Basketball 2. Bundesliga 2024/2025 8. Spieltag 08.11.2024 Tigers Tuebingen – PS Karlsruhe Lions Samuel Idowu (li, Tigers) gegen Lachlan Dent (re, PS Karlsruhe Lions) FOTO: Pressefoto ULMER / Markus Ulmer xxNOxMODELxRELEASExx

Ganz enge Kiste endet mit Sieg im Derby gegen Karlsruhe

08 Nov 2024

Die Tigers Tübingen zeigten sich von der Niederlage bei Science City Jena vor einer Woche gut erholt und gewannen ein extrem spannendes Derby gegen die PS Karlsruhe LIONS mit 81:78 (45:43). Dabei bekamen die 2.684 Zuschauer in der Paul Horn-Arena eine extrem enge und intensiv geführte Begegnung serviert. Von der ersten bis zur letzten Minute blieb das Spiel enorm umkämpft. Gegnerische Läufe wurden immer wieder unterbrochen und umgekehrt, sodass das Spiel bis in die Schlusssekunden nicht entschieden war. Mit sechs Sekunden auf der Uhr hatten die Gäste in einem letzten Angriff noch die Chance auf den Ausgleich, konnten aber keinen Wurf mehr kreieren. Die Tübinger Verteidigung gab alles, am Ende hatte Kapitän Till Jönke den Ball. Das Spiel war für Tübingen siegreich entschieden. Zum Tübinger Matchwinner avancierte Kenny Cooper mit 28 Punkten und acht Assists. Topscorer bei den ausgeglichenen Gästen war O’Showen Williams mit 14 Zählern. Die Schwaben hatten die höchste Führung nach 26 Minuten beim Stand von 60:50 inne. Die Mannschaft von Trainer Aleksandar Šćepanović lag nach 18 Minuten beim Stand von 40:34 mit sechs Zählern am höchsten in Front. Positiv aus Sicht der Schwaben waren 19 Assists sowie eine erneut gute Leistung in der Defense. Der ehemalige Tübinger Julian Albus kam auf neun Punkte. Für die Schützlinge von Trainer Domenik Reinboth punkteten mit Melkisedek Moreaux (elf Zähler) und Samuel Idowu (zehn Punkte, neun Rebounds) zwei weitere Akteure zweistellig.

Schiedsrichter: Alexandar Rogic, Vytautas Steckas, Nikola Krajacic

Kommissar: Christian Grupp

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Weiter geht es für die Tigers Tübingen bereits übermorgen. Die Reinboth-Truppe reist am Sonntag nach Franken zum BBC Bayreuth. Hochball ist um 15 Uhr in der Oberfrankenhalle. Bayreuth unterlag am Freitag den Dresden Titans denkbar knapp mit 71:72. Damit steht der kommende Gegner bei zwei Siegen und Niederlagen. Die umgekehrte Bilanz können die Tigers Tübingen aktuell aufweisen.

Erstes Viertel (21:21)

Der Beginn der Begegnung war sehr ausglichen. Die Hausherren hatten zunächst Mühe mit den Würfen, gingen dann aber auf Nummer sicher und stopften die ersten beiden Körbe durch Moreaux (2:3, zweite Minute) und Idowu (4.5, dritte Minute) einfach durch die Karlsruher Reuse. Auf beiden Seiten wollte aber offensiv nicht besonders viel gelingen, sodass es nach vier Minuten erst 4:5 aus Tübinger Sicht stand. Philip Hecker erzielte in der fünften Minute den ersten Tübinger Dreier zum 7:5, wenig später folgte ein weiterer Dunking von Idowu zum 9:5, der Gäste-Trainer Šćepanović zu einer frühen Auszeit zwang. Sein gegenüber Reinboth brachte nach der Auszeit früh Tübingens Neuzugang Jay Nagle, der sich gleich gut einfand. Bei den Gästen kam erstmals Albus in die Partie. Die Tigers taten sich mit erfolgreichen Abschlüssen weiterhin schwer, während die Badener ihren Rhythmus fanden und einen raschen 10:2-Lauf zum 15:11 (siebte Minute) hinlegten. Idowu (acht Punkte im ersten Viertel) und Nagle (vier Zähler) hielten die Hausherren jedoch im Spiel, sodass es eine Minute vor dem Viertelende 17:19 stand. Wenig später ging es mit einem 21:21 in die ersten Viertelpause. Jönke war noch für einen Zweier per Buzzer Beater verantwortlich.

