Spielbericht, 20.10.2025

Gute Defense sichert 80:59-Sieg in Köln

Die Tigers Tübingen haben das Auswärtsspiel bei den RheinStars Köln vor 1.345 Zuschauern in der […]

Die Tigers Tübingen haben das Auswärtsspiel bei den RheinStars Köln vor 1.345 Zuschauern in der Motorworld Köln mit 80:59 (43:24) gewonnen somit den zweiten Saisonsieg eingefahren. Nach einer schwierigen Woche (siehe Dschungelgeflüster) war der Sieg Balsam für die Seele der Raubkatzen. Die Partie war wahrlich nicht hochklassig, am Ende zählt aus Sicht der Mannschaft von Trainer Henrik Sonko nur das positive Ergebnis. Von Beginn an waren die Schwaben das bessere Team und lagen fast die gesamte Zeit in Front. Der höchste Vorsprung war in Minute 34 nach einem Dreier von Bernard Pelote zum 73:45 zu notieren. Der US-Amerikaner war gleichzeitig mit 22 Zählern Topscorer der Begegnung. Bei der Mannschaft von Trainer Stephan Baeck traf Jasper Günther mit 13 Punkten am häufigsten. Die Rheinländer waren nur im ersten Viertel konkurrenzfähig, nach acht Minuten lag der Neuling in der BARMER 2. Basketball Bundesliga mit 10:6 am höchsten in Führung. Das Duell um die Rebounds ging mit 37:36 an die Raubkatzen, dazu die Assists (16:8) sowie die Steals (10:6). Aus der Distanz fanden nur elf Würfe bei 36 Versuchen (31 Prozent) das Ziel. Positiv war jedoch die engagierte Leistung in der Defense, auf welche man weiter aufbauen muss.

Weiter geht es für die Tigers Tübingen am Samstag, den 25. Oktober 2025, mit dem Heimspiel gegen den nächsten Neuling der Liga, die SBB Baskets aus Wolmirstedt. Hochball ist um 19:30 Uhr in der Paul Horn-Arena. Das Team aus der Nähe von Magdeburg spielte am Montag zeitlich gegen die EGP Baskets Koblenz und musste dabei eine herbe 76:105-Niederlage einstecken. Tickets gibt es im Onlineshop sowie am Spieltag ab 18:15 Uhr an der Abendkasse.

Kommissar: Thomas Pohl; Schiedsrichter: Alexander Moskovic, Dietmar Damm, Hessam Khorassani

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Erstes Viertel (12:14):

Die Partie begann aufgrund technischer Probleme mit einer Verspätung von 13 Minuten. Die Spieluhr konnte zunächst nicht zum Laufen gebracht werden. Dazu fielen beide Anzeigetafeln aus. Auch während der Begegnung gab es immer wieder Probleme. Björn Rohwer erzielte nach 33 Sekunden per Dreier die 3:0-Führung für die Baeck-Truppe. Die Anfangsphase gestaltete sich wild und von vielen Fehlern geprägt auf beiden Seiten. Silas Oriane netzte nach 133 Sekunden ebenfalls aus der Distanz zum 3:3-Ausgleich ein. Beide Kontrahenten spielten mit einer Zone in der Defense. In der Offense brachten beide Teams kaum etwas Produktives zustande. Der verspätete Beginn machte beide Mannschaften erheblich zu schaffen. Nach sieben Minuten stand es nur 6:5 für die Gäste. Fortan kamen beide Motoren etwas besser in Fahrt. Isaiah Sanders gelang 70 Sekunden vor dem Ende des ersten Viertels per Dreier das 12:10. Wenig später ging es mit einer knappen 14:12-Führung in die erste Pause. Spielerisch war das Gebotene von beiden Zweitligisten noch nichts.

