Gelingt der Neustart in Bochum?
Die Tigers Tübingen treten am 28. Spieltag der Saison 2024/2025 in der BARMER 2. Basketball Bundesliga bei den VfL SparkassenStars Bochum an. Es ist gleichzeitig die erste Partie nach der Trennung von Domenik Reinboth als Kommandogeber an der Seitenlinie. Für Interimstrainer Eric Detlev ist es somit die (kurzfristige) Rückkehr zu den Profis. In der Spielzeit 2021/2022 war der 49-Jährige als Co-Trainer beim damaligen Bundesligisten HAKRO Merlins Crailsheim tätig. Seither ist der Basketballexperte im Nachwuchs der Raubkatzen und als Sportdirektor bei den Tigers Tübingen tätig. Die Partie steigt am Samstag, den 15. März 2025, um 19 Uhr in der Rundsporthalle in Bochum. Die Begegnung wird wie immer live und exklusiv bei sportdeutschland.tv übertragen. Sendebeginn aus dem Herzen des Reviers ist um 18:45 Uhr.
Eine andere Partie als im Hinspiel
Die Woche war turbulent, keine Frage. Am Dienstag trennten sich die Schwaben von Reinboth als bisherigem Trainer. Für den 42-Jährigen war nach knapp neun Monaten in Tübingen Schluss. Seine Bilanz von 15 Siegen und zwölf Niederlagen sowie die jüngste Negativentwicklung von sechs Niederlagen aus den vergangenen neun Spielen war den Tübinger Verantwortlichen zu wenig. Die Reißleine wurde gezogen. Am Mittwoch leitete Detlev die erste Trainingseinheit mit den Raubkatzen. Seither standen viele Einzelgespräche an. Im Training wurde der Fokus auf den Spaß und die Freude am Spiel gelegt. Die Hoffnung ist, dass sich bei einigen Akteuren Blockaden lösen. “Die Qualität im Team ist auf jeden Fall da”, betont Detlev.
Mit den VfL SparkassenStars Bochum treffen die Schwaben auf einen Gegner, gegen welchen die negative Entwicklung bei den Unistädtern irgendwie begann. Am 7. Dezember 2024 unterlag die Reinboth-Truppe mit 77:85 gegen enorm ersatzgeschwächte Gäste aus dem Westen der Republik. Trainer Félix Bañobre musste dabei auf Leistungsträger wie Keith Braxton Jr (20,0 ppg, 6,8 rpg, 5,0 apg), Peter Kalthoff (15,7 ppg, 6,0 rpg), Niklas Geske (13,5 ppg, 7,0 apg, 3,4 rpg) und Lars Kamp (6,9 ppg) verzichten. Doch Bochum spielte an diesem Abend unter besonderen Bedingungen in Form von nur neun Spieler, dabei zahlreiche Nachwuchskräfte, frei auf und entführte die Punkte aus Tübingen. Es war der erste richtige Dämpfer für die Schwaben in der laufenden Runde. Mit 8:4-Erfolgen zeigte die Formkurve in der Folge nach unten. Seither folgten sieben Siege und acht Niederlagen sowie das Aus für Reinboth.
Der Gastgeber steht mit 17:10-Siegen derzeit auf Rang sechs der Tabelle. Die Bañobre-Schützlinge sind eine positive Überraschung in der laufenden Spielzeit nachdem man in der vergangenen Saison 2023/2024 eigentlich als Absteiger in die ProB feststand. Über eine Wild Card blieben die Blau-Weißen in der zweiten Liga. Wollen die Schwaben noch ein Wort um die Playoffs mitreden, ist ein Sieg praktisch schon Pflicht. So wie in den kommenden Spielen auch, um unter den besten achten Teams zu landen. In der Statistik ist der Gastgeber vor allem bei den Punkten aus dem Zweier-Bereich deutlich besser. Starke 58,4 Prozent verwandeln Tom Alte (9,4 ppg, 5,9 rpg) und seine Mitstreiter unter den Körben, was hinter den VET-CONCEPT Gladiatots Trier (58,8 Prozent) Rang zwei bedeutet. Die Raubkatzen liegen in dieser Wertung mit 50,9 Prozent nur auf Rang 15 aller Konkurrenten. Für die Begegnung am Samstag alles Makulatur unter neuen Bedingungen bei den Raubkatzen.
Kubendrarajah: “Bochum ist eine Mannschaft, die offensiv sehr ausgeglichen agiert.”
Für die Tigers Tübingen geht es bereits am Freitagmittag in Richtung Westen. Am Samstagvormittag findet noch eine Einheit in der Rundsporthalle statt. Die Raubkatzen müssen personell dabei weiter auf Jonas Niedermanner (Sprunggelenk) und Joshua Schwaibold (Hand) verzichten. Silas Oriane könnte eventuell auch in der Regionalliga eingesetzt werden, um den Klassenerhalt zu sichern. Am Sonntag, den 16. März, spielen die Young Tigers Tübingen in den Playdowns der Jugend Basketball Bundesliga bei den Franken von CYBEX Talents BBC Bayreuth. Detlev wird dabei von Troy Culley vertreten.
Dhnesch Kubendrarajah, Co-Trainer der Tigers Tübingen, blickt wie folgt auf den kommenden Gegner: “Bochum ist eine Mannschaft, die offensiv sehr ausgeglichen agiert und besonders im Halbfeld kontrolliert spielt. Mit Geske haben sie einen äußerst starken Point Guard in ihren Reihen, der viel Erfahrung mitbringt. Besonders in der Rundsporthalle sind die Bochumer durch defensive Stopps und schnelles Umschaltspiel nach vorne sehr gefährlich und können spielentscheidende Runs starten, die wir unterbinden müssen. Da das Scoring auf mehrere Schultern verteilt ist, ist es für uns wichtig, eine gute Defense im Spiel “Eins gegen Eins” abzurufen.”