Herzlichen Dank, Martin Kurz!
Der vierte und damit vorerst letzte Beitrag über einen ehrenamtlichen Helfer geht am heutigen Tag über Martin Kurz. Wie bereits mehrfach erwähnt, ist jeder einzelne Helfer in Diensten der Raubkatzen für uns von besonderer Bedeutung, damit das gesamte Konstrukt Basketball in Tübingen überhaupt funktionieren kann. Einige wenige Personen heben sich aus dem großen Gesamten aber dennoch ab. Kurz ist bereits seit 20 Jahren eine gute Seele bei den Raubkatzen. In dieser Saison hat er seine ohnehin schon aufwändigen Tätigkeiten nochmals erhöht.
Fasnet und Basketball
Schon als 15-Jähriger war der heute 35-Jährige gemeinsam mit seinem Stiefbruder Jochen Schmid als ehrenamtlicher Betreuer bei den Tübinger Basketballern aktiv. Diese Tätigkeiten hat der gelernte IT-Systemelektroniker über die letzten zwei Dekaden immer mit viel Freude, der nötigen Anspannung und der Zuverlässigkeit in Person ausgeführt. Nur während der Fastnachtszeit meldete sich der Hirschauer in der Regel immer ab. “Die Fasnet bedeutet mir mindestens genauso viel wie die Tigers. Die Umzüge und die Feierlichkeiten bei anderen Zünften machen mir einfach wahnsinnig viel Spaß”, berichtet Kurz über die fünfte Jahreszeit, der bei der Narrenzunft Hirschau auch für den Nachwuchs (Jugendleiter) sowie die Instandhaltung der eigenen Festhalle (Stefan-Hartmann-Halle) zuständig ist. Wegen Corona fiel die diesjährige “Fasnet” aus – ein Glück für die Raubkatzen, dass Kurz auch bei den Heimspielen in Rottenburg oder im gesamten Bundesgebiet zur Verfügung stand. Dass die Fasnet ausfiel war für Kurz schon etwas komisch. “Irgendetwas hat einfach gefehlt”, so Kurz.
So kam es, dass der Hirschauer bei zwölf der 14 Auswärtsspielen als Betreuer dabei war. Nur die Partien in Bremerhaven und Rostock konnte der Familienvater aufgrund seines Berufs bei Siemens nicht begleiten. “Bremerhaven am Montag, Rostock am Sonntag, das war einfach nicht möglich”, erläutert Kurz. Neben den Tigers gibt es auch noch Ehefrau Rebekka und Sohn Ben, die einige Wochenenden ohne das Familienoberhaupt gestalten mussten. “Von meiner Frau habe ich da aber Rückendeckung. Sonst würde dies auch gar nicht möglich sein”, dankt Kurz.
Ein Tausendsassa
Eine große Hilfe war Kurz bei der Umsetzung aller Tätigkeiten für den Spielbetrieb in der Rottenburger Volksbank Arena. Von der Vermessung der richtigen Platzierung des Parkettbodens in Rottenburg, der dazugehörigen Korbsicherung auf dem Sportboden oder die Einlagerung des Parkettbodens im Geräteräum – Kurz machte jeden Termin möglich. Auch beim erstmaligen Aufbau war der 35-Jährige mit Mitarbeitern der Geschäftsstelle in der Domstadt zugegen und brachte seine jahrelange Tätigkeit als Parkettbauer in der Uhlandhalle sowie in der Paul Horn-Arena mit ein. “Das war überragend. Sein Einsatz für den Verein ist außergewöhnlich und nicht ausreichend genug zu loben”, weiß auch Tigers-Pressesprecher Tobias Fischer, der gemeinsam mit Kurz das Team bei den Heim- und Auswärtsspielen seit vielen Jahren betreut.
Wie bedeutend Kurz für die Raubkatzen ist, zeigte sich beim Parkettproblem vor dem Heimspiel gegen Heidelberg. Das Spielgeläuf der Schwaben ist mittlerweile satte 17 Jahre alt, die guten Zeiten hat der Boden bereits hinter sich. Bei der Neulegung fiel auf, dass zahlreiche Schließer kaputt oder gefehlt haben – Kurz montierte an jede einzelne Platte das Verbindungsstück zwischen den Elementen wieder ran. Auch beim Legen packte der Hirschauer stets mit an. “So jemanden zu haben, ist Gold wert”, betont Fischer.
Viele schöne Erinnerungen
In nun 20 Jahren Zugehörigkeit hat Kurz mehrere hundert Spieler miterlebt. In Erinnerung bleibt ein Stück weit immer Rasko Katic. “Für ihn musste ich immer ein Taschentuch parat haben”, schmunzelt Kurz. Große Siege sind natürlich ebenfalls hängen geblieben. Der Auswärtssieg in Bonn im Dezember 2012 oder der spektakuläre Last-Second-Sieg gegen Bamberg am 9. Januar 2010. Zur Erinnerung: Beim Stand von 71:71 und noch 0,7 zu spielenden Sekunden, wirft Branislav Ratkovica den Ball Richtung Korb, welchen Romeo Travis zum viel umjubelten 73:71-Heimsieg gegen das Topteam der Liga verwandelte. “Das war verrückt. Wir sind alle auf das Spielfeld gestürmt und haben diesen Sieg gefeiert”, so Kurz. Aber auch diese Saison 2020/2021 hat Kurz Spaß bereitet. “Die junge Mannschaft hat immer alles gegeben. Die Siege gegen Hagen oder Trier mit teilweise nur sieben Spielern sind nicht hoch genug einzuschätzen”, betont der 35-Jährige abschließend.