Harter Basketball-Fight endet mit 75:83-Niederlage in Oberelchingen – Young Tigers Tübingen fahren ersten Saisonsieg ein
Man sei ganz locker in die Partie gegangen, berichtete Trainer Manu Pasios vom Auswärtsspiel der Regionalliga-Basketballer in Oberelchingen. Schließlich hatte man nichts zu verlieren gegen den Titelanwärter. Doch während der Partie schaukelten sich die Emotionen so hoch, dass Pasios kurz nach Beginn des letzten Viertels mit seinem zweiten technischen Foul der Halle verwiesen wurde. „Das darf mir natürlich nicht passieren“, haderte der 38-jährige Grieche anschließend mit sich selbst. Aus der Kabine verfolgte Pasios per Livestream die letzten acht Minuten der Partie. „Ich hätte lieber erst in drei Wochen gegen Elchingen gespielt!. Wir hinken ein wenig hinterher in unserer Entwicklung. Wir trainieren derzeit zweimal die Woche als Team, während andere Mannschaft vier Trainingseinheiten haben“, nennt Pasios den Grund warum das Spiel gegen das Spitzenteam für ihn zu früh kam.
Im ersten Viertel bestimmte der Gastgeber das Geschehen. Zumindest auf dem Papier. Die Realität sah jedoch anders aus. Gegen die Tübinger 1-3-1-Zonenverteidigung fanden die Elchinger zu Beginn kein Gegenmittel. Nach fünf gespielten Minuten stand es 6:5 für die Tigers. Bis dahin war die Basketballwelt noch in Ordnung. Dann folgten fünf schwache Minuten, in der man sie sich zu oft selbst im Weg stand und die Bälle reihenweise ins Niemandsland beförderte. „Diese fünf Minuten im ersten Viertel waren nachhinein spielentscheidend“, resümierte Pasios nach Spielende. Der Gastgeber hingegen nutzte die Schwächephase gnadenlos aus und zog auf 24:10 davon.
Doch die Tübinger gaben sich keineswegs geschlagen und bliesen zur großen Aufholjagd. Pasios stellte in der Verteidigung um. Fortan setzte man den Gegner mit einer “Man-Man-Ganzfeldpresse” unter Druck. Das sollte fruchten. Punkt um Punkt holte man auf, und in der 27. Spielminute war es dann (fast) soweit. Beim Stand von 46:48 aus Tübinger Sicht schien das Spiel gekippt. Doch ein völlig freier Wurf von jenseits der 6,75-Meter-Markierung tänzelte auf dem Ring, entschied sich dann aber doch rauszurollen. Oberelchingen hingegen blieb ganz cool und antworte mit einem 10:5-Run zum Viertelendstand von 58:51. Besonders stark in dem Abschnitt – Aksels Skaistlauks. Der gebürtige Lette war im Angriff von seinen Gegenspielern nicht zu stoppen und kam am Ende auf 14 Punkte. Damit war er zweitfleißigster Punktesammler seines Teams.
Die letzten zehn Minuten standen an. Hatte man noch genügend Energie im Tank, um die Partie weiter spannend zu gestalten, beziehungsweise womöglich noch zu drehen? Tübingens Topscorer Nico Hihn war spätestens jetzt, heiß wie Frittenfett und wollte unbedingt als Sieger vom Platz gehen. 18 seiner insgesamt 34 Punkte erzielte der 1,92 Meter große Guard im Schlussabschnitt. Doch 24 erzielte Punkte der Elchinger waren letztendlich zu viel, um das Parkett als Sieger zu verlassen. „Wir hätten den Gegner im letzten Viertel auf unter 18 Punkten halten müssen, dann wären wir womöglich auch trotz 21 eigener Ballverluste als Sieger vom Platz gegangen.“, so Pasios zum Spielausgang. Endstand 75:83
SV 03 Tigers Tübingen: Hihn 34, Skaistlauks 14, Hänig 10, 11 Rebounds, Traoré 5, Schwaibold 4, Timo Fischer 3, Schlipf 3, Kienzle, Schiebelhut, Theurer, Schüler
Im dritten Anlauf sollte es endlich klappen mit dem ersten Saisonsieg für das NBBL-Team der Young Tigers Tübingen. Während man die Woche zuvor beim Heimspiel gegen das Team Südhessen nur am Sieg schnuppern konnte, sollte es diesmal reichen. Nach toller zweiten Halbzeit (44:29) besiegten die Schützlinge von Trainer Kris Borisov die BBA Gießen mit 81:63. Während die Partie in Durchgang eins noch relativ ausgeglichen verlief, war man spätestens nach der großen Pause die spielbestimmende Mannschaft. Das Umstellen von “Man-Man” auf Ballraum-Verteidigung erwies sich als cleverer Schachzug. Damit kam der Gegner nämlich überhaupt nicht zu recht. Angeführt wurde das Tübinger Team von den beiden ProA-Doppellizenzlern Timo Fischer und Maxi Charlier, die gemeinsam 40 Punkte erzielen konnten. Aber auch Scharfschütze Nik Schlipf erwischte einen Sahnetag und kam am Ende auf 17 Punkte und sieben Rebounds.
Am kommenden Wochenende hat die Mannschaft spielfrei, bevor nächsten Mittwoch das Derby gegen Ludwigsburg ansteht.
Young Tigers Tübingen: Timo Fischer 23, Charlier 17, Schlipf 14, Weidemann 8, Schiebelhut 6, Kilian Fischer 6, Knezovic 3, Theurer 2, Schott 2, Zukovik