Bild: Dennis Duddek

Spiel und direkten Vergleich gegen Hagen verloren

18 Jan. 2025

Die Tigers Tübingen haben das Auswärtsspiel bei Phoenix Hagen vor 3.021 Zuschauern in der Ischelandhalle mit 77:91 (38:40) verloren. Die Mannschaft von Phoenix-Trainer Chris Harris war an diesem Abend das bessere Team, die Feuervögel legten eine wahre Energieleistung auf das Feld. Bis zur Halbzeit war die Partie beim Stand von 40:38 für den späteren Sieger noch ausgeglichen. Vor allem in der zweiten Halbzeit zog man aber an den Raubkatzen vorbei und brachte sich auf die Siegerstraße. Nach 26 Minuten lagen die Westdeutschen beim Stand von 58:43 am höchsten in Front. Die Raubkatzen hatten nur kurz die Oberhand, so beim 11:8 nach fünf Minuten. Ausschlaggebend war der dritte Abschnitt, der mit 29:21 Zählern an die Feuervögel ging. Interessant war am Ende noch der direkte Vergleich. Bjarne Kraushaar sicherte diesen 3,5 Sekunden vor dem Ende mit zwei Freiwürfen zum 91:77-Endstand. Einen guten Einstand zeigte auf Tübinger Seite Neuzugang David Cohn, der mit 18 Punkten Topscorer seines Teams war. Samuel Idowu erzielte mit 14 Zählern und zehn Rebounds ein Double Double. Bei Phoenix Hagen spielte sich Naz Bohannon mit 27 Zählern und Tim Uhlemann mit 17 Punkten in den Vordergrund. Ein Grund für die Tübinger Niederlage waren zwei Statistiken: 20:10-Ballverluste gegen Tübingen und 14:3-Steals für Hagen sprachen eine deutliche Sprache. Da half auch nicht die gute Tübinger Quote aus der Distanz: zwölf Treffer bei 28 Versuchen bedeuteten gute 43 Prozent.

Schiedsrichter: Dr. Enrico Streit, Stefan Koudela, Ehsan Saeidi

Kommissar: Thomas Pohl

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Am kommenden Wochenende treten die Tigers Tübingen gegen den Tabellenführer Science City Jena. Die Partie wird am Samstag, den 25. Januar 2025, um 19:30 Uhr in der Paul Horn-Arena ausgetragen. Tickets gibt es im Onlineshop sowie am Spieltag ab 18:15 Uhr an der Abendkasse.

Erstes Viertel (23:24):

Die Partie begann mit jeweils zwei Zählern auf beiden Seiten in der ersten Minute. Tim Uhlemann und Jonas Niedermanner trafen für ihre Farben zum 2:2-Zwischenstand. Die Feuervögel waren sofort wach in der Partie. Bohannon erzielte bereits sechs Zähler nach vier Minuten beim Stand von 8:7 für den Gastgeber. Bei noch 6:23 Minuten auf der Uhr kassierte Phoenix-Kapitän Dennis Nawrocki ein unsportliches Foul, Philipp Hecker sorgte mit zwei Freiwürfen für die erste Führung (9:7) der Reinboth-Truppe. Wieder eine Zahl: Bei noch 5:40 Minuten auf der Uhr war Phoenix Hagen bereits beim fünften Mannschaftsfoul. Idowu traf beide Freiwürfe zum 11:8 – die Gäste waren noch ohne Vergehen. Dieses kassierte Idowu 18 Sekunden später. Neuzugang Cohn beendete in Minute sieben einen 7:0-Lauf von Phoenix Hagen zum 14:15-Zwischenstand. Hagen spielte sehr schnell, das Spiel war geprägt von vielen Abschlüssen auf beiden Seiten. Die Raubkatzen zeigten einige Schwächen bei den Rebounds, dennoch führten die Hausherren nach neun Minuten nur mit 19:18. Reinboth nahm 58 Sekunden vor dem Ende des ersten Abschnitts beim Stand von 21:23 die erste Auszeit der Begegnung. Die Feuervögel spielten atemberaubend schnell und stellten die Tigers Tübingen immer wieder vor Probleme. Tigers-Kapitän Till Jönke trafen im Anschluss einen Dreier zum 24:23, mit diesem Spielstand ging es auch in die erste Unterbrechung. Bohannon war mit zehn Zählern Topscorer der Partie, für Tübingen kam Idowu auf sieben Punkte.