Zweites Viertel (24:22):

Gerade einmal 78 Sekunden waren gespielt, als sich beide Teams wieder an ihren Bänken versammelten. Karlsruhe startete furios mit zwei Dreiern von Joel Mäntynen und Albus zum 27:21 in den zweiten Durchgang – Reinboth nahm eine schnelle Auszeit. Es sollte helfen, denn nun legten seine Schützlinge innerhalb von zweieinhalb Minuten einen 10:0-Lauf zum 31:27 (14.) auf das Parkett. Der bis dahin unauffällige Cooper erzielte in dieser Phase fünf Zähler in Folge. Nun waren es wieder die Gäste, die Gesprächsbedarf an der Bank hatten. Auch Šćepanović fand offenbar die richtigen Worte, denn die Gäste agierten fortan deutlich aggressiver und schnappten sich zahlreiche Offensiv-Rebounds und wussten diese auch zu nutzen. So lagen die Hausherren zwei Minuten vor der Halbzeit wieder mit 34:40 im Hintertreffen – Auszeit Tübingen. Die Tübinger Arbeit bei den Rebounds (9:18 bis dahin) musste unbedingt besser werden! Die letzten zwei Minuten gehörten dann aber eindeutig den Tigers, bei denen Cooper binnen 90 Sekunden acht Punkte erzielte (insgesamt 13 im zweiten Viertel). Ein Tübinger 11:3-Lauf sorgte für eine  knappe 45:43-Halbzeitführung.

Drittes Viertel (19:19):

Auch zu Beginn des dritten Viertels sah alles nach einer engen Kiste aus. Beide Kontrahenten agierten intensiv, waren aber mit Korberfolgen zunächst geizig. Nach drei Minuten stand ein ausgeglichenes 48:48 auf der Anzeigetafel. Es folgte ein Tübinger 7:0-Lauf zum 55:48, der die Gäste zu einer erneuten Auszeit nach 25 Minuten zwang. Bei den Tigers lief der Ball stark durch die eigenen Reihen, was sich auch in der Assistquote spiegelte. Stolze 16 Assists sammelten die Schwaben bis dahin – deren acht gingen auf das Konto der Gäste. Auch bei den Rebounds waren die Schwaben nun wachsamer, folgerichtig konnten die Hausherren die Führung nun behaupten und sogar weiter ausbauen. Vier Minuten vor dem Ende des dritten Abschnitts lagen die Tigers nach einem Dreipunktspiel von Cooper erstmals zweistellig in Front (60:50) – gleichzeitig die höchste Führung im Spiel. Das war es dann aber vorerst mit der Tübinger Herrlichkeit! Den Lauf des Gastgebers beendete Albus, der Karlsruhe mit einem Dreier zum 53:60 nach 27 Minuten wieder in Schlagdistanz brachte. Nur 30 Sekunden später flutschte erneut ein Karlsruher Dreier von Sean McDonnell zum 56:60 durch die Tübinger Reuse. Reinboth nahm eine weitere Auszeit. Der Tübinger Rhythmus war aber dahin. Bis zum Viertelende sollten den Hausherren nur noch vier Zähler gelingen. Dennoch nahmen die Tigers eine hauchdünne 64:62-Führung mit ins Schlussviertel.

