf Minuten gelang den Schwaben noch ein 15:8-Lauf, mehr als Ergebniskosmetik konnte nicht mehr betrieben werden. In Schlagdistanz kamen die Schwaben aber erst, als kaum mehr Zeit auf der Uhr war. Am Ende stand ein ein letztendlich nie gefährdeter 85:77-Auswärtssieg für die Gäste fest.
Die Stimmen zum Spiel:
Domenik Reinboth (Trainer Tigers Tübingen): “Glückwunsch an Bochum zu diesem verdienten Sieg. Sie waren heute personalbedingt der angeschlagene Boxer und haben dann den Lucky Punch gesetzt. Sie haben sich im Spiel in einen Lauf gespielt und viele Sachen getroffen. Das Spiel ist dann komplett gegen uns gelaufen. Spieler wie Jonas Grof und Matthew Strange sind in die Bresche gesprungen. Trotzdem hatten sie heute viel Erfahrung auf dem Feld, was natürlich geholfen hat. Wir waren eigentlich gut vorbereitet, konnten dies dann aber überhaupt nicht umsetzen. Als Mannschaft müssen wir besser auftreten.”
Félix Bañobre (Trainer VfL SparkassenStars Bochum): “Dieses Ergebnis konnte man im Vorfeld der Partie so nicht unbedingt erwarten. Uns haben heute drei Schlüsselspieler gefehlt, wir konnten nur mit neun Spielern antreten. Wir sind jedoch mit einem klaren Plan in das Spiel gegangen, dieser ist dann auch voll aufgegangen. Ich muss meiner Mannschaft zu einer tollen Leistung gratulieren. Sie haben es fantastisch gemacht, auch die jungen Spieler haben ihren Teil zum Erfolg beigetragen. Nun müssen wir schauen, dass wir unsere kranken Spieler zurück bekommen.”
Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel:
Update zum Personal: Die Tigers Tübingen konnten die Partie gegen die Gäste mit elf Akteuren bestreiten. Einzig Joshua Schwaibold stand Trainer Domenik Reinboth nicht zur Verfügung. Der 25-Jährige zog sich anfangs der Woche eine leichte Gehirnerschütterung zu. “Es geht mir schon viel besser”, berichtete Schwaibold, der die Partie aus lärmtechnischen Gründen von daheim aus im Livestream, präsentiert von Matchreport, verfolgte. Geplant ist, dass das Tübinger Eigengewächs in der kommenden Woche wieder ins Mannschaftstraining einsteigt. Gute Besserung, Joshua Schwaibold! Die VfL SparkassenStars Bochum traf es personell deutlich härter. Die absoluten Leistungsträger Keith Braxton Jr., Niklas Geske und Lars Kamp konnten die Reise nach Tübingen krankheitsbedingt nicht antreten. Auch Emil Loch fehlte. Auch dem Quartett der Gäste wünschen wir eine schnelle Genesung!
Unter der Haube: Gegen die VfL SparkassenStars Bochum lief Tigers-Kapitän Till Jönke erstmals als Ehemann auf. Der 32-Jährige heiratete unter der Woche seinen langjährige Lebensgefährtin Lea standesamtlich im Tübinger Rathaus. Seine Mannschaft gratulierte dem frisch-vermählten Ehepaar sowie den beiden Kindern im Anschluss an die Zeremonie auf dem Tübinger Marktplatz. Die Tigers Tübingen wünschen der jungen Familie Jönke für die Zukunft alles Gute und viel Glück! Als Geschenk bekam der Tübinger Kapitän vor der Partie gegen die Westdeutschen ein Sondertrikot aus den Händen von Prof. Dr. Michael Bamberg, Vorstandsvorsitzender der ProBasket Tübingen AG, und General Manager Philipp Reinhart überreicht.
Jungle View verfügbar!: Ab sofort ist auch das Jahresmagazin “Jungle View” der Tigers Tübingen für die Saison 2024/2025 in Heftform verfügbar. Die ersten Exemplare waren heute beim Spiel gegen die VfL SparkassenStars Bochum am Fanshop in der Paul Horn-Arena erhältlich. Dazu wurde das 112 Seiten starke Magazin auch an die Partner im VIP-Bereich ausgehändigt. Alle Dauerkarteninhaber und sonstige Partner erhalten die “Jungle View”sowie den “Jungle Guide” in den kommenden Tagen postalisch zugeschickt. Viel Spaß beim Durchblättern! Online ist das Magazin hier einsehbar. Ein herzliches Dankeschön an Mediendesigner Fabian Lämmle für die Gestaltung und Umsetzung sowie Bernd Seifried und seinem Team von unserem Partner Sautter GmbH für den Druck sowie das postalische Verschicken.