Zweites Viertel (19:16):

Die Raubkatzen spielten bis zu diesem Zeitpunkt vermehrt eine Zone in der Defense. Die Stimmung in der Ische-Hölle war ausgezeichnet, allerdings ärgerten sich die Phoenix-Fans über einige Pfiffe der Referees. Die Schwaben leisteten sich weiter zu viele Fehler. Nach zwölf Minuten führten die Harris-Schützlinge mit 27:24. Der Druck des Gastgebers auf den Ball war aber auch enorm hoch. Nach einem 6:0-Lauf für Hagen erzielte Idowu nach 223 Sekunden per Dreier die ersten Punkte für Tübingen zum 27:29. Die Raubkatzen mussten sich alles enorm hart erarbeiten. Phoenix Hagen war optisch das deutlich bessere Team, trotzdem war die Partie praktisch ausgeglichen. Die Feuervögel konnten die Fehler der Gäste punktetechnisch nicht besser ausnutzen. Uhlemann sorgte in Minute 17 mit zwei Freiwürfen zum 37:29 für die bisher höchste Führung im Spiel. Das Harris-Team trat deutlich aggressiver auf, zur Freude der eigenen Anhänger. Die Schwaben kämpften sich jedoch ins Spiel und ließen sich nicht abschütteln. Marvin Heckel verkürzte mit fünf Punkten in Folge auf 36:37. Harris nahm 1:52 Minuten vor der Halbzeitpause seine erste Auszeit. Auf Hagener spielte sich Kilian Binapfl in den Vordergrund, der beim Stand von 40:38 nach 19 Minuten schon auf neun Zähler kam. Wenig später ging es in die große Pause: Phoenix Hagen führte knapp mit 42:40. Bohannon und Idowu waren mit jeweils zwölf Punkten Topscorer ihrer Teams. Die Rebounds lagen mit 22:19 bei den Gästen. Leider mussten die Tigers Tübingen schon zwölf Bälle abgeben, während Phoenix Hagen nur auf fünf Ballverluste kam. Die Steals lagen zudem mit 9:2 bei den Feuervögeln, was die gute Defense belegte.

Drittes Viertel (29:21):

Uhlemann eröffnete den zweiten Durchgang mit sieben Zählern in Serie zum 49:40, gespielt waren erst 82 Sekunden. Hagen hielt den hohen Druck an beiden Enden des Feldes aufrecht. Devonte McCall sorgte mit zwei Freiwürfen zum 51:40 für die erste zweistellige Führung im Spiel. Nach einem 11:0-Lauf nach Wiederanpfiff zum 53:40 nahm Reinboth bei noch 7:51 Minuten auf der Uhr die nächste Auszeit. Zu viel konnte dem 42-Jährigen nicht gefallen. Cohn gelang in Minute 23 aus der Distanz die ersten Punkte zum 43:53 für die Schwaben. Die Feuervögel waren nun auch punktetechnisch das bessere Team. Bohannon erzielte in Minute 24 das 58:43 für den Gastgeber. Die Raubkatzen bewiesen jedoch erneut Herz und blieben im Spiel. Idowu verkürzte nach genau 25 gespielten Minuten auf 50:58. Erst Bohannon konnte einen zwischenzeitliches 10:0-Lauf der Gäste mit zwei Zählern zum 60:53 beenden. Gespielt waren 26 Minuten. Mit dem schnellen und druckvollen Spiel der Harris-Truppe kamen die Tigers Tübingen an diesem Abend nur schwer klar. Egal, was die Tübinger machten, Hagen hatte immer eine Antwort. Neuzugang Cohn spielte sich jedoch ins Rampenleicht und zeigte, dass er eine Verstärkung sein kann. In Minute 28 verkürzte der US-Amerikaner mit dem nächsten Dreier auf 61:69. Mit 15 Zählern war der 29-Jährige Topscorer seiner neuen Mannschaft. Final ging Hagen mit einer 71:61-Führung in die letzten zehn Minuten. Topscorer der Begegnung war mit Bohannon mit 18 Zählern, Cohn war mit 15 Punkten für Tübingen bester Schütze. Die Rebounds waren zwar weiter mit 28:24 bei den Raubkatzen, doch die wichtigen Korbabpraller sammelte die Harris-Truppe.