Viertes Viertel (17:16):

Erwartungsgemäß blieb die Begegnung weiterhin äußerst eng. Tübingen konnte durch Cooper nach 31 Minuten zunächst auf 66:62 erhöhen, doch die Gäste fanden erneut eine passende Antwort und glichen durch Lukas Herzog wenige Momente später wieder zum 66:66 aus. Die LIONS hatten jedoch nach 126 Sekunden vier Teamfouls beisammen, was den Hausherren natürlich in die Karten spielte. Der Ball lief weiterhin gut durch die Tübinger Reihen, allerdings wollten nun die Würfe nicht mehr fallen. Da es die Badener aber auch nicht besser machten, änderte sich am Spielstand einige Minuten recht wenig. Ganze vier Minuten gelang den LIONS gar nichts, allerdings erzielten auch die Hausherren in dieser Zeit nur zwei Punkte durch Cooper und ein Zähler durch Idowu zum 69:66 nach 35 Minuten, sodass das Spiel immer noch eng blieb. In der 37. Minute war es dann erneut der überragende Cooper, der mit seinen Zählern 23 und 24 das 71:66 erzielen konnte. Nach fünf erfolglosen Minuten der Šćepanović-Truppe war es kurz darauf ausgerechnet Ex-Tiger Albus, der aus der Distanz zum 69:71 (37. Minute) traf und das Spiel wieder ganz eng machte. Die passende Antwort fand dann Jonas Niedermanner, der zweieinhalb Minuten vor dem Ende einen ganz wichtigen Dreier zum 74:69 traf. Mit dieser kleinen Führung ging es dann auch in die letzten 90 Sekunden. Einmal mehr schlugen die Gäste eiskalt zurück und netzten in Person von Lachlan Dent einen extrem schweren Dreier zum 74:76 in der 39. Minute ein. Da Idowu auf der anderen Seite nur einen von zwei Freiwürfen (77:74) in der Schlussminute traf, blieben die Gäste weiter im Spiel. Albus verwarf aber den Distanzwurfversuch zum möglichen Ausgleich. 33 Sekunden vor dem Ende legte Cooper an der Freiwurflinie zwei weitere Zähler zum 79:74 nach – Auszeit Karlsruhe. Ganze drei Sekunden benötigten die Gäste nach der Auszeit, um erneut aus der Distanz durch O`Showen Williams auf 79:77 zu verkürzen. Im nächsten Angriff verdaddelten die Tigers früh den Ball und foulten die Gäste, die in Person von Williams 14 Sekunden vor dem Ende an die Linie durften. Der US-Amerikaner traf nur einen der beiden Versuche zum 78:79. Mit 15 Sekunden auf der Uhr nahm nun Reinboth die letzte Auszeit auf Tübinger Seite. Erwartungsgemäß foulten die Gäste schnell und schickten Cooper an die Linie, der beide Würfe zum 81:78 traf. Da sich die Tigers noch ein Foul erlauben konnten, foulten sie mit sechs Sekunden auf der Uhr. In den letzten Sekunden brachten die LIONS dann keinen Wurf mehr zustande. Ein Steal von Jönke entschied eine extrem spannende Begegnung schlussendlich zur Freude des Tübinger Anhangs.

Domenik Reinboth (Trainer Tigers Tübingen): „Es war ein hartes Spiel, aber wir haben gekämpft und in der ersten Hälfte in der Offensive so gut wie noch nie in dieser Saison gespielt. Wir haben auch gut verteidigt, hatten aber Probleme bei den Rebounds und dadurch Karlsruhe immer wieder eine zweite Chance gegeben. Im dritten Viertel waren wir mit zehn Punkten (60:50) vorne, aber bekamen keine Kontrolle ins Spiel und haben dann wichtige Würfe vergeben. Auch am Ende hatten wir das Spiel eigentlich in der Hand, aber dann nochmal unnötig den Ball abgegeben. In solchen Situationen müssen wir in Zukunft besser werden. Trotzdem haben wir den Sieg nach Hause geholt, da bin ich stolz auf die Mannschaft.“

