Herzlichen Dank, Mstyslaw “Bobby” Suchowerskyj

23 Apr 2021

Die Tigers Tübingen haben die Saison 2020/2021 mit einer 84:88-Heimspielniederlage gegen die Bayer Giants Leverkusen am 10. April 2021 beendet. 27 von 28 Begegnungen konnten die Raubkatzen unter erschwerten Corona-Bedingungen austragen. Sehr erfreulich ist, dass Spieler und Trainer von einer Infektion verschont geblieben sind. Für die Mannschaft war es eine spezielle Saison ohne Zuschauer und den dazugehörigen Emotionen, für die Organisation im Hintergrund ein enormer Kraftakt, damit alle Herausforderungen in Form von verschärften Hygienevorschriften sowie den Umzug der Spielstätte von der Paul Horn-Arena in Tübingen in die Volksbank Arena nach Rottenburg überhaupt stemmen zu können. All dies wäre ohne die vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter überhaupt nicht möglich gewesen. In den kommenden Wochen möchten wir vier Personen einen ganz besonderen Dank aussprechen, die uns in den letzten Wochen und Monaten in außergewöhnlicher Weise unterstützt haben.

Ein großer Danke an ALLE!

An dieser Stelle geht zudem ein großer Dank an alle Scouter, Kampfrichter, Ordner, Wischer, Hallensprecher Claus Sieghörtner, das Streaming-Team, unseren Ärzten Prof. Dr. Philip Kasten, Dr. Philipp Calgéer und Amei Röhner Zangiabadi, den beiden Physiotherapeuten Johannes Katzmaier und Claudia Michelmann, unserer Zeugwartin Rebekka Kurz sowie allen Verantwortlichen der Städte Tübingen und Rottenburg für die Durchführung des Spielbetriebs in Tübingen und Rottenburg.

Den Auftakt dieser Serie macht am heutigen Freitag Mstyslaw “Bobby” Suchowerskyj. Der Mediziner war von 1988 bis 2015 satte 27 Jahre der Allgemeinarzt der Raubkatzen mit einer Praxis seit 1998 am Europaplatz, die Anfangszeiten noch in Räumlichkeiten in der Friedrichstraße. Die Nachfolge trat nach seinem Ruhestand im Jahr 2015 Amei Röhner Zangiabadi vom Orthopädisch Chirurgischen Centrum in Tübingen und Mössingen an. Der inzwischen 72-Jährige war über viele Jahre ein verlässlicher Partner, der immer ein gutes Händchen für die Gesundheit der Spieler hatte. Auch in den Spielzeiten nach seinem offiziellen Ausscheiden konnte man Suchowerskyj immer um Rat und Hilfe fragen. Nie hat er abgesagt. In der letzten Saison 2019/2020 machte er beispielsweise am Vortag eines Heimspiels einen Krankenbesuch in der Wohnung von Kris Davis und versorgte den US-Amerikaner mit Medikamenten, so dass Davis einen Tag später überhaupt auflaufen konnte. Das ist Teamarbeit abseits des Feldes! In den letzten Wochen und Monaten war er wöchentlicher Gast auf der Geschäftsstelle aufgrund der Corona-Testungen. Das Basketball-Virus hat den Mediziner bis heute nicht losgelassen. “Es war für mich keine Frage, dass ich helfe. Wir haben das insgesamt sehr gut gemacht. Die Spieler waren diszipliniert und haben zusätzliche Kontakte reduziert. Schön war für mich, dass ich die Heimspiele aufgrund meiner Tätigkeit mitverfolgen konnte”, sagt Suchowerskyj.

Erster Ansprechpartner in allen Fragen rund um Corona

In dieser Spielzeit 2020/2021 war Suchowerskyj für die Raubkatzen eine immense Hilfe bei der Durchführung der Corona-Schnelltests bei jedem einzelnen Spieltag. Da unsere beiden Ärzte Prof. Dr. Kasten und Dr. Calgéer zeitlich beruflich oft verhindert waren, sprang der Mediziner gefühlt bei jedem Spiel ein. Ob es bei den Auswärtsspielen am Spieltag war oder bei den Heimspielen beim eigenen Team sowie den Gästen oder den Offiziellen am Kampfgerichtstisch – Suchowerskyj war immer da und führte die Tests professionell ohne Schmerzen bei den Probanden durch. Glücklicherweise waren alle durchgeführten Tests stets negativ.

Auch bei sonstigen Fragen rund um Corona stand Suchowerskyj uns immer mit seiner großen Erfahrung zur Seite. Er war einer der ersten Mediziner, der seit Februar 2020 auf dem Tübinger Festplatz Testungen durchführte. “Das waren sicherlich Tausende von Tests. Persönlich hatte ich das Glück, dass ich bisher noch nie selbst infiziert war”, so der 72-Jährige.

Für seinen großen Einsatz möchten wir uns bei Mstyslaw “Bobby” Suchowerskyj ganz herzlich bedanken und hoffen gleichzeitig, dass er uns auch in den kommenden Jahren weiterhin tatkräftig zur Seite steht. Als kleine Anerkennung für seine großen Dienste erhält Suchowerskyj einen Sack Nudeln von unserem Partner Tress – feinste Nudeltradition. Wir wünschen guten Appetit! Für uns war er über die gesamte Saison auch ein “Man of the Match”.

Zur Person:

Mstyslaw Suchowerskyj wurde am 16. November 1948 in Tübingen geboren. Seine Eltern sind nach einer langen Flucht von der Ukraine über Polen 1945 nach Deutschland gekommen. Als Zehnjähriger hatte er mit seinem Bruder Jurij den ersten Kontakt zum Basketball, zwei Jahre später spielte er in der Basketball-Abteilung des SV 03 Tübingen. In der B-Jugend wurde er mit seiner Mannschaft auf Anhieb Württembergischer Meister, als 17-Jähriger spielte Suchowerskyj bereits in der ersten Herrenmannschaft. In der Oberliga – als damals höchster Spielklasse – duellierte er sich mit Teams aus Schwabing, Bayreuth oder Degerloch. Die Bindung zum Verein hat für Suchowerksyj bis heute eine besondere Bedeutung. “Ich hatte eine schwierige Pubertät. Der Verein hat mir Halt und die Möglichkeit gegeben, mich abzureagieren. Bis heute ist “Bobby”, wie er von allen nur genannt wird, eng mit der Basketball-Abteilung der Tübinger Korbjäger verbunden.

von Tobias Fischer