Basketball 2. Bundesliga 2022/2023 13. Spieltag 23.12.2022 Tigers Tuebingen – Jobstairs Giessen Teamjubel Tigers; Mateo Seric, Zac Seljaas, Aatu Kivimaeki und Miles Osei (v.li.) FOTO: ULMER Pressebildagentur xxNOxMODELxRELEASExx

Deutlicher Sieg unter dem Weihnachtsbaum – 96:78-Erfolg über die JobStairs GIESSEN 46ers

23 Dez 2022

In einem über weite Strecken umkämpften Weihnachtsspiel besiegten die Tigers Tübingen die JobStairs GIESSEN 46ers am Ende verdient mit 96:78 (50:34). Bis zum Erfolg vor der Saison-Rekordkulisse von 2.607 Zuschauern in der Paul Horn-Arena war allerdings eine Energieleistung notwendig. Immer noch ersatzgeschwächt (Daniel Keppeler und Till Jönke waren als eiserne Reserve auf der Bank) überstanden die Schützlinge von Trainer Danny Jansson gegen den Erstliga-Absteiger auch eine schwächere Phase Mitte des Spiels. Der größte Vorsprung betrug in einem Spiel mit vielen Unterbrechungen 20 Punkte  beim Stand 57:37 nach 23 Minuten. Rekordverdächtige 60 Fouls hatten beide Teams am Ende gesammelt. Topscorer war erneut Mateo Šerić mit 22 Zählern, gefolgt von Zac Seljaas und Erol Ersek mit jeweils 19 Punkten. Auf Gießener Seite waren Stefan Fundic  mit 21 Punkte und Jordan Barnes mit 20 Zählern die fleißigsten Punktesammler beim Team von Trainer Branislav “Frenkie” Ignjatovic. Šerić sackte zudem auch den Nudelsack als Tress “man of the match” ein.

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Weiter geht es für die Tigers Tübingen bereits am zweiten Weihnachtsfeiertag am kommenden Montag, den 26. Dezember 2022, mit dem Auswärtsspiel RÖMERSTROM Gladiators Trier, die nach dem 104:84-Erfolg bei den ART Giants Düsseldorf nun vier Spiele in Serie gewonnen haben. Hochball ist um 18 Uhr in der Arena Trier.

Erstes Viertel (24:19):

Das Spiel begann ganz nach dem Geschmack der Zuschauer, zumindest wenn sie zu den Farben der Tigers hielten. Ein schneller Dreier von Seljaas eröffnete das Spiel. Die Gäste waren noch gar nicht im Spiel angekommen, als erneut Seljaas und Šerić auf 7:0 erhöhten. Gespielt waren gerade einmal 70 Sekunden. In den nächsten Minuten kam Gießen besser ins Spiel und konnte auf 5:9 in Minute vier verkürzen. Richtig Spaß machte weiterhin Seljaas. Der US-Amerikaner punktete munter weiter und erzielte drei weitere Zähler zum 12:5 in der gleichen Minute. Es entwickelte sich eine ausgeglichenes Viertel, da sich die Tigers einige Ballverluste erlaubten, die die Gäste bestraften. Der Ex-Tübinger Roland Nyama erzielte in der sechsten  Minute das 11:14. Gießen suchte nun den Erfolg, indem der Tübinger Korb energisch attackiert wurde. So kamen sie zu einigen Freiwürfen, während die Tigers Foul um Foul sammelten. Das Spiel war in dieser Phase intensiv und hektisch. Die Gäste wussten das zu nutzen und kamen durch einen Dunking von Luis Figge in der achten Minute auf 16:17 heran. Ein schneller 7:0-Lauf  (innerhalb von 45 Sekunden) brachte die Tübinger wieder auf Kurs (24:16). Kurz darauf ging es mit einer knappen 24:19-Führung in die erste Viertelpause.

