Großer Kampf wird nicht belohnt! 68:81-Niederlage gegen die Basketball Löwen Braunschweig
Vor 2.505 Zuschauern in der Paul Horn-Arena kämpften die Tigers Tübingen wieder verbissen um den nächsten Sieg in der easyCredit BBL. Mit einer Beton-Verteidigung im letzten Viertel versuchten beide Teams, das Momentum auf ihre Seite zu ziehen. Letztlich waren die Niedersachsen dabei erfolgreicher und konnten sich in einem durchgängig knappen Spiel etwas zu hoch mit 81:68 (37:41) durchsetzen. Die Mannschaft von Trainer Danny Jansson hielt bis zum 64:64 in der 36. Minute gut mit, ehe Braunschweig den Sieg mit einem 17:4-Lauf eintütete. Wenn man nur Tigers-Punkte im Schlussabschnitt anschaut, war das vielleicht auch verdient. Am Ende machte wohl die größere Athletik der Gäste den Unterschied. Das Duell um die Rebounds ging mit 43:36 an das Team von Trainer Jesús Ramírez. Beim Stand von 50:43 in der 24. Minute hatten die Tigers ihren größten Vorsprung, die Löwen waren am Ende mit 13 Punkten am weitesten in Front. Auf Tigers-Seite war Jhivvan Jackson mit 18 Punkten Topscorer, Unterstützung bekam er von Evan Maxwell (14 Punkte, neun Rebounds) und Erol Ersek (zwölf Punkte). Auf Seiten der Löwen waren Jilson Bango (19 Punkte, sieben Rebounds) und Ahmaad Rorie (18 Punkte) am bissigsten. Durch die Niederlage wird die Herkules-Aufgabe des Klassenerhaltes nicht kleiner, aber rechnerisch ist weiterhin das Wunder möglich.
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Bereits am kommenden Samstag, den 4. Mai 2024, geht es für die Tigers Tübingen mit dem Auswärtsspiel bei den EWE Baskets Oldenburg weiter. Hochball ist um 18:30 Uhr in der großen EWE Arena zu Oldenburg.
Erstes Viertel (22:17):
Ganze 53 Sekunden waren erst gespielt und die Tigers lagen nach zwei Dreiern von Rorie mit 0:6 im Hintertreffen. Offensiv wollte zunächst nicht viel gelingen, so mussten die Tigers-Fans bis zur dritten Minute warten, ehe Evan Maxwell die ersten Zähler für die Schwaben erzielen konnte. Auch den anschließenden Bonuswurf verwandelte der Center zum 3:8. Die Tigers waren darum bemüht, schnell umzuschalten und waren damit zunächst erfolgreich. In der vierten Minute verkürzte Ersek auf 7:10, doch in den anschließenden Angriffen wollten die offenen Würfe dann noch nicht konstant fallen. Da die Defensive nun aber stand, konnten sich die Hausherren zurück in die Partie beißen. Daniel Keppeler und Ersek sorgten dann in der sechsten Minute für die erste Tübinger Führung (12:10) und zwangen Braunschweigs Coach Ramírez zu einer Auszeit. Die Tigers-Defensive hielt danach weiterhin und sorgte dafür, dass die Gäste ganze sieben Minuten ohne jeden Feldkorb blieben. Einzig an der Freiwurflinie konnten die Braunschweiger nach dem 0:8 noch punkten. Zwei Freiwürfe von Brandon Tischler sorgten dann auch in der achten Minute für den 13:13-Ausgleich. Ein krachender Dunk von Keppeler und ein weiterer Dreier von Ersek brachten die Tigers dann 30 Sekunden vor dem Ende des ersten Viertels mit 20:15 in Führung. Mit der Schlusssirene traf dann auch noch Aatu Kivimäki zur verdienten 22:17-Führung.