Viertes Viertel (20:16):

Heckel eröffnete den Schlussabschnitt von der Freiwurflinie. Der 27-Jährige traf nach 14 Sekunden beide Würfe zum 63:71. Die Anfangsminuten gestalteten sich wild. Reinboth kassierte in Minute 33 ein technisches Foul, Uhlemann konnte den Freiwurf aber nicht verwerten. Beiden Kontrahenten fiel nun das Scoring schwer. Bohannon erhöhte in Minute 34 auf 77:63, Reinboth nahm eine erneute Auszeit. Die Fehlerquote war weiterhin zu hoch, um gegen einen gut spielenden Gegner mehr zu reißen. In der Folge traf Jay Nagle zwei Dreier in Serie zum 69:77, Harris nahm nach 39 Sekunden bei noch 5:24 Minuten ebenfalls eine Auszeit. Zumindest auf die Dreier konnten sich die Schwaben an diesem Tag verlassen, doch die eigenen Fehler waren das Problem für den Rückstand. Dazu hatte man Bohannon überhaupt nicht im Griff, der in Minute 35 das 79:69 erzielte und schon bei 24 Zählern stand. Hagen spielte weiter mit höherer Intensität, der Wille auf den Sieg war einfach ein Stück weit größer. Trotzdem war der Einsatz und der Kampf der Raubkatzen auf jeden Fall vorhanden. 160 Sekunden vor dem Ende führte das Harris-Team mit 81:72. Gut 58 Sekunden sorgte Kraushaar für die Entscheidung. Dem Point Guard der Feuervögel gelang ein Dreipunktspiel zum 85:76 für seine Farben. Nun ging es noch um den direkten Vergleich. 40 Sekunden vor dem Ende führte Hagen mit 88:76, Reinboth nahm nochmals eine Auszeit. 8,5 Sekunden vor Rambo war der direkte Vergleich aus Hin- und Rückspiel beim Stand von 89:77 ausgeglichen, doch aufgrund der mehr erzielten Auswärtszähler lag der Vergleich bei den Raubkatzen, Harris nahm eine Auszeit für den letzten Angriff. Kraushaar traf beide Freiwürfe und der direkte Vergleich war bei Phoenix Hagen.

Die Stimmen zum Spiel:

Domenik Reinboth (Trainer Tigers Tübingen): “Glückwunsch an Coach Chris Harris zu diesem hochverdienten Sieg. Wir haben heute nie richtig unseren Rhythmus gefunden, da wir uns immer wieder zu viele Fehler erlaubt haben. Das hat sich durch das gesamte Spiel gezogen, wir sind nicht in unseren flow gekommen. Hagen hat mit einer höheren Intensität gespielt. Von daher, geht der Sieg heute so absolut in Ordnung. Unsere letzten Wochen waren nicht einfach, doch das ist keine Ausrede. Wir müssen nun unseren Neuzugang David Cohn weiter integrieren und die nächsten Aufgaben konzentriert angehen. Sein Auftritt war positiv.”

