Ein Arbeitssieg gegen Koblenz
Erfolgreicher Abschluss des Doppelspietags für die Tigers Tübingen! Nur knapp 48 Stunden nach dem überzeugenden Heimsieg gegen die Eisbären Bremerhaven besiegte die Mannschaft von Trainer Domenik Reinboth vor 1.975 Zuschauern in der Paul Horn-Arena die EPG Guardians Koblenz mit 76:67 (49:40). Die Gäste um Trainer Marco van den Berg mussten auf Brandon Averette und Ben Stevens (beide krank) verzichten. Verlassen konnten sich die Raubkatzen dabei wieder auf ihre Defensive und auf Samuel Idowu sowie Melkisedek Moreaux. Allerdings brauchten die Tigers gut 15 Minuten, ehe sie über eine deutliche Steigerung der defensiven Intensität den richtigen Zugriff im Spiel fanden. Nach einem defensiv schwachen ersten Viertel mit 27 gegnerischen Punkten und der höchsten Führung der Gäste beim 27:21 in der zehnten Minute steigerten sich die Schwaben defensiv deutlich und ließen in den folgenden zwei Vierteln nur noch 24 Punkte zu. Dass es dennoch nochmal knapp wurde, lag an der bescheidenen offensiven Leistung der Schwaben in den ersten 15 Minuten der zweiten Halbzeit. In diesen 15 Minuten erzielten die Raubkatzen nur ganze 13 Punkte als Team, sodass die Gäste aus dem Rheinland Mitte des Schlussviertels (35. Minute) sogar nochmals mit 64:62 in Führung gehen konnten. Moreaux wachte dann glücklicherweise nach einer Auszeit von Coach Reinboth rechtzeitig auf und erzielte acht der 16 Tigers-Punkte in den letzten fünf Minuten. Zehn Sekunden vor dem Ende hatten die Tigers dann auch die höchste eigene Führung (76:64) erspielt. In den letzten fünf Minuten gelang der Reinboth-Truppe ein 14:3-Lauf zum Sieg. Wie schon gegen Bremerhaven wurden Idowu und Moreaux mit jeweils 17 Zählern gemeinsam Topscorer der Tigers Tübingen, gefolgt von Neuzugang Jamison Overton mit elf Zählern. Für Koblenz war Routinier Dominique Johnson mit 13 Punkten erfolgreichster Punktesammler. Die Rebounds gingen mit 43:40 an die Gäste, die Assists lagen mit 20:15 beim Sieger. Auffallend waren die schwachen Quoten beider Kontrahenten aus der Distanz. Tübingen traf nur fünf Treffer bei 26 Versuchen (19 Prozent), Koblenz war mit acht Körben bei 27 Versuchen (30 Prozent) etwas besser. In der Tabelle bleiben die Schwaben mit 14:9-Siegen auf Rang neun, Koblenz nimmt mit 6:17-Erfolgen weiter Rang 16 ein. Für die Gäste war es gleichzeitig die achte Niederlage in Folge.
Schiedsrichter: Edris Naim, Nikola Krajacic, Oliver Murmann
Kommissar: Theresa Maier
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Vor der Länderspiele steht für die Tigers Tübingen noch eine Partie auf dem Programm. Am Samstag, den 15. Februar 2025, kommt es bei den PS Karlsruhe LIONS zum badisch-schwäbischen Derby. Hochball ist um 19:30 Uhr in der Europahalle.