Zweites Viertel (19:20):
Den besseren Start in den zweiten Abschnitt erwischten die Gäste aus Braunschweig und konnten unter anderem durch einen Dreier von Martin Peterka auf 23:25 verkürzen (zwölfte Minute). Dann übernahm der bereits im letzten Spiel starke Maxwell und erzielte nicht nur vier Zähler in Folge (29:23, 13. Minute), sondern war auch unter dem eigenen Korb beim Rebound sehr präsent. Nach zwei unaufmerksamen Aktionen der Schwaben, die den Löwen ihrerseits vier schnelle Punkte ermöglichten, nahm Coach Jansson beim Stand von 29:27 in der 14. Minute die erste Auszeit des Spiels. Danach gab es auf beiden Seiten für fast 90 Sekunden nichts Zählbares, ehe die Niedersachsen durch Nicholas Tischler zum 29:29 nach 16 Minuten ausgleichen konnte. Tübingen versuchte es in dieser Phase erfolglos aus der Distanz, ehe Till Jönke die über dreiminütige Punkteflaute der Tigers mit einem Tip-In zum 31:29 beendete. Kurz darauf war dann nach langer Zeit auch mal wieder ein Distanzwurf von Jackson erfolgreich, sodass die Tigers weiterhin knapp in Führung blieben (35:31, 18. Minute). In der Offensive fanden die Schwaben in dieser Phase wieder eine bessere Balance zwischen Dreiern und Würfen aus der Zone, doch defensiv taten sich die Tigers ohne Maxwell gegen die körperliche Überlegenheit der Braunschweiger nun schwer. So blieb es nach einer insgesamt zwar nicht hochklassigen, aber jederzeit spannenden ersten Halbzeit mit 41:37 bei einer knappen Tübinger Führung.
Drittes Viertel (17:19):
Der Start ins dritte Viertel verlief zunächst unglücklich. Sowohl Maxwell als auch Krišs Helmanis wurden von der Braunschweiger Defensivabteilung abgeräumt, zudem verdaddelten die Tigers einen weiteren Ballbesitz. Da es die Gäste aber nicht viel besser machten, hatte dies zunächst noch keine Konsequenzen. Ein Dreier von Maxwell sorgte dann in der 23. Minute für eine 44:39-Führung. Wenig später zappelte der Ball erneut im Netz der Gäste. Ein Jackson-Dreier sorgte zur Freude des Tübinger Anhangs für einen 47:41-Zwischenstand. Beide Teams verteidigten enorm intensiv, sodass es auf beiden Seiten kaum einfache Wurfversuche gab. Die Gäste mussten sich viele Punkte an der Freiwurflinie verdienen, während sich das Jansson-Team langsam aus der Distanz warm werfen konnte. Frank Gaines traf in der 24. Minute zum 50:43, doch das Highlight folgte im nächsten Angriff der Gäste in Form eines Monsterblocks von Keppeler, der die Halle zum Beben brachte. In den nächsten Minuten hatten die Tigers aufgrund der bissigen Defense der Braunschweiger Schwierigkeiten gute Abschlüsse zu finden. Zwei Dreier durch Rorie und Amar Sylla sorgten dann in der 27. Minute dafür, dass es wieder enger wurde – Spielstand: 51:50 für die Schwaben. In der 29. Minute war es dann soweit: Ein Korbleger von Barra Njie brachte die Gäste mit 54:53 in Front, allerdings zappelte im Gegenzug ein Gaines-Dreier zum 56:54 im Netz der Gäste. Beide Mannschaften schenkten sich keinen Zentimeter, sodass es mit einer hauchdünnen 58:56-Führung für den Gastgeber ins letzte Viertel ging.
Viertes Viertel (10:25):
Gleich im ersten Ballbesitz unterlief den Tigers ein Ballverlust, den die Braunschweiger zum 58:58-Ausgleich durch Njie nutzen konnten. Nach zwei Punkten von Nicholas Tischler nahm Jansson nach 66 Sekunden gezwungenermaßen beim Stand von 56:58 die erste Auszeit. Gegen die nun noch aggressivere Verteidigung der Gäste kamen die Tigers und insbesondere auch Jackson zu keinem einfachen Wurf mehr. So dauerte es über zwei Minuten, ehe Keppeler von der Freiwurflinie den ersten Tigers-Punkt zum 59:60 erzielen konnte. Symptomatisch für die Probleme in der Offensive war die abgelaufene 24-Sekunden-Uhr im nächsten Angriff. Da auf der Gegenseite Braunschweig zumindest ab und zu zu Punkten kam, wurde es beim Stand von 59:64 in Minute 34 brenzlig. Maxwell war es schließlich, der mit einem Korbleger nach fast fünf Minuten den ersten Tübinger Feldkorb im Schlussviertel erzielen konnte und so seine Farben mit 61:64 im Spiel hielt. Da die Schwaben in der Verteidigung ebenfalls Beton anrührten, konnte Jackson tatsächlich mit einem erfolgreichen Dreier zum 64:64 in der 36. Minute ausgleichen. Bei den Löwen zeigte nun immer wieder Bango seine Extra-Athletik und führte die Braunschweiger an. Beim Stand von 65:73 nahm Coach Jansson 100 Sekunden vor dem Ende seine nächste Auszeit und versuchte nochmal, die Offensive besser zu strukturieren. Den entscheidenden Braunschweiger 17:4-Lauf in den letzten vier Minuten konnte aber nicht mehr durchbrochen werden. So verloren die Tigers nach einem guten Kampf doch noch mit 68:81.