Zweites Viertel (26:15):

Der zweite Spielabschnitt begann mit Ballverlusten auf beiden Seiten. Der erste erfolgreiche Angriff gehörte zur Freude der Fans den Tigers in Person von Šerić, der einen Dreier zum 27:19 versenkte (zwölfte Minute). Attraktiv war das Spiel zu dem Zeitpunkt jedoch nicht, was auch an den vielen foul-bedingten Unterbrechungen lag. Besonders hervor tat sich in dieser Disziplin der Gießener Justin Martin, der in der gleichen Minute bereits sein viertes persönliches Foul kassiert hatte. Die Tigers nutzten diese holprige Phase besser aus und schlossen zwei schnelle Fastbreaks zum 32:21 ab – Auszeit Ignjatovic (13. Minute). In der Folge pendelte sich der Vorsprung der Schwaben um die zehn Zähler ein. Da die Raubkatzen die vielen Freiwürfe zudem hochprozentiger nutzen konnten als die Hessen, erhöhte sich der Vorsprung sogar noch etwas (40:28, 17. Minute). In einem zerfahrenen Spiel, bei dem gefühlt jeder zweite Angriff durch einen Foulpfiff unterbrochen wurde, scorten die Jansson-Schützlinge insgesamt doch etwas routinierter und so war die 16-Punkte-Führung zur Halbzeit (50:34) auch in dieser Höhe gerechtfertigt.

Drittes Viertel (18:26):

Die zweite Halbzeit begann auf beiden Seiten etwas hektisch, sodass sich an der Anzeigetafel nicht sonderlich viel tat. Krišs Helmanis erzielte in der 23. Minute aus der Distanz das 57:37 – zugleich die bis dahin höchste Führung. Plötzlich fielen die Würfe hüben wie drüben. Nach einem erneuten Helmanis-Dreier zum 62:45 (25. Minute) kassierte dieser das vierte persönliche Foul und wurde auf die Tigers-Bank zitiert. Eine kurze Schwächephase der Tübinger nutzen die Gäste, die nun heiß liefen. Vor allem Fundic und Barnes stellten die Tigers-Defensive immer wieder vor schwierige Aufgaben. Durch einen Korbleger von Fundic schmolz die Führung der Hausherren in der 27. Minute auf zehn Punkte (62:52). Kurz darauf nahm Jansson beim Stand von 63:54 eine Auszeit. Den Rhythmus konnten die Hausherren zunächst aber weiterhin nicht finden, sodass der Vorsprung weiter langsam dahin schmolz. Ein Ersek-Dreier zum 68:58 sorgte dann in der 29. Minute wieder für etwas Luft. Kurz darauf ging ein schwaches Viertel mit einem 68:60-Zwischenstand zu Ende.

Viertes Viertel (28:18):

Nachdem die Gäste aus Gießen zu Beginn in der Anfangsminute des Schlussviertels zunächst auf 62:68 verkürzen konnten, sorgte Lanmüller mit seinem zweiten Dreier zum 71:62 für Beruhigung auf Seiten der Tübinger Fans (32. Minute). Gleichzeitig ging die Foul-Orgie auf beiden Seiten allerdings munter weiter: Lanmüller und Helmanis auf Tigers-Seite sowie Barnes, Nico Brauner, Justin Martin und Karlo Miksic auf Seiten der Gäste hatten in derselben Minute bereits vier persönliche Fouls auf dem Konto. Tübingen lief in dieser heißen Phase zudem wieder von draußen heiß: Ersek und Seljaas erhöhten den Vorsprung von Downtown auf 17 Zähler (79:62, 34. Minute). Lanmüller erwischte es kurz danach als ersten Spieler: In der 36. Minute musste er das Spiel nach seinem fünften Foul verlassen. Es sollten auf beiden Seiten noch weitere Spieler folgen. Für zwei bejubelte Highlights sorgten in den letzten Minuten Seljaas und Šerić, die ihre Gegenspieler zum Tänzchen baten (89:71, 37. Minute). Am Ende blieb die Frage, ob die Tigers ihren Fans die 100 Punkte als Geschenk unter den Weihnachtsbaum legen würden. Zur Unterstützung ließen die Zuschauer in der letzten Auszeit der Hessen nach langer Zeit zur Anfeuerung mal wieder “La Ola” durch die Paul-Horn-Arena schwappen. Am Ende reichte es nicht ganz: Nach dem deutlichen 96:78-Erfolg dürften die Fans dennoch zufrieden nach Hause gegangen sein. Frohe Weihnachten!