Erstes Viertel (24:27):
Coach Reinboth vertraute derselben Starting-Five wie beim überzeugenden Sieg gegen die Eisbären Bremerhaven vor zwei Tagen. Allerdings kam der Gastgeber offensiv nicht gut ins Spiel, was auch daran lag, dass der zuletzt so starke Idowu unter dem Korb zunächst nicht zur Entfaltung kam. So nahm Kapitän Till Jönke das Heft in die Hand und erzielte nach einem unsportlichen Foul von Taurus Cockfield Jr die ersten Tübinger Punkte zum 2:2, um eine Minute später Moreaux mustergültig zum 4:2-Zwischenstand in Szene zu setzen. Idowu ließ sich davon direkt anstecken und brachte sich mit zwei erfolgreichen Dreiern selbst ins Spiel, Spielstand 12:7 für die Schwaben. Anders als gegen Bremerhaven stimmte die viel besungene Intensität bei den Tigers nicht. In der Defense und beim Rebound bekam man keinen Zugriff. So gingen die Gäste aus Koblenz nach einem “Vier-Punkte-Spiel” nach Foul beim Dreier von David Böhm in der sechsten Minute mit 16:14 in Führung. Nach einem weiteren Dreier von Kasey Draper für Koblenz zum 23:20 in Minute acht hatte Coach Reinboth genug gesehen und nahm eine Auszeit, um die Defense zu sortieren. Die Gäste hatten nun allerdings viel Selbstvertrauen getankt und trafen auch schwierige Würfe, wohingegen bei den Hausherren einiges nicht durch die Reuse ging. Die Konsequenz war ein 24:27-Rückstand zur ersten Viertelpause.
Zweites Viertel (25:13):
Neuzugang Overton gehörten die erstem 90 Sekunden des zweiten Abschnitts. Mit fünf Zählern in Folge, darunter ein Dunking als Nachweis seiner Athletik, brachte er sein Team mit 29:27 nach zwölf Minuten wieder in Front. Nun war es an Gäste-Coach van den Berg, eine Auszeit zu nehmen. Ein Wermutstropfen der sonst guten Leistung von Overton war die Freiwurfquote: drei seiner vier Versuche gingen daneben, sodass sich die Tigers nicht weiter absetzen konnten. Besser machten es die Koblenzer, die immer wieder an die Linie kamen und sich von dort sicher präsentierten. Die Defense auf Seite der Schwaben wurde nun jedoch zunehmend aggressiver und erzwang immer wieder Ballverluste beim Gegner. Lohn der Arbeit war wieder ein kleines Polster nach einem erfolgreichen Dreier von Miles Tention zum 36:32 (15. Minute). Die Energie stimmte nun bei den Raubkatzen, auch wenn immer wieder Mankos beim defensiven Rebound sichtbar wurden. So konnten die Rheinländer nach drei Offensiv-Rebounds in einem Angriff wieder auf 36:39 verkürzen (17. Minute). Kurz vor der großen Pause gelang den Hausherren ein Buzzer Beater in Person von Marvin Heckel. Der 27-Jährige netzte auf Höhe der Mittenlinie zur Freude des Publikums ein. Der Halbzeitstand täuschte allerdings ein wenig darüber hinweg, dass die Schwaben erst in den letzten Minuten der ersten Halbzeit die richtige Intensität fanden.
Drittes Viertel (9:11):
Der Beginn der zweiten Hälfte gestaltete sich offensiv wieder zäh auf Tübinger Seite und sollte sich praktisch durch das gesamte Viertel durchziehen. Ganze drei Minuten dauerte es, bis Idowu die ersten Punkte zum 51:45 erzielen konnte. Da die Verteidigung allerdings besser stand als im ersten Viertel, war der Schaden überschaubar. Auf beiden Seiten war Zählbares in dieser Phase Mangelware. Vergebene Dreier, technische Fehler oder auch ein Dunking von Moses Pölking, der wieder aus dem Korb sprang. Für Freunde des gepflegten Offensiv-Spektakels war Magerkost angesagt. Erst Cockfield Jr beendete die zweiminütige Flaute mit einer feinen Einzelleistung zum 47:51 in Minute 25. Beim Stand von 51:49 gut zwei Minuten vor der nächsten Pause hatte Coach Reinboth dann genug gesehen und nahm eine Auszeit, um dieses Mal die Offensive neu einzustellen. Nach dieser Auszeit erzielten die Schwaben dann in 50 Sekunden doppelt so viele Punkte wie zuvor in fast acht Minuten – nämlich deren vier durch Overton und Jay Nagle. Als Neuzugang Overton in der 29. Minute sogar zwei Freiwürfe zum 57:49 traf, schien der Bann gebrochen. Mit einem 58:51-Zwischenstand ging es ins letzte Viertel.