Zweites Viertel (12:29):

Melkisedek Moreaux eröffnete nach 36 Sekunden das zweite Viertel per Korbleger zum 16:12. Die Raubkatzen legten bis zur 13. Minute einen 6:0-Lauf nach, beim 22:12 führten die Sonko-Schützlinge erstmals zweistellig. Offensiv war das Spiel von beiden Kontrahenten weiterhin Magerkost. Nach einem Zweier von Moreaux zum 24:15 nahm Baeck bei 6:53 Minuten auf der Uhr die erste Auszeit der Begegnung. Positiv: In der Defense ließen die Schwaben recht wenig zu. Bernard Pelote erzielte in Minute 14 den nächsten Dreier zum 27:15-Zwischenstand. Der US-Amerikaner war mit elf Zählern bisher bester Punktesammler. Und weil es so schön war, legte Sanders in gleicher Manier eine Minute später zum 30:16 nach. Nach vier Zählern in Folge von Lukas Milner zum 34:19 war Baeck gezwungen, bei noch 3:35 Minuten auf der Uhr die nächste Unterbrechung in Anspruch zu nehmen. Pelote traf nach Wiederaufnahme der Partie auch den Freiwurf nach Foul von Laurent Zoccoletti zum 35:19. Die Sonko-Truppe schloss durch Miles Tention per Zweier einen 11:0-Lauf zur 41:19-Führung in Minute 20 ab. Rohwer konnte mit seinem dritten Dreier den Run der Raubkatzen zum 22:41 beenden. Sonko nahm vor den letzten 19,2 Sekunden noch seine erste Auszeit wahr. Jacobi Wood beendete die erste Halbzeit mit zwei Freiwürfen zum 43:24-Pausenstand. Mit der Defense seiner Schützlinge konnte Sonko zufrieden sein, dazu erlaubte man sich nur fünf Ballverluste.

Drittes Viertel (21:22):

Pelote erzielte nach 46 Sekunden per Dreier die ersten Tübinger Punkte zum 46:26-Zwischenstand. Die Kölner kamen aber engagierter aus der Kabine. Doch Pelote hatten an diesem Abend seine Hand gefunden. Nach 118 Sekunden legte der US-Amerikaner per Dreier nach, in Minute 23 stopfte der Power Forward zudem den Ball zum 51:28 durch die Kölner Reuse. Der US-Amerikaner war schon bei 19 Zählern angelangt. Angesteckt von Pelote, drückte auch Moreuax wenige Sekunden später den Ball zum 53:28 in den Korb des Gastgebers. Auch der Freiwurf nach Foul von Rohwer zum 54:28 saß. Die Schwaben hatten die Begegnung in dieser Phase des Spiels im Griff. Vor allem gegen die Zone taten sich die Rheinländer in der Offense weiter enorm schwer, wenngleich das Auftreten der Baeck-Truppe nun vom Einsatz und von der Entschlossenheit merklich besser war. Die Kölner wussten sich in der Folge meist nur per Fouls zu retten, sodass die Raubkatzen vermehrt an der Freiwurflinie leichte Punkte einnetzen konnten. So Sanders in Minute 27 zum 64:38. Im nächsten Angriff gelang Kaya Bayram mit einem Freiwurf zum 65:38 die bisher höchste Führung in der Begegnung. Selbst leistete man sich zudem nur wenige Fouls und hielt den Gegner so von der Freiwurflinie fern. Auf Kölner Seite spielte sich vor allem Jasper Günther mit einigen guten Aktionen in den Vordergrund, der sechs Punkte im dritten Viertel markierte. Sonko nahm für den letzten Angriff bei noch 23,6 Sekunden auf der Uhr noch eine Auszeit. Sein Team konnte den Vorsprung verwalteten, aber beim Stand von 65:43 nicht weiter ausbauen. Der letzte Angriff verpuffte jedoch.

Viertes Viertel (16:15):

Die Baeck-Truppe versuchte nochmals alles auf eine Karte zu setzen, um den Rückstand zu verringern. Doch ohne Erfolg. Für den schönsten Spielzug der Partie sorgte Moreaux nach Vorarbeit von Tention und Wood per Dunking zum 68:45 bei noch 8:19 Minuten auf der Uhr. Moreaux mit einer feinen Einzelleistung sowie dem nächsten Dreier von Pelote führten nach 34 Minuten zum 73:45 – das Spiel war nun vorzeitig entschieden. Der Gastgeber verzweifelte weiter an der Zone der Schwaben und versuchte es zumeist nur mit wilden Würfen aus der Distanz. Günther war so in Minute 35 zum 48:73-Zwischenstand erfolgreich. Das Publikum war nun deutlich abgekühlt und nahm die Niederlage zur Kenntnis. Bayram erzielte in Minute 37 per Korbleger das 75:50, der Vorsprung gestaltete sich zumeist knapp über 20 Zählern. Tention traf 74 Sekunden vor dem Ende seinen ersten Dreier nach schöner Vorarbeit von Wood zum 80:54. In den letzten 67 Sekunden debütierte noch Youngster Aaron Ogunjobi und kassierte bei noch 16,5 Sekunden auf der Uhr ein technisches Foul wegen Flopping gegen Adam Paige. Der US-Amerikaner netzte den Freiwurf zum 56:80 ein. Maximilian Begue gelang noch der Buzzer Beater aus der Distanz zum 59:80-Endstand aus Kölner Sicht.