Die Stimme zum Spiel:

Danny Jansson (Trainer Tigers Tübingen): “Wir wussten, dass wir gegen Gießen auf eine sehr gute Mannschaft treffen. Dementsprechend sind wir konzentriert und gut ins Spiel gekommen. Wir haben die Partie in der ersten Halbzeit größtenteils kontrolliert. Nach der Pause hatten wir eine Schwächephase, in welcher Gießen herangekommen ist. Erstens, weil sie besser gespielt haben, und wir gleichzeitig mehr Fehler gemacht haben. Doch wir konnten uns in der entscheidenden Phase fangen und wieder die Oberhand über die Begegnung bekommen. Insgesamt können wir mit der Leistung und dem Ergebnis zufrieden sein. Auch deshalb, weil und mit Till Jönke und Daniel Keppeler weiter zwei Spieler nicht zur Verfügung standen.”

Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel:

Schöne Choreografie: Passend zum Weihnachtsspiel hat der Fanklub Neckartigers eine Choreogrfie vor der Partie gegen die Hessen an den Start gebracht. Die Paul Horn-Arena erstrahlte kurz vor dem ersten Hochball in einem Fahnenmeer in Gelb-Schwarz. 2.500 Tüten wurden diesbezüglich vor der Begegnung ausgelegt. Damit diese tolle Aktion eine Nachhaltigkeit generiert, wurden alle Tüten nach dem Spiel eingesammelt, um diese für kommende Aktionen zu nutzen. “Wir wollen dies auch bei den Auswärtsspielen in einem kleineren Rahmen umsetzen”, sagte Dominik Printz, erster Vorsitzender der Neckartigers. Nach dem Sieg gab es zudem gelb-schwarzes Konfetti und rundete den gelungenen Abend erfolgreich ab. Wir bedanken uns im Namen aller Fans, Mannschaft und des Managements für diese gelungene Aktion.

Beste Saisonkulisse: Im siebten Heimspiel der Saison 2022/2023 in der BARMER 2. Basketball können die Raubkatzen die bisher beste Saisonkulisse verzeichnen. 2.607 Zuschauer wollten die Partie gegen die JobStairs GIESSEN 46ers am Vortag vor Heilig Abend in der Paul Horn-Arena mitverfolgen. Damit wurde der bisherige Bestwert gegen Phoenix Hagen mit 2.278 Augenzeugen übertroffen. In den bisherigen sieben Partien liegt der Schnitt nun bei 1.842 Zuschauern pro Begegnung.

Heimbilanz im Jahr 2022: Die Partie gegen die JobStairs GIESSEN 46ers das letzte Heimspiel für die Tigers Tübingen im Jahr 2022. Ein ereignisreiches Jahr geht damit für die Raubkatzen zu Ende. Höhepunkt war der Gewinn der Hauptrunde und das Erreichen des Finales um die Zweitliga-Meisterschaft gegen die ROSTOCK SEAWOLVES in der Spielzeit 2021/2022. Die Mannschaft von Trainer Danny Jansson hatte die Ehre, das letzte Spiel der vergangenen Runde zu bestreiten. Insgesamt haben die Schwaben saisonübergreifend 23 Pflichtspiele vor eigener Kulisse in diesem Kalenderjahr absolviert. Mit 19 Siegen und nur vier Niederlagen (Paderborn, Bremerhaven, Rostock, Bochum) fällt die Bilanz mehr als positiv aus. Seit dem Jahr 2004 (Aufstieg in die BBL) gab es sportlich kein derart überzeugendes Jahr für die Tigers Tübingen. Wir bedanken uns bei Trainer Danny Jansson mit seiner aktuellen Mannschaft sowie den Helden aus der vergangenen Spielrunde um Ryan Mikesell, Isaiah Crawley, Joanic Grüttner Bacoul, Daniel Žáček und Co-Trainer Hussain “Husbo” Dassouki für viele Gänsehautmomente!

von Tobias Fischer