Viertes Viertel (18:16):
Die offensive Schwäche setzte sich allerdings auch zu Beginn des Schlussabschnitts fort, als zunächst Vincent Neugebauer und kurz darauf Jonas Niedermanner vermeintlich einfache Würfe aus naher Distanz neben den Korb setzten. Auf Koblenzer Seite erzielte Routinier Johnson dagegen sieben Zähler in Folge und verkürzte auf 58:62 nach 33 Minuten. Als Cockfield Jr eine Minute später einen Dreier zum 62:61 traf, deutete sich ein Hitchcock-Krimi an. Nach einem Airball von Idowu und einem weiteren Koblenzer Dreier in Person von Draper zum 64:62 sah sich Coach Reinboth gezwungen, eine Auszeit zu nehmen (35. Minute). Die Verunsicherung der Tigers war nun deutlich zu spüren. Moreaux ließ sich zunächst blocken, konnte im nächsten Angriff aber mit einem Floater aus der Zone wieder ausgleichen (64:64, 36. Minute). In dieser kritischen Phase ging Kapitän Jönke wieder mit gutem Beispiel voran und kämpfte, wie man ihn kennt, um jeden Rebound. Moreaux wiederum brachte die Tübinger gut drei Minuten vor dem Ende wieder mit 66:64 in Front. Und da die Verteidigung weiterhin gut stand, setzte Philipp Hecker mit einem beherzten Zug zum Korb noch einen drauf auf den 6:0-Lauf, Spielstand 68:64. Nun war es Gäste-Coach van den Berg, der 1:59 Minuten vor dem Ende eine weitere Auszeit nahm. Moreaux war nun jedoch nicht mehr zu stoppen und legte erst einen Dunking von Idowu auf (72:64, 40. Minute), ehe der 27-Jährige mit einem Alley-Oop zum 74:65 ganze 33 Sekunden vor dem Ende den Deckel draufmachte. Mit dem 76:67-Heimsieg beendeten die Tigers Tübingen erfolgreich den Doppelspieltag.
Die Stimmen zum Spiel:
Domenik Reinboth (Trainer Tigers Tübingen): “Vielen Dank für die Glückwünsche. Es war heute ein Arbeitssieg, keine Frage. Vor allem im dritten Viertel hatten wir heute Probleme gegen die Zone der Koblenzer. Gegen Bremerhaven haben wir dagegen bessere Lösungen gefunden, heute war dies nicht der Fall. Der Ball ist nicht so gut gelaufen und wir sind folgerichtig nicht in unseren Rhythmus gekommen. Im Anschluss haben wir etwas umgestellt, dann ist es besser gelaufen. Das letzte Viertel war wieder gut, hier konnten wir den Sieg dann einfahren. Unsere Defense gegen Koblenz und auch gegen Bremerhaven war sehr gut, das war jeweils der Schlüssel zum Sieg. Wir hatten jedoch immer wieder Probleme bei den Rebounds, Mannschaften von Coach Marco van den Berg zeichnet dies immer aus.”
Marco van den Berg (Trainer EPG Guardians Koblenz): “Glückwunsch an Coach Domenik Reinboth zu einem Arbeitssieg. Ich habe zwei Punkte: Wenn Moses Pölking den Dunking trifft, kann das Momentum nochmals wechseln. Dazu haben wir bisher vier Vierenwellen in unseren Team gehabt. Wir konnten in den letzten Wochen somit nie in Vollbesetzung antreten und gleichzeitig keinen Rhythmus finden. Auch heute haben uns zwei Spieler gefehlt. Ich bin nicht sicher, wie stark die Krankheiten die Kondition beeinflußen. In der zweiten Halbzeit werden unsere Quoten immer schlechter, obwohl wir gute Würfe hatten. Die erste Halbzeit war gut, nach der Pause haben wir einige Sachen leichtfertig vergeben. Das ist nicht nur eine mentale, sondern auch eine physiologische Sache. Gut war, dass wir viele offensive Rebounds geholt und gekämpft haben. Daran müssen wir arbeiten und können hoffentlich mit dem gesamten Team gegen RASTA Vechta II antreten.”