Chris Harris (Trainer Phoenix Hagen): “Vielen Dank für die Glückwünsche. Ich freue mich natürlich sehr über den Sieg. Ich hatte immer wieder ein gutes Gefühl im Spiel: Jetzt Gas geben und etwas davonziehen. Das ist uns immer wieder gelungen, jedoch haben wir uns immer mal wieder auch kleine Hänger erlaubt. Dazu hatten wir heute erneut eine tolle Atmosphäre in der Ischelandhalle. In den Schlussminuten habe ich dann natürlich auch an den direkten Vergleich gedacht, den wir glücklicherweise ebenfalls auf unsere Seite ziehen konnten. Von daher bin ich mit diesem Abend sehr zufrieden.”

Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel:

Update zum Personal: Die Raubkatzen konnten die Partie bei Phoenix Hagen mit elf Akteuren bestreiten. Das Lazarett hat sich in den letzten Tagen etwas gelichtet. Marvin Heckel, der in den letzten drei Begegnungen wegen anhaltender Rückenprobleme zum Zuschauen verdammt war, kehrte unter der Woche in den Trainingsbetrieb zurück und stand Trainer Domenik Raubkatzen bei den Feuervögeln wieder zur Verfügung. Ebenso der zuletzt erkrankte Melkisedek Moreaux. Vincent Neugebauer bekam im letzten Heimspiel gegen den Nürnberg Falcons BC einen Ball auf den linken Daumen und musste einige Tage pausieren, der 22-Jährige stand den Raubkatzen gegen Phoenix Hagen wieder zur Verfügung. Weiterhin abwesend sind Kenny Cooper (Wade) und Miles Tention (Daumen). Cooper macht gute Fortschritte und ist bereits wieder ohne Krücken unterwegs. Der 26-Jährige wird den Schwaben jedoch noch einige Wochen fehlen. “Die Verletzung ist schon nicht unerheblich”, sagt Physiotherapeut Johannes Katzmaier. Bei Tention gibt es jedoch positiv Signale, dass der US-Amerikaner zeitnah wieder in den Trainingsbetrieb einsteigen kann. Ein großer Dank gilt unseren Physiotherapeuten Katzmaier und Benedikt Cords, die sich intensiv um alle Spieler kümmern! Beim Gastgeber fehlten weiterhin Marvin Omuvwie (Knie) und Lennart Boner (Fuß).

Neuzugang Cohn spielberechtigt: Sein Debüt im Trikot der Tigers Tübingen feierte Neuzugang David Cohn. Die Teilnahmeberechtigung wurde den Schwaben noch im Laufe des gestrigen Freitags erteilt. Bürokratisch waren alle notwendigen Unterlagen für die Teilnahmeberechtigung unter der Woche in kürzester Zeit aufbereitet und organisiert worden. Knackpunkt war jedoch die Arbeitserlaubnis über die Bundesagentur für Arbeit. Dank der Unterstützung der Ausländerbehörde der Stadt Tübingen wurde das final notwendige Dokument noch rechtzeitig übermittelt. In seinem ersten Spiel für die Raubkatzen stand die neue Nummer 34 der Schwaben 23:25 Minuten auf dem Platz. Dabei erzielte der Point Guard 18 Punkte, vier Assists und zwei Rebounds. Ordentliche Werte für das Debüt.

In anderer Funktion tätig: Wie berichtet, konnte Kenny Cooper nicht auf dem Spielfeld mitwirken. Die Reise nach Hagen trat der Point Guard ebenso wie Teamkollege Miles Tention an, um die Mannschaft zumindest von der Bank aus und in der Kabine zu unterstützen. Eine Aufgabe hatte Cooper dennoch. Der 26-Jährige erhielt eine Kamera und machte einige Aufnahmen für Social Media. “Er hat seine Aufgabe sehr ernst genommen”, berichtete Fotograf Dennis Duddek, der ebenso mit vor Ort in Hagen dabei war. Ob bei der Abfahrt, im Bus, in der Vorbereitung auf die Partie und während des Spiels – Cooper war immer wieder mit der Kamera in Aktion. “Es hat Spaß gemacht. Einige Sachen können wir aber nicht veröffentlichen”, scherzte Cooper.