Die Stimmen zum Spiel:
Danny Jansson (Trainer Tigers Tübingen): “Um es zusammenzufassen: Spiele zu gewinnen, ist eine Angewohnheit. Dieses Spiel hat erneut gezeigt, dass wir diese Angewohnheit nicht ausreichend genug haben. Dazu fehlt uns die Erfahrung. In der ersten Halbzeit haben wir zwar keine gute Offense gespielt, aber wir haben gekämpft und alles gegeben. Im dritten Viertel und in den ersten zwei Minuten des letzten Abschnitts lag die Partie auf dem Servierteller. Braunschweig hat in dieser Phase nichts gemacht. Aber wir haben das Spiel
nicht genommen. In der entscheidenden Phase haben wir kein Selbstvertrauen mehr gehabt und praktisch alles falsch gemacht: Freiwürfe nicht getroffen und in der Offense immer wieder schlechte Entscheidungen getroffen. Wir hatten einfach zu viel Angst, um die Begegnung zu gewinnen.”
Jesús Ramírez (Trainer Basketball Löwen Braunschweig): “Wir haben das Spiel sehr langsam begonnen. Tübingen hat mit viel Intensität gespielt und gut verteidigt. Über weite Strecken der ersten Halbzeit haben wir nicht gut ausgesehen. Dazu konnten wir in der Offense immer wieder nicht abschließen. In der zweiten Halbzeit haben wir es dann in vielen Punkten besser gemacht. Besser verteidigt und besser abgeschlossen. Der Schlüssel zum Sieg war, dass wir die Tigers im letzten Viertel bei zehn Punkten gehalten haben. Es war schön, wieder in Tübingen gewesen zu sein. Ich wünsche ihnen alles Gute. Es ist ein guter Standort, der von Danny Jansson gut gecoacht wird. Wenn sie den Klassenerhalt nicht schaffen, werden sie zurückkommen.”
Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel:
Update zum Personal: Die Raubkatzen mussten die Partie gegen die Basketball Löwen Braunschweig mit dem gleichen Personal bestreiten. Für Georgios Kalaitzakis kam ein Einsatz gegen die Niedersachsen nach seiner Muskelverletzung noch etwas zu früh. Die Hoffnung bleibt, dass der Grieche am Samstag beim Auswärtsspiel in Oldenburg wieder mitwirken kann. Till Jönke war zuletzt gesundheitlich angeschlagen, stellte sich jedoch in den Dienst der Mannschaft. Für Jimmy Boeheim (Daumenbruch) und Kaodirichi Akobundu-Ehiogu (SL-Band Ruptur) ist die laufende Runde bereits – wie im Vorfeld erwähnt – beendet.
Schröder erneut in Tübingen: Die Partie zwischen Tübingen und Braunschweig verfolgte erneut Weltmeister Dennis Schröder. Der 30-Jährige weilte bereits beim BBL Pokalspiel zwischen beiden Mannschaften im September des letzten Jahres in der Paul Horn-Arena. Am Dienstag war der NBA-Profi der Brooklyn Nets auch beim Halbfinale der Fußball-Champions League zwischen dem FC Bayern München und Real Madrid zugegen. An seiner Seite die andere deutsche Basketballlegende in Person von Dirk Nowitzki. Auf seinem Social Media-Kanal kündigte Schröder sein Kommen nach Tübingen um die Mittagszeit an. Dazu ließ er es noch offen, ob es abends zum anderen Halbfinale zwischen Borussia Dortmund und Paris St. Germain in den Pott reisen wollte.
Fanausfahrt nach Heidelberg: Zum letzten Spiel der Saison 2023/2024 in der easyCredit BBL bieten die Tigers Tübingen, der Tübinger Fanklub Neckar Tigers sowie die Fangruppierung Massimo 03 eine Fanausfahrt nach Heidelberg an. Zwei Bussen werden sich auf den Weg in die Kurpfalz machen. Abfahrt ist am Sonntag, den 12. Mai 2024, um 11:45 Uhr vom Tübinger Busbahnhof und um 12 Uhr von der Paul Horn-Arena. Erwachsene zahlen für die Busfahrt, das Ticket, Getränke und einem T-Shirt 22 Euro und 16 Euro für den ermäßigten Preis. Wir bedanken uns an dieser Stelle ganz besonders bei unserem Bierpartner Alpirsbacher Klosterbräu, der die Fanausfahrt mit den Bussen, Getränke und T-Shirts unterstützt! Anmeldungen sind per Mail unter tigers-away@mail.de möglich!