Die Stimmen zum Spiel:

Henrik Sonko (Trainer Tigers Tübingen): „Wir haben eine schwierige Trainingswoche hinter uns. Defensiv hat meine Mannschaft eine gute Leistung abgerufen, auch so ein Spiel muss man erst einmal gewinnen. Wir müssen uns über kleine Erfolgserlebnisse freuen und uns weiter steigern. Positiv war, dass wir das Spiel über fast die gesamte Zeit unter Kontrolle hatten und nicht eingebrochen sind. Nun müssen wir uns gut auf Samstag gegen Wolmirstedt vorbereiten und wollen im dritten Anlauf den ersten Saisonsieg einfahren.“

Stephan Baeck (Trainer RheinStars Köln): „Für diesen Auftritt und diese Niederlage kann ich mich nur allen Partnern und Fans entschuldigen. So können wir nicht auftreten. Wir haben heute gesehen, dass unsere Mannschaft dem Druck nicht gewachsen ist und zu soft gespielt hat. Wir müssen und werden dies schnell ändern.“

Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel:

Update zum Personal: Die Tigers Tübingen haben das Spiel bei den RheinStars Köln ohne Kapitän Till Jönke bestreiten müssen. Der 33-Jährige konnte in der vergangenen Woche krankheitsbedingt nicht am Training teilnehmen. Somit war auch die Fahrt zum Auswärtsspiel in die Domstadt nicht möglich. An dieser Stelle, gute Besserung, Till Jönke! Auch Kaya Bayram, Lukas Milner, Bernard Pelote und Melkisedek Moreaux waren unter der Woche außer Gefecht. Zur Abfahrt meldete sich das Quartett aber wieder einsatzbereit, wenngleich nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte.

Über den Basketball in Köln: Mit der Saison 2025/2026 sind die RheinStars Köln zurück in der BARMER 2. Basketball Bundesliga. Die Köln 99ers als Vorgänger der RheinStars Köln gewannen in der Spielzeit 2004/2005 den deutschen Pokalwettbewerb. Nun sind die Domstädter zurück, auch die erste Liga hat man langfristig im Blick. Die Heimspiele tragen die Rheinländer in der Motorworld Köln aus, umgeben von zahlreichen Restaurants, alten und neuen Sportwägen, Oldtimern und dem V8 Hotel. Die Spielstätte mit bis zu 1.700 Zuschauern hat ein besonderes Flair. Zum Training mussten die Schwaben allerdings ins Trainingszentrum in die Wilhelm-Mauser-Straße 57 im Stadtteil Ehrenfeld ausweichen, da die Spielstätte wegen einer großen Veranstaltung am Sonntag noch fertig aufgebaut war. Vor Ort stehen den Kölnern gleich fünf Spielfelder nebeneinander zur Verfügung, inklusive Geräte für das Kraft- und Athletiktraining. Dazu sind auch Büroräume vorhanden. Strukturen, auf die sich (für noch höhere Ziele) aufbauen lassen.

Von Köln nach Köln: Beim Spiel der Tigers Tübingen erhielten die Schwaben Besuch von Moritz Unseld. Der inzwischen 31-Jährige absolvierte in der Saison 2013/2014 ein Praktikum im Rahmen seines Studiums im Fach Sportmanagement an der Universität Tübingen. Seit Herbst 2019 ist der aus dem schwäbischen Murrhardt stammende Unseld bei der easyCredit BBL in Köln tätig. Sein Tätigkeitsfeld ist im Marketing und der Vermarktung angesiedelt. Mit Robert Wintermantel, Head of Sports der easyCredit Basketball Bundesliga, haben somit zwei ehemalige Tübinger Funktionäre ihre berufliche Heimat in Köln gefunden.

Tobias Fischer
Von Tobias Fischer
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