“Ich bin mit dieser Zeit und diesem Ort immer eng verbunden” – Phillipp Heyden im Interview

12 Dez 2018

Phillipp Heyden spielte in der Spielzeit 2017/2018 in Tübingen. Nach dem Abstieg suchte der 30-Jährige jedoch eine neue Herausforderung bei den MLP Academics Heidelberg. Im Interview spricht der einstige Publikumsliebling über seine neue sportliche Heimat, Privates und das Duell am Freitag (20 Uhr, Paul Horn-Arena) gegen sein ehemaliges Team.

Phillipp, bei vielen Fans warst du nach der letzten Saison 2017/2018, die im Abstieg endete, der Hoffnungsträger für einen Neuanfang in der ProA. Warum hast du dich jedoch für eine Rückkehr nach Heidelberg entschieden?

Eine fiese Frage (lacht). Nun gut, es war für mich eine schwere Entscheidung. Die Saison in Tübingen war sportlich nicht gut, die Fanunterstützung war jedoch immer bemerkenswert. Insgesamt war ich mir nicht ganz sicher, wie Tübingen das Konzept in der ProA angehen würde. Für mich gab es einige Fragezeichen. Aus meinen Erfahrungen in Heidelberg wusste ich, was auf mich zukommt. Das war mir wichtig. Ich kannte den Trainer, der mir vertraut, auch das Umfeld war mir bekannt. Ich bin jetzt Kapitän der Mannschaft. Insgesamt bin ich mit meiner Entscheidung zufrieden.

Die Liga gestaltet sich aktuell sehr spannend. Kein Spiel ist über den Ausgang vorherzusagen. Warum tun sich Teams wie Tübingen oder auch hier speziell Heidelberg schwer, keine bessere Zwischenbilanz aufweisen zu können?

Ich denke, dass die Liga insgesamt stärker geworden ist. Viele Teams können sich bessere Spieler leisten, auch die Budgets steigen weiter an. Mit den Mannschaften aus Vechta und Crailsheim sind zwei gute Teams nun in der BBL, das Rennen ist jetzt vollkommen offen. Es gibt schlichtweg keine einfachen Spiele. Wichtig ist, dass man in einen guten Rhythmus kommt und keinen Gegner unterschätzt.

In Heidelberg soll es Ende 2019 eine neue Großsporthalle für 5000 Zuschauer geben. Siehst du das Potential auf Fanseite für eine gute Auslastung der Arena?

Dazu bin ich der falsche Ansprechpartner. Ich versuche, meinen sportlichen Teil zum Erfolg beizutragen. Dafür bin ich die nächsten zwei Jahre hier. Eine neue Arena ist sicherlich wichtig für den Standort, insgesamt haben wir in der Region mit den Adler Mannheim (Eishockey) und den RheinNeckar Löwen (Handball) aber harte Konkurrenten. Klar ist, dass wir mit guten Leistungen eine noch bessere Fanbasis schaffen müssen. Mit der neuen Arena kommen sicherlich mehr Zuschauer, insgesamt müssen wir im Umfeld aber noch große Anstrengungen umsetzen, damit es auch erfolgreich wird.

Du bist im Februar Vater geworden, hast im Juni geheiratet und bist im September 30 Jahre alt geworden. Wie lange möchtest du noch spielen, gibt es schon Pläne für die Zeit nach der Karriere?

Im Moment ist alles gut, sportlich wie privat. Wenn der Körper mitmacht, möchte ich noch einige Jahre auf diesem Level spielen. Für danach gibt es schon einige Ideen. Im Sommer habe ich die Trainer B-Lizenz erfolgreich abgelegt. Dazu bilde ich mich im Bereich Fitness aktuell weiter. Ich möchte später einmal mein Wissen weitergeben und gerne mit Kindern und Jugendlichen arbeiten.

Am Freitag nun die Rückkehr nach Tübingen. Beide Teams liegen hinter den eigenen Erwartungen zurück. Was geht dir bei diesem Gedanken durch den Kopf?

Sportlich wird es ein heißer Tanz. Beide Teams sollten gewinnen, die Partie bringt viel Brisanz mit. Abseits des Spiels freue ich mich natürlich auf die Rückkehr. Nach dem Spiel werde ich einige Hände schütteln und bekannte Gesichter treffen. Da meine Tochter in Tübingen geboren wurde, bin ich immer mit dieser Zeit und diesem Ort eng verbunden. Auch wenn es sportlich nicht gut lief.

Phillipp Heyden, vielen Dank für das Gespräch.