Dschungelgeflüster – der etwas andere Blick rund um das Spiel:
Spieltagsaktion Mukoviszidose: Der heutige Spieltag zwischen den Tigers Tübingen und den EPG Guardians Koblenz stand unter der Spieltagsaktion Mukoviszidose. In Zusammenarbeit mit der Mukoviszidose Ambulanz der Kinderklinik in Tübingen wurde über die unheilbare Krankheit informiert und aufgeklärt. Mukoviszidose ist eine seltene unheilbare Stoffwechselerkrankung, die zur Bildung von sehr zähem Schleim führt, der verschiedene Organe wie die Lunge schädigen kann. Neben einem Infostand gab es einen großflächigen Spendenaufruf. Am Infostand sowie im VIP-Raum konnte gespendet werden, dazu Pfand von Bechern und Flaschen für den guten Zweck abgegeben werden. Die Mannschaft wurde zudem mit einer Sonderedition von Shooting Shirts ausgerüstet, die im Anschluss gegen Gebote von mindestens 100 Euro versteigert wurden/werden. In der Halbzeitpause spielten die Nachwuchskräfte Julian Hilt, Matti Schnabel, Florian Löffler und Yoyo Li um Körbe für den guten Zweck. Die Partner Eutect GmbH, KUON GmbH & Co. KG sowie die Papier Kurz GmbH spendeten pro Treffer zwischen 50 Euro und 400 Euro. Matthias Fehrenbach, Geschäftsführer der Eutect GmbH, wollte es sich nehmen lassen und trat auch zum Wurfcontest an. Insgesamt wurde 750 Euro erspielt, die Partner erhöhten den Betrag spontan auf 900 Euro. Der ehemalige Tübinger Spieler Elmar Brings war als Zuschauer zu Gast und machte die Spendensumme von 1.000 Euro perfekt. Herzlichen Dank für die gesamte Unterstützung an alle Spender!
Rückkehr in die Heimat: Für Venelin Berov, Co-Trainer der EPG Guardians Koblenz, war das Spiel der beiden Kontrahenten in der Paul Horn-Arena eine besondere Begegnung. Der gebürtige Bulgare ist in Rottenburg aufgewachsen, wo auch der erste Kontakt mit dem Basketball beim TV Rottenburg zustande kam. Von 2012 bis 2016 war der heute 36-Jährige bei den Raubkatzen als Trainer tätig. Von 2013 bis 2015 assistierte Berov mit David Rösch als Co-Trainer der Raubkatzen Trainer Igor Perovic. Im zweiten Jahr war damals schon Tigers-Kapitän Till Jönke für die Schwaben aktiv. Für den Inhaber der Trainer A-Lizenz folgten drei Jahre in Gießen und fünf Jahre in Göttingen, jeweils im Nachwuchs. „Ich wollte wieder zu den Aktiven“, berichtete Berov bei der Rückkehr an die alte Wirkungssstätte. Seit dieser Saison 2024/2025 ist der Familienvater Assistent von Trainer Marco van den Berg. „Es war schön, mal wieder hier gewesen zu sein“, so Berov, nach fast genau zehn Jahren in der Paul Horn-Arena.
Derby in Karlsruhe: Am kommenden Samstag, den 15. Februar 2025, steht das baden-württembergische Derby zwischen den PS Karlsruhe LIONS und den Tigers Tübingen auf dem Programm. Der Fanklub Neckar Tigers e. V. und Massimo 03 planen, die Raubkatzen im Badischen zu unterstützen. Allerdings konnte bis jetzt noch kein Bus aufgrund der vielen Veranstaltungen bei der Fasnet organisiert werden. “Wir planen mit Kleinbussen. Wer eine Fahrtmöglichkeit besitzt, darf sich gerne melden”, so Dominik Printz, Vorsitzender der Neckar Tigers. Zahlreiche Anmeldungen sind bereits eingegangen. Kontakt kann per Mail unter tigers-away@mail.de aufgenommen werden. Herzlichen Dank für die Unterstützung!