Aleksandar Šćepanović (Trainer PS Karlsruhe LIONS): „Ich gratuliere Coach Domenik Reinboth und seinem Team zu diesem Sieg. Sie haben mit viel Energie gespielt, waren immer aggressiv und haben nie aufgegeben. Wir wollten dagegenhalten, aber wir haben meiner Meinung nach das Spiel im zweiten Viertel verloren. Wir konnten in diesem Abschnitt unsere Stärken nicht ausspielen, weil wir nicht bereit waren, aggressiv zu verteidigen. Außerdem hatten wir in unserem Spiel zu viele Ballverluste. Wenn wir das nicht in den Griff bekommen, werden wir noch öfter in dieser Saison in Problem geraten.

Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel:

Teamwork bei der Teilnahmeberechtigung: Jay Nagle, Neuzugang der Tigers Tübingen, war im Spiel gegen die PS Karlsruhe LIONS gleich spielberechtigt. Dafür benötigte es jedoch einige Anstrengungen. Anders wie in der easyCredit BBL, wo neue (nicht EU-)Akteure mit der Freigabe vom vorherigen Verein sowie dem Spielerlizenzantrag gleich eingesetzt werden können, sind in der BAMER 2. Basketball Bundesliga mehrere Schritte und größere Anstrengungen von Nöten. Das wichtigste Dokument ist dabei die Arbeitserlaubnis der Bundesagentur für Arbeit. Diese kann in einzelnen Fällen auch immer wieder recht lange dauern, bis diese erteilt wird. Den Raubkatzen ist es gelungen, diese binnen vier Tage einzuholen. Ein großer Dank geht dabei an Frau Manuela Braun von der RWT-Gruppe aus Reutlingen, Herrn Oleg Korowin von der AOK Neckar/Alb sowie Frau Theodora Falls von der Ausländerbehörde der Stadt Tübingen, die alle entscheidend an der Spielberechtigung des US-Amerikaners mitgearbeitet haben. Um 16:26 Uhr am Donnerstagabend traf die Arbeitserlaubnis schließlich bei den Schwaben ein, um 17:08 Uhr stand Nagle auf dem Mannschaftsmeldebogen der Tigers Tübingen. In seinem ersten Spiel stand Nagle 11:58 Minuten auf dem Platz und kam auf vier Punkte, einen Rebounds und einen Steal.

Geburtstag bei den Tigers: Tigers-Fan Sophie wurde am heutigen Freitag sieben Jahre alt. Ihren Ehrentag feierte das Geburtskind mit neun Gästen aus Familie und Freunden beim Spiel der Tigers Tübingen gegen die PS Karlsruhe LIONS. Hallensprecher Claus Sieghörtner gratuliert ebenfalls mit den 2.684 Zuschauern in der Paul Horn-Arena. “Für Sophie war es eine riesige Freude, diesen Tag bei den Tigers Tübingen verbringen zu können”, berichtete Mutter Ina.

Weitere Spiele im Onlineshop: Ab sofort stehen drei weitere Partien der Tigers Tübingen im Onlineshop zur Verfügung. Dabei handelt es sich um alle Begegnungen im Monat Dezember, Hochkarätern in der BARMER 2. Basketball Bundesliga inklusive. Am Samstag, den 7. Dezember 2024, gastieren die VfL Sparkassen Stars im Tübinger Dschungel. Hochball ist um 19:30 Uhr. Genau eine Woche später kommen die GIESSEN 46ers in die Neckarstadt. Zum Jahresabschluss empfangen die Schützlinge von Trainer Domenik Reinboth die HAKRO Merlins Crailsheim in der Paul Horn-Arena. Hochball ist am Samstag, den 27. Dezember, um 19:30 Uhr. Vor allem Gießen und Crailsheim dürften ein gewichtiges Wort um den Aufstieg mitreden. Tickets sind ab sofort im Onlineshop verfügbar.